Kate Thompson - Die Bibliothek der Hoffnung / The Little War Time Library

  • Kurzmeinung

    ele
    Berührende Geschichte, etwas gestrafft wäre gut gewesen
  • Kurzmeinung

    Rapunzel
    Eine besondere Geschichte, der wahre Begebenheiten zugrunde liegen
  • Mut aus Büchern

    Clara und Ruby leiten in Kriegszeiten eine kleine Bibliothek. Das ungewöhnliche daran ist, das diese Bücherei unter der Erde liegt , in einem stillgelegten U-Bahnhof. Sie ist Teil einer Notunterkunft für ausgebombte Bewohner dieses Stadtteils. Das ganze Grauen des Krieges, in einem Land das unter dem Bombenhagel zittert, das überwiegend Zivilisten als Opfer zu beklagen hat, wird ,für kurze Momente in denen die Bewohner lesen, ausgeblendet. Beim Lesen versinken sie in die Arme eines gutaussehenden Fremden oder verfolgen einen Mörder aus der Feder von Agatha Christie, die Kinder erleben Abenteuer mit Tom Saywer oder folgen Alice ins Wunderland. Wir selber kennen die Faszination des Lesens, aber hier rettet es die Menschen vor der Verzweiflung, stachelt ihren Überlebenswillen an und gibt ihnen Gesprächsthemen jenseits des Alltags.

    Sehr eindrucksvoll erzählt die Autorin über eine Bibliothek die es so gegeben hat. Gleichzeitig sind ihre Figuren Fiktion. Die sind gelungen, in ihrer Vielseitigkeit, die Eigenschaften die die Menschen an den Tag legen, Gute wie Schlechte sind aus dem Leben gegriffen. Es gibt immer wieder Überraschungen mit denen ich nie gerechnet hätte.

    Es sind die liebenswerten Bibliothekarinnen die soviel Mut, Kraft und Liebe verteilen. Es sind vor allem die Frauen die ihre Kinder schützen, arbeiten und dennoch einen Scherz teilen können. Es sind die Helfer die in größter Gefahr Leben retten. Aber es gibt auch die anderen, verbohrt in ihren Ansichten, die sich als besser empfinden, die meinen nur sie haben immer recht. Es gibt auch die die aus der Not der anderen Gewinn schlagen,

    Dieses Gemengelage hat die Autorin exzellent beschrieben, als Leserin war ich mitten im Geschehen, es gibt einige Bücher die in dieser Zeit spielen. Trotzdem ist diese Geschichte neu, denn den Mut und die Kraft schöpfen die Menschen aus Büchern die sie für kurze Zeit in eine andere Welt entführen.

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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Die Bibliothek der Hoffnung - Kate Thompson“ zu „Kate Thompson - Die Bibliothek der Hoffnung / The Little War Time Library“ geändert.
  • wiechmann8052 Autorinnenname nach vorne gezogen und hier ist noch das Original:

  • Da es drei Kate Thompson gibt, immer genau schauen, dieses Buch ist von Kate Thompson *1974

    Kate Thompson, 1974 in London geboren, ist Journalistin und schreibt für Zeitungen wie Daily Express und Daily Mail sowie für Frauenmagazine.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Ein Lesevergnügen!


    Das Cover mit Holzregalen im Hintergrund, gefüllt mit Büchern, und einer jungen Frau mit seitlichem, zeitlosem Blick in die Ferne, lädt zum Zugreifen ein. Sehr einladend! Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte gibt einen anschaulichen Einblick des Londoner East End Lebens während der Bombenangriffe der Deutschen im zweiten Weltkrieg wieder. Im Nachtrag findet man die verblüffende Geschichte um die Bethnal Green Bücherei mit Originalfotos. Diese im Hinterkopf behaltend finde ich die schriftstellerische Umsetzung des Kriegsthemas voll gelungen, herzerwärmend, abgerundet und schlüssig in der Handlungsweise ihrer Hauptfiguren. Die Traumata, Ängste, Bedrohungen und die alltägliche Mangelwirtschaft kommen greifbar nahe beim Lesen. Die Mitmenschlichkeit, der Mut, der Zusammenhalt untereinander und die ehrliche Freundschaft dominieren, aber auch die Klischees der Gesellschaft werden bedient – insgesamt ein umfassender geschichtlicher Einblick über die Jahre 1944 bis weit nach Kriegsende über das lebhafte, enge, dunkle Leben in einem U-Bahn Tunnel mit Bücherei.

