Eva Björg Ægisdóttir – Verlogen / Girls Who Lie / Stelpur sem ljúga

  • Kurzmeinung

    drawe
    Dasselbe Muster wie im 1. Band, spannend bis zur überraschenden Wendung, dann vorhersehbar
  • Kurzmeinung

    hennie
    Für mich nicht spannend genug, habe mir mehr versprochen
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    When single mother Maríanna disappears from her home, leaving an apologetic note on the kitchen table, everyone assumes that she’s taken her own life … until her body is found on the Grábrók lava fields seven months later, clearly the victim of murder. Her neglected fifteen-year-old daughter Hekla has been placed in foster care, but is her perfect new life hiding something sinister?
    Fifteen years earlier, a desperate new mother lies in a maternity ward, unable to look at her own child, the start of an odd and broken relationship that leads to a shocking tragedy.
    Police officer Elma and her colleagues take on the case, which becomes increasingly complex, as the number of suspects grows and new light is shed on Maríanna’s past – and the childhood of a girl who never was like the others…


    Autorin (Quelle: Amazon)
    Born in Akranes in 1988, Eva moved to Trondheim, Norway to study my MSc in Globalization when she was 25. After moving back home having completed her MSc, she knew it was time to start working on her novel. Eva has wanted to write books since she was 15 years old, having won a short story contest in Iceland. Eva worked as a stewardess to make ends meet while she wrote her first novel, The Creak on the Stairs. The book went on to win the Blackbird Award, was shortlisted (twice) for the Capital Crime Readers' Awards, and became a number one bestseller in Iceland.


    Allgemeines
    Zweiter Band der Reihe um die Ermittlerin Elma
    Titel der Originalausgabe:“ Stelpur sem ljúga“, ins Englische übersetzt von Victoria Cribb
    Erschienen am 22.05.2021 bei ORENDA BOOKS als TB mit 317 Seiten
    Gliederung: Landkarte von Island – Aussprachehilfen zu den isländischen Vornamen im Roman – Prolog - Nicht nummerierte Kapitel mit Wochentagen überschrieben – Epilog – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven – eingeschobene Kapitel als Ich-Erzählung
    Handlungsort und -zeit: Akranes, Island, ein Winter in der Gegenwart, mit Rückblicken auf die letzten fünfzehn Jahre


    Inhalt und Beurteilung
    Als die alleinerziehende Mutter Maríanna vor sieben Monaten spurlos verschwand, ging die Polizei aufgrund einer hinterlassenen Nachricht von einem Selbstmord aus und ermittelte nicht mit dem größten Engagement. Hekla, die Tochter der Vermissten, lebt seitdem bei einer Pflegefamilie, die ihre Mutter schon seit Jahren bei der Erziehung unterstützt hat.
    Doch dann wird Maríannas Leiche aufgefunden und es ist offensichtlich, dass es sich nicht um einen Selbstmord gehandelt hat. Die schlampigen Ermittlungen rächen sich jetzt, denn viele Zeugen erinnern sich nach mehreren Monaten nicht mehr an Details. Elma und ihr Kollege Saevar müssen quasi von vorn anfangen…


    Der größte Teil des Romans schildert die Ermittlungen nach dem Auffinden des Leichnams der vermissten Maríanna. Diese Ermittlungen werden sehr gründlich und realitätsnah beschrieben, der Leser bekommt einen guten Eindruck von der zähen Polizeiarbeit.
    In die fortlaufende Handlung sind Kapitel in Kursivdruck eingeschoben, die die Erzählung oder das Tagebuch einer alleinerziehenden Mutter darstellen. Diese Mutter hat große Probleme, ihr Kind anzunehmen und zu lieben, die Gesellschaft macht es ihr nicht leicht. Bei der Lektüre dieser Abschnitte empfindet der Leser Empathie für das Kind, aber auch für die junge Mutter.
    Was zunächst wie ein weitgehend vorhersehbarer Krimi wirkt, entpuppt sich als „Wundertüte“ mit gravierenden Überraschungen.
    Der Erzählstil ist anschaulich, es gelingt der Autorin, eine beklemmende Atmosphäre heraufzubeschwören.
    Die Protagonisten der Reihe, Elma und ihr Kollege Saevar, machen eine persönliche Entwicklung durch, ihr persönliches Leben wird thematisiert, dies geschieht jedoch nicht so intensiv, dass es vom Kriminalfall ablenken würde.
    Aufgrund dieser persönlichen Entwicklung ist es empfehlenswert, den vorliegenden Band im Anschluss an den ersten (The Creak on the Stairs) zu lesen, dem eigentlichen Kriminalfall kann man aber auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes folgen.


