Milena Michiko Flasar - Oben Erde, unten Himmel

  • Kurzmeinung

    kingofmusic
    Feinfühliges Meisterwerk, dessen Tiefgründigkeit sich hinter oberflächlich leicht erscheinenden Sätzen verbirgt.
  • Kurzmeinung

    Maesli
    ein Buch zum Nachdenken über ein Phänomen, dass es nicht nur in Japan gibt und über den Respekt, mit dem Tod umzugehen.
  • Klappentext


    »Alleinstehend. Mit Hamster«, so beschreibt sie sich selbst. Suzu lebt in einer japanischen Großstadt. Unscheinbar. Durchscheinend fast. Der neue Job aber verändert alles. Ein umwerfender Roman über Nachsicht, Umsicht und gegenseitige Achtung: Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Und dann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf solche Kodokushi-Fälle. »Fräulein Suzu«, wie der Chef sie nennt, fügt sich widerstrebend in die neuen Aufgaben. Es braucht dafür viel Geduld, Ehrfurcht und Sorgfalt, außerdem einen robusten Magen. Die Städte wachsen, zugleich entfernt man sich voneinander, und häufig verschwimmt die Grenze zwischen Desinteresse und Diskretion. Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie sieht Fassaden bröckeln und ihre eigene porös werden. Und obwohl ihr Goldhamster sich neuerdings vor ihr versteckt, ist sie mit einem Mal viel weniger allein. Milena Michiko Flašar hat eine frische, oft heitere Sprache für ein großes Thema unserer Zeit gefunden. Und sie hat liebenswert verschusselte Figuren erschaffen, die man gern begleitet. Ein unvergesslicher, hellwacher Roman über die ›letzten Dinge‹.



    Mein Lese-Eindruck:


    Die Autorin wendet sich in ihrem neuen Buch wieder dem Thema der Einsamkeit zu, dieses Mal dem sog. Kodokushi, dem „einsamen Tod“. Mit diesem Begriff bezeichnen die Japaner das unbemerkte Sterben eines Menschen, der erst Tage, Wochen, Monate nach seinem Tod aufgefunden wird.


    Suzu, die junge Protagonistin, befindet sich in einer Lebenskrise: ihr Studium hat sie aufgegeben, ihr Job als Aushilfskellnerin wurde ihn gekündigt, und weil sie Geld für sich und ihren Hamster braucht, landet sie eher zufällig in einer Reinigungstruppe, die die Wohnungen solcher Kodokushi-Fälle säubert.


    Wie die Autorin mit diesem düsteren Thema umgeht und wie sie es verknüpft mit dem Ausweg ihrer Heldin aus einer Lebenskrise – das hat mich begeistert!


    Wieder ein Buch der leisen Töne und der Zwischentöne.

    Das Thema ist wie in Flasars vorhergehenden Büchern auch wieder ein gesellschaftliches Thema, aber es wird heruntergebrochen auf die Entwicklung einer jungen Frau, die sich diesem Thema persönlich stellt und ihren Blick auf die Welt und ihre Mitmenschen ändert. Sie bewegt sich in kleinen Schritten, die in kleinen Schlaglichtern, einem kurzen Nebensatz aufleuchten, und es bleibt dem Leser überlassen, von diesen äußeren Handlungen auf das Innere der Heldin zu schließen. "Show not tell" in Reinkultur! Hier gelingen der Autorin eindringliche Bilder von großer Dichte und Aussagekraft, die gerade durch die zurückhaltende Erzählweise ein hohes Maß an Emotionalisierung bewirken. Und die lange im Gedächtnis bleiben.


    Die Sprache passt sich der noch jungen Protagonistin an, sie ist eher berichtend, frei von jeder Dramatik, unaufdringlich und zugleich leichtfüßig. Die Ich-Erzählerin verschont ihren Leser zwar nicht mit den eher grausigen Details ihrer Arbeit, aber es bleiben Details, die weiter nicht ausgewalzt werden. Alle Berichte von ihrer Arbeit lassen den tiefen Respekt spüren, den ihr Arbeitgeber von ihr und ihren Kollegen einfordert.


    Der ganze Roman vermittelte mir das Gefühl des leichten Lesens, aber immer wieder blättert man zurück und liest manche poetisch-schönen Stellen nochmals. Die Leichtfüßigkeit des Erzählens sollte nicht unterschätzt werden: der Roman ist kunstvoll konzipiert mit einer aussagestarken Rahmenkonstruktion, die sich besonders sinnfällig im 1. und letzten Satz zeigen.


    Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Ich-Erzählerin kommt Herrn Sakai zu, dem väterlichen Mentor: ein Mann, der zwar vom einsamen Tod lebt, aber alles dafür tut, um der Vereinsamung der Menschen in seinem Umfeld entgegenzuwirken.


    Und genau das tut die Heldin auch: sie wendet sich den Menschen in ihrem räumlichen und emotionalen Umkreis zu.

    Und das gilt nicht nur für Japan, denke ich.


    Fazit: ein gedankenreiches Buch, lesenswert!


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    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Suzu lebt in einer japanischen Großstadt nach dem Motto Leben und leben lassen. Intimitäten überfordern sie, selten gibt sie etwas von sich preis oder ist neugierig auf die Geheimnisse anderer. Als sie ihre Stelle als Kellnerin in einer Familienrestaurantkette aufgrund fehlendem Liebreiz und Charme verliert, muss sie sich einen neuen Job suchen und findet sich bei einem Vorstellungstermin zusammen im Büro des Herr Sakais wieder. Dieser führt mit zwei Angestellten eine Firma, die sich auf Kodokushi spezialisiert hat.

    Als Leichenfundortreiniger trägt Suzu nun mit ihrem Chef und ihren Kollegen Sorge dafür, dass aus Fundorten wieder Orte werden. Sie bringt sozusagen jemandes Dinge in Ordnung, die er selber, da er nun nicht mehr da ist, nicht tun kann.


    Wir behandeln die uns anvertrauten Räumlichkeiten so, als ob diejenigen, die darin gelebt haben, noch lebendig wären, und zwar mit Anstand und Respekt.


    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Kudokushi, zu Deutsch in etwa „der einsame Tod“, ist in den Randbezirken Tokios Alltag und steht für das Sterben, das niemand bemerkt. Kudokushi ist ein düsteres und nicht rein japanisches Phänomen und eine Konsequenz der sozialen Vereinsamung. Milena Michiko Flašar hat darüber einen liebevollen, aufrichtigen Roman geschrieben, der durch seinen Optimismus und feinen Humor besticht.

    Hätte Herr Sakai nicht relativ früh seinen Auftritt gehabt, mit seiner direkten herzlichen Art, aber auch mit der richtigen Strenge eines Firmeninhabers, der seine Mitarbeiter anfeuert, leitet und fördert – auch im privaten Umfeld, wäre ich wahrscheinlich nicht diesem besonderen Reiz des Buches erlegen, denn auf den ersten Seiten begleite ich Suzu, die ein recht einsames und düsteres Leben führt. Ihm spreche ich die tragende Rolle in diesem Roman zu, er trägt sein Herz auf dem rechten Fleck und ist imstande, Suzu und Takada, die beide wie in einer Blase eingekapselt und sozial isoliert leben, durch Mitgefühl sich gegenseitig und den Menschen zu öffnen. Unter seiner einfühlsamen und gleichzeitig strengen Führung verändern beide ihre Weltwahrnehmung, erkennen nicht nur die Würde des Menschen bis über seinen Tod hinaus, sondern den Wert zu Lebzeiten aufeinander zuzugehen und Interesse an dem Nächsten zu zeigen. Er lehrt sie eine Lebensschule, in der Respekt, Würde und Liebe zum eigenen Glück führen.

    Wie die Journalistin Annemarie Stoltenberg in ihrem Beitrag auf NDR Kultur treffend formuliert, schreibt Milena Michiko Flašar mit Witz, Würde und Anmut.


    Fazit

    Mit ihrem Roman „Oben Erde, unten Himmel“ beschreibt Milena Michiko Flašar das Phänomen des einsamen Todes in einer der würdevollsten und liebevollsten Weise, die ich bis jetzt gelesen habe. Sie widmet sich diesem Thema mit Nonchalance und zaubert mit ihrem Optimismus und feinem Humor einen lebensbejahenden Roman.


    Es geht darum, etwas für einen Toten zu tun, was man sonst nur für einen Lebenden tut.

  • Die Autorin

    Milena Michiko Flašar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters. Ihre Romane »Ich nannte ihn Krawatte« und »Herr Kato spielt Familie« wurden mehrfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Wien.


    Inhalt

    Suzu Takada hat ihr Studium abgebrochen und ist in die Großstadt gezogen, um finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Ohne Berufsausbildung ist sie mit diesem Schritt auf Hilfstätigkeiten reduziert – und auf ein Leben als Single. Ob sie in der Stadt im Schwarm der Berufstätigen überhaupt mit schwimmen will, hatte sie nie überlegt. Als sie zum Chef des Famiresu/Diner zitiert wird, der ihr wegen mangelhaften Liebreizes kündigen wird, demonstriert sie äußerlich Unterwürfigkeit, produziert jedoch wie ein Fernschreiber so originelle wie nüchtern-ironische Gedanken. Eine 25-Jährige, die zu dulden hat, dass ihr jeweiliger männlicher Chef sie in ihrer rosa Berufsuniform auf den Hintern tatscht – welche Verschwendung! Suzus Erfahrung mit einem Datingportal ernüchtern, so dass sie, völlig vereinsamt, auf eine kryptische Stellenanzeige reagiert.