  • In der noch nicht fertiggestellten U-Bahn-Station Bethnal Green in London leben im Jahr 1944 bis zu 5.000 Menschen, die durch den Krieg ihr Zuhause verloren haben und nachts Schutz vor Fliegerbomben suchen. Über die Jahre haben die Menschen sich dort ein Theater, einen Kindergarten und eine Bibliothek aufgebaut. In dieser arbeiten Clara und Ruby. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch die besten Freundinnen sind. Ihre Bibliothek bietet den Menschen Hoffnung und die Möglichkeit dem grausamen Kriegsalltag zumindest für kurze Zeit zu entfliehen. Es gibt jedoch auch Widersacher, die verhindern wollen, dass Clara und Ruby besonders Frauen und Kinder unterstützen und auch die Liebe macht einiges komplizierter.

    Es gibt Bücher, bei denen man so sehr hofft, dass sie einem gefallen und wenn diese Erwartung dann erfüllt wird, kann man den Roman einfach nur Seite um Seite genießen. Dieses Buch basiert auf einer wahren Geschichte und wie der Verlag es so schön formuliert hat, ist es „eine Hommage an Bücher, Bibliotheken und die Kraft der Hoffnung“. Ich hatte vor diesem Buch noch nicht von der unterirdischen Bibliothek im durch Bomben zerstörten London gehört, war aber sofort fasziniert davon und Thompson schafft es so wundervoll aufzuzeigen, wie wichtig Bücher und Geschichten für Menschen -gerade in schlimmen Zeiten- sind.


    Ich liebe die beiden Protagonistinnen, die die Autorin erschaffen hat. Clara Buttons ist eher ruhig, aber stark, tritt für ihre Träume ein und ist extrem hilfsbereit. Ruby Munroe ist rebellisch und genießt die neuen Freiheiten, die der Krieg ihr als Frau bietet. Trotz ihrer lauten, frechen Art ist sie im Inneren sehr verletzt, denn 1944 gibt es niemanden mehr, der nicht bereits große Verluste erleiden musste. Ich liebe es, wie sehr die beiden Frauen trotz persönlicher Probleme oder Rückschläge die Bibliothek am Laufen halten, für jeden das richtige Buch finden und vor allem schwache Frauen unterstützen und Kindern durch Bücher und Vorlesestunden wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen.

    Natürlich geht es in dem Roman nicht nur um die Liebe zu Büchern und Hoffnung, sondern auch um schlimme Schicksalsschläge, den Verlust von Menschen, große Katastrophen und andere kriegsbedingte Schwierigkeiten, aber Thompson gelingt es problemlos das richtige Maß zu finden. Man spürt wie schlimm der Krieg den Menschen zusetzt, aber die Autorin verliert sich nicht in der Schwere des Themas, sondern setzt immer wieder neue Hoffnungsschimmer und zeigt, was Menschen leisten können, wie sie für eine Idee brennen und alles für deren Umsetzung tun.

    Fazit: Ich liebe diesen Roman. Die Idee über die unterirdische Bibliothek zu berichten ist großartig, die Charaktere sind zauberhaft, die Geschichte ist sehr bewegend und hat genau das richtige Maß zwischen der authentischen Schilderung des Lebens während des zweiten Weltkriegs in London und der Liebe zu Büchern und die Magie, die in ihnen steckt. Ein perfektes Leseerlebnis, so dass ich am liebstem jedem Leser das Buch in die Hand drücken möchte. Lest es, wenn euch die Thematik auch nur ein kleines bisschen interessiert, es ist einfach wundervoll!


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  • Klappentext

    London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten – und eine kleine Bibliothek.

    Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt – denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.


    Über die Autorin

    Kate Thompson, 1974 in London geboren, ist Journalistin und schreibt für Zeitungen wie Daily Express und Daily Mail sowie für Frauenmagazine. Mit ihrem Mann, ihren zwei Söhnen und ihrem Hund Ted lebt sie heute in Sunbury.


    Mein persönliches Fazit

    Die Geschichte über die unterirdische Bibliothek in Bethnal Green war mir bisher völlig unbekannt. Genauso wenig wie der Umstand, dass in dieser U-Bahnstation quasi eine komplette Kleinstadt entstand. Umso mehr freue ich mich darüber, dass solche außergewöhnlichen Geschichten für die Nachwelt erhalten bleiben. Damit auch deutlich jüngere Menschen wie ich noch darüber staunen können.


