Nam-Joo Cho – Kim Jiyoung, geboren 1982 / nyeonsaeng gimjiyeong

  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Lakonisch und treffend, regt zum Nachdenken an
  • Kurzmeinung

    mondy
    Stil etwas gewöhnungsbedürftig, aber Thematik sehr aktuell und bewegend.
  • Verlagstext/Klappentext
    Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.


    Die Autorin
    Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982« hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und wurde bereits erfolgreich verfilmt. Sie lebt in Süd-Korea.


    Inhalt
    Die Süd-Koreanerin Kim Jiyoung ist mit Mann und Kind bei ihren Schwiegereltern zu Besuch, als sie zum ersten Mal in der Tonlage und aus der Perspektive einer anderen Person spricht. Da sie nach der Entbindung ihrer Tochter bereits an postpartaler Depression erkrankt war, wird sie sich nun einer Psychotherapie unterziehen. Nam-Joo Chos harmlos “Roman” genannter Bericht erzählt aus Jiyoungs Familiengeschichte, aus Studienzeit und Beruf bis zu ihrer unfreiwilligen Entscheidung, ihre Arbeitsstelle zu kündigen, da sich Beruf und Familie im Süd-Korea der Gegenwart unter keinen Umständen miteinander vereinbaren ließen.


    Jiyoung ist mir einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder aufgewachsen. Der Vater verdiente wenig, die Mutter arbeitete immer - stets nur gering bezahlt -, versorgte Kinder, Haushalt und Schwiegermutter allein. Das Schicksal der Mutter, die sich bereits opferte, damit ihre Brüder studieren konnten, sollte erwarten lassen, dass sie für ihre Töchter ein anderes Leben plant. Jiyoung ältere Schwester Unyoung trug ebenfalls allein die Verantwortung für ihre Geschwister, damit die Mutter arbeiten konnte. Erst als der jüngere Bruder geboren wird, bemerken die Mädchen, dass Männer und Jungen mehr zu essen bekommen, aufgrund ihres Geschlechts stets vorgezogen werden und nicht im Haushalt helfen müssen. Besonders von der Großmutter geht die Einstellung aus, dass allein Jungen zählen und bei Tisch für Mädchen die Reste gut genug sind. Die Schwestern mussten immer teilen und haben das klaglos getan – ein Bruder jedoch muss mit seinen Schwestern nicht teilen. Erst Jahre später wird Jiyoung die ungleiche Verteilung der Familienarbeit bewusst, als Ihre Mutter dem Vater entgegen schleudert, er bräuchte sich nicht mit dem Erfolg seiner Familie zu brüsten, da er nur 30% dazu beigetragen hätte, den größeren Teil hätte sie geleistet und die Kinder, die sich gegenseitig erzogen hätten.


    Erstaunlich fand ich in Jiyoungs Vorgeschichte, dass die Eltern zwar auf Bildung drängten, auf die Töchter jedoch noch keinen Druck zur Heirat ausüben. Jiyoungs Schicksal unterscheidet sich in der Folge in keiner Weise z. B. von dem berufstätiger Japanerinnen. Durch die langen Arbeitszeiten, den gesellschaftlichen Druck, Söhne gebären zu müssen und die schlaffe Haltung ihrer Ehemänner gegenüber einer partnerschaftlichen Verteilung der Hausarbeit geben Frauen in Süd-Korea auch in diesem Jahrtausend zu oft qualifizierte Jobs auf, nachdem ein Paar ein Kind bekommen hat. Deutlich wird hier, dass die süd-koreanische Gesellschaft überholte Rollenbilder weitergibt, die sich mit den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts und den Wünschen akademisch gebildeter Frauen nicht vereinbaren lassen. Auffallend finde ich, dass in Jiyoungs Lebenswelt Männer überholten Rollenbildern nicht entgegentreten. Für sie ist es bequemer, selbst nicht unter Druck gesetzt zu werden, gefälligst einen Sohn zu zeugen, und den überholten Erwartungen der eigenen Eltern nicht entgegentreten zu müssen.


    Fazit

    Die bezwingende Entwicklung, in der Jiyoungs Mutter die Gleichbehandlung ihrer 3 Kinder nicht durchsetzen kann, bis zur Erfahrung der jungen Frau am Arbeitsplatz, dass gleichaltrige männliche Kollegen weniger leisten müssen, weil sie ja noch für ein langes Berufsleben „geschont“ werden sollen, liest sich absolut fesselnd. Die Fußnoten zu Quellen und Fakten geben dem Text stellenweise den Charme eines soziologischen Fachaufsatzes. Leider sind die geschilderten Probleme Frauen in Europa nicht unbekannt. Sensationell daran ist allein, wie wenig sich - nicht nur in Süd-Korea - bis in die unmittelbare Gegenwart geändert hat.


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    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Das Original


    Hardcover, 192 pages
    Published October 14th 2016 by 민음사
    Original Title: 82년생 김지영
    ISBN13-9788937473135
    Edition Language: Korean

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • ein feministisches Meisterwerk

    Kim Jiyoung, geboren 1982 von Cho Nam-Joo ist ein Roman der in seiner Kürze und seiner Aussagekraft einen sprachlos zurück lässt. Auf knapp 200 Seiten wird hier die Geschichte der Frauenrolle in Korea beleuchtet. Erschreckend und bewegend deckt die Autorin in dem gewöhnlichen Leben ihrer Protagonistin Jiyoung eine bisher nur vermutete Frauenfeindlichkeit auf ohne dabei belehrend oder Männerfeindlich zu sein. Neutral jedoch auch mit Zahlen belegt schafft es die Autorin den Leser/die Leserin zu fesseln und einen Einblick in eine fremde Kultur zu gewähren. Ich persönich war zunächst erschüttert über die vielen oftmals unauffälligen und klein wirkenden Diskreminierungen die man selbst auch schon abseits der koreanischen Kultur erfahren hat. Jiyoung hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen und auch der Einblick in die koreanische Kultur hat mir viel beigebracht. Besonders gut hat es mir gefallen wie die Autorin mithilfe von Fußnoten die erwähnten Zahlen und Fakten mit Quellen belegt hat. Bei diesem Roman handelt es sich um fesselnde Gesellschaftskritik ein wahres Meisterwerk das unbedingt von jedem gelesen werden sollte der oder die sich dafür interesssiert welche kollektiven Erfahrungen von Disrekminierungen Frauen im privaten wie auch im beruflichen Alltag ertragen müssen.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Nam-Joo Cho – Kim Jiyoung, geboren 1982 / 82년생 김지영 / nyeonsaeng gimjiyeong“ zu „Nam-Joo Cho – Kim Jiyoung, geboren 1982 / nyeonsaeng gimjiyeong“ geändert.
  • Ausweglos


    Cho Nam-Joo schrieb „Kim Jiyoung, geboren 1982“.


    Jiyoung kommt aus einer Familie aus Korea mit weiteren fünf Personen: Vater, Mutter, Großmutter, ältere Schwester, jüngerer Bruder. Sie ist gut organisiert, bravourös in Schule und Universität, pflegt sehr ihr Äußeres, schafft ihre Abschlüsse mit guten Noten. Dennoch tut sie sich schwer, eine Arbeitsstelle zu bekommen. Die Firmen wollen keine Frauen. Spätestens am Ende des Buches versteht man auch warum. Dazu passt dieses Zitat, Seite 111: „Wenn Frauen zu klug sind, fürchten Firmen, dass sie sich mit ihnen nichts als Ärger ins Haus holen. Sie sind das beste Beispiel dafür, meine Teuerste. Sie sehen doch, was Sie uns für Scherereien machen.“


    „Die Republik Korea ist unter den OECD-Mitgliedern das Land mit dem größten Lohngefälle zwischen Männern und Frauen. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2014 verdienen Frauen OECD-weit umgerechnet 844 Dollar auf 1000 Dollar Einkommen der Männer, in Korea sind es lediglich 633 Dollar.“ Seiten 144, 145. OECD = Organization for Economic Co-operation and Development, mit 37 Mitgliedstaaten.


    Also hören die Frauen dann auf zu arbeiten, sobald ein Kind unterwegs ist. Alle Mühsal mit Schule, Uni und nervenaufreibender Arbeitssuche umsonst. Kann dann später das Kind mehr oder weniger alleine bleiben, finden sich für die meist akademischen Mütter nur noch Jobs wie etwa Eisverkäuferin. So sagt eine Eisverkäuferin zu unserer Protagonistin, als diese sich nach der Nachfolgearbeit erkundigt: „Ich habe auch einen Universitätsabschluss.“ S. 190. Deshalb dreht Jiyoung durch. Verständlich. Puh.


    Einige weitere Zitate möchte ich noch erwähnen, die mir ungewöhnlich erschienen. Jiyoungs Eltern streiten sich am Frühstückstisch und die Mutter verschafft sich Gehör, S. 121: „Was sagst du da Dämliches? [Zum Vater] In welchem Jahrhundert leben wir denn? [Zu Jiyoung] … pfeif auf den Anstand. Tobe dich aus! Probiere dich in allem aus! Verstanden?“


    S. 158,159: Daehyon, Jiyoungs Ehemann zu ihr: „Damit wir das lästige Geschwätz los sind, lass uns ein Kind machen und großziehen, solange wir noch so jung sind. […] Er sagte das so unbekümmert, als ginge es darum, eine norwegische Makrele zu kaufen oder ein Puzzle mit Gustav Klimts Bild >Der Kuss< zusammenzusetzen und an die Wand zu hängen.“


    Jiyoung muss dann ihre so mühselig gesuchte Arbeit kündigen und denkt dann, S. 170: „Es war immerhin ihr erster Job gewesen, ihr erster Schritt in die Geschäftswelt. Man sagt, die Arbeitswelt sei ein Dschungel, und Freunde, die man nach dem Studium kennenlernt, seien keine wahren Freunde.“


    Das Buch liest sich eher wie ein Sachbuch mit Romaneinlagen. Zahlreiche Fußnoten weisen auf diverse Statistiken hin. Zurück bleibt ein schaler Geschmack. Frau hat zwar viel erfahren über die koreanische Lebensweise und das Buch liest sich flüssig weg, aber wirklich Spaß macht das nicht. Es hat sicher durchaus seine Daseinsberechtigung, aber von allen asiatischen Büchern, die ich bisher gelesen habe, hat mir dies am wenigsten gefallen.


    Ausweglos eben. Punkt. Drei Sterne ***

  • Kim Jiyoung, eine junge Frau, glücklich verheiratet und Mutter einer jungen Tochter. Man könnte glauben, ihr Leben wäre perfekt. Doch als sich bei ihr Anzeichen einer Persönlichkeitsstörung zeigen, zerbricht dieses perfekte Scheinbild in Scherben.


    Am Anfang der Geschichte werden wir direkt in eine Situation geworfen, in welcher wir das Ausmaß der gespaltenen Persönlichkeiten von Kim Jiyoung miterleben. Daraufhin beginnt erst die eigentliche Geschichte, in welcher wir das komplette Leben der Protagonistin, von Kindheit an, miterleben dürfen. Denn wie konnte es überhaupt erst so weit kommen?


    Auf die, in der Inhaltsangabe angegebenen, verschiedenen Persönlichkeiten von Kim Jiyoung wurde in dem Buch, abgesehen vom Anfang, nur noch einmal ganz kurz am Schluss eingegangen. Wer sich also aufgrund dieses Themas für das Buch interessieren sollte, wird eventuell von dem Inhalt enttäuscht sein.

    Anfangs dachte ich mir, dass dieses Thema aufgrund dessen, dass es anscheinend keine größere Rolle in dem Roman einnimmt, überflüssig wäre. Um so mehr ich darüber nachdenke, um so mehr wurde mir jedoch bewusst, wie passend es ist. Das Kim Jiyoung sich als mehr als eine Person sieht, kann nämlich sinnbildlich dafür gesehen werden, dass es sich hierbei nicht nur um die Geschichte einer Frau handelt, sondern um die Geschichte tausender verschiedener Frauen. Ebenfalls sehr passend dafür ist auch das Buchcover selbst, auf dem eine Gesichtslose Frau zu sehen ist. Denn die eigentlichen Themen des Buchs sind Belästigung, Misogynie und die Diskriminierung von Frauen in unserer Gesellschaft. Themen, welche leider zum Alltag von Frauen überall auf unserer Welt gehören.


    Trotz der Thematik möchte die Geschichte nicht mit besonders tragischen Momenten schockieren, sondern nur den normalen Alltag einer jungen Frau zeigen. Obwohl die Geschichte in Südkorea spielt und dort die Problematik noch größer zu sein scheint, als zum Beispiel in Deutschland, findet man dennoch erschreckend viele Parallelen.

    So liest man zum Beispiel von einigen Momenten im Leben von Kim Jiyoung, in denen sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert und belästigt wird. Das erschreckende daran ist jedoch nicht, dass diese Vorfälle passieren. Das erschreckende ist, dass einem als Leser diese Vorfälle fast schon normal vorkommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wirklich jeder Leserin einige Situationen aus diesem Buch (egal ob selbst erlebt oder von anderen mitbekommen), sehr bekannt vorkommen werden.


    Sehr gut gefallen hatte mir auch, dass man während des Lesens immer wieder kleine Anmerkungen finden konnte. Durch diese wurde noch einmal genauer, zum Beispiel durch das Erwähnen von Studien, auf die angesprochene Thematik eingegangen. Dadurch wurde noch mehr verdeutlicht, dass dieses Buch nicht einfach nur ein Buch ist, sondern sich genau solche Geschichten tagtäglich in unserem Leben wiederfinden.


    Fazit:

    Anhand der Geschichte von Kim Jiyoung wird aufgezeigt, mit welchen Situationen tagtäglich tausende von Frauen zu kämpfen haben. Besonders die Selbstverständlichkeit und Normalität, mit welcher die Geschichte erzählt wird, schafft es zu berühren. Das Buch regt zum Nachdenken und vergleichen mit selbst erlebten Situationen im eigenen Leben an.

    Ob das Buch einem selbst gefallen wird, kommt darauf an, warum man es lesen möchte. Das heißt, wer sich vor allem wegen der gespaltenen Persönlichkeit von Kim Jiyoung für das Buch interessieren sollte, wird vollkommen enttäuscht werden. Wer sich jedoch mit Feminismus auseinandersetzt und mehr über die alltägliche Diskriminierung von Frauen erfahren möchte, wird gefallen an diesem Buch finden.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kim Jiyoung ist 33 Jahre alt, mit ihrem Mann Chong Daehyon verheiratet und Mutter der kleinen Ziwon. Seit deren Geburt im letzten Jahr hat sie aufgehört zu arbeiten und widmet sich „nur“ noch Kind und Haushalt, während ihr Mann oft bis Mitternacht und auch am Wochenende arbeitet. Doch dann nimmt das Leben der drei eine Wendung: Nach und nach fallen Chong Daehyon immer mehr beunruhigende Veränderungen an seiner Frau auf, bis sie beginnt, in der Stimme anderer Menschen zu sprechen – egal, ob diese noch leben oder bereits verstorben sind.

    Ausgehend von diesem Punkt erzählt Cho Nam-joo die Lebensgeschichte der Protagonistin und da es sich bei „Kim Jiyoung“ um einen der häufigsten koreanischen Frauennamen handelt, ist es quasi die Geschichte jeder Frau dieser Generation in Korea. (Und im Prinzip auch der Autorin, wie sie selbst sagt.) Der Stil ist dabei für einen Roman ungewohnt, sehr sachlich und faktenlastig. Immer wieder sind in den Text statistische Angaben eingearbeitet, die die Situation der Frauen in Korea beleuchten. Was sich oft ein wenig sperrig lesen lässt, macht Sinn, wenn man am Ende erfährt, wer hier eigentlich über Jiyoungs Leben berichtet.

    Was der Roman offen legt, macht wütend und ohnmächtig zugleich und das erst recht, wenn man feststellt, dass viele Erfahrungen auch Frauen in westlichen Kulturen nicht fremd sein dürften. Es ist von der systematischen Bevorzugung von Männern die Rede, die bereits im Kindesalter beginnt. Jiyoung und ihre ältere Schwester müssen fast alles im Haushalt erledigen, während der Bruder verhätschelt wird. Auch beim Kinderkriegen selbst ist stets der familiäre Druck vorhanden, einen Sohn zu gebären – was nach einer Reihe Töchter schon mal zu verzweifelten Abtreibungen führt.

    Auch beruflich bleibt die Protagonistin stets hinter ihren Kollegen zurück, obwohl sie härter arbeitet und bessere Leistungen erzielt. Als sie schließlich ihre Tochter zur Welt bringt, ist die Karriere beendet, denn welche Alternative gäbe es in einer Gesellschaft, welche die Väter auf jegliche Art bevorzugt und die Mütter stets kritisiert? Egal, was Jiyoung auch tut, alles scheint falsch zu sein. Möchte sie trotz Schwangerschaft noch arbeiten, wird sie auf dem Weg dorthin beschimpft. Sitzt sie mit ihrem Baby im Kinderwagen auf einer Bank im Park, ist sie ein antriebsloser „Schma-mama-rotzer“. All dies hat sie an den Punkt gebracht, an dem sie zu Beginn des Romans ist.

    Fazit: Ein grandioser feministischer Roman, dessen Sachlichkeit zugleich fasziniert und frustriert :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Diese Frau könnte jede Frau sein.


    Worum geht es?

    Um eine südkoreanische Frau, Kim Jiyoung, und ihre Lebensgeschichte bis zu ihrem 34. Lebensjahr.


    Worum geht es wirklich?

    Frauen, Diskriminierung und Aufwachsen in einer Welt, geprägt von Männern.


    Lesenswert?

    Absolut, ich kann den Hype um dieses Buch nachvollziehen.

    Zu Beginn des Buches lernt man Jiyoung kennen, die ein wenig durcheinander wirkt, denn sie schlüpft mit einem Mal in verschiedene Rollen und hält sich für eine andere Frau, zum Beispiel für ihre eigene Mutter. Zu diesem Zeitpunkt bin ich davon ausgegangen, dass nun weitere solche Szenen folgen, verschiedene andere Frauen eine Rolle spielen und die Hintergründe zu Jiyoungs Verhalten erklärt werden.

    Stattdessen erzählt die Autorin in mehreren Lebensabschnitten von Jiyoung und ihrer Familie, davon wie das Mädchen aufgewachsen ist und in welchem Umfeld sie groß geworden ist und was sie geprägt hat.

    Dabei ist der Schreibstil sehr nüchtern, emotionslos und sachlich - nicht unangenehm zu lesen.

    Er steht jedoch einfach in Kontrast zu dem Inhalt. Es geht um die Wichtigkeit von männliche Nachkommen, die Benachteiligungen von Mädchen in kleinen alltäglichen Situationen, später geht es um den eigenen Kinderwunsch. Natürlich erlebt man auch eine Verbesserung im Laufe der Jahre, aber immer immer immer wieder wird die Protagonistin auf Grund ihres Geschlechts benachteiligt, bedrängt, übergangen und in eine konkrete Rolle gepresst. Immer wieder wird ihr gesagt, sie solle sich nicht so anstellen, sie solle sich anders Verhalten um vor sexuellen Übergriffen geschützt zu sein, sie solle Rücksicht auf die Männer nehmen, sie solle sich so verhalten, wie es sich für eine Frau gehören würde.

    Und nun kann man das natürlich abtun als europäische*r Leser*in, denn Südkorea und die dortigen Gepflogenheiten und Missstände sind ganz schön weit weg. Aber in so vielen dieser Situationen, in so vielen Aussagen, da findet man sich einfach wieder, da fühlt man all den Ärger und den Schmerz und auch wenn einige Dinge bei uns anders sind, so ist dieses konkrete Schicksal einer jungen Frau doch so allgemeingültig und aufwühlend.

    Ich glaube, dass das das geniale an diesem Buch ist: Dass es von einem ganz genau definierten Einzelfall erzählt, nämlich Kim Jiyoung, geboren 1982, es könnte aber jeder andere Name einer jungen Frau sein und jede andere Geschichte so erzählen und nie hätte ich es für möglich gehalten, dass man sich so sehr mit einer jungen Frau am anderen Ende der Welt identifizieren kann.

    Nebenbei ist es natürlich auch sehr informativ um einen Eindruck von Südkorea zu bekommen - dies spielt für die Dringlichkeit der Handlung aber absolut keine Rolle.


    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kim Jiyoung, geboren 1982 von Nam-Joo Cho ist im Februar 2021 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.



    Über die Autorin (lt. Verlag):


    Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982« hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und wurde bereits erfolgreich verfilmt. Sie lebt in Korea.




    Über das Buch (lt. Verlag):


    Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.



    Allgemeines:


    Erschienen am 11.02.2021 als HC mit 208 Seiten für 18,00 € und

    als ebook für 14,99 €

    aus dem koreanischen übersetzt von Ki-Hyang Lee



    Mein Leseeindruck:


    Äußerlich betrachtet besticht das Buch durch seinen durchdringenden Rotton. Das Cover möchte auf jeden Fall Aufmerksamkeit erregen.


    Kommen wir zum Inhalt und damit auch zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Kim Jiyoung ist 33 Jahre alt, 34 nach koreanischer Zählung, denn in Korea gilt ein Kind in seinem Geburtsjahr bereits als einjährig und wird am darauffolgenden Neujahrstag zwei."

    In den folgenden Kapiteln beschreibt die Autorin sehr eindrucksvoll, mit welchen Schwierigkeiten eine junge Frau in Korea zu rechnen hat.

    Der Roman beleuchtet die Vergangenheit von Jiyoung bis hin zum Druck bei der Geburt unbedingt einen Sohn gebären zu müssen. Sehr deutlich wird die Rollenverteilung im Land erörtert und ich, als Leser, kam oft aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ein Land, das eigentlich als technisch fortschrittlich gilt, zeigt sich hier von erstaunlicher Borniertheit und man spürt, wie die Regierung die Bildung der Menschen klein hält. Die Ungerechtigkeit die in diesem Roman verdeutlicht wird, lässt mich oft fassungslos zurück.



    Fazit:


    Kim Jiyoung, geboren 1982 von Nam-Joo Cho ist ein gesellschaftlich kritischer Roman, die in gewisser Weise mit der Politik des Landes abrechnen. Anhand der jungen Frau Jiyoung erhält der Leser Einblicke in die Ungerechtigkeiten und anderen Sicht- und Handlungsweisen. Auf über 200 Seiten schafft die Autorin eine Atmosphäre, die den Leser erstaunt, verärgert aber auch ratlos zurücklässt. Ich fühlte mich durchgängig gut unterhalten, wenngleich es kein Unterhaltungsroman ist.




    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

  • Kim Jiyoung ist 33 Jahre. Zusammen mit ihrem Mann Chong Daehyon hat sie eine einjährige Tochter, Ziwon. Die kleine Familie wohnt in einer 80 Quadratmeter großen Wohnung am Stadtrand von Seoul. Um für die Kleine zu sorgen, hat Jiyoung ihren Job aufgegeben. Sie ist eine von vielen koreanischen Müttern, die so oder so ähnlich leben. Doch plötzlich zeigt Jiyoung seltsame Anwandlungen: Immer wieder schlüpft sie unvermittelt in die Rollen ihr bekannter Frauen. Was hat es damit auf sich? Ihr Mann schickt sie kurzerhand zum Psychiater.


    „Kim Jiyoung, geboren 1982“ ist ein Roman von Cho Nam-Joo.


    Meine Meinung:

    Das Buch besteht aus sechs Teilen. Es beginnt im Herbst 2015. Danach wird chronologisch die Biografie der Frau nacherzählt. Der zweite Teil umfasst die Jahre 1982 bis 1994 und beleuchtet Jiyoungs Kindheit, der dritte den Zeitraum von 1995 bis 2000, in dem es um ihre Jugend geht. Teil vier (2001 bis 2011) deckt ihre Studienzeit und den Einstieg ins Berufsleben ab, Teil fünf (2012 bis 2015) ihr bisheriges Eheleben. Zum Schluss kommt die Geschichte im Jahr 2016 an. Erzählt wird aus einer personalen Perspektive, wobei sich die Erzählstimme erst im sechsten Teil erschließt. Diese Struktur ist gut durchdacht und funktioniert hervorragend.


    Ein Manko ist für mich der sehr nüchterne, schnörkellose und berichtmäßige Schreibstil. Unter anderem sind es die 18 Fußnoten, die den Text wie eine wissenschaftliche Abhandlung wirken lassen. Zwar wird zum Ende hin deutlich, warum die Autorin diesen Stil gewählt hat. Zudem entsteht nichtsdestotrotz ein Lesesog, wegen dem ich das Buch nur ungern zur Seite gelegt habe. Alles in allem aber ist der Roman in sprachlicher Hinsicht leider kein Vergnügen.


    Mit Jiyoung steht eine sehr durchschnittliche junge Koreanerin im Fokus der Geschichte, was den Roman allerdings keineswegs langweilig macht. Die Protagonistin bietet ein großes Identifikationspotenzial für viele andere Frauen innerhalb und außerhalb Koreas.


    Der Inhalt des Romans hat es in sich. Auf nur rund 200 Seiten wird die Rolle von Frauen und Müttern in der Familie und der Gesellschaft allumfassend dargestellt - am Beispiel Jiyoungs, die stellvertretend für viele andere steht. Es geht um Sexismus, Diskriminierung, sexuelle Belästigung, Stalking, übergriffige Bemerkungen, Mansplaining und mangelnde Gleichberechtigung. Aufgezeigt wird die ganze Bandbreite der Misogynie in Korea. Der Roman macht schonungslos deutlich, mit welch hohen, teils widersprüchlichen und teils unerfüllbaren Erwartungen Frauen auch heutzutage konfrontiert werden. Er rüttelt auf, macht nachdenklich und wütend. Und das Buch taugt auch als Augenöffner, denn schnell wird klar: So viel anders sind die Rollenbilder in Europa nicht, auch hier sind Frauen nach wie vor benachteiligt, wenn auch nicht in solch extremem Ausmaß. In den letzten Absätzen des Romans wird die Aussage noch einmal überspitzt unterstrichen. Das war mir dann jedoch etwas zu viel des Guten.


    Ein wenig zu kurz kommt meiner Meinung nach die psychische Krankheit Jiyoungs. Sie dient zu Beginn als Aufhänger und wird gegen Ende nur in recht kompakter Form noch einmal aufgegriffen.


    Das Cover mit dem gesichtslosen Kopf betont, dass es bei der Geschichte nicht um einen Einzelfall handelt und Jiyoung nur eine von vielen ist. Auch der Titel passt meiner Ansicht nach gut.


    Mein Fazit:

    Auch wenn mich der Roman von Cho Nam-Joo in sprachlicher Hinsicht nicht begeistern konnte, ist „Kim Jiyoung, geboren 1982“ eine aufrüttelnde und absolut lesenswerte Lektüre. Ein Buch, dessen Inhalt noch eine Weile nachhallt und dessen wichtige Botschaft hoffentlich viele ins Grübeln bringt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Im Osten nichts Neues

    Die 33jährige Kim Jiyoung leidet unter einer Persönlichkeitsstörung. Sie spricht und verhält sich wie ihre Mutter, dann wieder wie eine verstorbene Freundin, wobei sie von Ereignissen erzählt, die sie gar nicht miterlebt hat, ein Umstand, der nicht weiter erklärt wird.


    Kim Jiyoung sucht daraufhin einen Psychiater auf, der Kims Werdegang in knappen und emotionslosen Worten schildert. Als mittlere von drei Geschwistern wächst sie in einer Familie auf, in der die Mutter die Fäden in der Hand hält und dafür sorgt, dass die Kinder ein gutes Leben führen können. Trotzdem ist es der wenig erfolgreiche Vater, der sich damit brüstet, wie weit sie es gebracht haben. Die Mutter, eine starke Frau, lässt dies jedoch so nicht stehen und bietet ihm Paroli.


    Mit einer starken Mutterfigur vor Augen wundert es mich sehr, dass Kim Jiyoung so unterwürfig und duckmäuserisch durchs Leben geht. Ja, das Leben in Südkorea scheint ausgesprochen sexistisch und frauenfeindlich zu sein. Aber wenn man sich wie Kim Tag für Tag diesem Sexismus unterordnet und nie traut, den Mund aufzumachen und sich zu wehren, wie soll sich dann jemals etwas an der Situation ändern? Als Kim hochschwanger in der U-Bahn beleidigt wird, rennt sie beispielsweise tränenüberströmt davon und geht den restlichen langen Weg zu Fuß nach Hause, anstatt wütend zu werden und sich zu verteidigen. Dieses Verhalten ging mir unheimlich gegen den Strich. Vieles, was in diesem Buch geschildert wird, ist wirklich übel, aber Kims Verhalten ist es auch. Mimimi auf über 200 Seiten!


    Es ist kaum vorstellbar, dass die geschilderten Zustände sich auf die jüngste Vergangenheit beziehen sollen. Ist Südkorea in gesellschaftlicher Hinsicht wirklich so rückständig? Zu gern würde ich eine südkoreanische Doktorandin befragen, die ich vor 2 Jahren kennenlernte, zu der ich aber leider den Kontakt verloren habe. Ihre Meinung würde mich wirklich sehr interessieren. Ich erinnere mich, dass sie auf jeden Fall von Deutschland nach Seoul zurückkehren wollte, weil sie sich dort gute Zukunftschancen ausrechnete. Das passt überhaupt nicht zu der im vorliegenden Roman propagierten Darstellung.


    Ich hatte die Leseprobe sowie begeisterte Rezensionen gelesen, erwartete also ein interessantes Buch. Leider bin ich sehr enttäuscht. Der Sprachstil ist simpel und erinnert mich an den Schulaufsatz eines Drittklässlers, und leider konnte ich keine Empathie mit der Protagonistin empfinden, da ich mich so über ihre passive Opferrolle geärgert habe. Mir ist es ein Rätsel, wie es dieses Buch geschafft hat, zum „Weltbestseller“ zu werden! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Kim Jiyoung hat geschwiegen. Viel zu lange. Bis all das, was schon so lange hätte gesagt werden müssen, aus ihr herausbricht. Und so kommt nicht nur sie zu Wort, sondern auch die anderen Frauen ihrer Familie, die viel zu lange still waren.

    Es war so interessant, mehr über das Rollenbild in Südkorea zu erfahren. Und gleichzeitig erschreckend. Noch dazu erzählt aus der Perspektive eines Mannes. Nüchtern und sachlich spiegelt er Kim Jiyoungs Leben wider. Um am Ende ganz in seiner Rolle zu bleiben.

    Was der Leser aus dieser kurzen Biografie Kim Jiyoungs macht, bleibt ganz allein ihm überlassen. Ich glaube, es wird sich sehr danach unterscheiden, wer dieses Buch liest. Mit was für einem Blick man ihr Leben verfolgt. Und jeder Leser wird daraus seine eigenen Erkenntnisse ziehen. So ist Kim Jiyoung nicht nur ein Spiegel für das Frauenbild in Südkorea, sondern weltweit. Denn Frauen wie sie leben überall.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ein gesellschaftskritischer Roman, der sich in Südkorea abspielt. Es geht um geschlechtsspezifische Ungleichheit am Beispiel einer jungen Frau in Seoul. Nicht nur ihr Erwachsenenleben wird angesprochen, sondern die ganze Entwicklungsgeschichte von Kindheit an, wird beleuchtet. Was ich sehr gut fand, denn nur so kann man die Persönlichkeit und ihre Besonderheiten der jungen Frau Kim, besser erfassen. Mir hat es gut gefallen. :thumleft:


    Allerdings muss ich anmerken, auch wenn es in dem Roman um Korea geht, so treffen die Beschreibungen der stattfindenden Ungerechtigkeit zwischen Mann und Frau, auf alle Länder und alle Frauen zu. Die Welt ist noch nicht so weit, die beiden Geschlechter gleichzubehandeln, auch wenn es in manchen Ländern schon viel besser zugeht.


    Außerdem hätte ich es lieber gehabt, wenn der Roman ausführlicher wäre, aber das liegt ganz allein an meinen Vorlieben. Diese Geschichte ist auf jeden Fall in ihrer präzisen und reduzierten Sprache gut gelungen. Es bewegt, bringt zum Nachdenken, und lässt den Leser emotional nicht kalt. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne und eine Empfehlung.

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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