    Der bereits betagte Herr Sakai betreibt eine Firma für die Reinigung von Wohnungen, in denen Menschen allein gestorben und teils erst Monate später gefunden worden sind – japanisch Kodokushi, einsames Sterben. Gemeinsam mit dem jungen Herrn Takada, mit dem sie zufällig den Nachnamen teilt, lernt Suzu, dass Firma Sakai die Wohnungen räumt, reinigt, eine Abschiedszeremonie für die verstorbene Person vollzieht und für die Angehörigen eine Memorybox mit sorgsam ausgewählten Erinnerungsstücken zusammenstellt. Herrn Sakais Markenzeichen ist der Respekt, mit dem er die Wohnungen betritt – er spricht mit den Toten beruhigend wie mit Kranken.


    Mit Badehaus und Nudellokal bietet das Stadtviertel, in dem Sakais Firma ihren Sitz hat, dem Spezialteam einen Kiez wie aus dem Bilderbuch, während der lebenserfahrene Chef die Rolle des Mentors und Familienoberhaupts einnimmt. Kurz: Suzu und Takada finden hier all das, was ihnen bisher fehlte. Aus der Ichperspektive Suzus lernen wir Takadas, Sakais und weitere Schicksale einsamer Menschen in der Großstadt kennen. Als sich abzeichnet, dass Takada und Suzu mit ihrer fordernden Arbeit eine Lebensaufgabe gefunden haben, stellt sich die Frage, ob Herr Sakai ihnen auch den dafür nötigen Respekt vermitteln konnte.


    Fazit

    Ein bewegender, vielschichtiger Roman über das Sterben, Respekt, sowie Einsamkeit und Sprachlosigkeit von Großstädtern der Moderne.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Suzu ist introvertiert, schüchtern und es fehlt ihr ein großes Stück Selbstwertgefühl. So ist es ein großes Glück für sie von Herrn Sakai eingestellt zu werden, nachdem sie ihren Job als Kellnerin verloren hatte. Auch wenn diese Arbeit wohl erst etwas gewöhnungsbedürftig war und einen sehr robusten Magen erforderte. Durch die Begegnung mit ihm, ihren neuen Kollegen und dem Nachdenken über ihre Kodokushi-Fälle lernt sie sich selbst zu vertrauen, auf Andere zu schauen und entdeckt neue Stärken in sich. Es hat schon etwas besonderes an sich, dass es gerade der Umgang mit dem Tod ist, das Nachdenken über die einsam gestorbenen Menschen jedweden Alters, deren Wohnung sie als Leichenfundortreinigerin -sie mag es am Ende die Dinge beim Namen zu nennen- putzt, Suzu so sehr verändert.


    Denn Einsamkeit hat viele Gesichter. Wer immer nur wegschaut, kann nichts entdecken. Wer sich nicht traut den ersten Schritt zu tun, trippelt immer nur auf der Stelle. Es macht nachdenklich wie wenig die Menschen nacheinander schauen. So hat es mir sehr viel Freude gemacht die Entwicklung Suzus zu verfolgen. Wie sie langsam aus ihrer Isolation raus findet und sich ein wenig öffnet. Eine kluge und liebenswerte Frau ist sie.


    Man könnte meinen, dass dieser Roman ein sehr trauriger sein muss oder gar ernst. Das ist er beileibe nicht, hier steckt Humor und Leichtigkeit drin. Alle Figuren sind liebenswert und lebensecht gezeichnet. Die Themen um Ausgrenzung und soziale Isolation sind leider allgemeingültig in der Welt. Man wünschte sich mehr Menschen wie Herrn Sakai, die nicht wegschauen. Mir gefiel es, was er über seine Berufung als Unternehmer für Leichenfundortreinigung sagt: „Ich brachte jemandes Dinge in Ordnung. Da er es selber nicht tun konnte, tat ich es für ihn. Darum ging es.“ (S. 126). Und dies tat er und seine Angestellten immer mit viel Respekt.


    Mir hatte die Geschichte ausgesprochen gut gefallen und ich vergebe sehr gerne 5 Sterne und eine Empfehlung.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Suzuki ist Mitte zwanzig, Single und lebt zurückgezogen in einer japanischen Großstadt. Sie arbeitet vor sich hin, lässt sich irgendwie durchs Leben treiben und hat Schwierigkeiten, Sozialkontakte zu knüpfen. Als sie ihre Arbeit als Kellnerin verliert und eine neue Stelle als Leichenfundortreinigerin für Kodokusha antritt, einsam Verstorbene, deren Leichen längere Zeit unentdeckt blieben, verändert sich ihr Leben nachhaltig.



    Das ungewöhnliche Setting des Romans hat mich neugierig gemacht, zumal ich erst kürzlich ein Sachbuch über Tatortreiniger gelesen hatte. Auch die Grundthemen des Buches, Einsamkeit, soziale Isolation und Anonymität in der Großstadt, fand ich sehr interessant, da der gesellschaftliche Wandel auch bei uns zu Vereinsamung insbesondere im Alter führt. Nicht nur anhand der Verstorbenen, sondern auch mittels der Figuren im Buch gelingt es der Autorin Milena Michiko Flašar, Einsamkeit in vielen Facetten aufzuzeigen. Da ist nicht nur Suzu, sondern auch ihr junger und stiller Kollege Takada mit dem Gespür für Worte, ihr Chef, der schrullige und doch liebenswerte Herr Sakai und einige weitere, die alle ihre eigene, besondere Geschichte mitbringen. Der klare, leise Schreibstil mit den glaubhaft und eindrücklich ausgearbeiteten Charakteren hat mich von Anfang an berührt, und ich konnte mich gut in die Protagonistin Suzu hineinversetzen. Meine Lieblingsfigur war auf gewisse Weise Herr Sakai, der immer wieder für Überraschungen gut ist und es auf seine ganz eigene Art versteht, Suzus Lebenseinstellung zu beeinflussen. Trotz der ernsten Thematik hat der Roman auch eine gewisse Leichtigkeit und an einzelnen Stellen blitzt auch leiser Humor und eine gewisse Situationskomik durch.


    Zudem liefert die Geschichte einige interessante Einblicke in die japanische Lebensart, und ein ausführliches Glossar am Ende des Buches erläutert die wichtigsten Begriffe.


    Fazit: Ein runder, nachdenklich stimmender und berührender Roman, der zeigt, dass bereits kleine Gesten im Miteinander einen großen Unterschied machen. Unbedingt lesenswert!


    5 Sterne.

  • Von Menschen und anderen Einsamkeiten


    Milena Michiko Flasar war mir bisher nur dem Namen nach bekannt, obwohl "Ich nannte ihn Krawatte" seit einiger Zeit auf meinem Tsunny liegt. Nun, da wird er sich wohl nicht mehr lange aufhalten, denn der neue Roman "Oben Erde, unten Himmel" (erschienen 2023 im Wagenbach Verlag) hat mich stark beeindruckt und tief berührt, so dass ich unbedingt schnell etwas weiteres der Autorin lesen will.


    Nun, die Leserinnen und Leser treffen hier auf Suzu, die mit ihrem Hamster in einem 1 Zimmer-Appartement in einer japanischen Großstadt lebt und arbeitet. Zunächst als Aushilfskellnerin und dann als Leichenfundortreinigerin. Ja, ihr habt richtig gelesen.

    Es geht aber weniger um die Arbeit an sich. Milena Michiko Flasar erzählt uns eher von einem nicht nur in Japan vorkommenden "Phänomen", nämlich dem einsamen Tod von Menschen, die mitunter lange Zeit tot in der Wohnung liegen (auf japanisch "Kodokushi"). Um solche "Fälle" kümmert sich Herr Sakai (die heimliche "Hauptfigur" in diesem Roman) und sein Team.


    Hier liegt eine große Stärke des Romans: es steht immer der Mensch und sein Schicksal im Vordergrund. Effekthascherei sucht man während der knapp 300 Seiten des Romans, der übrigens vom Verlag mit einem wunderschönen Schutzumschlag versehen wurde, vergeblich. Hier wird den Toten eine Würde verliehen, die mich tief berührt und beeindruckt hat.


    Ebenso wie sich hinter der scheinbar oberflächlichen Art und Weise, wie und was die Autorin schreibt, eine tiefgründige Geschichte verbirgt. Die Weisheit und Tiefsinnigkeit vieler Sätze lassen mein persönliches Notizbuch dicker und dicker werden *g*.


    Abgerundet wird dieser großartige Roman von einem umfangreichen Glossar japanischer Begriffe und vielen Hinweisen auf die japanische (Lebens-)Kultur.


    Ich vergebe glasklare 5* für diesen beeindruckend tiefsinnigen Roman und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!


    © kingofmusic