    Es ist eine hinreißende Geschichte, die mich schon nach den ersten Seiten nicht mehr losgelassen hat. Die Atmosphäre hat mich gleich gegriffen - ich war sofort im Londoner East End der Kriegsjahre. Zwischen den Menschen, die versuchen zu (über)leben, aufzuräumen, das Beste aus der Situation zu machen. Habe mit ihnen gelacht und war zutiefst ergriffen über ihre Schicksale. Die Figuren sind facettenreich und so lebendig geschrieben, da fällt es leicht sofort einen Draht zu ihnen zu haben.

    Clara und Ruby sind zwar sehr unterschiedlich, wachsen dem Leser mit ihrer gefühlvollen und gleichzeitig zupackenden Art aber auch sehr schnell ans Herz.

    Besonders der ins Leben gerufene Lesekreis und die Vorlesungen für die Kinder haben mein Herz im Sturm erobert. Sehr unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Meinungen und doch eine fest gewachsene Gemeinschaft.


    Besonders schön finde ich jeweiligen Kapiteleinleitungen, in denen Zitate von Bibliothekar*innen vorangestellt werden. Worte, aus denen unverkennbar die Liebe zu den Büchern spricht.


    Aber bei aller Euphorie - es ist kein reines Wohlfühlbuch. Die Geschichte spielt in den letzten Jahren des Krieges, die Entbehrungen, Ängste, Traumata und Gräuel sind allgegenwärtig.

    Ein Buch für Bücher und gegen das Vergessen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

  • Ein Buch wie eine Wundertüte

    Es gibt diese seltenen Bücher, die einen Leser nicht nur unterhalten oder informieren, sondern die ihn im Innersten packen und ergreifen. Dieses Buch gehört definitiv dazu. Unglaublich warmherzig, liebevoll, und detailreich geschrieben. Man ist traurig, wenn es zu Ende ist - Ruby und Clara sind zu wunderbaren Freundinnen geworden.

    Das Besondere ist auch, dass das Buch nicht nur ein einziges Genre bedient. Es ist einsortiert als "Historischer Roman", was es aber nicht wirklich trifft. Gut, es erzählt Geschichte(n) rund um die (reale!) unterirdische Bibliothek in London während des Zweiten Weltkriegs. Genauso gut ist es aber Drama, Familiengeschichte - und nicht zuletzt Liebesroman! Dass es dadurch nicht überladen wirkt, ist ein wahres Kunststück der Autorin.

    Es konnte so wohl nur in England geschrieben werden - das Figurenpanorama gemahnt schon ein wenig an Dickens' Romane. Der übertrieben gezeichnete Fiesling, der Bibliotheksvorgesetzte Mr. Pinkerton-Smythe zum Beispiel... und was für ein Name!! Dann der Trunkenbold als Ehemann. Der Sanitäter mit Kriegstrauma. Die Straßenkinder mit dem Herz am rechten Fleck. Die unterdrückten Ehefrauen. Und, ach, natürlich die beiden Bibliothekarinnen, Ruby und Clara. Beide übrigens auch mit "sprechenden Namen".

    Sehr schön sind viele Ideen an diesem Buch. So zum Beispiel die der Rahmenhandlung - im "Jetzt" sucht eine alte Frau Briefe, die sie damals in der Bibliothek versteckt hatte. Und dann die vorangestellten Zitate zu jedem Kapitel - alle echt, alle von Bibliothekaren, voller Wärme für Bücher und das Lesen. Überhaupt wird hier gekonnt Wissen mit lebendiger Handlung verknüpft, so dass man nur so durch die Seiten fliegt.

    Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, da es viele Leserherzen höherschlagen lassen wird. Man kann es einerseits der Historie wegen lesen - oder aber der lebendigen Figuren wegen. Ich wünsche mir jedenfalls brennend weitere Bücher dieser Art!

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Eine sehr berührende Geschichte über Bethnal Green

    Die Journalistin 9783legt mit dem Buch „Die Bibliothek der Hoffnung“, der im März 2023 im Knaur Verlag erschienen ist, ihren Debütroman vor. Seit ein paar Jahren bin ich ein großer Fan von historischen Romanen und wenn sie auch noch auf einer wahren Begebenheit beruhen, ist dies das Non plus Ultra. Dieses Werk habe ich, dank eines Buchportals, entdeckt und nach Beendigung der Leseprobe wusste ich, dass dies mein Buch sein wird.


    Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich bereits nach wenigen Sätzen in die Geschichte um Claire Button und ihrer Bibliothek in seinen Bann gezogen. Je weiter ich in die Handlung versank, desto schwerer fiel es mir, dass Buch auch nur für wenige Augenblicke aus den Händen zu legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit den Menschen, die in der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green lebten, weitergehen wird. Zudem merkte ich, wie tief die Geschichte Kate Thompson berührt haben muss. Die Leidenschaft mit der sie diesen Roman geschrieben hat, bekommt man als Leserin hautnah zu spüren. Akribisch und detailliert hat sie sämtliche Fakten und Informationen über diese Zeit zusammengetragen, ausgewertet, um sie dann in die Handlung einfließen zu lassen. Laut ihres Nachwortes gibt es nur ganz wenige Passagen, die nicht der Wahrheit entsprechen.


    Neben der Geschichte spielen die Charaktere eine wichtige Rolle und hier waren sie einfach perfekt. Authentisch, detailliert und facettenreich hat sie ihren Personen eingefangen und wieder gespiegelt. Ganz egal, welche Figur ich hier herausnehmen würde, jede einzelne bereichert die Handlung. Mit großer Faszination habe ich bei jeder Lebensgeschichte mitgefiebert, gelitten oder mich mit den Betreffenden gefreut. Es war mir eine große Freude, all diese Menschen kennenlernen zu dürfen.


    Die Handlung ist die Geschichte über einen ungewöhnlichen Zufluchtsort namens Bethnal Green, die eine U-Bahn- Station ist. Während des Krieges wurde sie stillgelegt und wurde für viele Menschen ein neues Zuhause. Zudem diente er auch zum Schutz vor Fliegerbomben, aber dieser Ort war für viele mehr. Die Menschen, die hier wohnten spürten Geborgenheit und Zusammenhalt. Jeder war für jeden da. Man kümmerte sich, besonders um die Kinder (sie wurden auch „Tunnelratten“ genannt). Aber eine Person gab den „Bewohnern“ dort, was keiner sonst ihnen gab. Zusammen mit ihrer Assistentin Ruby Munroe hat die Kinderbibliothekarin Claire Button einen Ort der Begegnung geschaffen. Sie errichten eine Bibliothek. Dort konnte man nicht nur Bücher ausleihen, es fanden auch Lesekreise für Erwachsene oder Vorleseabende für Kinder statt. Claire und Ruby wollten mit ihrem kleinen „Buchladen“ ein wenig Normalität in den Kriegstagen hereinbringen und so sollte das Lesen die Menschen ein wenig von ihren Alltagssorgen ablenken. Wer jetzt aber meint, in dieser Geschichte dreht sich alles nur um Bücher, der irrt. Es geht vielmehr um die Bewohner der Bethnal Green, die von Schicksalsschlägen, Liebe, Freundschaften und Verlust erzählen.



    Für mich hat der Roman von Kate Thompson eine besondere Bedeutung, denn er hat mir von einem Ort erzählt, von deren Existenz ich weder gehört bzw. wusste. Es ist faszinierend, wie eine stillgelegte U-Bahn-Station zu einem historischen Ort werden konnte. Bethnal Green war nicht nur ein Zufluchtsort, nein, sie war mehr: sie hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Beeindruckend, einfühlsam, gefühlvoll und auch wahrheitsnah erzählt die Autoren von den Bethnal Green Bewohnern und deren Leben. Diese Schicksale haben mich zu tiefst bewegt und werden noch lange in mir weiter hallen. So einfach werde ich diese Geschichte gedanklich nicht beiseiteschieben können.


    Was mir zudem sehr gut gefallen hat, waren die einzelnen Zitate von Bibliothekaren oder Buchhändlern, die über jeden Kapitel zu finden waren.



    5 von 5 Sternen und ein absolutes Lesehighlight, dass ich unbedingt weiterempfehlen MUSS!!!

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    abgebrochene Bücher: [-(


    Dich schaff ich auch noch - Angelika Schwarzhuber :study:

  • Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten. Ich mochte die Charaktere der Geschichte sehr gerne und habe mit ihnen stets mitgefiebert. Umso interessanter fand ich die Tatsache, dass dies auf einer wahren Begebenheit beruht. Ein sehr schöner Gedanke, dass diese Bibliothek, die ein Ort der Hoffnung und eine Zuflucht während des zweiten Weltkriegs darstellte, tatsächlich existiert hat. Ich fand es auch sehr schön, dass durch das letzte Kapitel in der Jetztzeit mitgeteilt wurde, wie es mit den Charakteren der Geschichte im Laufe der Jahre weiterging.

