Ein unendlich kurzer Sommer

Buch von Kristina Pfister

  • Kurzmeinung

    RoXXie SiXX
    Ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen und ganz eigenem Witz.
  • Kurzmeinung

    hennie
    Ich erlebte eine feinfühlige, kurzweilige Sommerlektüre

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein unendlich kurzer Sommer

Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt. Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt. Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar. »Ein unendlich kurzer Sommer« von Kristina Pfister – ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen. Wir waren unendlich, du und ich und der Sommer. Das Floß schwankte unter deinem Gewicht, wackelte. So erinnere ich mich an dich: ausgebreitete Arme, deine langen Beine in zu kurzen roten Shorts. Dein vom Sommer ausgeblichenes Haar. Und das grünbraune Wasser des Sees unter uns. Ich lag auf dem Floß und hielt mir einen Arm vors Gesicht, wenn du mit einem Platschen ins Wasser sprangst. Ein viel zu warmer Sommer. Genau richtig für mich, sagte ich. Es kann gar nicht warm genug sein. Genau richtig für uns, sagtest du. An einem See irgendwo in Deutschland begegnen sie sich. Vier Menschen, zu Hause auf Zeit auf einem Campingplatz. Doch sind sie nicht nur zufällig hier, was die magischen Wochen ihrer Freundschaft mehr und mehr ans Licht bringen. Feinfühlig, atmosphärisch und intensiv – ein Roman über den einen Sommer, der alles verändert.
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Bewertungen

Ein unendlich kurzer Sommer wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen und ganz eigenem Witz.

    RoXXie SiXX

  • Ich erlebte eine feinfühlige, kurzweilige Sommerlektüre

    hennie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    (k)eine Campingplatzidylle
    Gustav ist ein alter kauziger und mürrischer Besitzer eines in die Jahre gekommenen Campingplatzes. Eines Tages gabelt er nach dem Einkaufen Lale auf eine Frau, die „ans Ende der Welt“ gefahren ist, um den Kopf frei zu bekommen. Von da an hilft Lale Gustav dabei den Campingplatz und seine Einrichtungen wieder auf Vordermann zu bringen. Bewegung in die ganze Sache kommt als die Dorfbewohner versehentlich einen Zaun zerstören und dabei auf ein altes „Keltengrab“ stoßen. Kurz darauf taucht der erste Tourist Chris auf, dem viele weitere folgen. Und so kommt richtig Leben auf dem Campingplatz. Doch Chris ist weit mehr als nur ein Tourist. Er will nach fast 40 Jahren endlich seinen biologischen Vater kennenlernen. Ganz nebenbei verliebt er sich in Lale. Und eine Romanze beginnt ähnlich der die Gustav viele Jahre mit Chris´s Mutter einst hatte. Doch Gustav wird immer schwächer, den Grund dafür enthält er jedoch seinen Sohn vor. Als dann auch noch Lale´s Mann plötzlich auftaucht wird alles viel komplizierter.
    Mit dem Schreibstil der Autorin konnte ich mich leider bis zu Ende nicht wirklich anfreunden. Obwohl es an sich eine wirklich gute Geschichte ist, hat sie ein wenig zu viele Themen in die Geschichte gebracht.
    Liebe, Leben und Sterben lassen, das sind die drei großen Handlungsfäden, die dieser Roman in sich birgt. Wobei es hier nicht nur eine Liebesgeschichte gibt sondern wenn man es genau nimmt drei. Gustav und Paulette, Lale und Mats, Lale und Chris. Und dann das ganze Leben das sich zwischen allen abspielt. Auch das Sterben nimmt einen nicht unwesentlichen Teil ein. Zum einen ist da Lales Bruder, der gestorben ist und dessen Tod Lale erst einmal verarbeiten muss. Dann ist da Chris der wegen dem Tod seiner Mutter Paulette gekommen ist und dann auf einen todkranken Gustav trifft. Durch all diese großen Themen wogt das vierte Thema Freundschaft, das sich wie ein Band durch den ganzen Roman zieht. Die erste Hälfte des Romans hat mir mit am besten gefallen. Danach hat sich Handlung teilweise extrem gezogen, bzw. gegen Ende musste auf einmal alles ganz schnell gehen, so dass die Ereignisse sich überschlugen und mir hier und da nicht ganz ausgereift erschienen.
    Meine Lieblingsfigur im ganzen Roman war Gustav. Auch wenn dieser kauzig und mürrisch war. Er hatte das Herz am rechten Fleck. Hinter seiner rauen Schale war er ein herzensguter Mensch, der durch seine Lebenserfahrung, die Menschen zu nehmen wusste wie sie sind und ihnen den nötigen Freiraum gab. Das für ihn der Roman nun eher ein Sterbeprozess war ist zwar schade aber auch unglaublich traurig. Chris, ist eigentlich auch eine positive Figur in diesem Roman, nur am Ende konnte ich trotz, des Gefühlschaos in dem er gelandet ist, sein Verhalten nicht wirklich nachvollziehen. Sich einfach so aus dem Staub machen, wo er doch eigentlich noch so einiges zu tun gehabt hätte. Gut erst seinen leiblichen Vater finden und ihn dann gleich wieder verlieren, ist nicht einfach, aber davon laufen ist auch keine Lösung.
    Fazit: Eigentlich eine wirklich gute Geschichte, wäre da nicht dieser eigenwillige Schreibstil, der das Lesen nicht so einfach macht. Ein leichter Sommerroman, ist es aufgrund der gewählten Themen leider nicht, eher etwas schwere Kost.
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  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    Eine Sommergeschichte
    Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.
    Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.
    Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.
    Ich habe mir „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister geschnappt, weil ich so viel davon gelesen habe. Ich habe mich dadurch auch darauf eingestellt, dass dieser Roman ein wenig außergewöhnlich sein wird.
    Leider sage ich direkt vorweg, dass ich das Buch auf der Hälfte abgebrochen habe, da es leider nicht meinen Geschmack getroffen und mich dadurch ziemlich gelangweilt hat. Aber dies ist das erste Buch, dem ich trotz Abbruch drei und nicht ein bis zwei Sterne gebe.
    Kristina Pfister hat einen leichten, eigenwilligen Schreibstil. Das Buch wird von einer sommerlichen Schwere begleitet, die mir manchmal ein bisschen zu drückend war.
    Ihre Paradedisziplin scheinen die Charaktere zu sein. Ihre Figuren sind sehr individuell und eigensinnig. Das hat sehr gut zur Geschichte gepasst. Man lernt sie erst Stück für Stück kennen, so als wäre man selbst auf diesem Campingplatz.
    Leider bin ich mit den meisten nicht warm geworden und ich glaube, der einzige der mich wirklich interessiert hat war Gustav.
    Für mich war die Geschichte leider wie ein zähes Kaugummi. Sie hat sich gezogen und mich irgendwie gelangweilt. Ebenso leider die Figuren.
    Zwischendurch bin ich zum Hörbuch gewechselt und bin sehr zufrieden mit der Sprecherin. Sie hat ihre Sache richtig gut gemacht. Leider konnte es mich auch da nicht fesseln.
    Ich gebe trotzdem drei Sterne, da ich dennoch erkenne, dass es sich um eine gut geschriebene Sommergeschichte handelt, die einfach nur nicht meinen Geschmack getroffen hat.
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  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    Worum geht es?
    Vier Menschen treffen auf einem Campingplatz aufeinander, kommen sich näher, lernen sich kennen, beginnen sich teilweise zu mögen. Doch das ist nur ein kurzes Verharren ihres tatsächlichen Lebens.
    Worum geht es wirklich?
    Darum, was jemandem wirklich wichtig ist, Selbsterkenntnis und Veränderungen.
    Lesenswert?
    Ja, hat mir gut gefallen. Zu allererst finde ich das Cover wirklich ansprechend und würde auf Grund dessen definitiv nach diesem Buch greifen.
    Aber auch die Story habe ich gerne gelesen. Der Schreibstil und die Sprache haben mich (Jahrgang 88) wirklich gut abgeholt, die Anspielungen fand ich perfekt. Es muss nicht mehr erklärt werden, es ist einfach stimmig.
    Dann die vier Personen, die so unterschiedlich sind und doch alle eine kurze Auszeit an dem eher ruhigen Ort finden. Jede*n einzelne*n von ihnen fand ich auf besondere Art sympathisch und mochte die persönlichen Geschichten. Ganz nebenbei werden viele Themen angesprochen und meist auch sehr gut eingeordnet. Dazu zählt zum Beispiel Rassismus, das Bild von Männlichkeit und Ableismus. Auch die Handlungen der Protagonist*innen und ihre Hintergrundinformationen waren für mich stimmig und realistisch.
    Dennoch geht es in diesem Buch auch viel um ernste Themen und Verlust geliebter Menschen - es ist also bei weitem keine leichte Sommergeschichte. Die Art des Umgangs damit habe ich jedoch als tröstlich und gut empfunden und die Lektüre durchweg positiv.
    Nicht ganz so gut gefiel mir der Beginn und das alles recht plötzlich passiert ist, manche Dinge der überstürzt wirkten. Aber vielleicht ist auch das beabsichtigt und ein guter Einstieg.
    Zusammenfassend hat mir die Lektüre recht gut gefallen, sie war mir weder zu ernst noch zu leicht, das Szenario und die vorkommenden Personen waren gut gewählt und ich kann dieses Buch sehr gut weiter empfehlen.
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  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    Lale ist auf der Flucht – wovor bleibt lange unklar, und Christophe auf der Suche – wonach wird sehr schnell klar. Beide stehen an Scheidewegen im Leben und treffen sich auf einem Campingplatz in der Provinz. Gustav ist der Eigentümer und ein etwas kauziger, verschlossener Eigenbrötler, hinter dem aber viel mehr steckt als nur der Platzwart. Nebenan wohnt Flo, der Kaninchen züchtet und gerade versucht sich abzunabeln von mütterlicher Fürsorge und seinen Weg trotz einer körperlichen Beeinträchtigung alleine zu meistern. Als dann noch James eintrifft und Spiritualität und Marihuana mitbringt, ein frühzeitliches Grab einer Hexe auf dem Campingplatz Archäologen und Hippies anlockt, ist ein Szenario komplett. Quelle AenHen – Lovelybooks
    Er lehnt den Kopf gegen die Hauswand und schloss die Augen. Ein letzter Sommer, dachte er, ein allerletzter Sommer.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Ich tu mich manchmal schwer die richtigen Worte zu finden. Dieses Buch ist für mich eine angenehm leichte Lektüre - ich setze also diesen Wert nur für mich so fest und muss ihn in Relation zu meinen anderen Büchern, die ich lese, festhalten. Damit will ich aber überhaupt nicht ausdrücken, dass leicht "negativ" behaftet ist. Ganz im Gegenteil! Ich mag dieses Buch sehr und ich fühle mich beim Lesen wirklich leicht. Das ist ein tolles Gefühl.
    Das Buch liest sich gut, diese Mischung aus traurigen Momenten und Schicksalen und dann wieder Situationen, die mich einfach zum Lachen bringen, das ist eine gelungene Mischung, die auch den Reiz des Buches ausmachen. Ich mag die schöne Erzählsprache der jungen Autorin, die mir hier ein Buch schenkt, das mich entspannt und ein bisschen entführt.
    Fazit
    „Ein unendlich kurzer Sommer“ von Kristina Pfister ist ein gelungener Roman über ein Zusammentreffen von verschiedenen Menschen, die einen Sommer zusammen verbringen. Er ist schön geschrieben und nicht kitschig; ein bisschen Herz-Schmerz mit einer guten Portion Humor!
    Seine Mutter hatte hier einen romantischen Sommer verlebt, aber achtunddreißig Jahren waren eine lange Zeit, und niemand konnte ihn zwingen, es hier ebenso schön zu finden wie sei.
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  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister | Rezension Ein unendlich kurzer Sommer hat mir mit einem ruhigen Setting mitten in der Pampa irgendwo in Deutschland eine kurze Pause aus der Wirklichkeit ermöglicht. Das Buch, aus der Feder von Kristina Pfister, ist tiefgründig und voller Emotionen. Und doch war es nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten eine kurzweilige, leicht zu lesende Lektüre.
    Ein unendlich kurzer Sommer ♦ Kristina Pfister Synopsis
    Von der ersten Seite an wurde ich in die Handlung geworfen und zusammen mit Lale, unserer Hauptprotagonistin, flüchteten wir ans Ende der Welt. Jedenfalls landen wir irgendwo in der Pampa. Lale hat erst vor kurzem einen tiefgreifenden Verlust erlebt, mit dem sie nicht klarkommt und um den Emotionen und Gedanken zu entkommen setzt sie sich in den Zug nach nirgendwo. Dort trifft sie auf, ihre Weise einzigartige Menschen, denen sie nach und nach ihr Herz öffnet.
    Wir hätten da den griesgrämigen Gustav, auf dessen Campingplatz sie unterkommt. Zwischen Lale und Gustav entwickelt sich eine skurrile Freundschaft, die unausgesprochen darauf beruht, den anderen in Ruhe zu lassen und möglichst wenig miteinander zu reden.
    Dann wären da noch Gustavs Nachbarn, Flo und seine Mutter Monika, die sich rührend aber auch versteckt um Gustav kümmern.
    Und dann haben wir noch Christophe, der im Gegensatz zu Lale nicht unbedingt auf der Suche nach sich selbst, sondern vielmehr nach seinem biologischen Vater ist.
    Die Wege, all dieser wirklich überaus real dargestellten Menschen, treffen sich auf Gustavs Campingplatz.
    Meinung
    Ein unendlich kurzer Sommer ist ein stimmungsvolles Buch, mit Charakteren, wie sie nur noch das Leben besser schreiben kann.
    Diese kleine Gruppe wurde im Laufe der Geschichte wie eine dysfunktionale Familie, die einander unterstützen und helfen, ganz gleich welche Widrigkeiten den einzelnen Personen im Weg liegen. Ich wurde Zeugin, wie die einzelnen Figuren sich in dem kurzen Zeitraum eines Sommers weiterentwickeln.
    Wenn wir auf Lale und Christophe schauen, dann mag die Story hier ein wenig gefühlsduselig wirken, doch ihre Beziehung zueinander ist in sich stimmig und wundervoll zu lesen.
    In meinen Augen macht Lale den größten Wandel durch. Denn in der Abgeschiedenheit des Campingplatzes, mit all diesen wundervollen Menschen, muss sie erkennen, dass sie alles loslassen muss, um in ihrem Leben weitermachen zu können. Das berühmte burning bridges findet statt und die anderen Figuren haben die Streichhölzer.
    Während mich die Veränderungen der Figuren emotional teils auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen haben, konnte mich die Nebengeschichte, um eine mehr schlechte als rechte Ausgrabung alter Tonscherben, ordentlich zum Schmunzeln bringen. Aber auch James, bisher hier unerwähnt und ein alter Freund von Gustav peppt die Geschichte immer wieder auf. Denn James ist ein wenig auf dem Hippie-Trip hängen geblieben, was aber sehr liebevoll dargestellt wurde.
    Cover: ★★★★☆ 4/5
    Plot: ★★★★★ 5/5
    Charaktere: ★★★★★ 5/5
    Tempo: ★★★★☆ 4/5
    Schreibstil: ★★★★★ 5/5
    Gesamt: ★★★★★ 4,6/5
    Fazit
    ⭐⭐⭐⭐⭐
    Ein unendlich kurzer Sommer ist ein kurzweiliges Buch, mit vielen Emotionen, einem ganz eigenen Witz und einer kleinen Gemeinschaft, die stärker zusammenwächst, als anfangs vermutet. Es ist ein Buch vom Sich-Selbst-Finden, Erwachsenwerden, Zusammenhalt und der Freude am Leben, ganz egal, welche Steine uns im Weg liegen.
    Ich danke dem Fischer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar.
    This review was first published at The Art of Reading
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  • Rezension zu Ein unendlich kurzer Sommer

    Mitten aus dem Leben
    Die junge Lale nimmt sich eine Auszeit, läuft eigentlich vor sich selbst davon und strandet im „Nirgendwo“ auf dem Campingplatz des alten, ansonsten ziemlich abweisenden, granteligen Gustav. Bei ihr macht er eine Ausnahme, zeigt sich von seiner freundlichen Seite und überlässt ihr einen Wohnwagen. Im Gegenzug soll sie ihm zur Hand gehen bei verschiedenen Tätigkeiten.
    Christopher ordnet den Nachlaß seiner verstorbenen Mutter und findet einen aussagekräftigen Brief, versteckt und vergessen in einem Buch. Daraufhin beschließt er die Insel La Réunion zu verlassen und nach Deutschland zu reisen. Sein Ziel ist der Campingplatz und Gustav.
    Ich meide eigentlich Geschichten, die den Anschein haben, inhaltlich mit Herzschmerz oder schmalzigem Gesülze aufzuwarten. Doch ich habe es keine Zeile bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Mit wachsendem Interesse verfolgte ich die Entwicklung der handelnden Charaktere, ihre Beziehungen zueinander, besonders der Hauptpersonen Chris, Lale, Gustav und Flo. Das sind Menschen mit Ecken und Kanten, mit Fehlern. Sie agieren lebendig, sehr authentisch. Ich finde, die Stimmungen der Menschen und ihr Miteinander auf dem Campingplatz wurden nachvollziehbar von der Autorin eingefangen, mal tieftraurig, mal mit Humor. In wenigen Tagen (hier auch der Bezug zum Titel) werden Entscheidungen getroffen, die das weitere Leben wesentlich bestimmen. Wird sich ein Schicksal wiederholen? Gibt es ein Happy End? Die Auflösung gibt es ganz zum Schluß mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.
    Lales pragmatischer Erkenntnis auf S. 170 „Es gibt keine Paralleluniversen, es gibt nur Entscheidungen, die man trifft“ schließe ich mich an. Etwas abgewandelt formuliert sie das gegen Ende der Geschichte auf S. 352 "Wer sagt, dass ein Paralleluniversum nicht genau der richtige Ort für mich ist?"
    Fazit:
    "Ein unendlich kurzer Sommer" ist für mich eine unterhaltsame Geschichte, die realistische Themen so vielfältig wie das Leben beschreibt. Dazu gehören neben Freundschaft, Liebe, Zusammengehörigkeitsgefühl, aber auch entscheidende Weichenstellungen, Kurzschlußreaktionen, verpaßte Momente und Abschiede. Und nicht zu vergessen: Krankheit und Tod.
    Ich erlebte eine feinfühlige, kurzweilige Sommerlektüre, die ich sehr gern weiter empfehlen möchte mit fünf von fünf Sternen.
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Ausgaben von Ein unendlich kurzer Sommer

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 364

Besitzer des Buches 15

Update: