Eva García Sáenz - Aquitania: Blut der Könige

  • Mit „Aquitania“ hat Autorin Eva Garcia Sáenz einer Frau ein Denkmal gesetzt, die so gar nicht in die Zeit passte: Eleonore von Aquitanien.

    Was macht diese Frau so besonders?


    Geboren um 1124 in Poitiers als Tochter von Wilhelm IX. von Aquitanien, des Herzogs, erhält das talentierte Mädchen am Hof des Vaters eine für damalige Zeiten ungewöhnliche Ausbildung: Sie lernt unter anderem Latein. Die Ermordung Wilhelm IX. 1137 stellt eine Zäsur in ihrem Leben dar, denn sie wird die Nachfolgerin ihres Vaters, muss sich gegen die Intrigen diverser Lehensherren behaupten und wird mit Ludwig, dem Sohn des französischen König verheiratet. Der Unterschied zwischen den Höfen in Aquitanien und Paris könnte größer nicht sein: Hier gut eingerichtete Schlösser, Bildung, Kultur und höfische Leben, dort eine kahle Burg, wenig Komfort, raue Sitten und ungehobelte Bewohner. Die Heirat, natürlich aus Staatsräson, bringt doch Eleonore ein reiches Herzogtum in das arme, kleine französische Reich.

    Als dann Frankreichs König ermordet wird, macht sich Eleonore auf, die Hintergründe zu erfahren. Denn der Tod des Königs und der ihres Vaters ähneln einander frappant.


    Wer hat Interesse, ein junges unerfahrenes Königspaar an der Spitze zu sehen? Cui bono? Haben schon die alten Römer gefragt.


    Meine Meinung:


    Dieser (historische) Roman umfasst die Jugendzeit Eleonores bis zur Scheidung von um 1152 von Louis.

    Da Eleonore leider kein Tagebuch geschrieben hat, sind die historischen Quellen ziemlich spärlich und, natürlich von Männern verfasst, denen die ehrgeizige und mit scharfen Verstand gesegnete Frau ein Dorn im Auge war. Entsprechend diffamierend sind die Angaben. So wird sie eines inzestuösen Verhältnisses mit ihrem Onkel verdächtigt. Sie wird als machtgierige, intrigante Frau beschrieben.

    Eleonores große Zeit wird noch kommen. Daher glaube ich, dass es noch einen zweiten oder vielleicht auch dritten Teil der Lebensgeschichte dieser interessanten Persönlichkeit geben wird.


    Wie wir es von der Autorin gewöhnt sind, ist der Schreibstil opulent und detailreich. Da passt es vielleicht ganz gut, dass es nur wenige historische Quellen gibt und die Autorin ihrer Fantasie freien Lauf lassen kann. Das Cover ist gut gelungen.


    Fazit:


    Wer gerne historische Romane des Mittelalters liest, ist hier genau richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)

  • War okay

    Frankreich um 1137: Der Herzog von Aquitanien wird in Santiago de Compostela tot aufgefunden. Seine Leiche ist entstellt. Seine Tochter Eleonore gibt König Louis VI von Frankreich die Schuld an dem Tod ihres Vaters. Sie beschließt Rache zu nehmen und heiratet deswegen seinen Sohn Louis VII. Doch der König kommt während der Hochzeitsfeierlichkeiten unter den selben Umständen ums Leben wie der Herzog von Aquitanien. Eleonore und ihr frisch vermählter Gatte versuchen mithilfe der "Aquitanischen Katzen" herauszufinden was hinter dem Tod ihrer Väter steckt.

    Mir fiel es etwas schwer überhaupt in die Handlung zu kommen. Die wechselnden Perspektiven und die Dialoge zwischen den Personen, wo mir nicht ganz klar war, wer gerade spricht, hat mich immer etwas verwirrt. Erst nach und nach habe ich mich etwas daran gewöhnen können, doch fesseln konnte es mich nicht so wirklich.

    Die Handlung hatte einige interessante historische Aspekte, doch die beiden Mordfälle und dessen Aufklärung rückte immer mehr in den Hintergrund. Alles zog sich in die Länge. Erst gegen Ende wurde es spannender. Da hatte ich mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas anderes erwartet.

    Auch die Protagonisten selbst waren mir zu oberflächlich. Sie hatten keine Tiefe. Viel mehr waren es für mich einfach nur Figuren in der Handlung, aber mehr leider nicht.

    Mein Fazit:

    Hatte deutlich andere Erwartungen an die Handlung und hätte mir hier wirklich ein packenderes Leseerlebnis gewünscht. Es war trotzdem interessant, aber halt eben auch nur okay. Würde es jetzt nicht unbedingt weiterempfehlen.


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