    Sprachlich war es kein Meisterwerk, aber die Erzählweise war angenehm und ich habe den Roman sehr schnell verschlungen.

    Trotz der traurigen Thematik hat der Roman ein positives Gefühl vermittelt.

    Schön fand ich es auch zu erfahren, auf welche Weise die Autorin für den Roman recherchierte und wie sei auf das Thema kam und sich dann auch sehr für diesen Zweck einsetzte.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Unglaublich spannend und bewegend



    London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben. Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten – und eine kleine Bibliothek. Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen, stark zu bleiben, auf die Probe gestellt – denn es könnte die Leben derer kosten, die ihnen am nächsten stehen.



    Kate Thompson erzählt in „Die Bibliothek der Hoffnung“ eine wahre Geschichte auf ihre ganz eigene bewegende Art. Sie erzählt die Geschichte der U-Bahn-Station Bethnal Green und im Besonderen, die der Shelter-Library.


    London wurde im 2.Weltkrieg besonders vom Blitz getroffen, bei dem viele Menschen ums Leben kamen und noch mehr ihre Wohnungen verloren. Sie flüchteten sich zunächst inoffiziell und später offiziell in die U-Bahn-Stationen. So auch in die Bethnal Green. Die Menschen schufen sich ein neues Leben, mit allem was möglich war.


    In Kate Thompsons Geschichte setzen sich die Bibliothekarinnen Clara und Ruby für ihre kleine Untergrundbücherei und deren Leser ein und kämpfen, mit allem was sie haben, damit ihre Leser lesen dürfen was sie wollen und damit auch die kleinsten Leser Zuflucht, Geborgenheit und andere Welten finden können.


    Clara ist eine liebevolle, mutige und starke Hauptfigur. Ich habe sehr mit ihr mitfühlen können. Egal ob es um ihren eigenen Verlust, um die Bücher, die Kinder in der Station oder später um ihre neu aufkeimenden Gefühle ging. Die Geschichte dieser besonderen Frau zu verfolgen war durchweg spannend und bewegend.


    Aber auch Rubys Geschichte stand dem in nichts nach. Hier hat die Autorin die tragische Massenpanik aus dieser Zeit eingeflochten und auch wie es war, wenn man sich damals als Frau nicht der Norm gebeugt hat und wie man zwischen tapferem Patriotismus, Trauma und Trauer eingeklemmt wurde.


    Die Autorin hat extrem gut recherchiert und viele Geschichten von Zeitzeugen in ihre Figuren hineinfließen lassen. Das hat man in jeder Zeile gespürt. Ihre Figuren sind lebendig und das Buch prall voll mit ebendieser lebendigen Geschichte.


    Mich hat es bewegt, berührt, schockiert und einfach nicht losgelassen.


    Ein tolles Buch, welches eine Geschichte erzählt, die nicht vergessen werden darf!

  • Der auf historischen Fakten basierende, sehr berührende Roman "Die Bibliothek der Hoffnung" von Kate Thompson (erschienen bei Droemer-Knaur, 2023, tb, brosch., 477 S.) entführt den Leser ins Jahr 1944, als London in der Zeit des 2. Weltkriegs dem sog. "Blitz"-Angriff der Nazis ausgesetzt war und bombardiert wurde.


    Inhalt:


    Die Bibliothekarin Clara Button (25) kann mit einigen HelferInnen, u.a. ihrer besten Freundin und Assistentin Ruby Munroe, einige Tausend Buchexemplare aus der zerbombten Bücherei retten, in der auch ihr Chef Peter dem Bombentreffer der Deutschen zum Opfer fiel, der kleine schwarze Bibliothekskater jedoch wie durch ein Wunder überlebte, wie sich viel später herausstellen sollte...


    Da Clara Bücher über alles liebt, ist es ihr wichtig, 24 m unter der Erde, im "Shelter" des U-Bahn-Schachts Bethnal Green, der 5000 Menschen das Überleben sichert, in dem auch Schlafplätze eingerichtet werden, ein Buchangebot den Menschen zur Verfügung zu stellen, die durch die täglichen Angriffe im Krieg in Gefahr und teilweise traumatisiert sind. Sie möchte den Menschen die Gelegenheit bieten, sich durch packende Lektüre vom harten Kriegsgeschehen zumindest teilweise abzulenken (und sei es auch nur für einige Kapitel). Dafür brennt und lebt sie; ebenso wie Ruby (26), die sie nach Kräften unterstützt. Der dritte im Team ist der liebenswürdige Mr. Pepper (86), der nach dem Tod seiner Frau eine neue Aufgabe und Beschäftigung in der Bibliothek findet. Sogar zu den Arbeiterinnen in den Fabriken fahren Clara und Ruby mit einem Bücherbus ihre Romane aus, da dort sehr gerne Liebesromane gelesen werden. Der "Shelter" ist wie ein kleines Dorf und beheimatet ein Theater, einen Kindergarten, ein Café, eine Sanitätsstation, ein Friseur und - die kleine Behelfsbibliothek, die für viele ein Zuhause in dieser Zeit wird. Es findet ein Lesekreis statt und jeden Abend ist es Clara sehr wichtig, eine Vorlesestunde für die Kinder einzurichten: Diese liegen ihr ganz besonders am Herzen.


    Sehr atmosphärisch und warmherzig wird die Geschichte der Bibliothekarin Clara und der von Ruby erzählt, auch von einigen sehr netten und liebenswerten ProtagonistInnen wie Sparrow, dem Clara das Lesen beibringen will, Dot, der netten Cafébesitzerin, Billy, der ein Auge auf Clara geworfen hat und Sanitäter ist, Mr. Pepper, der eine meiner Lieblingsfiguren im Roman ist; aber auch ProtagonistInnen wie Netty, der Mutter von Ruby und Mr. Pinkerton-Smythe, der andere - weitaus weniger sympathische Ansichten als Clara vertritt und sie am liebsten in ihrer Funktion als Bibliotheksleiterin vertreiben würde (ebenso wie die Kinder und die Obdachlosen, die wie alle in der Bücherei stets willkommen sind).


    Jedes Kapitel trägt die Überschrift eines Bibliothekars/einer Bibliothekarin und zeugt von den wahren Hauptprotagonisten des Romans: Den Büchern, die auch in finsteren Zeiten Hoffnung und Trost spenden können! Auch begegnen uns natürlich viele wunderschöne Klassiker der englischen Literatur (Der Wind in den Weiden, Die Schatzinsel, Jane Austen, die Schwestern Bronte u.a. bis hin zu auch mal 'schlüpfrigen' Liebesromanen, die besonders bei Frauen (deren Männer seit Jahren im Krieg sind), großen Anklang finden - sehr zum Missfallen von Mr. Pinkerton-Smythe, der mehr "für Anstand und Ordnung" zu sein scheint....


    Die Figuren sind sehr gut ausgeleuchtet und in ihrer Vielfältigkeit der Facetten sehr gut vorstellbar; auch Eddie, der GI, der sich in die stets (nach außen) muntere Ruby verguckt und unzählige Bände von "Vom Winde verweht" für sie sammelt, damit sie ihn erhört. Trotz der heiklen Lage, in der die Bevölkerung sich befindet, ist durch den Roman spürbar, wie solidarisch sich alle verhalten, was mich sehr beeindruckt hat. Im 'Shelter' hält man zusammen; auch wenn es um zwei Schwestern aus Jersey geht, die jünger sein dürften, als sie vorgeben, es zu sein. Erzählt wird diese Geschichte, die sich so oder ganz ähnlich zugetragen haben könnte, von Beatty, damals noch ein Kind, die die Zeit im Shelter und in der Bücherei ihr ganzes Leben mit sich herumtrug, bis sie es als 88jährige alte Frau endlich ihren Töchtern erzählte (dass sie adoptiert wurde, hatte sie jedoch nie verheimlicht). Auch einen Unfall mit politischer Brisanz, der sich 1943 auf der Rolltreppe hinunter in den Shelter zutrug, spart die Autorin nicht aus: Ihm fielen 173 Menschen durch eine Massenpanik zum Opfer, für die heute an derselben Stelle im Stadtteil Bethnal Grenn ein Memorial steht.


    Am Romanende geht die Autorin auch auf die Geschichte der Bethnal Green Library ein, die durch die Pandemie in Gefahr war, geschlossen zu werden und 1911 eröffnet wurde; auch Fotos der damaligen BibliothekarInnen und die Bibliothek selbst sind zu sehen: Ich hoffe, Kate Thompson konnte anlässlich dieses Ereignisses eine Rede halten, die unzählige Interviews mit Zeitzeugen führte, um diesen wundervollen Roman zu schreiben.


    Fazit:


    Ein ergreifender, emotionaler, berührender Roman, der Verlust, Schmerz und Traumatisierung der Londoner sehr gut beschreibt; aber auch Lebensfreude und das Aufblitzen von Humor, Durchhaltevermögen, Hoffnung und auch Liebe dagegensetzt: Mit Billy und Clara sowie Ruby und Eddie, allesamt sehr sympathische Charaktere, erlebt man ein Stück authentischer Zeitgeschichte des 2. WK in der Londoner U-Bahn-Station, die lange nachhallt. Die Bücher sind hier - wie auch die "Hüter der Bücher", die BibliothekarInnen, die wahren Hauptakteure: Sie vermögen Menschen auch in dunkelsten Zeiten Hoffnung zu geben, Trost zu spenden; der Roman ist eine Hymne an sie, an die Fähigkeit von Büchern, die das Leben eines Menschen verändern können, Licht in dunkle Zeiten zu bringen und die Feststellung, dass sie für alle in Bibliotheken kostenlos zur Verfügung stehen sollten. Sehr bewegt klappt man am Ende dieses Buch zu und kann sich bei der Autorin wie bei den Verlagen nur bedanken, dass er veröffentlicht wurde! Von mir eine absolute Leseempfehlung!

  • Eine U-Bahn-Station wird umfunktioniert

    Das schöne Buchcover, der interessante Buchtitel und der Klappentext haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Da ich bisher noch keinen Roman von Kate Thompson gelesen habe, war ich auf ihren Schreibstil gespannt und ich war total begeistert. Mich hat das ganze Buch bis zum Schluss begeistert. Es gibt eine Rahmengeschichte, die in der Gegenwart beginnt und auch endet, anschließend wird der Leser in das Jahr 1944 entführt. Im Prolog erfährt man noch, dass eine 88 jährige Dame – wie es sich später herausstellt ist es Beatty - ein Bündel Briefe in der unterirdischen Bücherei gelagert hatte. Dann taucht der Leser in die eigentliche Geschichte ein. Die junge Witwe Clara und ihre rebellische Freundin Ruby sind von Schuldgefühlen geplagt, haben aber trotzdem für andere Menschen immer ein offenes Ohr und helfen, wo sie nur können. So bringt zum Beispiel Clara dem Arbeiterkind Sparrow nicht nur das Lesen und Schreiben bei. Sie kümmert sich auch rührend um die geflüchteten Kinder Beatty und Marie. In ihrem Privatleben hat Clara per Zufall den zurückhaltenden Billy kennengelernt und sich in ihn verliebt. Ihre Freundin Ruby hat bei ihren vielen ausschweifelnden Partys einen Amerikaner kennengelernt, der es Ernst mit ihr meint. Nebenbei erfährt man auch etwas über das Schicksal der Leute, die auf der Kanalinsel Jersey lebten.

    Mir haben die Zitate von Bibliothekarinnen am Anfang von jedem Kapitel und die Informationen über die wahre Geschichte der Bethnal Green Station am Ende des Buches sehr gefallen.

    Fazit:

    Ein beeindruckendes Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

  • Als 1944 London immer wieder bombardiert wird, suchen die Menschen Schutz in den U-Bahn-Stationen, so auch in der U-Bahn-Station Bethnal Green. Unterirdisch entsteht dort eine Parallelwelt mit Kindergarten, Theater und einer kleinen Bibliothek. Diese wird von Clara Button und Ruby Munroe betreut. Die Bücher verschafft den Menschen in dieser schwierigen Zeit Ablenkung. Doch der Krieg dauert an und die Lage spitzt sich immer mehr zu.


    Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Der Erzählstil ist packend und einfühlsam. Ich konnte mich in die Situation der Menschen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Clara und Ruby tun alles, um es den Menschen ein bisschen leichter zu machen, dabei haben sie such ihre eigenen Probleme. Sie sind beide wirklich sympathisch. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Manche drohen unter der Last der Umstände zu zerbrechen, andere begegnen den Widrigkeiten mit großer Stärke. Aber für keinen ist es leicht.


    Mir hat dieser Roman gut gefallen.