    Fazit
    Ein weiterer sehr gelungener Band der Reihe „Forbidden Iceland“, der schon Vorfreude auf den nächsten Band weckt – sehr empfehlenswert für Freunde nordischer Kriminalliteratur!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • :arrow: Hier kann man einen Blick auf das Cover der isländischen Ausgabe werfen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ein sehr komplexer Fall aus Westisland


    In einem Handlungsstrang wird die Geschichte einer alleinerziehenden, jungen Mutter in der ich-Form erzählt, die keine Verbindung zu ihrer neugeborenen Tochter aufbauen kann. Ab der Hälfte des Romans wird die genaue Zuordnung dieser Gedanken, Aktionen und Dialoge jedoch etwas verwirrend. Und in einem weiteren Strang geht es um die sehr detaillierte Ermittlungsarbeit des isländischen Polizeiteams um die sympathische Kommissarin Elma. Dabei wird letztendlich nicht nur ein sieben Monate alter Fall geklärt, sondern auch eine fünfzehn Jahre zurück liegende Familientragödie aufgerollt in nachvollziehbarer Aufklärung, basierend auf einer sehr belastenden Lüge. Die etwas fragwürdigen Entscheidungen im System des Jugendamtes werden thematisiert wie die Beweisführung im Rechtssystem bei Vergewaltigungsfällen. Erst die Datenbank der Polizei, das LÖKE-System mit der Aufstellung von Anzeigen, lässt schließlich aufschlussreiche Rückschlüsse zu über mögliche Motive. Mit Stekkjastaur, dem ersten der dreizehn isländischen Weihnachtsgesellen, , der dreizehn Tage vor Weihnachten von den Bergen herunterkommt und Kindern Geschenke bringt, erfährt man etwas über isländische Weihnachtsbräuche. Das Geflecht von zahlreichen Geheimnissen und Lügen mit unerwarteten Wendungen zu entdecken ist spannend zu lesen, jedoch irreführend im Ich-Strang.

    ***

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Eva Björg Ægisdóttir – Girls Who Lie / Stelpur sem ljúga“ zu „Eva Björg Ægisdóttir – Verlogen / Girls Who Lie / Stelpur sem ljúga“ geändert.
  • Unaufgeregt, aber sehr spannend


    Island stellt man sich ja hierzulande ein wenig idealisierend vor. Zwar dunkel und kalt, aber eine kleine Welt für sich, alle duzen sich und Verbrechen müssen manchmal so ein bisschen erklärt werden.


    Und dann fallen ausgerechnet der überaus sympathischen Elma mehrere Mordfälle vor die Füße...


    Nach "Verschwiegen" der zweite Mord, der auf Elmas Tisch landet und auch hier wieder ein feiner Plot, psychologisch ausgefeilt und raffiniert erzählt!

    "Verlogen" fand ich noch etwas besser als "Verschwiegen".

    Der Handlungsstrang ist klarer, es gibt weniger Rückblicke. Das liegt vielleicht daran, dass die wesentichen Figuren bereits etabliert sind.

    Die Nebenschauplätze, also das Privatleben insbesondere von Elma, sind bisweilen etwas überdimensioniert, aber das tut dem Lesespaß keinen Abbruch.

    Zum Plot hieße jedes Wort mehr, als der Klappentext verrät, zu spoilern und das will ich tunlichst vermeiden!

    Auch wenn man Grundmotive bereits recht früh zu ahnen glaubt, wird man gründlich überrascht.


    Ich bin nun schon sehr gespannt auf den dritten Band der Reihe und danke vorablesen.de sowie dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

  • Solider, ruhiger Kriminalfall mit psychologischer Tiefe


    Verlogen war das erste Buch, das ich von Eva Björg Ægisdóttir gelesen habe – und sicher nicht das letzte. Obwohl es sich bei dem Buch um den zweiten Band einer Reihe rund um die Kommissarin Elma handelt, war die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse aus Band eins gut lesbar und in sich geschlossen. Das ruhige, düstere Cover und der Titel passen perfekt zum Inhalt und der rauen, einsamen Landschaft Islands.


    Inhaltlich wird auf zwei Zeitebenen erzählt – in der Gegenwart beschäftigt sich Elma mit dem Fall rund um die gerade gefundene Leiche der alleinerziehenden Mutter Marianna, die vor sieben Monaten spurlos verschwand. Während damals alle von einem Selbstmord ausgingen, wird nun deutlich, dass es sich zweifelsfrei um Mord handelt und die Ermittlungen neu aufgerollt werden müssen. Die zweite Zeitebene springt 15 Jahre zurück – eine junge Mutter verzweifelt an ihrer neuen Rolle – und schafft es nicht eine Verbindung zu ihrem Kind aufzubauen.


    Eva Björg Ægisdóttir zeichnet in Verlogen feinfühlig verschiedenste Beziehungen zwischen Frauen, sei es Mutter-Tochter-Beziehung in der Vergangenheit, als auch die Beziehung zwischen Elma zu ihrer eigenen Mutter (und Schwester) oder die von Mariannas Tochter Hekla zu ihren Teenie-Freundinnen. Dabei entstehen komplexe, nicht immer einfache Beziehungsgeflechte, die dieses Buch spannend machen. Mir hat sehr gefallen, einen ruhigen Kriminalfall zu lesen, ohne blutrünstige Serienmörder und dramatische Verfolgungsjagden, dafür mit vielen leisen Zwischentönen im Ungesagten und überraschenden Twists.


    Die Ermittler*innen Elma und Saevar sind ganz normale Personen, nicht die typischen exzentrischen Einzelgänger, die in so vielen Thrillern inzwischen gefühlt um die ungewöhnlichste Eigenschaft wetteifern. Für mich ein Pluspunkt, da die Handlung so meiner Meinung nach auch viel realistischer und nahbarer wirkt. Gleichzeitig ist gerade dieses Duo für mich auch eine kleine Schwachstelle des Krimis, da ihre Gefühle für mich an vielen Stellen etwas zu flach blieben. Gerade Elma, die durch den Verlust ihres Partners David und die schwierige Beziehung zu ihrer Schwester eigentlich viel Potential bietet, blieb für mich oft etwas blass und schwer zu greifen. Daher vergebe ich hier 4 statt 5 Sternen.


    Insgesamt ist „Verlogen“ für mich aber ganz klar eine Leseempfehlung und einfach ein gut gemachter, solider Krimi. Die Neuerscheinungen von Eva Björg Ægisdóttir werde ich sicher im Auge behalten.

  • Nur durch Zufall wird die Leiche der alleinerziehenden Mutter Marianna gefunden, vor einem halben Jahr war sie verschwunden, man ging von Suizid aus, doch nun stellt sich heraus, dass die Frau erschlagen wurde.


    Für Elma und ihren Kollegen Sævar kein leichter Fall. Als Marianna verschwand hatten sie schon einmal ermittelt, nun ist ein halbes Jahr vergangen und die Zeugen haben manches vielleicht nicht mehr richtig in Erinnerung, zudem muss man nun von anderen Voraussetzungen ausgehen.


    Die Autorin übernimmt die Erzählstruktur aus dem ersten Band, neben den aktuellen Ermittlungen gibt es Rückblenden in Ich-Form, die über Jahre von einer Mutter und ihrer Tochter erzählen, deren Verhältnis zueinander etwas ungewöhnlich ist. Erst im späteren Verlauf des Romans werden Namen genannt, bis dahin macht man sich als Leser:in Gedanken, um wen es sich handeln könnte. Eine Erklärung liegt nahe, aber ist das auch die richtige?


    Auch das Privatleben der Ermittler:innen spielt wieder eine Rolle, steht aber weniger im Fokus als es noch im Vorgängerband war. Dafür kommt die Perspektive Heklas, Mariannas Tochter, mit ins Spiel. Die Fünfzehnjährige lebt mittlerweile bei ihren Pflegeeltern in Akranes. Sie steht mit im Mittelpunkt der Ermittlungen, aber auch Mariannas darüberhinausgehendes Privatleben, das nicht immer leicht war.


    Man kann diesen zweiten Band auch unabhängig von seinem Vorgänger lesen, was man wissen sollte, wird hier noch einmal kurz erwähnt. Ich hatte ja ein bisschen gehofft, dass Vorgänge aus dem ersten Band hier noch einmal aufgenommen würden, das ist nicht der Fall, was ein bisschen schade ist.


    Am Ende gibt es eine nachvollziehbare Aufklärung, trotzdem könnte manche:r Leser:in mit dem Ende nicht ganz zufrieden sein – wie es auch im ersten Band schon der Fall war. Ich hätte es mir auch ein bisschen anders gewünscht, finde es aber nicht unrealistisch.


    Auch Band 2 der Reihe hat mir wieder gut gefallen, neben der Ermittlung zu einem nicht ganz einfachen Fall entwickelt sich auch das Privatleben der Ermittelnden weiter. Ich werde auf jeden Fall auch den nächsten Band lesen und vergebe wieder eine Leseempfehlung für Genrefans.

  • Verwirrende Ermittlungen


    Mitten im Lavafeld wird in einer kleinen Höhle eine weibliche Leiche gefunden. Als Elma den Anruf über den Leichenfund erhält, hat sie sofort die Vermutung, dass es sich um die im Mai verschwundene Maríanna handelt. Bisher ist man davon ausgegangen dass sie Selbstmord begannen hat, ihre Leiche wurde jedoch nie gefunden. Schnell ist klar, dass Maríanna umgebracht wurde. Nur wer hat ein Motiv dafür? Elma und ihre Kollegen starten mühselige Ermittlungen, welche sie nicht wirklich weiterbringen. Sie tappen sehr lange im Dunkeln und keine der verdächtigen Personen scheint ein Motiv für die Tat zu haben. Für viele ist es auch schwierig sich nach sieben Monaten an die Geschehnisse jenes Tages im Mai zu erinnern. Tochter Hekla lebt nun bei ihren Pflegeeltern, welche sie schon von klein an begleiten. Dort fühlt sie sich wohl und hat endlich Freundinnen gefunden. Mit Tinna versteht sie sich Bestens, doch es gibt ein grosses Geheimnis welches ihre Freundschaft stark beeinflussen wird. Die Mordermittlungen ziehen sich in die Länge und die Puzzlestücke setzen sich nur langsam zusammen. Eine echte Geduldsprobe für Elma und ihre Kollegen und irgendwie scheint auch nichts so zu sein, wie sie vermuten.


    ‘Verlogen’ ist ein interessanter isländischer Krimi, der mich jedoch nicht ganz packen konnte. Der Schreibstil ist an und für sich flüssig, jedoch fühlt man sich als Leser plötzlich verwirrt. Die Zwischenkapitel mit der Frau, welche ein Kind hat fand ich am Anfang okay, je länger der Krimi ging, umso verwirrter war ich. Diese Zwischenkapitel haben das Leseerlebnis eher negativ beeinflusst und waren zu viel des Guten. Das Setting in Island fand ich spannend und ich konnte mich gut an die Handlungsorte versetzen.


    Elma als Protagonistin fand ich sehr interessant. Sie geht in ihrer Arbeit voll auf, scheint aber ihren Platz im privaten noch nicht ganz gefunden zu haben. Hekla ist ein taffes Mädchen, dass seinen Platz nun endlich gefunden hat. Ich war mir von Anfang an aber nicht sicher, ob sie wirklich die Wahrheit sagt. Den ihr grosser Wunsch ist ja nun erfüllt und vielleicht hat sie ja nachgeholfen.


    Ein Krimi, der mich nicht ganz überzeugen konnte, jedoch auch einige spannende Passagen hatte.

  • Es geht spannend weiter


    In einer Höhle im Westen Islands wird die Leiche von der seit sieben Monaten vermissten Maríanna gefunden. Der vermeintliche Selbstmord entpuppt sich als Mord und Kommissarin Elma und ihr Team nehmen den Fall erneut auf. Dieser wird immer verworrener, je mehr die Polizei in Maríannas Vergangenheit forscht.


    Das Cover ist wieder typisch für skandinavische Krimis, passt dafür aber zur restlichen Reihe. Die Karte am Anfang des Buches, hilft dabei, sich orientieren zu können und dass es sie auch online in Farbe gibt, ist für E-Book-Leser ein tolles Plus.


    Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig, man kommt gut in der Geschichte voran. Wie beim ersten Band braucht die Geschichte etwas, um in die Gänge zu kommen, was jedoch vom Rest des Buches aufgefangen wird. Man erlebt den Krimi aus verschiedenen Perspektiven und erhält somit tiefe Einblicke. Der Wechsel zwischen Passagen aus der Vergangenheit und der Gegenwart ist ebenfalls gut gelungen. Der Fall ist spannend aufgebaut und man möchte unbedingt erfahren, warum Maríanna sterben musste. Nach überraschenden Wendungen ist das Ende ein wenig offen gehalten, mal schauen, ob das im dritten Band nochmal aufgegriffen wird.


    Ich kann diesen isländischen Krimi sowie die dazugehörige Reihe nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall. 4 Sterne

  • Kommissarin Elma von der Kripo Akranes und ihr Kollege werden zu einem Todesfall gerufen. Die Leiche der vor sieben Monaten vermißt gemeldeten Marianna wurde in einem Lavafeld gefunden. Sie hatte einen Abschiedsbrief für ihre Tochter Hekla hinterlassen, so daß damals von einem Suizid der Alleinerziehenden ausgegangen werden mußte. Nun hat sich die Situation verändert, denn es handelt sich eindeutig um Mord. Die 15jährige Hekla wohnt inzwischen bei Pflegeeltern, das Verhältnis zu ihrer Mutter war nie störungsfrei. Marianna war sehr früh Mutter geworden und in ihrer Mutterrolle überfordert, sie konnte für ihre Tochter keinerlei Muttergefühle empfinden, ließ sie des Öfteren unbeaufsichtigt und so kam Hekla schon ab einem Alter von 3 Jahren immer wieder in die Pflegefamilie, die sich liebevoll um sie kümmerten. Hekla gefiel es dort wesentlich besser als bei ihrer leiblichen Mutter. Die Vergangenheit von Marianna war geprägt durch psychische Krankheiten, Antidepressiva, Drogen und Alkohol. Kommissarin Elma, ihr Kollege sowie ihr Chef ermitteln zunächst im näheren Umfeld und es dauert einige Zeit bis dieser komplexe Fall, der für den Leser einige Überraschungen bereit hält, erfolgreich gelöst werden kann.


    Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt – zum einen werden die aktuellen Geschehnisse beschrieben und zum anderen führt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit. Dies liest sich teilweise verwirrend und erst später läßt sich die richtige Zuordnung erkennen.



    Band 1 der Reihe hatte ich nicht gelesen, das stellte aber überhaupt kein Problem dar. Die Autorin schreibt spannend und man kann vor allem mit rätseln. Das gefiel mir ausgesprochen gut. Die Zahl der handelnden Figuren ist überschaubar, sie werden detailliert charakterisiert und authentisch dargestellt. Es geht vor allem um das hoch brisante Mutter-Tochter-Verhältnis, die Vernachlässigung durch die Abwesenheit der Mutter und damit verbunden um die liebevolle Ersatzfamilie. Hekla ist ein äußerst schwieriges und böses Kind, das seine Mutter aufgrund eines Vorkommnisses haßt, zuerst keine Freunde findet, in der Schule gemobbt wird und das Leben im Haushalt der Pflegeeltern als wesentlich angenehmer empfindet und dort ihren Platz findet.


    Das sympathische Ermittlungsteam arbeitet harmonisch, ihre jeweilige private Situation fließt mit ein und hat diesen Krimi positiv abgerundet. Die Atmosphäre des skandinavisch düsteren Schauplatzes Island wurde für mich sehr gelungen beschrieben. Das Cover ist passend zu Band 1 und stimmig.


    Ich hatte fesselnde Lesestunden und empfehle diesen Krimi, der zwar kleinere Längen enthält, sehr gerne weiter. Band 1 „Verschwiegen“ habe ich schon hier liegen und auf Band 3 „Verborgen“, der im Februar 2024 erscheint, freue ich mich schon jetzt.

  • Leider nicht spannend wie angekündigt!


    Von diesem isländischen Krimi hatte ich mir mehr erhofft nach dem interessanten und toll klingenden Klappentext sowie der Ankündigung durch den Aufkleber, dass „Verlogen“ ein Bestseller sei.


    Ich bin enttäuscht von der gemächlichen Handlung, der schleppend daherkommenden Ermittlungsarbeit und den vielen blassen Charakteren.

    In zwei Handlungsebenen versucht die Autorin dem Tötungsdelikt an der jungen Frau nahezukommen. Nachdem alle zunächst nach dem Verschwinden der alleinerziehenden Mutter, und dem Hinterlassen eines Abschiedsbriefes von einem Selbstmord ausgehen, kommt mit dem Auffinden der Leiche nach sieben Monaten die Untersuchung des Falles wieder in Gang. Das Geschehen mit Befragungen und Vernehmungen von Zeugen verläuft ziemlich zäh. Spannend und fesselnd ist wirklich anders.

    Parallel dazu erfolgt die Ich-Erzählung einer alleinstehenden Mutter mit ihrem zunächst ungeliebten Kind. Da löst sich für mich ziemlich spät auf, wer die Beiden sind. Ich war auf der falschen Fährte. Beide Erzählstränge führen zum Ende hin zusammen und ergeben Sinn. Jedoch hatte mich da mein Interesse für die Geschichte, die eigentlich Potential hat, schon verlassen.

    Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

    Ich bewerte mit drei von fünf Sternen.

  • Klappentext etc. siehe oben!

    Mein Lese-Eindruck


    ... ist etwas weniger euphorisch als der Klappentext.


    „Verlogen“ ist der 2. Band einer Krimi-Serie um die Ermittlerin Elma. Schon im 1. Band wurde angedeutet, dass sie aufgrund einer privaten Tragödie von der Hauptstadt zurück in ihre Heimatstadt gezogen ist. In diesem Band erfährt der Leser nun den Grund.


    Auch der Kriminalfall, dem sich Elma und ihre Kollegen widmen müssen, schlägt den Bogen zurück zum 1. Band. Die Tatsache, dass vor Jahren eher nachlässig und voreingenommen ermittelt wurde, rächt sich nun. Der Leser begleitet Elma bei ihrer Ermittlungsarbeit, die realistisch dargestellt wird. Elma ist nicht als genialische Einzelkämpferin unterwegs, sondern hier arbeitet ein Team, dem Fehler unterlaufen, das auf falsche Fährten gerät und das sich immer wieder neu orientieren muss.


    Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen: einmal der um Elma und ihre Kollegen und dann, zeitlich versetzt, eine Art Tagebuch um die Entwicklung eines Mutter-Tochter-Paares. In diesem Handlungsstrang erfährt der Leser von den schwierigen Verhältnissen einer Teenager-Mutter und vor allem von deren Unvermögen, eine liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter aufzubauen. Da keine Namen genannt werden, darf der Leser spekulieren, um sich dann mit unerwarteten Wendungen konfrontiert zu sehen. Allerdings lässt dann die Spannung nach, weil die Puzzlesteine recht schnell neu gelegt werden können. Diesen Spannungsverlust versucht die Autorin gegen Ende auszugleichen, was ihr nicht ganz gelingt.


    Der Epilog bietet Erklärungen für das Geschehen an, aber einige Handlungselemente, die vielleicht nur der Dramatisierung dienen, bleiben auch hier ungeklärt, die wegen Spoilergefahr nicht genannt werden können. Leider. Unter diesen logischen Brüchen leidet der Krimi, so spannend er auch ansonsten erzählt ist.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Alles Lüge oder was?


    „Ich weiß genau, dass die Menschen auf der Straße keine Richter brauchen – sie urteilen selbst. Und ihr Urteil ist so viel unerbittlicher als das der Justiz.“ (S. 329)


    Mit „Verlogen“ legt die isländische Autorin Eva Björg Ægisdottir den zweiten Teil ihrer „Mörderisches Island“-Krimireihe vor (erschienen wie auch schon Band 1 bei Kiepenheuer&Witsch in der Übersetzung von Freyja Melsted).


    Diesmal begleiten die Leser:innen Ermittlerin Elma und ihren Kollegen Sævar von der Polizei Akranes auf der Suche nach dem Mörder der zunächst als vermisst gemeldeten und dann durch vermeintlichen Suizid ums Leben gekommenen Maríanna. Als ihre Leiche gefunden und untersucht wird, stellt sich schnell heraus, dass es kein Suizid war…Die Suche nach dem Mörder beginnt und zeigt dabei deutlich Schwachstellen in der Polizeiarbeit; dies wird immer wieder durch (Selbst-)Zweifel der Ermittler deutlich. Aber auch Polizist:innen sind eben nur Menschen, die sich von Fehlern nicht freisprechen können.


    Während sich das Netz aus Lügen, Widersprüchen betreffend Maríanna und ihrer inzwischen bei Pflegeeltern lebenden Tochter Hekla immer weiter um die Leser:innen zusammenzieht, sorgt ein zweiter Handlungsstrang aus Sicht einer Ich-Erzählerin immer wieder für Kopfschütteln, Entsetzen, „Schütteln wollen“ zunächst für „Ach, ist ja klar, aus wessen Sicht das geschrieben ist“-Gefühle beim Leser. Aber die Autorin führt ihre Leser:innen scheinbar gerne aufs Glatteis, denn wie schon in „Verschwiegen“ gibt es im letzten Drittel des Buches diesbezüglich eine faustdicke Überraschung, die jedoch (natürlich) dafür sorgt, dass sich alle Fragezeichen in Luft auflösen und man als Leser:in entspannt und mit einem Kopfnicken den Epilog „genießen“ kann.


    Neben der Krimihandlung nehmen die Leser:innen auch wieder an Elmas Privatleben teil, deren Gründe für die Rückkehr von Reykjavik nach Akranes weiter vertieft werden. Das Ende lässt den Schluss zu, dass sie ihr „privates“ Glück peu a peu zurückgewinnt – es soll ihr von Herzen gegönnt sein!


    Alles in Allem hat mich auch der zweite Teil dieser Krimireihe vollends überzeugt – ich mag die gemächliche Gangart, den Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit, Lokalkolorit etc. mehr als blutrünstige Thriller. Im Zusammenhang mit dem Lokalkolorit möchte ich noch auf die (Klapp-)Karte von Island hinweisen, die es den Leser:innen erlaubt, an die Orte des Geschehens zu „reisen“. Das nenne ich Service!


    Und so ziehe ich 5 eiskalte und klare Sterne aus meinem Rezensionsbeutel und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!


    ©kingofmusic

  • Ruhiger Krimi

    In einem Lavafeld in Westisland wird eine Frauenleiche entdeckt. Es handelt sich hier um die vor sieben Monaten verschwundenen Marianna, eine alleinerziehende Mutter. Sie verschwand spurlos und alle gingen damals von einem Selbstmord aus wegen ihrem hinterlassenem Abschiedsbrief. Doch sie wurde zweifelslos ermordet. Kommissarin Elma und ihr Team müssen nun den Fall neu aufrollen. Je mehr sie herausfinden desto komplexer wird der Fall. Die 15-jährige Tochter Hekla lebt inzwischen bei Pflegeeltern und fühlt sich dort wohler als bei ihrer eigenen Mutter. Nur warum? Und 15 Jahre zuvor liegt eine junge Mutter auf der Entbindungsstation und versucht eine Bindung zu ihrer Tochter aufzubauen.

    "Verlogen" ist der zweite Band der Reihe Mörderisches Island. Es ist empfehlenswert, wenn man auch den Vorgänger kennt um das Vorwissen zu Elma und Sævar zu haben.

    Es ist mehr ein sehr ruhiger Krimi ohne viel Nervenkitzel. Dennoch ist die Spannung stetig da und dem Leser werden falsche Fährten und einer überraschenden Wendung gegen Ende geboten. Ich mag die Ermittlungsarbeit hier. Sie ist sehr klassisch und Elma & Sævar führen hier sehr viele Personenbefragungen durch. Stück für Stück wird so das Puzzle zusammengesetzt und als Leser ist man immer am miträtseln.

    Die beiden Hauptprotagonisten Elma & Sævar finde ich sehr sympathisch und auch ihre private Geschichte finde ich sehr schön. Sie sorgt ein wenig für Abwechslung in dem Krimifall, steht aber nicht im Vordergrund.

    Die Handlung wird mit Perspektivwechseln, auch Rückblicke in die Vergangenheit, erzählt. Mit dem flüssigen Schreibstil lässt es sich sehr gut lesen und mit den tollen Umgebungsbeschreibungen träumt man sich ein bisschen nach Island.

    Mein Fazit:

    Ein schöner, zwar ruhiger, Island-Krimi. Besonders gefallen hat mir die Ermittlungsarbeit und ich freue mich schon darauf wie es mit Elma & Sævar weitergehen wird.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auch in ihren zweiten Buch vorbindet die Autorin gekonnt einen Kriminalfall mit einer Familientragödie.
    In einer Höhle in einen Lavafeld wird die Leiche einer Frau gefunden. Es stellt sich heraus, dass es die vor sieben Monaten verschwundene Marianna ist. Damals war von einen Selbstmord ausgegangen, aber es stellt sich heraus, dass sie erschlagen wurde. Die Polizei tappt im Dunklen und rollt die Vorgänge ihres Verschwindens wieder auf.
    Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal verfolgen wir die Ermittlungen der Polizei und auch die persönlichen Entwicklungen von Elma. In einen anderen Strang erzählt eine junge Mutter. Es ist lange nicht klar um wem es sich handelt.
    Die Autorin beschreibt die zerrütteten Beziehungen und wie sich daraus eine Tragödie entwickelt. Das Buch ist kein typischer Krimi sondern eher ein Familienroman.
    Das Buch ist der zweite Band der Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann auch gut ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden.
    Mir hat das Buch gut gefallen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Gelungene Fortsetzung der gemächlich, düster-atmosphärischen Krimireihe aus Island


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Es ist bei mir bereits häufiger vorgekommen, dass ich Krimi- oder Thrillerreihen nicht in der erschienenen Reihenfolge las und in diese mit einem späteren Teil einstieg. Auch auf die Reihe der isländischen Autorin Eva Björg Ægisdóttir um das Ermittlerteam Elma und Sævar wurde ich erst aufmerksam, als hier bei NetGalley der zweite Teil als Rezensionsexemplar angeboten wurde.


    Gewohnheitsmäßig schaute ich danach bei Amazon, ob ich zum Vorgänger bereits eine Leseprobe finden kann und freute mich, dass sogar das gesamte ebook „Verschwiegen“ in meiner Kindle Unlimited Mitgliedschaft inkludiert war und fing damit an. Noch bevor ich dieses ausgelesen hatte, fragte ich ein Rezensionsexemplar zu „Verlogen“ an, freute mich riesig, dass ich es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden konnte und las es unmittelbar nach dem Beenden des ersten Teils.


    15 Jahre zuvor: Eine junge Mutter ist auf der Entbindungsstation verzweifelt, weil sie für ihre Tochter absolut nichts empfinden kann. Sie kümmert sich um das Kind zwar so gut sie kann. Das Verhältnis der Beiden ist dennoch meilenweit von einer normalen Mutter-Tochter-Beziehung entfernt.


    Spätherbst in der Gegenwart: Beim Grábrók-Krater in Westisland werden in einer Höhle im Lavafeld die sterblichen Überreste einer Frau entdeckt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um die seit 7 Monaten vermisste Maríanna handelt, eine alleinerziehende Mutter, von der die Polizei damals annahm, dass sie Selbstmord beging.


    Nun stellt sich heraus, dass die Frau definitiv ermordet wurde und das Team der Kriminalpolizei, bestehend aus Elma, Sævar und ihrem Vorgesetzen Hörður, müssen den Fall komplett neu aufrollen.

    Maríannas 15-jährige Tochter Hekla wohnt inzwischen bei der Pflegefamilie, die sie teilweise bereits als Kleinkind betreute und bei der sie sich deutlich wohler fühlt, als es bei ihrer Mutter jemals der Fall war. Haben dieses junge Mädchen und/ oder ihre Pflegefamilie gar etwas mit dem Mord an der leiblichen Mutter zu tun?


    Im Gegensatz zum Vorgänger, hatte ich bei „Verlogen“ überhaupt keine Probleme beim Einlesen in die Geschichte. An das eher gemächliche Tempo war ich ja bereits gewöhnt, das Ermittlerteam war mir bekannt und inzwischen kam ich auch mit den im Original belassenen isländischen Namen problemlos zurecht. Diesmal dauerte es auch nicht so lange, bis die Tote, von der im Klappentext die Rede war, gefunden wurde und die bereits im ersten Teil als so unterhaltsam empfundene düster-atmosphärische Grundspannung stellte sich somit nahezu sofort bei mir ein und blieb letztendlich auch wieder bis zum Ende des Buches erhalten. Längen empfand ich während der gesamten Lesezeit nicht.


    Wieder ist die Geschichte in zwei Handlungsstränge unterteilt. Während die Handlung in der Gegenwart erneut in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven erzählt wird, wählte die Autorin für die Vergangenheit diesmal die erste Person (Ich-Form) und berichtete aus Sicht einer Frau, die dabei jedoch trotzdem lange Zeit anonym blieb. Bereits damit lockte mich die Autorin einen guten Teil meiner Lesezeit auf gleich mehrere falsche Fährten. Zu meiner ersten Vermutung passten relativ schnell zu viele in der Gegenwart von den Ermittlern aufgedeckte und von mir als erschreckend empfundene Details nicht mehr, aber auch mit anderen, dann in meinem Kopf kreisenden „Verdächtigen“, lag ich komplett daneben.


    Die Handlung in der Gegenwart war ebenfalls wieder eine gelungene Mischung aus realistisch wirkender Ermittlungsarbeit, Episoden aus dem Leben möglicher Verdächtiger und dem Privatleben der Ermittler. Letztere waren mir bereits im Vorgänger ans Herz gewachsen und ich mag sie immer noch gern, obwohl sich auch deren Leben erst einmal anders entwickelt, als ich es am Ende des ersten Teiles dachte. Das Einzige was mich auch diesmal wieder an der Geschichte ein wenig stört ist, dass ich als Leser zwar gänzlich über alles was mit dem Mord zusammenhängt aufgeklärt werde, der verlogene Täter jedoch nur mit einem blauen Auge davonkommt.


    Trotzdem hat mir auch dieses Buch wieder so gut gefallen, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde und mich schon jetzt auf das Erscheinen des dritten Teils „Verborgen“ im Februar 2024 freue. Da sich in den Büchern aber wirklich sehr viel auch um die Entwicklung des Privatlebens der Ermittler dreht, rate ich interessierten Neueinsteigern, diese Reihe tatsächlich mit dem ersten Teil zu beginnen.

  • Schatten der Vergangenheit ...

    Bereits der Titel „Verlogen“ deutet darauf hin, dass hier die Unwahrheit gesagt wird. Nur von wem und warum? Wie schon im ersten Fall „Verschwiegen“ ist der Krimi wieder in der isländischen Kleinstadt Akranes angesiedelt.


    Als man in einer Lavahöhle die halb verweste Leiche eine Frau findet, ist schnell klar, dass es sich um die seit Monaten vermisste Maríanna, eine alleinerziehende Mutter, handelt. Ursprünglich hat man das Verschwinden der Frau als Selbstmord klassifiziert. Doch nun sind alle Zweifel beseitigt - Maríanna wurde ermordet.


    Parallel zu den Ermittlungen, die sich schwierig gestalten, wird, in mehreren Abschnitten, die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ein ungewolltes Kind zur Welt bringt. Obwohl man annehmen könnte, dass es sich um Maríanna handelt, die mit fünfzehn Jahren ebenfalls eine Tochter geboren hat, merkt man schnell, dass es eine andere Frau sein muss.

    Das Ermittlerteam mit Elma und Sævar sowie dessen Chef Hörður, den aber ganz andere Sorgen plagen, tragen Puzzleteil für Puzzleteil zu diesem Kriminalfall zusammen, bis ein stimmiges Bild entsteht. Doch ist es wirklich die Wahrheit?


    Meine Meinung:


    Der Beginn ist zwar ein wenig zäh, doch dann hat der Krimi recht bald Fahrt aufgenommen und der Spannungsbogen ist recht hoch gehalten.


    Der Schreibstil ist fesselnd, und wie schon im ersten Fall, tappen Ermittler und Leser recht lange im Dunkeln. Es gibt jede Menge Lügen und Halbwahrheiten sowie allerlei Geheimnisse, die wohl besser nicht ans Tageslicht gekommen wären.


    Kaum einer der Charaktere ist der, der er oder sie zu sein vorgibt.


    Fazit:


    Ein komplexer Krimi, der Lust auf Band 3 („Verborgen“) macht. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)