Anselm Oelze - Wallace

  • Kurzmeinung

    Emili
    Eine Enttäuschung: Distanziert, kalt und sperrig ein Thema bearbeitet, das sehr spannend sein könnte.
  • Kurzmeinung

    Aladin1k1
    War Darwin wirklich der Entdecker der Evolutionstheorie? Oder doch der Naturforscher Alfred Russel Wallace?
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Sehr unaufgeregt, Wallace wird nicht genug gewürdigt und die Sprache ist auch nicht besonders
  • ### Inhalt ###

    Albrecht Bromberg ist Wächter in einem Naturkundemuseum. Er ist in mittleren Jahren und sein Leben verläuft seiner Arbeit gemäß in sehr ruhigen Bahnen. Jede seiner Nachtschichten verläuft nach demselben Muster: Er löst sein Kreuzworträtsel, pflegt seine Epiphyten, beschäftigt sich mit dem Vokabellernen exotischer Sprachen und sortiert von Gästen am Vortag liegengelassene Bücher wieder in die entsprechenden Regale ein. Bei einem dieser Büchergänge stolpert er buchstäblich über ein Buch, welches von dem Naturkundler Alfred Russel Wallace handelt. Über einige Umwege, auch mit der Hilfe eines bekannten Buchhändlers und einer Mitarbeiterin des Museums wird Albrecht immer weiter in die vergessene Geschichte von Wallace hineingezogen. Seine Erkenntnis: Nicht Darwin hat die Evolutionstheorie entdeckt, sondern eben jener erwähnter Wallace. Nun setzt Albrecht alle Hebel in Bewegung, um Wallace in aller Welt bekannt und ihn als wahren Entdecker feiern zu lassen.


    ### Meinung ###

    Das Buch verwebt zwei Handlungsstränge miteinander. In wechselnden Kapiteln wird die erwähnte Geschichte Brombergs erzählt und die von Alfred Russel Wallace. Ein bewährtes Prinzip, welches das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen werden lässt. Auf diesem Wege erfahren wir als Leser auch eine Menge von dem Naturforscher Wallace, der von 1823 - 1913 gelebt hat. Wenn man die Evolutionstheorie noch nicht so gut kennt oder verstanden hat, dann erhält man hier einen schönen Einstieg in Romanform. Der Roman hält sich bei Wallace Biografie, soweit ich das beurteilen kann, recht streng an das reale Vorbild, was dessen Reisen, seine gewonnen Erkenntnisse und auch den Briefkontakt zu Darwin angeht. Der Roman konnte man Interesse für Wallace entfachen und Ich habe mir anschließend den Wikipedia Artikel von Wallace durchgelesen. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass der Roman an einigen Stellen doch etwas konstruiert wirkt und etwas unoriginell runtergeschrieben wurde. Zum Beispiel der ganze Vorgang, mit dem Bromberg und seine Freunde unter Einbeziehung ominöser russischer Händler Wallace für die Allgemeinheit als wahren Entdecker präsentieren.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Interessante und lehrreiche Einsichten in das Leben eines für die Allgemeinheit eher unbekannten Naturforschers, der einen großen, wenn nicht sogar den hauptsächlichen Anteil an der Entwicklung der Evolutionstheorie hatte.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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  • Das Thema des Romans von Anselm Oelze klang vielversprechend. Es sollte doch das Leben des Naturforschers Alfred Russel Wallace dem Leser näherbringen. Als Zeitgenosse von Charles Darwin arbeitete er an der Erforschung der Arten. Im Buch werden zahlreich seine Reisen und die Suche nach verschiedenen Tierarten beleuchtet. Hier sei gesagt, wer die Beschreibungen der Natur mag, würde vermutlich auf seine Kosten kommen.

    Auf Reisen verfasste Wallace seine Einsichten in Bezug auf die Entwicklung der Arten und sendete diesen Brief an Charles Darwin, der kurze Zeit darauf seine Erkenntnisse zu der Evolutionstheorie veröffentlichte.

    So weit, so gut: Der Roman hätte unglaublich spannend werden können. Doch ich empfand es nicht so, ich finde, dass der Roman misslungen ist. Der sperrige Erzählstil fern von Emotionen und nennenswerten Höhepunkten hat mir nicht zugesagt. Unheimlich gestört hat mich auch, dass die Charaktere des Romans eindeutig blass blieben. Der Autor nennt den Naturforscher Wallace nicht einmal beim Namen: Der bleibt im Laufe der Geschichte - "der bärtige Engländer". Kleinigkeit, doch es hat mir nicht gefallen und ließ auch die Hauptfigur des Romans mir nicht näher kommen. So schuf der Autor im Verlauf des Romans immer eine gewisse Distanz zu den Protagonisten und der Handlung. Den Grund dafür war für mich nicht ersichtlich.

    Ich bin von dem Roman enttäuscht, und blieb mit dem Gefühl zurück, dass man aus der Thematik viel mehr machen könnte.

    Für dieses mittelprächtiges Vergnügen gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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