Max Korn - Talberg 2022

  • Kurzmeinung

    Annabell95
    Düstere Atmosphäre, spannend und toll erzählt - richtig fesselnd.
  • Fesselnd erzählt


    Bei einem schweren Unwetter über Talberg, einem abgelegenen Örtchen in der tiefsten Provinz, wird eine Leiche freigelegt. Sie scheint schon sehr lange in der Erde begraben gewesen zu sein. Jetzt gilt es für den Dorfpolizisten Adam Wegener herauszufinden zu wem die Überreste gehören. Gehören sie zu dem Hirscher Buben, der vor fast 100 Jahren spurlos verschwand oder ist es ein Opfer von einem Mörder? Seine Ermittlungen führen ihn tief in seine eigene düstere Familiengeschichte..

    "Talberg 2022" ist der dritte Teil und Abschluss der Talberg-Trilogie. Man kann den Roman auch unabhängig von den anderen lesen. Ich kannte die anderen beiden Vorgänger noch nicht, hatte aber auch nicht das Gefühl, dass mir beim Lesen etwas gefehlt hätte.

    Allein das Unwetter schon zu Beginn der Handlung sorgt für eine düstere Atmosphäre. Den Schreibstil empfand ich sehr angenehm und auch flüssig zu lesen. Durch den Bayrischen-Dialekt und dem Humor wurde die Handlung noch ein wenig aufgepeppt. Ich musste zwischendurch schmunzeln, weil durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mir alles auch sehr gut bildlich vorstellen.

    Der Fall blieb sehr lange undurchsichtig und ich hatte sehr lange keine Ahnung in welche Richtung sich der Fall entwickeln wird. Die Rückblicke in die Vergangenheit haben zusätzlichen noch für Spannung und Abwechslung gesorgt.

    Den Dorfpolizisten Adam fand ich sehr geheimnisvoll und einen interssanten Charakter. Seine Familiengeschichte hat mich beim Lesen mit am meisten interessiert.

    Mein Fazit:

    Also dafür, dass vorne auf dem Cover "Roman" steht, war es sehr spannend und fesselnd zugleich. Man darf hier nur keine Spannung wie bei einem Thriller erwarten. Richtig klasse, die anderen beiden Teile werde ich definitiv auch noch lesen - klare Leseempfehlung!


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  • Ich habe die drei Bände in der korrekten Reihenfolge gelesen und fand das hilfreich, wenn auch nicht zwingend notwendig.

    Wie bei den beiden Vorgängerbänden herrscht auch hier eine düstere, beklemmende Stimmung vor. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Zeitebenen (Gegenwart: Ermittlungen des Adam Wegebauer in Talberg, Vergangenheit: Rückblicke in Adams traurige Kindheit, aber auch in die Jugend seines gewalttätigen Vaters Franz) hin und her, was dem Leser eine gewisse Konzentration abverlangt. Allerdings sind in den Überschriften der Kapitel die jeweils im Mittelpunkt stehenden Romanfiguren und auch das Jahr der Handlung angegeben.

    Der Autor widmet sich hier der Frage, inwieweit sich bestimmte Eigenschaften - vor allem negative - "vererben", bzw. ob sie im Umgang mit Kindern weitergegeben werden können.

    Die einschlägigen Schilderungen sind nicht schön und für sensible Leser schwer zu ertragen, aber sie sind wohl leider nicht unrealistisch. Durch den Perspektivwechsel sowohl auf der Zeitebene als auch bei den Romanfiguren in der Gegenwart (Adam und Eva Engler vom LKA) erhält der Leser einen Blick auf das große Ganze und sieht durch die Augen von Eva besonders, wie das Leben im Dorf auch 2022 noch nicht wirklich im 21. Jahrhundert angekommen ist.

    Der Erzählstil ist überaus atmosphärisch, im Hinblick auf die katastrophalen Wetterbedingungen und die Begrenztheit des Horizonts der Dörfler.

    Am Ende gibt es eine gelungene Überraschung, die vor allem diejenigen, die die Reihe in der korrekten Reihenfolge gelesen haben, zu schätzen wissen dürften - genial! :thumleft:


    Sehr lesenswerter Abschluss einer außergewöhnlichen und düsteren Trilogie!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998