Corina Bomann - Sternstunde

  • Kurzmeinung

    Gartenfee
    Dieses Hörbuch hat mich sehr bewegt. Eine wunscherschöne Geschichte zwischen Wahrheit und Fiktion.
  • Über die Autorin (Amazon)

    Corina Bomanns Romane sind mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren nicht aus den Bestsellerregalen wegzudenken. Mit ihren beliebten historischen Sagas steht sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste – so zuletzt mit den Bänden »Die Farben der Schönheit. Sophias Triumph« und »Die Frauen vom Löwenhof. Mathildas Geheimnis«. Mit ihrer neuen Romanreihe um die Berliner Klinik Waldfriede erfüllt sie sich einen Herzenswunsch: Inspiriert durch die echte Chronik des Hauses, von deren Existenz sie während eines Aufenthalts dort erfuhr, möchte sie der Klinik und ihrer ereignisreichen Geschichte ein Denkmal setzen und macht sie zum Schauplatz einer großen historischen Saga. Corina Bomann lebt in Berlin-Zehlendorf – in direkter Nachbarschaft zur Waldfriede-Klinik.



    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag; Originalausgabe Edition (27. Dezember 2021

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 608 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3328602054


    Interessant und spannend

    Im Berlin des Jahres 1919 lastet der Verlust ihres Verlobten schwer auf Hanna, einer Krankenschwester. Von Ihrem Kummer kann sie nur ihre Berufung an das neue Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf ablenken. Allerdings dauert es, bis dieses Krankenhaus die Tore für die Patienten öffnen kann. Doch Hanna übersteht diese Zeit, auch durch das unerschütterliche Vertrauen des Klinikleiters Dr. Conradi, aber als sie es gerade als ihr neues Zuhause ansieht, stellt sie die Vergangenheit auf eine harte Bewährungsprobe. Immer wieder bringen Intrigen auch die Zukunft der Klinik in Gefahr.

    Ein Roman nach wahren Begebenheiten: Die Erfolgsautorin Corina Bomann erzählt von der Geburtsstunde der Berline Waldfriede Klinik wobei sie die Chronik einer Krankenschwester zu Rate zieht.


    Meine Meinung

    Ich mag die Bücher der Autorin sehr. Ebenso mag ich ihren unkomplizierten Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text zulässt und daher auch meinen Lesefluss nicht störte. In der Geschichte war ich, wie erwartet, schnell drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Hanna, die auf tragische Weise ihren Verlobten verloren hat und sehr lange nicht darüber hinwegkommt, wenn überhaupt. In Dr. Conradi, den Klinikleiter, der für Hanna sehr viel tut. Ich habe mich in dem Krankenhaus selbst gesehen, umsorgt von Hanna und geheilt von dem Klinikleiter. Doch nicht alle Schwestern sind Hanna wohlgesonnen. Da gibt es Schwester Elisabeth, eine Freundin von Conradis Ehefrau Catherine, die in Hanna eine Konkurrenz zu ihrer Freundin zu sehen scheint. Und die neidische Schwester Maria, die wohl gerne an Hannas Stelle wäre. Außerdem natürlich mit der Zeit noch andere Ärzte und Hannas Schwester Leni, der sie ein unschönes Schicksal erspart. Und natürlich auch die Hausmädchen, die mit Hanna gut auskommen. Doch über all diese Dinge schrieb die Autorin einen sehr bewegenden, berührenden und spannenden Roman, dessen Inhalt sich der Leser selbst verinnerlichen muss. Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen und es wird noch weitere drei Bände dazu geben. Etwas allerdings hat mich doch gestört: Es gibt weder ein Personenverzeichnis, noch ein Glossar am Ende oder Anfang des Buches. Das ist ein Manko, das bei mir normalerweise Punktabzug bringt. Es würde – normalerweise – einen halben Punkt Abzug bringen, bei mir jedoch einen ganzen Punkt, da man nicht überall mit halben Punkten hantieren kann. Jedoch, und jetzt kommt es, hat die Autorin am Ende ein Nachwort geschrieben, das etwa zweieinhalb Seiten lang ist und dort einiges Historische erklärt. Und der Ausdruck „Adventisten“ und dazu noch „siebenten-Tage-Adventisten“ ist nicht erklärt. Nicht jeder kennt diese Bezeichnung, auch ich nicht. Mir ist natürlich im Laufe des Buches klargeworden, dass es sich hier um eine Glaubensgemeinschaft handelt. Jedoch ersetzt dieses Nachwort zwar nicht unbedingt das Fehlende, aber es ist doch so, dass Fragen zu der Historie durchaus beantwortet werden. Daher kann ich, da ich das Buch spannend, fesselnd und mich gut unterhaltend fand, guten Gewissens doch die volle Bewertungszahl vergeben und natürlich auch eine Leseempfehlung aussprechen.

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    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Solider Reihenauftakt


    Das mit glänzendem Golddruck veredelte Cover sah so einladend aus, dass ich unbedingt mehr über diesen am Originalschauplatz in Berlin-Zehlendorf spielenden Roman von Autorin Corina Bomann erfahren wollte, welcher den Auftakt zu ihrer beim Penguin Verlag erschienenen Buchreihe "Die Waldfriede-Saga" bildet und auf rund 600 Seiten einen Bogen von 1916 bis ins Jahr 1929 spannt.


    Wir erleben die von zahlreichen Hindernissen und Intrigen geprägte Anfangszeit der neu gegründeten Klinik Waldfriede unter Leitung von Herr Dr. Louis Conradi, wo auch die junge Krankenschwester Hanna nach einem schweren Schicksalsschlag einen Neuanfang wagt.


    Der Schreibstil ist recht ruhig und angenehm, oftmals sehr detailreich; hin und wieder erschien mir die Story ein wenig langatmig. Erzählt wird in der dritten Person, wobei wir sowohl in Hannas als auch Dr. Conradis Gedanken und Gefühle einen Einblick erhalten.


    Hanna ist eine sympathische, anfangs leicht naive, äußerst gutmütige Frau, die sich aufgrund eines traumatischen Erlebnisses kaum mehr in der Lage sieht, ihrer Arbeit nachzugehen. "Was taugte eine Krankenschwester, die nicht jeden Kranken pflegen konnte?" Sie hat ein Faible für Technik, was sich als entscheidendes Kriterium erweist, als man ihr einen neuen Job anbietet, der auch einen Röntgenkurs beinhalten wird. Hanna zögert keine Sekunde, denn im Sanatorium Friedensau hält sie nichts mehr. - "Manche Kolleginnen tuschelten bereits hinter ihrem Rücken und behaupteten, dass sie sich nur vor der Arbeit mit den Soldaten drücken wollte." Ihr neuer Vorgesetzter, Dr. Conradi, ist sehr verständnisvoll und freundlich – allerdings ist er auch nur ein - verheirateter - Mann, was ihm im Laufe der Handlung zum Verhängnis zu werden droht. Neben Patientenschicksalen gingen mir vor allem die Geschehnisse um den Klinikhund Prinz zu Herzen.


    Angereichert mit (größtenteils persönlichen) Dramen wie boshaften Kolleginnen und Kollegen, Verrat oder verbotenen Gefühlen, entfaltet sich die Geschichte im gemächlichen Tempo. Ich muss gestehen, dass die Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen für mich insgesamt spannender war als das an sich unheimlich interessante Setting, von dem ich mir etwas mehr Atmosphäre erwartet hatte. Auch die Schilderung der Nachkriegszeit blieb für mich – im Vergleich mit anderen historischen Romanen – eher schwach, hätte gerne einen Hauch intensiver eingefangen werden können. Manche Intrigen scheinen im Sande zu verlaufen und ließen mich mit unbeantworteten Fragen zurück; ich gehe jedoch stark davon aus, dass in den Folgebänden weiter darauf eingegangen werden wird.


    Der christliche Glaube der Adventisten, über den mir zuvor noch nichts bekannt gewesen war, ist ein zentraler Bestandteil der Handlung. Viele im Roman erwähnten Personen und beschriebenen Ereignisse basieren auf wahren Begebenheiten und wurden von der Autorin aus der echten Chronik des Krankenhauses entnommen, welchem sie (nach einem persönlichen Aufenthalt) gerne ein Denkmal setzen möchte. Ihre intensive Recherche und Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte des Hauses ist deutlich spürbar.


    Fazit: 3 ½ Sterne und eine klare Empfehlung für alle Fans von historischen Romanen und Geschichten mit Krankenhaus-Setting.

  • Mir hat der erste Band der Waldfriede-Saga gar nicht gefallen, obwohl ich die Bücher von Corina Bomann bisher sehr gern gelesen habe.

    Diese Geschichte hat mich leider überhaupt nicht angesprochen. Die Figuren sind sehr oberflächlich und klischeehaft, ohne den geringsten Tiefgang, dargestellt. Am meisten ist mir Schwester Hanna mit ihrem altjüngferlichen Getue auf die Nerven gegangen.

    Die Handlung plätschert ohne irgendwelche Höhen und Tiefen vor sich hin, die Dialoge sind äußerst einfach gehalten, und es fehlt der gesamten Handlung an Spannung. Beinahe gewinnt man den Eindruck, die Autorin hätte von Anfang an gar keine rechte Vorstellung gehabt, wie sie die Geschichte gestalten soll. Was auch immer die Recherchen um das Krankenhaus Waldfriede ergeben haben, ein packender Roman ist daraus leider nicht geworden.

    Ein durch und durch langweiliges Buch, das mich sehr enttäuscht hat. Von den drei Folgebänden werde ich keinen einzigen lesen.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: