Max Brooks - Devolution

  • In den Bergen, am Fuße eines Vulkans, liegt Greenloop, eine exklusive Gemeinschaft von Aussteigern. Ein Idyll in der Wildnis, in dem Katherine und Dan auf eine neue Heimat unter Gleichgesinnten hoffen – und auf einen Neuanfang für ihre Ehe. Doch dann bricht der Vulkan aus, und Greenloop ist von der Außenwelt abgeschnitten. Tag für Tag wird die Lage in der Siedlung angespannter – und nachts hören sie die Schreie. In den Wäldern reißen gnadenlose Jäger ihre Beute, hochentwickelte affenähnliche Kreaturen, getrieben vom Instinkt zu überleben. Und jede Nacht kommen die Schreie näher ...(amazon)


    Ich muss gestehen, am Anfang des Romans war ich ein wenig genervt vom Erzählstil, den "World War Z" Autor Max Brooks für seinen neustes Werk gewählt hat. Neben einigen Interviews besteht dieser nämlich hauptsächlich aus den Tagebucheinträgen seiner Protagonistin.

    Der Sprachstil seiner Hauptfigur ist dementsprechend eher einfach gehalten und verzichtet weitgehend auf die sprachliche Finesse, die ein herkömmlicher Roman bieten könnte. Allerdings sind dann diese Tagebucheinträge im Vergleich aber auch wieder ein bisschen zu detailliert, mit der genauen Erinnerung wer zu welcher Zeit welche Sätze sagte und in welche Richtung schaute ect., so dass der Tagebuch-Stil ebenfalls nicht so hundertprozentig überzeugt. Zumal ein gewisses Maß an Spannung verloren geht, da die Hauptfigur natürlich niemals in ernsthafte Gefahr geraten kann, wenn sie offensichtlich später noch darüber schreibt.

    Nach einiger Gewöhnung aber liest man es doch flüssig weg und erkennt, dass es im Aufbau auch bestimmte Reize hat, die Art des Erzählens zu wählen.

    Dann nämlich, wenn die Kreaturen aufkreuzen und Brooks das Ganze relativ lange als unscharfe, schemenhafte Bedrohung auf den Leser wirken lässt. Das geht sicher nicht Jedem so, aber in meinem Fall sind Geräusche auf der Treppe, riesenhafte Umrisse vor der Haustür und knackende Zweige im Wald genau der Gruselfaktor, den ich mir von einem "Bigfoot-Buch" wünsche. Viel mehr als graphische Gewalt und Gore. Obwohl der Autor im letzten Drittel auch damit nicht geizt.

    Bis dahin hatte mich der sich langsam steigernde Grusel aber schon gefangen und ich konnte das Buch kaum noch weg legen.

    Ganz nebenbei erzählt Brooks eine kleine Parabel über den Menschen selbst und seine Neigung zur Gewalt. Was es braucht, um die Zivilisationsbequemlichkeit abzuschütteln.


    Einer der besten Monster-im-Wald-Thriller der letzten Jahre. Spannend, brutal und genau an den richtigen Stellen pulpig.
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    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.


    Hermann Hesse