C. E. Bernard - Der Klang des Feuers / Towers of fire

  • Kommt und setzt euch ans Feuer. Ich habe es am Leben gehalten. Warm und hell brennt es, und wenn ihr in die Flammen blickt, hört ihr vielleicht sein Flüstern.

    Zitat Seite 9


    Wieder versammeln wir uns um das Lagerfeuer und lauschen der Geschichte über den Wanderer, die Bardin, ihre Gefährten und die drei Türme des Lichts, die endlich ein Ende des dunklen Zeitalters herauf beschwören sollen.

    Eine faszinierende und so wunderschön erzählte Geschichte, die mir auch mit dem hier letzten Band nochmal umso mehr ans Herz gewachsen ist!


    Das Schicksal hat unsere Freunde ja getrennt und so machen sie sich in unterschiedliche Richtungen auf, um die Finsternis endgültig zu vertreiben.

    Ich hatte ja ein bisschen Sorge, wie alle drei Wege in so kurzer Zeit (400 Seiten) unterkommen werden, aber die Autorin hat auch das wieder sehr geschickt gemacht und die Konfrontationen, bzw. das neue Übel, dass sich ihnen dieses Mal in den Weg stellt, verlangt alles von unseren Freunden ab.

    Der Schreibstil ist und bleibt einfach genial zu lesen - man muss es mögen, wenn es fast schon poetisch daherkommt,

    mit einer ganz eigenen Melodie

    und einem harmonischen Rhythmus

    der einen nach und nach

    durch die Seiten trägt.


    Ein kleines Beispiel, doch natürlich ist nicht der ganze Text so in kurzen Zeilen verfasst. Aber immer wieder, wenn es gut passt. Die Szenenwechsel sind auch wieder wunderschön verflochten und wechseln in sinnvollen Momenten zwischen den Protagonisten und Handlungsorten.

    Jeder von ihnen hat seine Aufgabe zu erfüllen die ihn herausfordert und an seine Grenzen bringt und ich hab mit jedem von ihnen mitgelitten.


    Auch wenn vieles nur angeschnitten wird hat man mittlerweile einen sehr guten Einblick in die Figuren und kann mitfühlen in allen Dingen, mit denen sie hadern, ihre Sehnsüchte, um die sie bangen und ihre Erfahrungen, die sie nicht loslassen.


    "Weil wir alle Fehler machen", antwortete Caer. "und weil wir alle wollen, dass man sie uns verzeiht. Nur Kinder verlangen nach Gerechtigkeit. Ist man einmal erwachsen, sehnt man sich nach Barmherzigkeit."

    Zitat Seite 162


    Sehr spannend wird das Finale, da man nicht weiß, wie es enden wird. Es scheint aussichtslos, aber dennoch bleibt die Hoffnung und das ist es auch, was die Autorin hier für uns als Botschaft mitträgt: Die Zuversicht, das Licht in der Dunkelheit, das die Furcht vertreibt, die uns zögern, ja erstarren lässt.


    Die Hoffnung, die uns positiv stärkt und weitermachen lässt, denn jedes kleine Licht erhellt die Finsternis, umso mehr es in sich tragen.

    Eine wunderschöne, tragische Geschichte, warmherzig und roh, mit Ängsten und Mut und den vielen Gefühlen dazwischen.


    Mein Fazit: 5 Sterne

  • C. E. Bernard (geboren 1990) ist das Pseudonym einer deutschen Autorin von Fantasy-Romanen, die auch unter ihrem Realnamen Christine Lehnen Schriften veröffentlicht.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Eine epische Reihe geht zu Ende!


    Achtung: Es handelt sich um den dritten Teil einer Reihe, deshalb sind mögliche Spoiler für die anderen beiden Bücher in dieser Rezension nicht ausgeschlossen


    Die Ganze Reihe war für mich ein einziges Highlight. Es gab Höhen und Tiefen, wie bei jedem Buch, aber im Endeffekt war es eine große epische Reise, anders kann man es nicht beschreiben.


    Nach einem meiner Meinung nach sehr spannenden zweiten Teil macht der dritte Teil genauso weiter. Es steht und fällt auch hier mal wieder mit dem Schreibstil. Wer en schon in den Vorgängerbänden nicht mochte, der wird ihn auch hier nicht mögen. Vieles ist wieder in Gedichten und Liedern erzählt und das ist gewöhnungsbedürftig, aber ich fand es ganz besonders und auch total passend in einer Handlung, in der es gerade darum geht (ich meine, der erste Teil der Reihe heißt ja sogar „Das LIED der Nacht“).


    Nachdem sich im vorherigen Teil die Gemeinschaft aufgespalten hat sind sie nun in kleinen Gruppen unterwegs, sodass es jetzt noch mehr Handlungsstränge gibt als bisher. Dabei war es teilweise gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten wer gerade wo ist, andererseits wurde aber auch genau dadurch die Spannung oben gehalten. In allen Teilen der Handlung passiert ständig etwas, das einen zum Weiterlesen animiert, da kurz darauf die Perspektive wechselt. Das ist gemein, aber auch gleichzeitig schlau gemacht.


    Nach zwei Büchern ist es mir im dritten Teil auch endlich gelungen, alle Charaktere klar voneinander zu trennen. Möglicherweise hat mein Gehirn doch so lange gebrauch, bis alle Namen drin waren, aber vielleicht sind die Charaktere jetzt auch einfacher auseinander zu halten, wenn sie getrennter voneinander agieren und auf ihre Kernkompetenzen reduziert werden.


    Besonders das Ende (also so die letzten 100. Vielleicht auch mehr Seiten) haben es in sich! Es ist spannend, dramatisch und ich habe wirklich sehr lange das Schlimmste befürchtet. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das Ende passt sehr gut zur Geschichte. Aus Spoilergründen nicht mehr dazu, aber ich kann noch sagen, dass ich ein Tränchen verdrücken musste. Es war einfach fantastisch!

    Fazit: Die ganze Reihe ist ein Highlight! Ich kann die Bücher von C. E. Bernard wirklich nur weiterempfehlen, vor allem an Fantasy Fans. Der Schreibstil ist relativ eigen und ich kann verstehen, wenn man damit nicht ganz klarkommt, aber ich habe ihn geliebt.

    Ich habe diese Reihe schon einmal mit dem Herrn der Ringe (eine meiner Lieblingsgeschichten) verglichen und ich werde es wieder tun! Inhaltlich nicht unbedingt gleich, aber der Aufbau und die Stimmung haben total viel gemeinsam und das liebe ich! Lest diese Reihe! Punkt. Aus Schluss.