Herbert Kummetz - RÜ - Der Junge in mir

  • Mein Buch begann bei einer Sitzung mit meinem Psychotherapeuten. Nachdem wir fürs Erste die Probleme durch hatten, sagte er: „Am besten, du schreibst alles auf.“ Er wusste von meinen Jugendbüchern. Aber ein reines Jugendbuch sollte es nicht werden. Es ist bei „all-age ab 16“ gelandet. Mein Buchhändler wird es dort hinsortieren, wo er die Ratgeber zum Thema des inneren Kindes stehen hat. Ich werde es ihm nicht ausreden können, doch protestieren werde ich.


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    Denn in meinem Buch geht es nicht um Schemen- und Schattenexistenzen, sondern um richtige Jungs. Oder sagen wir: Es geht um einen Mann, der zuerst Rudi-Rudi gerufen wird, dann zum RÜ aufsteigt und schließlich der Rüdiger wird, der er nach den standesamtlichen Papieren auch sein soll. Es geht um einen Nachkriegsvater und sehr emotional auch um eine Nachkriegsmutter, um den Wiederaufstieg aus den Trümmern. Und schließlich geht es um einen Jungen, der Lust hat, mit seinem Erwachsenen-Ich endlich in Kontakt zu kommen. Ich drehe quasi die gängige Logik des „inneren Kindes“ hin und wieder in eine andere Richtung.


    Es ist ein Lesebuch, ein „Reader“, was man da vor sich hat. Kein Roman. Keine Biographie. In sieben Episoden erzählt RÜ aus seiner Zeit. Es wundert nicht, dass der übliche Vater-Sohn-Konflikt im Mittelpunkt steht. Die Geschichten klingen sehr privat. Ich ziehe in meinen autofiktionalen Texten Jugenderlebnisse heran, deren schlichter Kern genau das Holz ist, aus dem die Wirklichkeit geschnitzt ist, hart und zäh, so dass der Erwachsene noch daran zu arbeiten hat. Manchmal jedoch so anschmiegsam, dass man gerne jener RÜ gewesen sein könnte.


    Nach dem Erzählen aus der Jugendzeit folgen drei Interviews zu den Erlebnissen. Und schließlich ist da noch eine dritte Ebene: Das Jugend-Ich und das Erwachsenen-Ich schreiben gemeinsam einen Vaterbrief und einen Mutterbrief. Es geht noch eine Stufe höher beim Finale, doch darüber verrate ich nichts.


    Dies ist ein Buch für ältere Jugendliche. Es ist ein Männerbuch. Und es ist für Frauen die ahnen, dass das innere Kind eines Mannes ein Junge ist.



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    Klappentext:

    Eine Nachkriegsjugend mit den üblichen Vater-Sohn-Konflikten. Der heranwachsende Sohn jener Jahre ist inzwischen längst zum inneren Kind eines Mannes geworden geworden. RÜ gehört zu Rüdiger, gleiche DNA. Als der Erste am Gehen ist, kommt der andere, der Erwachsene. Doch der Erste bleibt. Wird zum Immer-RÜ. Und mischt sich laufend ein. Mit seinen Geschichten, die er gemacht hat. Mit seinen Hoffnungen, Wünschen und Enttäuschungen von damals. Ein autofiktionales Lesebuch über Kinder- und Jugendzeit als Prägestempel unseres Erwachsenseins.

    Sein Autor ist im Alter des US-Präsidenten und lebt nicht weit von Hamburg. Mit seinem eigenen RÜ rennt er immer noch herum, dem unmöglichen Kind. Keiner macht es weg. Aber man kann einander freundlich begegnen, durchaus. Davon erzählt dieses Buch.


    Leseprobe: https://is.gd/WFMwqp

    im Handel: https://is.gd/lNIcBQ

    bookmondo ISBN 978-9-4036-6737-9

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „RÜ - Der Junge in mir“ zu „Herbert Kummetz - RÜ - Der Junge in mir“ geändert.