Oskar Feifar - Fingerspitzengefühl

  • Der dritte Fall für Leopold Strobel. Diesmal erschüttert das Auftauchen von Hippies und das Verschwinden von honorigen Bürgern des Dorfes Tratschens. Hier ist Fingerspitzengefühl nötig ...


    Tratschen im Jahr 1972/Gendarm Leopold Strobel mehr zu tun als ihm lieb ist:

    • Da stirbt zuerst einmal die Mocha-Mutter einen unbemerkten, einsamen Tod
    • Dann verschwinden gleich mehrere Mitglieder einer Familie, die der High-Society der Nachbargemeinde zuzurechnen ist. Allerdings tauchen abgeschnittene Fingerspitzen auf
    • Ein Reporter löst sich in Luft auf
    • Zusätzlich zieht eine Truppe Hippies nach Tratschen, die der freien Liebe und dem Nudismus frönen, sehr zum Ärger der alt eingesessenen Bürger
    • Doch damit noch nicht genug: Strobel kiefelt an einer schwerwiegenden privaten Entscheidung. Soll er mit der Frau Doktor zusammenziehen oder nicht?

    Werden Strobel und seine Mannen die Fälle, wie von der Chefetage gefordert - mit Fingerspitzengefühl lösen?


    Meine Meinung:


    Wieder greift der Autor zum Stilmittel des „Erzählers“. Die beschriebene Gegend hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Milieu, das auch Alfred Komarek in seinen „Polt-Krimis“ darstellt.

    Eine Unsitte dieses Landstrichs ist, Nachname vor den Vornamen zu setzen, also Fürnkranz Marie usw..

    Das ärgert mich immer, wenn ich dort bin. Ich habe auch Bürokollegen aus dieser Gegend, den Bauer-Heli, den Bauer-Willi und den Fürnkranz-Alois etc. (ja, dort heißen viele Leute Bauer oder Fürnkranz).


    Oskar Feifar, der in seinem Brotberuf selbst Gendarm in Niederösterreich war und nun als Kriminalbeamter in Salzburg seinen Dienst versieht, kennt den Alltag des Dorfpolizisten und des Kripo-Beamten. Da ist wenig Platz für „Action“ à la „Cobra 11“ oder ähnlichen unrealistischen Serien. Einen Großteil der Dienstzeit verbringen die Beamten hinter seinem Schreibtisch.


    Fazit:


    Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)