Sophie Irwin - Wie man sich einen Lord angelt /A lady's guide to fortune-hunting

  • Kurzmeinung

    Tine13
    Reizendes Vergnügen a la Bridgerton
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Ein historischer Liebesroman im London um 1818 mit einer schlagfertigen, jungen Dame
  • Ein Traum wird wahr


    Kitty ist in einer misslichen Lage: Als älteste Schwester muss sie nach dem Tao ihrer Eltern für die Familie sorgen. Doch die Schulden türmen sich. So beschließt sie, sich in London einen reichen Ehemann zu suchen. Am Ende kommt alles anders als gedacht und ein Traum wird für sie wahr.

    Dieser Roman zeigt die Situation der Frau im Jahre 1880, selbst nicht in der Lage, für die Familie zu sorgen und von den Männern so abhängig, dass Eheschließungen oft lieblos getätigt wurden. Für die damalige Zeit normal und doch schrecklich. Zudem erhält der Leser einen Einblick in die Londoner Upper-Class und die Ungerechtigkeiten der Stände zur damaligen Zeit.

    Das Cover mit den beiden prunkvollen Personen und dem stattlichen Anwesen im Hintergrund zeigt, in welcher Schicht der Gesellschaft wir uns befinden. Die altertümliche Sprache verleiht einen weiteren Punkt, zeitlich in die Vergangenheit zu reisen. Trotz der Einflüsse liest sich der Text flüssig.

    Schnell findet der Leser Bezug zu den Hauptpersonen und da das Geschehen zeitlich nur vorangetrieben wird, fällt das Lesen nicht schwer.

    Kitty und James sind für ihre Zeit zwei aus dem Schema passende Persönlichkeiten. Aber nur mit Hilfe solcher Menschen kommt die Gesellschaft voran. Dieses zeigt der Roman von Irwin deutlich. Zudem vermittelt er die Botschaft, eigene Ziele zu verfolgen, auch wenn es irgendwann aussichtslos scheint.

    Das Buch ist unterhaltsam und bereitet vergnügte Lesestunden. Daher kann ich es empfehlen



    Titel: Wie man sich einen Lord angelt

    Autor: Sophie Irwin

    Verlag: Knaur

    Seitenanzahl: 347

    Genre: Roman

    Preis: 12,99€

  • wirtestenalles2 ISBN unter dem Reiter 'Buch' im Editor nachgetragen und hier noch das Original:

  • Charmant


    Das Buchcover ist wunderschön, ich habe mich sofort in die Aufmachung dieses Buches verliebt.

    Aber auch der Inhalt hat mich nicht enttäuscht - es ist eine sehr charmante und humorvolle Geschichte, die mich sofort gefesselt hat. Das Buch hat mich in vielen Momenten an "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen erinnert, was eines meiner Lieblingsbücher ist.

    Kitty ist eine sehr gelungene Protagonistin, sie ist klug, selbstbewusst und zielstrebig, sie ist ihrer Familie sehr treu und würde alles tun, damit ihre Schwestern ihr Zuhause nicht verlieren.

    In James hat sie einen ebenbürtigen Gegner gefunden, denn er ist auch klug und hat sie sofort durchschaut.

    Die Dialoge zwischen Kitty und James sind klasse, sie haben mich mehrfach zum Lachen gebracht.

    Einen Stern Abzug gibt es, weil die restlichen Charaktere doch etwas blass geblieben sind, aber ich hoffe, dass weitere Bücher in dieser Serie erscheinen, in denen wir mehr von Kitty's Schwestern erfahren. Ich werde auf jeden Fall die Serie weiterlesen.


  • Schon bevor der Hype um die Verfilmung von Bridgerton losging, habe ich hin und wieder gerne Regancy-Romane gelesen. Man muss ehrlich sein, viel kann man bei solchen Romanen nicht erwarten. Aber das wichtigste ist, dass einen das Buch gut unterhält und sich toll lesen lässt. "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Irwin zählt zu genau solchen Büchern. Im Grunde weiß man schon am Anfang, wie das Buch enden wird, aber das ist mir in so einem Genre egal. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er passt gut zu dieser Art von Büchern. Kitty war mir schon von Beginn an sympathisch und ich hab es geliebt ihren Heiratsplan zu verfolgen. Der Spitzname "kleine Schurkin", den sie im Laufe der Geschichte erhält, finde ich so passend. Aber auch die ganze Atmosphäre, mit den Bällen und den vielen Gepflogenheiten von der damaligen Zeit haben mir gut gefallen und haben mich gut unterhalten. Zwischendurch gab es zwar mal ein paar Längen und ich hatte, genau wie Kitty, das Gefühl das nichts voran geht, aber das hat sich dann auch wieder schnell gelegt. Die Story verspricht eine Fortsetzung, denn Cecilys Geschichte könnte auch ziemlich interessant sein. Aber auch andere Charaktere würden viel Spielraum für Fortsetzungen bieten, die ich gerne lesen würde. Übrigens gefällt mir die Gestaltung des Buches auch sehr gut, weshalb es einem im Buchladen sicher sofort ins Auge sticht.

  • Kitty und ihre vier Schwestern sind nach dem Tod ihrer Eltern arm wie die Kirchenmäuse, nur an Phantasie fehlt es ihnen nicht. Kitty plant sich einen reichen Ehemann in London zu suchen. Mit Hilfe einer alten Freundin ihrer Mutter und viel Cleverness, einer gehörigen Portion Frechheit und Charme lernt sie schnell einen passenden Kandidaten kennen. Leider hat der aber einen älteren Bruder der alles versucht um eine Eheschließung zu verhindern.

    Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

    Ich mag Regency Romane sehr gern und bin ein großer Fan von Georgette Heyer die als Erste solche Romane schrieb. Es gibt mittlerweile viele Autorinnen die in diesem Stil zu schreiben versuchen, es gelingt mal gut, mal weniger gut. Zu diesem Buch würde ich sagen das Ergebnis ist weniger gelungen.

    Für mich war das erste Drittel des Buchs langatmig. Dann tauchten endlich etwas Humor, Situationskomik und interessante Gespräche auf. Leider verschwanden diese guten Szenen schnell wieder und die Geschichte viel ins bekannte Muster zurück.

    Die Hauptfiguren agierten überwiegend hölzern und die sie begleitenden Personen blieben blass. Einiges verlief nach altbekannten Mustern. Es fehlte das Prickeln beim Lesen, das Lachen bei den Dialogen, das Warten auf was geschieht jetzt.

    Das Buch war nicht schlecht, es war nur sehr viel Luft nach oben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Bei "Wie man sich einen Lord angelt" begegnen wir zu Beginn einer sehr taffen und entschlossenen Protagonistin, die geneigt ist alles, wirklich alles zu tun, um sich und ihre vier Schwestern vor der Armut und einem gigantischen Schuldenberg zu retten. Dafür greift sie auch auf sehr unmoralische Mittel zurück. Zu Beginn hat mich Kittys Fokus hier natürlich gecatcht und ermuntert weiterzulesen, ich hatte unglaublichen Spaß an der ersten Hälfte des Buches. Dann wurde es für mich allerdings etwas langatmig, eben aufgrund der Entwicklungen der Geschichte und der Nicht Entwicklung Kittys. Ich hätte mir für ab der Mitte des Buches, ähnlich wie im Vergleich mit den Bridgerton Storys beworben, mehr romantische Action zwischen den Love Interests gewünscht. Das blieb für meinen Geschmack aber viel zu sehr an der Oberfläche. Auch war ich sehr unglücklich mit dem Aufrechterhalten eines für mich eher unmoralishcen Fokus. Im Nachhinein hätte ich glaube ich viel mehr Spaß an einer Geschichte über Cecily gehabt, die für mich die heimliche Heldin der Geschichte wurde!

  • Humorvoll und unterhaltsam mit Enttäuschung zum Ende hin


    Kitty Talbot und ihre fünf jüngeren Schwestern stehen nach dem Tod ihrer Eltern vor einem Schuldenberg. Um sich aus dieser Situation zu retten und eine gute Zukunft für ihre Familie zu sichern, fährt Kitty mit einer ihrer Schwestern nach London zu ihrer Tante Dorothy. Dort versucht sie, sich einen reichen, einflussreichen Ehemann zu angeln. Schon bald trifft Kitty auf einen passenden Kandidaten, doch dessen älterer Bruder macht ihr einen Strich durch die Rechnung und versucht alles, um eine Heirat der beiden zu verhindern.

    Ein Roman mit viel Humor, versteckten Lebensweisheiten und tollen Dialogen. Doch leider wurde es zum Ende hin viel zu schnell und die humorvollen, gut durchdachten Szenen wurden immer weniger. Auch die Protagonisten, die ich anfangs so sehr ins Herz geschlossen habe und die mich mit ihrer Gewitztheit und ihrem Charme in den Bann gezogen haben, sind zum Ende hin ins stereotype Klischee zurückgefallen und wirkten künstlich, vorhersehbar und hölzern. Der ein oder andere Lacher wäre im letzten Viertel des Buches wirklich wünschenswert gewesen.

    Es ist wirklich schade, dass dieser Roman sein volles Potenzial nicht ausgeschöpft hat. Dennoch hat es sich gelohnt, ihn zu lesen, da ich auch viel für mein eigenes Leben mitgenommen habe und über weite Teile des Buches gut unterhalten wurde.

  • Ein historischer Liebesroman im London um 1818 mit einer schlagfertigen, jungen Dame


    Von Netley Cottage, Biddington Village in Dorsetshire um 1818 ist Miss Kitty Talbot auf dem Weg nach London, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Cecily. Im Wohnhaus ihrer Tante Dorothy in der Wimpole Street in London ist Kitty nun auf der Suche nach einem reichen, heiratswilligen Lord, um geerbte Spielschulden des verstorbenen Vaters begleichen zu können und den vier Schwestern ein sicheres Zuhause ermöglichen zu können.


    Geschildert wird das Flair der Londoner Bälle rund um Lords und Ladies der prunkvollen Regency-Zeit und den Regeln, der Etikette bei weiteren gesellschaftlichen Anlässen. Nostalgische Erinnerungen an Romane von Jane Austen werden erweckt durch den spannungsgeladenen, angenehmen Schreibstil mit einem ‚Happy End‘.

  • *** Herrliche Regency-Romance! ***


    "»Nur wer reich ist, kann sich den Luxus der Ehre leisten […]. Und nur Männer haben das Privileg, ihr eigenes Vermögen zu machen. Ich habe vier Schwestern, die auf mich angewiesen sind, und die Berufe, die Frauen wir mir offenstehen - Gouvernante, Schneiderin vielleicht - würden nicht einmal ausreichen, um die Hälfte von ihnen zu kleiden und zu ernähren. Was soll ich also tun, außer mir einen reichen Ehemann zu suchen?«"


    Kitty ist eine hinreißende weibliche Hauptfigur! - Schlau wie ein Fuchs, schlagfertig, selbstbewusst … aber auch bewundernswert selbstreflektiert und selbstlos. Für das Glück ihrer geliebten Schwestern ist sie ohne mit der Wimpern zu zucken bereit, ihr eigenes zu opfern. Kitty weiß genau, was sie will - und setzt alles daran, ihr Ziel zu erreichen. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie keine andere Wahl: Sie musste stark sein für ihre jüngeren Geschwister, die sich ganz auf sie verließen, musste pragmatisch denken, Optimismus ausstrahlen, auch wenn ihr selbst zum Weinen war, und schlichtweg die Person sein, die stets für jedes Problem eine Lösung findet. Auf ihren Schultern lastet eine enorme Verantwortung, und ihre Stärke hat mich unheimlich beeindruckt.


    "Verzweifelt wünschte sie sich, es gäbe jemanden, mit dem sie diese Bürde teilen könnte, aber sie war ganz allein. Die Gesichter ihrer Schwestern blickten schweigend zu ihr auf, selbst jetzt noch so voller Überzeugung, dass sie es schaffen würde, sie alle zu retten. So, wie sie es immer getan hatte. Wie sie es immer tun würde."


    Wie viele Menschen hätten an ihrer Stelle längst aufgegeben und sich stattdessen in Selbstmitleid gesuhlt - oder egoistisch gehandelt und sich nicht um familiäre Verpflichtungen geschert. Den Traum von einer Liebesheirat hat Kitty längst begraben, für sie zählt einzig das Wohlergehen ihrer Familie. Mit jedem Rückschlag, den sie erleidet, jedem Fettnäpfchen, in das sie aufgrund ihrer Unkenntnis der ungeschriebenen Gesetze des ton tappt, jeder Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt, scheint sie noch kämpferischer und fokussierter zu werden, und ich kam nicht umhin, ihre Resilienz und Determination zu bewundern.


    "Die Zeit der Verzweiflung war vorbei. Sie würde sich - durfte sich - nicht so einfach besiegen lassen. Entschlossen schluckte sie ihre Tränen herunter und straffte die Schultern."


    Kittys stark ausgeprägter Beschützerinstinkt lässt sie manchmal sogar den großen Plan vergessen, z.B. als sie ihre jüngere Schwester Cecily vehement verteidigt und vor einem für seine wandernden Hände bekannten Tanzpartner bewahrt. "Weniger charakterstarke Menschen mochten die Aufmerksamkeit dieses abscheulichen Mannes als notwendiges Übel betrachten, aber Kitty tat das nicht." Sie handelt in meinen Augen vollkommen richtig, bekommt aber sogleich die Empörung der Gesellschaft zu spüren: einen 'Gentleman' öffentlich derart zu brüskieren, welch Skandal! Jahrhunderte vor MeToo-Kampagnen setzt Kitty dem schmierigen Herrn klare Grenzen, bravo!


    Die passionierten Dialoge zwischen den Hauptfiguren sind ein absoluter Traum! Enemies-to-Lovers-Romances gehören nicht ohne Grund zu meinen liebsten Tropes, bieten sie doch reichlich Gelegenheit für erhitzte, vor unterschwelliger Leidenschaft brodelnde Wortgefechte zwischen den Charakteren, ehe nach allerlei heftigem Schlagabtausch eine vorsichtige Annäherung erfolgt … und die gegenseitige Abneigung tieferen Emotionen gänzlich anderer Art weicht.


    "»Pragmatismus?«, wiederholte er. »So nennt Ihr es also? Nicht vielleicht lieber Berechnung - Gier - Manipulation? Denn leider sind es diese weitaus weniger ehrbaren Worte, die ich Euch zuschreiben würde, Miss Talbot.«"


    Wie oft rang ich mit Kitty um Beherrschung oder beglückwünschte sie zu ihren treffsicher platzierten Spitzen, die deutlich machten, dass sie dem sprachlichen Duell mit Lord Radcliffe mehr als gewachsen ist! Der Humor kommt hierbei nicht zu kurz; insbesondere über ihre spontanen morgendlichen Besuche bei Radcliffe habe ich mich köstlich amüsiert! Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig ausgearbeitet worden; die Dynamik zwischen Kitty und ihrer Schwester Cecily sowie zwischen den Mädchen und ihrer 'Tante' Dorothy wurde überaus glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.


    Natürlich war mir bewusst gewesen, dass gerade Frauen, obendrein jene mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln, es damals besonders schwer hatten, doch wie streng die Regeln für Erfolg auf dem sozialen Parkett waren, wurde mir erst hier vor Augen geführt. Es reicht nämlich bei Weitem nicht, diversen reichen Junggesellen vorgestellt zu werden - wobei schon allein dies zu bewerkstelligen einen Heidenaufwand bedeutet -, anschließend in hübschen Kleidern elegant über die Tanzfläche zu schweben, kokett die Augen niederzuschlagen, im richtigen Moment zu lächeln - aber ja nie undamenhaft laut zu lachen … Nein, um nicht auf den ersten Blick als nutzlose Bekanntschaft abgestempelt zu werden, muss man nachweislich aus guten Hause stammen: die richtigen Leute kennen (und vice versa), selbstverständlich vermögend sein, tadellos-sittsames Verhalten an den Tag legen, und, das ist ganz besonders wichtig, auf gar keinen Fall darf einem auch nur der Hauch eines Skandals anhaften.


    Kittys Debüt in London gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Bei all meiner Liebe für das Regency-Zeitalter bin ich dennoch dankbar, nicht mit ihr tauschen zu müssen und stattdessen im Hier und Jetzt leben zu dürfen, wo ich mittels solch brillanter Romane in diese für Frauen so herausfordernde Ära eintauchen kann. Dass viele Menschen damals ihr Glück lediglich in einer gewissen Außenwirkung sahen, deren Oberflächlichkeit schwerer wog als die wahre Liebe, scheint uns heutzutage unbegreiflich. Allerdings darf man nicht vergessen: einige der hier aufgeführten Strukturen, über die wir vielleicht instinktiv den Kopf schütteln, sind im Grunde weiterhin gang und gäbe. Ob es uns passt oder nicht, aber Geld regiert die Welt und 'Vitamin B' öffnet noch immer sämtliche Türen am schnellsten, beruflich wie auch privat. (Um beim Thema Londoner Adel zu bleiben: Selbst Everybody’s Darling Meghan Markle soll einst eine Freundin gefragt haben, ob diese nicht 'irgendeinen berühmten Engländer' kenne, den sie ihr vorstellen könnte; er solle aber bitte keinen miesen Ruf haben …)


    Ein spezielles Lob verdient die hochwertige Aufmachung des Werkes. Die Innenseiten des Umschlags sind hinreißend gestaltet und mit ausgewählten Zitaten und Bildern verziert worden, das ungewöhnlichste Extra bildet allerdings das erweiterte, umklappbare hintere Cover, welches die Buchseiten umschließen und wie ein Lesezeichen verwendet werden kann.


    Fazit: 5 Sterne!
    Was für ein umwerfender Debütroman! Ich bin hin und weg. Wann erscheint Band 2? Bitte bald!! Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für alle Janeites, Bridgerton-Liebhaber und Regency-Fans!

  • Heiraten um jeden Preis, ziemlich clever eingefädelt


    England 1818

    Katherine Talbot alias "Kitty" und ihre vier Schwestern verlieren in kürzester Zeit ihre Eltern. Zurück bleiben Spielschulden und ein kleines verwohntes Cottage. Dummerweise nimmt Kittys letzte Rettung vor dem Bankrott, ihr Verlobter aus reichen Hause kurzerhand Reißaus. Kitty beschließt: Es muss sofort ein neuer und reicher Heiratskandidat gefunden werden, die Zeit drängt! Wie gut, dass die Mädchen in London noch eine Tante haben. Mit ihrer Schwester Cecily, macht sich Kitty in der Hauptstadt auf die Jagd nach Männerherzen und Moneten;).


    Der Roman von Autorin Sophie Irwin hat den treffenden Titel “Wie man sich einen Lord angelegt” und entführt seine Leser in das historische London der Regency-Epoche. Hauptprotagonistin Kitty, ist im Gegensatz zu ihrer intellektuellen Schwester, eine wirklich berechnende und vorwitzige Person. Ihr Einfallsreichtum ist erstaunlich, allerdings haben beide Schwestern in Liebesdingen keinerlei große Erfahrung. Mit dieser Kombination spielt die Autorin und schafft mit spielerischen und amüsanten Ton zu unterhalten.

    Das ansprechend gestaltete Cover im romantischen Look, überrascht zusätzlich mit einer praktischen Klappe an der Rückseite, die auch super als Lesezeichen einsetzbar ist.


    Mein Fazit:

    Das Debüt erreicht zwar nicht das Niveau von Jane Austen, es ist mehr kurzweilige Unterhaltung in Anlehnung an die Bridgerton-Serie. Etwas mehr Spannung und Prickeln wäre schön gewesen. Dennoch eine erfrischende Ablenkung, neben all den Krimis, auch mal etwas Futter für die romantische Seele zu bekommen, gerne mehr davon;) alle Schwestern müssen unter die Haube!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :tanzen:

  • Kitty Talbot hat sich damit abgefunden, dass es für sie niemals eine Liebesheirat geben wird. Im Jahr 1818 ist sie die Älteste von fünf Schwestern und nachdem sowohl ihre Mutter, als auch ihr Vater verstorben sind, muss sie für eine finanzielle Absicherung sorgen. Also muss sie sich einen möglichst reichen Mann angeln – am besten einen Lord. Gar nicht so einfach, wenn man fast ohne Vitamin B nach London kommt, sich irgendwie auf die Bälle der Reichen und Schönen schleichen muss, um dort die Aufmerksamkeit von reichen Single-Männern zu auf sich zu ziehen. Mit List, Intelligenz und Anpassungsfähigkeit gelangt Kitty tatsächlich in die High Society und macht sich auf Männerfang.


    Ich habe bisher weder ein Bridgerton-Buch gelesen noch eine Downtown-Abbey-Folge geschaut, aber gereizt hat mich beides schon. Dadurch kann ich dieses Buch jedoch mit keinem anderen Werk, das einen ähnlichen Inhalt hat, vergleichen.

    Den Ansatz Kitty Talbot in den Fokus zustellen, die quasi bereit ist sich zu verkaufen, um ihre Schwestern abzusichern, fand ich interessant – auch wenn er zeitgleich natürlich erschreckend ist. Ich fand es spannend zu lesen, wie sie immer weiter in die reichen Kreise aufsteigt und sich bei den Lords und Ladys von London einfügt. Sie verbietet sich Gefühle, was natürlich nicht wirklich funktioniert, und dadurch erscheint sie aber auch manchmal emotionslos und mich konnte der ganze Romane tatsächlich nicht wirklich berühren.

    Das Buch war für meinen Geschmack teilweise etwas langatmig, auch wenn ich die Einblicke in die Welt der Reichen und Schönen, die natürlich vor Intrigen und Geheimnissen strotzen, interessant fand. Leider war auch der Schreibstil nicht so ganz meins, wobei ich nicht abschätzen kann, ob das am Schreibstil der Autorin oder an der Übersetzung liegt.

    Das Ende war auch sehr schnell offensichtlich, auch wenn die wahren Gefühle oft nur zwischen den Zeilen zu finden waren.


    Fazit: Für mich war der Roman leider nur mittelmäßig. Ich fand es spannend zu sehen, wie Kitty Talbot ihren Weg hoch zu den Lords und Ladys von London meistert, aber mich konnten leider weder die Figuren und der Inhalt wirklich berühren. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich noch weitere Romane aus dieser Zeit lesen werde.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Wozu Armut und Verzweiflung einen Menschen treiben können, sehen wir als Leser*innen an Kitty Talbot, der Hauptperson des hier vorliegenden ersten Bandes der Lady´s Guide Reige von Sophie Irwin.
    Die Autorin entführt die Leser*innen in das London zu Beginn des 19, Jahrhunderts und hier konkret in die High Society, die sich ihre Zeit mit Bällen vertrieb. Und genau diese Bälle erscheinen der jungen verarmten Kitty Talbot als einzige Chance, sich einen vermögenden Ehemann anzulachen, der dann sie und ihre vier Schwestern finanziert. Wird sie ihr Ziel erreichen können, oder kann ihr Gegenspieler, Lord Radcliffe, ihr einen Strich durch die Rechnung machen?

    Der Schreibstil des Buches ist lebendig und humorig und lässt dabei für mein Gefühl manchmal die existentielle Bedrohung für Kitty und ihre Schwestern in den Hintergrund treten.
    Wer Bücher über die Regency Zeit mag, ist hier bestimmt gut aufgehoben. Mir fehlt persönlich eine noch deutlichere Kritik an den damaligen Zuständen, die Frauen oft nicht wirklich eine Wahl ließen.

  • Ein historischer Liebesroman, schön verpackt und mit unterhaltsamen Inhalt. Ich freue mich auf weitere Bücher.


    Kitty Talbot muss sich als älteste Schwester ihrer Geschwister darum bemühen bald einen Mann zu ehelichen, da ihre Eltern verstorben sind und alle finanziellen Mittel fast aufgebraucht sind. Eine fast schon sichere Verlobung kam leider doch nicht zustande, so dass Kitty wieder ganz von vorne mit der Suche eines Ehemannes beginnen muss. Somit zieht sie mit ihrer jüngeren Schwester zu ihrer Tante Dorothy nach London, um da für die kommende Ballsaison einen gut betuchten Ehegatten zu finden, der den Familiensitz und ihre Familie vor den Ruin retten soll.

    Recht schnell lernt sie Mr. De Lacy kennen. Jedoch hat sein älterer Bruder Radcliffe Kitty schnell durchschaut und versucht die Annährung an seinen Bruder mit vielen Mitteln zu verhindern.


    Sophie Irwin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, auch wenn das Buch von Kristina Koblischke und Hannah Brosch übersetzt wurde, liest es sich im deutschen sehr angenehm und flüssig. Trotzdem wurde darauf geachtet die Ausdrucksweise aus dem vergangenen Jahrtausend aufzugreifen, ist aber nicht so extrem wie z. B. in den Büchern von Jane Austen. Meiner Meinung nach ein guter Mittelweg, um ggf. auch Leser/innen für das Buch zu begeistern, die weniger zu historischen Romanen greifen.

    Auch die Gestaltung des Buches kann sich sehen lassen. Mich erinnert es sehr stark an Bridgerton, was aber keinesfalls ein Nachteil ist. So kann man zumindest erahnen, was einem in diesem Buch erwarten könnte.


    Ich empfehle das Buch jede/m, die/der auf Liebesstorys mit Charme und einem Hauch Witz stehen. Das Buch ist eine sehr angenehme Lektüre und macht einfach Laune. Ganz besonders zu empfehlen, wenn man auf diese Art von Storys aus dem 19. Jahrhundert steht. Kitty auf ihrem Weg zu begleiten hat Spaß gemacht und hat mich das ein oder andere Mal zum Staunen gebracht, wie tough sie sein kann, auch wenn ich das ein oder andere Verhalten nicht ganz nachvollziehen konnte. Daher fiel es mir besonders zu Beginn schwer sie direkt sympathisch zu finden. Das hat bei mir Zeit gebraucht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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    Schöner „Regency“-Roman



    Kitty Talbot ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne.



    „Wie man sich einen Lord angelt“ ist das erste Buch der „Der Ladies Guide“-Reihe von Sophie Irwin. Nachdem das Genre der „Regency“-Romane grade boomt, wollte ich natürlich nicht zurückbleiben und habe mir dieses Buch des Genres ausgesucht.


    Sophie Irwin hat einen schönen, flüssigen Schreibstil. Sie schreibt aus der Beobachtersicht, was perfekt in dieses Genre passt.


    Die Autorin bringt die Gepflogenheiten, die Umgebungen, die Bälle und die Beschreibungen der Personen inkl. Kleider sehr bildhaft rüber. Das fand ich gut.


    Die Geschichte ist ziemlich vorhersehbar aber hat für mich trotzdem nicht an Unterhaltungswert eingebüßt. Ich für meinen Teil, muss nicht immer mit dem Neuesten vom Hocher gehauen werden.


    Kitty ist keine ganz einfache Hauptfigur. Ich mag, dass sie genau weiß, was sie will und dass sie alles für ihre Familie tun würde. Ich mag ihre selbstbewusste Art und ihre bissigen Wortwechsel mit Radcliffe. Leider war sie mir manchmal ein bisschen zu berechnend und rücksichtslos bei ihrer Suche. Dadurch hat sie ein wenig an Herzlichkeit verloren.


    Radcliffe mochte ich eigentlich direkt. Vielleicht auch, weil klar war, dass er ihr wahrer Loveinterest ist. Ich mag seine klare Linie und dass er sich trotzdem auch mal selbst in Frage stellt. Ich mag es, dass er sich von Kitty mehr als einmal überrumpeln lässt ihr aber nie wirklich böse wird und ich mag seine loyale Art, seiner Familie gegenüber.


    Die anderen Figuren bereichern die Geschichte und bringen die damalige Zeit gut zur Geltung. Die einen sind sympathischer als die anderen aber jeder hat so seine Rolle, die gut in die Geschichte passt.


    Insgesamt hat mir das Buch echt gut gefallen und ich vergebe allein aus dem Grund „nur“ vier Sterne, weil mir einfach noch das letzte bisschen Pepp für die fünf Sterne gefehlt hat.