Naomi Joy - Flieh, soweit du kannst / The Liars

  • Zitat von Amazon


    Nachdem die junge Londonerin Ava sich von ihrem Freund getrennt hat, nimmt sie mit einem mulmigen Gefühl das Angebot ihres Chefs David an, in der Wohnung von dessen verstorbener Tochter zu wohnen. Avas ungutes Gefühl verwandelt sich schnell in Angst, denn David versucht sofort, jeden Aspekt ihres Lebens zu kontrollieren. Dann verliebt Ava sich auch noch in Davids Sohn Josh. Als David davon erfährt, entführt er Ava auf seinen abgelegenen Landsitz. Wird sie sich befreien können?

    Worum geht es? Ava lebt in einer toxischen Beziehung, in der sie sich nicht mehr wohl fühlt. Ihr hilfsbereiter Chef, David, unterstützt sie dabei, die Trennung zu verkraften und lässt sie in dem leerstehenden Haus seiner verstorbenen Tochter wohnen. Doch schnell stellt sich heraus, dass David nicht der ist, für den er sich gibt und dann gibt es da auch noch Josh, Davids Adoptivsohn.


    Nachdem ich den Klappentext des Buches las, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste, denn er klang sehr spannend und vor allem auch sehr vielversprechend. Leider muss ich nun, nachdem ich das Buch beendet habe, sagen, dass es mich ziemlich enttäuscht hat und ich wesentlich mehr erwartet hätte. Doch ich will von vorne anfangen:


    Ich habe das Buch als eBook-Variante gelesen, in welcher eine zusätzliche Zusammenfassung des Buches inbegriffen war. Diese Zusammenfassung hat aus meiner Sicht viel zu viel Inhalt vorweggenommen, sodass die Auflösung der Story für mich überhaupt keine Neuigkeit mehr gewesen ist und ich somit auch nie einen richtigen Spannungsbogen besaß. Das war für mich sehr schade und hat den größten Reiz des Buches auch genommen, denn ich habe bis zum Schluss gedacht oder bin zumindest davon ausgegangen, dass sich die Story sicherlich noch irgendwann so wenden wird, dass man als Leser total überrumpelt wird. Fehlanzeige!


    Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat, das ist das Cover, denn dieses vermittelt eine gruselige Atmosphäre und lässt vermuten, dass es blutig werden könnte. Zudem ist der Schreibstil recht flüssig und natürlich gibt es auch Elemente, die der Spannung zugutekommen, so wird innerhalb des Buches zum Beispiel hauptsächlich aus der Sicht der beiden Rivalinnen Ava und Jade berichtet, welche ein gemeinsames Geheimnis hüten. Die Sichtwechsel zeigen, wie unterschiedlich Worte und Gesten aufgenommen werden und was diese im schlimmsten Falle anrichten können, denn auch die menschliche Psyche und ihr Kontinuum zwischen gesellschaftlich anerkannter Normalität und Wahn finden in diesem Buch ihren Platz. Für mich persönlich ist der deutsche Titel des Buches kaum stimmig mit dem Geschehen, ich empfinde den englischen Titel "The Liars" als wesentlich passender, doch das ist reine Geschmackssache.


    Die Darstellung der einzelnen Charaktere hat mir gut gefallen, den ihre Eigenschaften waren so speziell, dass man diese eindeutig ihren Personen zuordnen konnte.


    Ich würde für dieses Buch keine Empfehlung aussprechen, da es mich leider nicht überzeugen konnte.

  • Perfide Charaktere und endlose Intrigen

    Ava arbeitet erfolgreich in der Agentur W&SP, die dem reichen PR-Guru David Stein gehört. Als die Probleme mit ihrem Freund Charlie immer größer werden, schlägt David ihr vor, dass sie, zumindest vorübergehend, im luxuriösen Haus seiner verstorbenen Tochter Olivia wohnen kann. Ava nimmt das großzügige Angebot an, aber schon bald merkt sie, dass David für diese Hilfe Gegenleistungen erwartet. Kurz darauf fühlt sie sich in dem überwachten Haus nicht mehr wohl, zumal sie auch Drohbriefe und beängstigende Textnachrichten bekommt....

    Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, so dass man schnell in die Handlung hineinfindet. Die Autorin bedient sich des Perspektivenwechsels, so dass sich die Geschichte von verschiedenen Blickwinkeln aus entwickelt. So baut sich eine Spannung auf, die den Leser dazu motiviert, immer weiter zu lesen. Allerdings ist dabei in weiten Teilen das Augenmerk auf die sozialen Probleme der einzelnen Charaktere untereinander gerichtet, denn die gesamte Handlung wird dominiert von Lügen, Intrigen, Boshaftigkeiten und Gefühlsexzessen. Ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass eine Agentur, die von so vielen negativ-gepolten und selbstverliebten Charakteren getragen wird, Bestand hat. In London gibt es zwar viele ungewöhnliche Dinge, aber das ist an der Realität vorbei konstruiert.

    Dabei sind die Charakterzüge der einzelnen Protagonisten in meinen Augen stark überzeichnet, so dass man kaum jemand Sympathie entgegen bringen kann. Besonders Avas Kollegin Jade, mit der sie früher auch befreundet war, wird in stark übertriebener Weise als Soziopathin dargestellt, die keinerlei Rücksicht auf die Gefühle der anderen nimmt und durch ihre perfiden Verhaltensweisen viel Unheil anrichtet. Das geht meiner Meinung nach auch an der Realität vorbei.

    Auch wird immer wieder ein furchtbares Geheimnis der zwei Hauptfiguren erwähnt, dem man gedanklich aber sehr schnell auf die Spur kommt, so dass dadurch kein Spannungsbogen über die gesamte Geschichte hinweg entsteht. Schade!

    Am Ende bleibt dann noch eine grundlegende Frage offen, die man sich beim besten Willen nicht beantworten kann. Vielleicht ist sie als Cliffhanger gedacht.

    Alles in allem habe ich das Buch zwar verschlungen, aber ein Thriller-Feeling kam nicht auf, sondern vielmehr ein starkes Interesse am sozialen Miteinander.

  • Ich weiß was du getan hast

    Als Ava sich von ihrem Freund Charlie trennen will, bietet ihr Chef ihr die Wohnung seiner vor kurzem verstorbenen Tochter als Übergangslösung an. Doch Ava merkt sehr schnell, dass ihr Chef David Stein dafür eine Gegenleistung erwartet. Und dann ist da noch das Geheimnis um den Tod seiner Tochter Olivia.

    Das Cover und den Titel dieses Thrillers fand ich sehr ansprechend und so war ich sehr gespannt was mich erwartet. Die Story wurde durch die verschiedenen Perspektiven der Hauptprotagonisten Ava und Jade aufgebaut. Im Vordergrund stehen hier die einzelnen Charakterzüge, die durch Lügen, Intrigen, Neid und Manipulation die Protagonisten nicht sehr sympathisch dastehen lassen.

    Im Mittelteil fiel die Spannung dann aufgrund von einigen Wiederholungen ab. Der Plot war sehr vorhersehbar, obwohl ich bis zum Schluss noch eine unerwartete Wendung erhoffte.

    Die Idee der Handlung an sich hat mir gut gefallen, allerdings waren einige Passagen etwas übertrieben und zu dünn ausgearbeitet.

    Für mich war das Buch eher ein Drama, es fehlte der Thrill. Schade, denn der Schreibstil war durchaus fesselnd und hat mir gut gefallen.

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