Kristina Pfister - Ein unendlich kurzer Sommer

  • Kurzmeinung

    RoXXie SiXX
    Ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen und ganz eigenem Witz.
  • Kurzmeinung

    hennie
    Ich erlebte eine feinfühlige, kurzweilige Sommerlektüre
  • Über die Autorin (Amazon)

    Kristina Pfister wurde 1987 in Bamberg geboren und verbrachte schon als Kind zahlreiche schöne Ferientage auf den Campingplätzen Europas. Der Sommer ist für sie am schönsten mit den Füßen im Wasser. Deshalb studierte sie am Bodensee, fährt wenn möglich jedes Jahr ans Meer, und freute sich sehr, als sie 2018 ein Aufenthaltsstipendium im »Baltic Centre for Writers and Translators« auf der Insel Gotland bekam. Wenn sie nicht gerade an einem Strand zeltet oder auf schwedischen Inseln schreibt, lebt und arbeitet sie in Nürnberg.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B09JVR3ZTV

    Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER E-Books; 1. Edition (1. Mai 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1454 KB


    Eine Liebesgeschichte

    Wenn man vor sich selbst davonläuft, wo sollte man da hingehen? So geht es Lale und sie landet auf einem alten Campingplatz an einem schönen See. Sie hilft dem alten Besitzer Gustav beim Renovieren, und trägt jeden Tag die alte Latzhose. Doch dann kommt Christophe der die Ruhe durcheinanderbringt. Er hat dunkle Augen, ist vom anderen Ende der Welt angereist und sucht nach seinen Wurzeln. Er scheint zu spüren, was Lale fühlt. Gemeinsam erleben sie einen Sommer mit flirrender Hitze, Glitzerndem Wasser, Floßfahrten und ausgeblichenen Haaren. Ein Roman über zweite und dritte Chancen, Loslassen und einen Neubeginn.


    Meine Meinung

    Ich kam gut in die Geschichte rein. Auch ließ sie sich gut lesen, denn die Autorin pflegt einen unkomplizierten Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text zuließ. Allerdings fand ich den Anfang doch, ich möchte sogar sagen, langweilig. Zunächst zog es sich in Länge und plätscherte so vor sich hin. Ab und an kam mal ein kleines bisschen Spannung auf, die aber gleich wieder verflog. Na ja, es ist eine Liebesgeschichte und trotzdem auch Liebesromane können richtig spannend sein. Dieser hier war es definitiv nicht. Erst gegen Ende, so die letzten Seiten. Aber da war es dafür zu spät. Es war eine Geschichte mit etwas Humor, etwas verliebt sein, mehr verrate ich hier nicht. Ob Christophe fand, was er suchte und wie diese Geschichte ausging, ja das muss der intere3ssierte Leser schon selbst herausfinden. Wie gesagt, hat mich diese Geschichte wahrlich nicht vom Hocker gerissen. Es ist eine Geschichte, die man so zwischendurch mal lesen kann ohne irgendeinen Anspruch. Von mir drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Paralleluniversum


    Ein unendlich kurzer Sommer, Roman von Kristina Pfister, EBook, erschienen im Fischer- Verlag.
    Ein Roman über einen Sommer der alles verändert.


    Wo soll man hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? Lale landet bei Gustav auf einem alten verwahrlosten Campingplatz in der Provinz. Sie hilft dem alten totkranken Mann, das Geschäft noch einigermaßen am Laufen zu halten.
    Aus dem tropischen Réunion kommt Christophe angereist. Seine dort verstorbene Mutter hat einen Brief hinterlassen, der Aufschluss gibt, wo er seinen leiblichen Vater finden könnte.
    Auf dem Campingplatz treffen sich Lale und Chris, erleben ein paar unbeschwerte Wochen, wie in einem Paralleluniversum und verbringen zusammen einen unvergesslichen unendlich kurzen Sommer.


    Das Buch beinhaltet 30 Kapitel, die anfangs aus zwei Erzählsträngen bestehen, Lale und ihre Erlebnisse und auch die von Chris. Doch schon bald, nämlich auf dem verwahrlosten Campingplatz und den dortigen Ereignissen, vereinigen sich die Teile. K. Pfister hat als Erzählstil die auktoriale Erzählweise gewählt, das garantiert, dass der Leser zu jeder Zeit den umfassenden Überblick hat, bei den zahlreichen handelnden Charakteren, eine gute Wahl. Liedtexte, Eigennamen, französische und auch englische Phrasen sind kursiv gedruckt und somit deutlich gemacht.


    Die flüssige und bildhafte Schreibweise macht das Lesen leicht, besonders das Setting war sehr gut beschrieben, der Campingplatz oder die Szenen am See, sowie das Geschehen im Haus von Gustav, ist derart realistisch geschildert, dass man es sich hervorragend vorstellen kann. Die Stärke des Romans liegt in der Charakterisierung der Akteure. Chris, Lale, Flo oder auch James sind dermaßen tief gezeichnet, dass man meinen könnte, man kennt sie schon lange. Jede dieser Figuren hat sozusagen seine eigene Geschichte. Alle handeln authentisch und zumeist auch nachvollziehbar. Wobei die Hintergründe von Lales Handlungen am längsten im Verborgenen geblieben sind, was auch spät zu einer überraschenden Wendung geführt hat. Die Beschreibung des Sommers der flirrenden Hitze des glitzernden Wassers war hervorragend. Ein Roman über die zweite oder auch dritte Chance, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen, der mich ganz tief bewegt hat, mich zum Weinen und Lachen und zum Nachdenken gebracht hat. Und mich in den letzten traurigen und freudigen Szenen emotional sehr betroffen gemacht hat.


    Ein leichter fröhlicher Sommerroman zum nebenher Lesen ist dies nicht, das Buch hat mich ganz stark an „Marianengraben“ erinnert. Das Buch hat mich über die Lektüre hinaus beschäftigt, immer wieder musste ich über das Gelesene nachdenken. Meine Lieblingsperson Flo, der seine Handicaps überwindet und die stärkste Entwicklung gemacht hat. Lale, die Protagonistin kommt bei mir nicht so gut an, da gab es schon Dinge die m.E. früher geklärt gehört hätten.
    Insgesamt möchte ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. Insgesamt hätte der Roman etwas gestrafft erzählt werden können. Von mir 4 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Veränderung macht Mut

    Ein für mich sehr lesender Roman für den nächsten Urlaub., in dem es um Neuanfänge geht. Der Roman ist einerseits sehr humorvoll geschrieben, ergreift einen an der ein oder anderen Stelle aber richtig, so dass er alles andere als kitschig daher kommt. Die Hauptperson Lale flieht vor ihrem Alltagsleben, insbesondere vor ihrer gescheiterten Ehe und einem elementarem Verlust. Sie steigt einfach in den Zug und landet völlig willkürlich und zufällig auf einem Campingplatz, der seine besten Jahre schon lange hinter sich hat. Der Verwalter Gustav hat seine besten Jahre ebenfalls schon länger hinter sich. Aber sie bleibt hier und hilft dem alten und kranken Gustav beim Renovieren und Ähnlichem. Das verschafft ihr viel Zeit zum Nachdenken. Neben Lale taucht dann mit Christophe noch die zweite Hauptperson auf dem Campingplatz auf. Er hat einen Grund dafür, aber diesen verrät er zunächst nicht. Die übrigen Personen auf dem Campingplatz sind das passende Umfeld für tolle Geschichten. Dann landet Chris auf dem Camping-Platz, der zwar einen Grund dafür hat ihn aber nicht verrät. Die übrigen Personen auf dem Campingplatz bieten die Kulisse für tolle Geschichten. Jede Person stellt sich dem Veränderungsprozess einfach anders und dies mitzuerleben ist einfach toll.

    :) :) :)

  • Mitten aus dem Leben


    Die junge Lale nimmt sich eine Auszeit, läuft eigentlich vor sich selbst davon und strandet im „Nirgendwo“ auf dem Campingplatz des alten, ansonsten ziemlich abweisenden, granteligen Gustav. Bei ihr macht er eine Ausnahme, zeigt sich von seiner freundlichen Seite und überlässt ihr einen Wohnwagen. Im Gegenzug soll sie ihm zur Hand gehen bei verschiedenen Tätigkeiten.

    Christopher ordnet den Nachlaß seiner verstorbenen Mutter und findet einen aussagekräftigen Brief, versteckt und vergessen in einem Buch. Daraufhin beschließt er die Insel La Réunion zu verlassen und nach Deutschland zu reisen. Sein Ziel ist der Campingplatz und Gustav.


    Ich meide eigentlich Geschichten, die den Anschein haben, inhaltlich mit Herzschmerz oder schmalzigem Gesülze aufzuwarten. Doch ich habe es keine Zeile bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Mit wachsendem Interesse verfolgte ich die Entwicklung der handelnden Charaktere, ihre Beziehungen zueinander, besonders der Hauptpersonen Chris, Lale, Gustav und Flo. Das sind Menschen mit Ecken und Kanten, mit Fehlern. Sie agieren lebendig, sehr authentisch. Ich finde, die Stimmungen der Menschen und ihr Miteinander auf dem Campingplatz wurden nachvollziehbar von der Autorin eingefangen, mal tieftraurig, mal mit Humor. In wenigen Tagen (hier auch der Bezug zum Titel) werden Entscheidungen getroffen, die das weitere Leben wesentlich bestimmen. Wird sich ein Schicksal wiederholen? Gibt es ein Happy End? Die Auflösung gibt es ganz zum Schluß mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.

    Lales pragmatischer Erkenntnis auf S. 170 „Es gibt keine Paralleluniversen, es gibt nur Entscheidungen, die man trifft“ schließe ich mich an. Etwas abgewandelt formuliert sie das gegen Ende der Geschichte auf S. 352 "Wer sagt, dass ein Paralleluniversum nicht genau der richtige Ort für mich ist?"


    Fazit:

    "Ein unendlich kurzer Sommer" ist für mich eine unterhaltsame Geschichte, die realistische Themen so vielfältig wie das Leben beschreibt. Dazu gehören neben Freundschaft, Liebe, Zusammengehörigkeitsgefühl, aber auch entscheidende Weichenstellungen, Kurzschlußreaktionen, verpaßte Momente und Abschiede. Und nicht zu vergessen: Krankheit und Tod.

    Ich erlebte eine feinfühlige, kurzweilige Sommerlektüre, die ich sehr gern weiter empfehlen möchte mit fünf von fünf Sternen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister | Rezension

    Ein unendlich kurzer Sommer hat mir mit einem ruhigen Setting mitten in der Pampa irgendwo in Deutschland eine kurze Pause aus der Wirklichkeit ermöglicht. Das Buch, aus der Feder von Kristina Pfister, ist tiefgründig und voller Emotionen. Und doch war es nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten eine kurzweilige, leicht zu lesende Lektüre.

    Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister

    Synopsis
    Von der ersten Seite an wurde ich in die Handlung geworfen und zusammen mit Lale, unserer Hauptprotagonistin, flüchteten wir ans Ende der Welt. Jedenfalls landen wir irgendwo in der Pampa. Lale hat erst vor kurzem einen tiefgreifenden Verlust erlebt, mit dem sie nicht klarkommt und um den Emotionen und Gedanken zu entkommen setzt sie sich in den Zug nach nirgendwo. Dort trifft sie auf, ihre Weise einzigartige Menschen, denen sie nach und nach ihr Herz öffnet.
    Wir hätten da den griesgrämigen Gustav, auf dessen Campingplatz sie unterkommt. Zwischen Lale und Gustav entwickelt sich eine skurrile Freundschaft, die unausgesprochen darauf beruht, den anderen in Ruhe zu lassen und möglichst wenig miteinander zu reden.
    Dann wären da noch Gustavs Nachbarn, Flo und seine Mutter Monika, die sich rührend aber auch versteckt um Gustav kümmern.
    Und dann haben wir noch Christophe, der im Gegensatz zu Lale nicht unbedingt auf der Suche nach sich selbst, sondern vielmehr nach seinem biologischen Vater ist.
    Die Wege, all dieser wirklich überaus real dargestellten Menschen, treffen sich auf Gustavs Campingplatz.

    Meinung
    Ein unendlich kurzer Sommer ist ein stimmungsvolles Buch, mit Charakteren, wie sie nur noch das Leben besser schreiben kann.
    Diese kleine Gruppe wurde im Laufe der Geschichte wie eine dysfunktionale Familie, die einander unterstützen und helfen, ganz gleich welche Widrigkeiten den einzelnen Personen im Weg liegen. Ich wurde Zeugin, wie die einzelnen Figuren sich in dem kurzen Zeitraum eines Sommers weiterentwickeln.
    Wenn wir auf Lale und Christophe schauen, dann mag die Story hier ein wenig gefühlsduselig wirken, doch ihre Beziehung zueinander ist in sich stimmig und wundervoll zu lesen.

    In meinen Augen macht Lale den größten Wandel durch. Denn in der Abgeschiedenheit des Campingplatzes, mit all diesen wundervollen Menschen, muss sie erkennen, dass sie alles loslassen muss, um in ihrem Leben weitermachen zu können. Das berühmte burning bridges findet statt und die anderen Figuren haben die Streichhölzer.

    Während mich die Veränderungen der Figuren emotional teils auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen haben, konnte mich die Nebengeschichte, um eine mehr schlechte als rechte Ausgrabung alter Tonscherben, ordentlich zum Schmunzeln bringen. Aber auch James, bisher hier unerwähnt und ein alter Freund von Gustav peppt die Geschichte immer wieder auf. Denn James ist ein wenig auf dem Hippie-Trip hängen geblieben, was aber sehr liebevoll dargestellt wurde.

    Cover: ★★★★☆ 4/5
    Plot: ★★★★★ 5/5
    Charaktere: ★★★★★ 5/5
    Tempo: ★★★★☆ 4/5
    Schreibstil: ★★★★★ 5/5
    Gesamt: ★★★★★ 4,6/5


    Fazit
    ⭐⭐⭐⭐⭐

    Ein unendlich kurzer Sommer ist ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen, einem ganz eigenen Witz und einer kleinen Gemeinschaft, die stärker zusammenwächst, als anfangs vermutet. Es ist ein Buch vom Sich-Selbst-Finden, Erwachsenwerden, Zusammenhalt und der Freude am Leben, ganz egal, welche Steine uns im Weg liegen.

    Ich danke dem Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar.

    This review was first published at The Art of Reading

    Be different, be kind!

    :study: Godsgrave (The Nevernight Chronicles, #2) • Jay Kristoff

    :montag: Whispers in the Waters (Blood of the Fae, #0.5) • Sarah Chislon

    :musik: Das Bildnis des Dorian Gray • Oscar Wilde


    2023: 7 | 2022: 111 | 2021: 110 | 2020: 90 | 2019: 31 | 2018: 29


    SuB: 702 :uups: | SuB - Beginn 2023: 701 | SuB - Ziel Ende 2023: 680


    The Art of Reading | Support Book Blogger Challenge 2023
  • Lale ist einfach auf und davon. Auf der Flucht vor ihrem bisherigen Leben landet sie mehr oder weniger zuföllig auf dem Campingplatz von Gustav einem wortkargen einsiedlerischem alten Mann. Bald wird klar, dass beide etwas mit sich herumtragen , aber nicht bereit sind sich zu öffnen. Lale unterstützt Gustav und geht ihm bei kleinen Reparaturarbeiten zur Hand als Christophe auftaucht, auf der Suche nach seinem Vater.

    Es beginnt für alle Beteiligten ein Wechselbad der Gefühle, eine Zeit voller Zuneigung, Ängste, neuer Begegnungen und Freundschaften.

    Die Hauptpersonen und auch alle weiteren Personen sind liebevoll gezeichnet. Da gibt es noch Flo einen fantasievollen fast 18 jährigen jungen Mann der auf Grund einer Behinderung von seiner Mutter überbehütet aufwächst. James der charismatische Freund Gustavs und einige weitere Charaktere.

    Das alles in der sommerlichen Kulisse eines verwunschenen Sees inmitten wundervoller Natur.

    Es ist ein schöner, etwas melancholischer Roman, ideal für den Sommer. Es geht ums Suchen und (Sich) Finden, ums Loslassen, Bewältigen, ums Leben.

    Teilweise ist die Handlung für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar.

    Der Schreibstil ist einfach und nicht zu anspruchsvoll, was ab und zu aber auch sehr erholsam sein kann.

    Insgesamt habe ich die Lektüre genossen und vergebe 3 bis 4 Punkte. Während ich das schreibe tendiere ich mehr zu 4, da ich diesen Roman im Camping Urlaub gelesen habe und er gut gepasst hat.

  • Lale ist auf der Flucht – wovor bleibt lange unklar, und Christophe auf der Suche – wonach wird sehr schnell klar. Beide stehen an Scheidewegen im Leben und treffen sich auf einem Campingplatz in der Provinz. Gustav ist der Eigentümer und ein etwas kauziger, verschlossener Eigenbrötler, hinter dem aber viel mehr steckt als nur der Platzwart. Nebenan wohnt Flo, der Kaninchen züchtet und gerade versucht sich abzunabeln von mütterlicher Fürsorge und seinen Weg trotz einer körperlichen Beeinträchtigung alleine zu meistern. Als dann noch James eintrifft und Spiritualität und Marihuana mitbringt, ein frühzeitliches Grab einer Hexe auf dem Campingplatz Archäologen und Hippies anlockt, ist ein Szenario komplett. Quelle AenHen – Lovelybooks


    Er lehnt den Kopf gegen die Hauswand und schloss die Augen. Ein letzter Sommer, dachte er, ein allerletzter Sommer.


    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Ich tu mich manchmal schwer die richtigen Worte zu finden. Dieses Buch ist für mich eine angenehm leichte Lektüre - ich setze also diesen Wert nur für mich so fest und muss ihn in Relation zu meinen anderen Büchern, die ich lese, festhalten. Damit will ich aber überhaupt nicht ausdrücken, dass leicht "negativ" behaftet ist. Ganz im Gegenteil! Ich mag dieses Buch sehr und ich fühle mich beim Lesen wirklich leicht. Das ist ein tolles Gefühl.

    Das Buch liest sich gut, diese Mischung aus traurigen Momenten und Schicksalen und dann wieder Situationen, die mich einfach zum Lachen bringen, das ist eine gelungene Mischung, die auch den Reiz des Buches ausmachen. Ich mag die schöne Erzählsprache der jungen Autorin, die mir hier ein Buch schenkt, das mich entspannt und ein bisschen entführt.


    Fazit

    „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister ist ein gelungener Roman über ein Zusammentreffen von verschiedenen Menschen, die einen Sommer zusammen verbringen. Er ist schön geschrieben und nicht kitschig; ein bisschen Herz-Schmerz mit einer guten Portion Humor!


    Seine Mutter hatte hier einen romantischen Sommer verlebt, aber achtunddreißig Jahren waren eine lange Zeit, und niemand konnte ihn zwingen, es hier ebenso schön zu finden wie sei.

  • Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
    Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und Ziele.
    Lale strandet nach einem großen Verlust auf einem einsamen Campingplatz. Der Besitzer Gustav schleicht sich mit seiner schrulligen Art in ihr Herz und langsam erkennt sie ihren Weg.
    Gustav ist seinen Weg schon gegangen, leider hat er einige Abzweigungen falsch genommen und trauert dieser Sehnsucht nach dem richtigen Weg hinterher, zumal er auch keine Möglichkeit mehr hat, anzuhalten und umzukehren, die richtige Abzweigung doch noch zu nehmen. Christophes Weg zum Campingplatz führte um die halbe Welt, und hier findet er den Weg, den seine Gene für ihn vorherbestimmt haben.
    Lukas wird nie so weit gehen können, wie andere. Er hat ein Handicap, und muss seinen Weg im Leben mit Bedacht wählen.
    Den roten Faden dieses Buches über Wege des Lebens und des Herzens fand ich zauberhaft und wundervoll. Der Schreibstil ist zwar unaufgeregt, aber bildlich und emotional. Bedauerlicherweise bin ich mit der Protagonistin überhaupt nicht warm geworden. Null. Sie hätte von mir aus gerne weiter in der Grube liegen und schlafen können, ich hätte das Buch lieber nur mit den restlichen Protagonisten fertig gelesen.
    Kalt und abweisend kommt sie rüber, die Lale und genau hier liegt mein Problem mit ihr. Diese Kälte und die Mauern um sie herum zogen sich durch das gesamte Buch, sodass sie überhaupt nicht zum Rest des Settings gepasst hat. Natürlich kann man als Leser ihre Ängste, Sorgen und ihre Trauer nachvollziehen, allerdings blieb bei mir durch die sehr kalte und beschreibende Charakterisierung keinerlei Empathie über.
    Ich musste das Buch zwischendurch immer ein wenig zur Seite legen, und meinen Unmut über die Protagonistin verrauchen lassen , bevor ich mit Christophe, Günther, James und Lukas wieder auf den Campingplatz zurückkehren konnte.


    Fazit: Ein wunderschönes Buch über Selbstfindung , leider mit einer Protagonistin mit der ich nicht warm geworden bin. Vier sommerliche Sterne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Worum geht es?

    Vier Menschen treffen auf einem Campingplatz aufeinander, kommen sich näher, lernen sich kennen, beginnen sich teilweise zu mögen. Doch das ist nur ein kurzes Verharren ihres tatsächlichen Lebens.


    Worum geht es wirklich?

    Darum, was jemandem wirklich wichtig ist, Selbsterkenntnis und Veränderungen.


    Lesenswert?

    Ja, hat mir gut gefallen. Zu allererst finde ich das Cover wirklich ansprechend und würde auf Grund dessen definitiv nach diesem Buch greifen.

    Aber auch die Story habe ich gerne gelesen. Der Schreibstil und die Sprache haben mich (Jahrgang 88) wirklich gut abgeholt, die Anspielungen fand ich perfekt. Es muss nicht mehr erklärt werden, es ist einfach stimmig.

    Dann die vier Personen, die so unterschiedlich sind und doch alle eine kurze Auszeit an dem eher ruhigen Ort finden. Jede*n einzelne*n von ihnen fand ich auf besondere Art sympathisch und mochte die persönlichen Geschichten. Ganz nebenbei werden viele Themen angesprochen und meist auch sehr gut eingeordnet. Dazu zählt zum Beispiel Rassismus, das Bild von Männlichkeit und Ableismus. Auch die Handlungen der Protagonist*innen und ihre Hintergrundinformationen waren für mich stimmig und realistisch.

    Dennoch geht es in diesem Buch auch viel um ernste Themen und Verlust geliebter Menschen - es ist also bei weitem keine leichte Sommergeschichte. Die Art des Umgangs damit habe ich jedoch als tröstlich und gut empfunden und die Lektüre durchweg positiv.

    Nicht ganz so gut gefiel mir der Beginn und das alles recht plötzlich passiert ist, manche Dinge der überstürzt wirkten. Aber vielleicht ist auch das beabsichtigt und ein guter Einstieg.

    Zusammenfassend hat mir die Lektüre recht gut gefallen, sie war mir weder zu ernst noch zu leicht, das Szenario und die vorkommenden Personen waren gut gewählt und ich kann dieses Buch sehr gut weiter empfehlen.

  • Such mich nicht

    Lale hat genug von ihrem bisherigen Leben. Ihrem Partner hinterlässt sie einen lapidaren Zettel, „Such mich nicht“, setzt sich in den nächsten Zug und fährt bis zur Endstation. Dort strandet sie auf einem etwas heruntergekommenen Campingplatz am See. Gegen Arbeit überlässt ihr der Besitzer des Campingplatzes, Gustav, einen Wohnwagen, in dem sie für die Zeit ihres Aufenthalts wohnen kann. Lale stürzt sich in Arbeit, und davon gibt es genug. Dann taucht plötzlich Christophe auf, der den ganzen Weg von der Insel Réunion gekommen ist, um seine Wurzeln zu finden. Christophe und Lale fühlen sich zueinander hingezogen und verbringen eine schöne und leidenschaftliche Zeit miteinander, bis das Glück ein jähes Ende findet.


    Das erste Drittel des Buchs hat mir echt gut gefallen, doch dann zog sich die Geschichte doch sehr in die Länge und ich habe mich gelangweilt. Manches ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen, zum Beispiel die Entdeckung eines sogenannten Hexengrabs, das daraufhin scharenweise Hippies und Esoteriker anzieht und dem Campingplatz gute Geschäfte beschert. Die Atmosphäre des Sommers ist schön beschrieben, die flirrende Hitze, Abende am Lagerfeuer, doch hat mir das nicht gereicht, um mich zu fesseln. Lale blieb mir fremd, stellenweise fand ich sie regelrecht unsympathisch. Es werden viele Themen angeschnitten, aber alles in allem war es ein Buch ohne Tiefgang mit einem vorhersehbaren Ende. Ganz nette Sommerlektüre, ich hatte mir allerdings mehr davon versprochen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Eine Sommergeschichte



    Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.


    Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.


    Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.



    Ich habe mir „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister geschnappt, weil ich so viel davon gelesen habe. Ich habe mich dadurch auch darauf eingestellt, dass dieser Roman ein wenig außergewöhnlich sein wird.


    Leider sage ich direkt vorweg, dass ich das Buch auf der Hälfte abgebrochen habe, da es leider nicht meinen Geschmack getroffen und mich dadurch ziemlich gelangweilt hat. Aber dies ist das erste Buch, dem ich trotz Abbruch drei und nicht ein bis zwei Sterne gebe.


    Kristina Pfister hat einen leichten, eigenwilligen Schreibstil. Das Buch wird von einer sommerlichen Schwere begleitet, die mir manchmal ein bisschen zu drückend war.


    Ihre Paradedisziplin scheinen die Charaktere zu sein. Ihre Figuren sind sehr individuell und eigensinnig. Das hat sehr gut zur Geschichte gepasst. Man lernt sie erst Stück für Stück kennen, so als wäre man selbst auf diesem Campingplatz.


    Leider bin ich mit den meisten nicht warm geworden und ich glaube, der einzige der mich wirklich interessiert hat war Gustav.


    Für mich war die Geschichte leider wie ein zähes Kaugummi. Sie hat sich gezogen und mich irgendwie gelangweilt. Ebenso leider die Figuren.


    Zwischendurch bin ich zum Hörbuch gewechselt und bin sehr zufrieden mit der Sprecherin. Sie hat ihre Sache richtig gut gemacht. Leider konnte es mich auch da nicht fesseln.


    Ich gebe trotzdem drei Sterne, da ich dennoch erkenne, dass es sich um eine gut geschriebene Sommergeschichte handelt, die einfach nur nicht meinen Geschmack getroffen hat.

  • (k)eine Campingplatzidylle

    Gustav ist ein alter kauziger und mürrischer Besitzer eines in die Jahre gekommenen Campingplatzes. Eines Tages gabelt er nach dem Einkaufen Lale auf eine Frau, die „ans Ende der Welt“ gefahren ist, um den Kopf frei zu bekommen. Von da an hilft Lale Gustav dabei den Campingplatz und seine Einrichtungen wieder auf Vordermann zu bringen. Bewegung in die ganze Sache kommt als die Dorfbewohner versehentlich einen Zaun zerstören und dabei auf ein altes „Keltengrab“ stoßen. Kurz darauf taucht der erste Tourist Chris auf, dem viele weitere folgen. Und so kommt richtig Leben auf dem Campingplatz. Doch Chris ist weit mehr als nur ein Tourist. Er will nach fast 40 Jahren endlich seinen biologischen Vater kennenlernen. Ganz nebenbei verliebt er sich in Lale. Und eine Romanze beginnt ähnlich der die Gustav viele Jahre mit Chris´s Mutter einst hatte. Doch Gustav wird immer schwächer, den Grund dafür enthält er jedoch seinen Sohn vor. Als dann auch noch Lale´s Mann plötzlich auftaucht wird alles viel komplizierter.



    Mit dem Schreibstil der Autorin konnte ich mich leider bis zu Ende nicht wirklich anfreunden. Obwohl es an sich eine wirklich gute Geschichte ist, hat sie ein wenig zu viele Themen in die Geschichte gebracht.



    Liebe, Leben und Sterben lassen, das sind die drei großen Handlungsfäden, die dieser Roman in sich birgt. Wobei es hier nicht nur eine Liebesgeschichte gibt sondern wenn man es genau nimmt drei. Gustav und Paulette, Lale und Mats, Lale und Chris. Und dann das ganze Leben das sich zwischen allen abspielt. Auch das Sterben nimmt einen nicht unwesentlichen Teil ein. Zum einen ist da Lales Bruder, der gestorben ist und dessen Tod Lale erst einmal verarbeiten muss. Dann ist da Chris der wegen dem Tod seiner Mutter Paulette gekommen ist und dann auf einen todkranken Gustav trifft. Durch all diese großen Themen wogt das vierte Thema Freundschaft, das sich wie ein Band durch den ganzen Roman zieht. Die erste Hälfte des Romans hat mir mit am besten gefallen. Danach hat sich Handlung teilweise extrem gezogen, bzw. gegen Ende musste auf einmal alles ganz schnell gehen, so dass die Ereignisse sich überschlugen und mir hier und da nicht ganz ausgereift erschienen.



    Meine Lieblingsfigur im ganzen Roman war Gustav. Auch wenn dieser kauzig und mürrisch war. Er hatte das Herz am rechten Fleck. Hinter seiner rauen Schale war er ein herzensguter Mensch, der durch seine Lebenserfahrung, die Menschen zu nehmen wusste wie sie sind und ihnen den nötigen Freiraum gab. Das für ihn der Roman nun eher ein Sterbeprozess war ist zwar schade aber auch unglaublich traurig. Chris, ist eigentlich auch eine positive Figur in diesem Roman, nur am Ende konnte ich trotz, des Gefühlschaos in dem er gelandet ist, sein Verhalten nicht wirklich nachvollziehen. Sich einfach so aus dem Staub machen, wo er doch eigentlich noch so einiges zu tun gehabt hätte. Gut erst seinen leiblichen Vater finden und ihn dann gleich wieder verlieren, ist nicht einfach, aber davon laufen ist auch keine Lösung.



    Fazit: Eigentlich eine wirklich gute Geschichte, wäre da nicht dieser eigenwillige Schreibstil, der das Lesen nicht so einfach macht. Ein leichter Sommerroman, ist es aufgrund der gewählten Themen leider nicht, eher etwas schwere Kost.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: