Mandy Baggot - Winterzauber in Mayfair / One Christmas Star

  • Kurzmeinung

    Divina
    Schöner Liebesroman. Die Autorin hätte mit Hilfe von Ida aber etwas mehr draus machen können.
  • Kurzmeinung

    Schneehase13
    Wunderschöner, nicht zu flacher Liebesroman, mit interessanten Themen und tollen Charakteren.
  • Inhalt:
    Emily Parker ist Grundschullehrerin in London und hat von der Schulleitung die Verantwortung für die diesjährige Weihnachtsaufführung übertragen bekommen. Sie hat nur wenige Wochen Zeit um eine ganze Theateraufführung inkl. origineller Weihnachtslieder auf die Beine zu stellen und die Kinder für den großen Auftritt vorzubereiten. Leider ist sie ganz und gar nicht musikalisch.


    Ray Stone ist ein erfolgreicher Musiker, dessen Karriere jedoch aufgrund zwielichtiger Schlagzeilen in Schieflage geraten ist. Um sein Image wieder aufzupolieren, sollte er zu den Anschuldigungen Stellung nehmen, ein neues Album produzieren und sein Leben wieder in den Griff bekommen. Doch das ist alles leichter gesagt als getan, ganz besonders wenn hinter der Fassade mehr steckt als gedacht.


    Als Emily und Ray sich durch Zufall über den Weg laufen, merken sie schnell, dass sie einander gerade sehr gut gebrauchen können. Ray kann Emily mit ihrer Aufführung helfen und Emily ist für Ray wie Balsam für die Seele…


    Über die Autorin (Quelle: Randomhouse.de):
    Mandy Baggot ist preisgekrönte Autorin romantischer Frauenunterhaltung. Sie hat eine Schwäche für Kartoffelpüree und Weißwein, für Countrymusic, Reisen – und natürlich für Weihnachten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann, ihren Töchtern und den Katzen Springsteen und Kravitz in der Nähe von Salisbury [England].


    Meine Meinung:

    Mandy Baggot war mir bis dato vollkommen unbekannt und sie ist mit diesem Buch hier direkt mal ganz oben auf meine Beobachtungsliste gesprungen! Sie schreibt Liebesromane wie für mich geschneidert. Als ob sie meine ganz persönliche Wunschliste in den Händen gehalten und jeden Punkt penibel abgehakt hätte. Alles, was für mich einen guten Liebesroman ausmacht, steckt hier drin. Während ich das hier schreibe, stecke ich mit der Nase schon in einem anderen Buch von ihr.


    Mandy Baggot schreibt so, wie ich es mir von einem guten Buch wünsche. Sie schreibt locker und unkompliziert, lässt aber genug Raum, um auch mal zwischen den Zeilen lesen zu können. Hier wird dem Leser nicht jede Kleinigkeit vorgekaut, weil sie eine Atmosphäre kreieren kann, die explizite Beschreibungen einfach überflüssig machen (meiner Meinung nach gerade bei Liebesromanen zu meinem Bedauern nicht sehr häufig der Fall). Die Protagonisten Emily und Ray sind sympathisch und haben Substanz. Ihre Vorbehalte, ihre Reaktionen und ihre Dynamik sind glaubhaft und erfrischend anders. Keine Klischees, keine unbeholfenen Momente. Eigentlich traurig das als Pluspunkt hervorheben zu müssen, aber: hier wird einfach immer das gesagt, was es gerade zu sagen gibt. Die Story ist tatsächlich so gut, dass die Autorin hier ganz ohne konstruierte oder scheinheilige Konflikte auskommt (auch hier: das ist leider bei sehr vielen Liebesromanen nunmal nicht der Fall). Zudem erzählt uns die Autorin nicht gleich zu Beginn alles, was es zu erzählen gibt, so dass die Entdeckungsreise bis zum Schluss eine solche bleibt. Mich hat es sogar dazu gebracht einige Momente im Buch, nachdem ich es beendet hatte, nochmal zu lesen – wenn man schließlich voll im Bilde ist – und ich war richtig hin und weg wie viele Hinweise eigentlich schon gegebenen wurden, die ich beim ersten Lesen so noch gar nicht entdeckt hatte.


    Wie Emily und Ray sich treffen und wie sich ihre Beziehung entwickelt, hat zu 100% meinen Geschmack getroffen. Natürlich handelt es sich hier um einen Liebesroman und natürlich weiß man schon zu Beginn, dass die beiden sich irgendwie ganz nett finden werden. Aber das passiert hier eben auf eine ganz entzückende Weise – nämlich nicht holterdiepolter, sondern ganz gemütlich und ihrer aktuellen Situationen entsprechend. Man wächst mit den beiden gemeinsam und der Weg macht unheimlichen Spaß. Es ist lustig, es ist herzerwärmend und zum Ende hin sogar ziemlich überraschend. Ich fand es einfach toll!


    Emilys und Rays Background bieten zusätzliche Bonuspunkte für die Geschichte. Die Schüler aus Emilys Klasse haben ihre ganz eigene, wirklich schön thematisierte Nebenrolle. Und Rays musikalisches Talent bringt ebenfalls einige schöne Momente hervor. Hier muss ich wirklich sagen, kam das Schreibtalent der Autorin richtig gut zum Vorschein. Die so unfassbar treffende und schöne Beschreibung des Moments, als Ray zum ersten Mal in Emilys Gegenwart Klavier spielt, hat mir wirklich Gänsehaut bereitet. Einfach schön. :love:


    Fazit: Dieses Buch ist eher eines von der ruhigeren Sorte, was aber für meinen Geschmack zu 100% positiv zu werten ist. Wer sich einen Liebesroman mit etwas mehr Substanz, facettenreichen Charakteren und nicht so viel Kitsch wünscht, der wird hiermit aus meiner Sicht einen Volltreffer landen. Gepaart mit der schönen Weihnachtlichen Atmosphäre Londons und einigen wundervollen musikalischen Momenten, hält man hier etwas ganz, ganz tolles in den Händen. Für mich vollkommen verdient die volle Punktzahl!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Die junge Grundschullehrerin Emily ist an einem Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen. Ein Jahr zuvor hat sie ihren Partner verloren. Ihr Mitbewohner ist ausgezogen und sie braucht dringend jemand Neuen, der ihr hilft, die Miete für das kleine, aber schnuckelige Apartment in London zu zahlen, doch andererseits graut ihr davor, die Wohnung mit jemandem zu teilen, der ihr nicht so vertraut ist wie ihr langjähriger Kumpel Jonah. Ihre wohlhabenden und äußerst standesbewussten Eltern würden ihr sicherlich helfen, doch Emily will sich nicht von diesen Menschen abhängig machen, mit denen sie so wenig gemeinsam hat. Für die Regie der traditionellen Weihnachtsaufführung der Schule, die ihr die strenge Schulleiterin gerade übertragen hat, fehlt ihr völlig die Inspiration und Muße, zumal in diesem Jahr enormer Druck auf der Veranstaltung lastet - der kirchliche Träger muss unbedingt beeindruckt werden, damit die Schule die dringend benötigte finanzielle Unterstützung erhält.


    Der Sänger Ray Stone hat Sorgen anderer Art, steckt aber in einem ganz ähnlichen Loch wie Emily. Seine bisher so geradlinig verlaufene Karriere ist ins Stocken geraten, er hat Probleme mit der Stimme und dank seiner Exfreundin, die wüste Behauptungen über ihn aufstellt, gerade supermiese Presse. Dass er selbst weiß, was wirklich passiert ist, nützt angesichts der Shitstorms in den Medien herzlich wenig. Und dann fliegt er auch noch aus seiner Wohnung, weil er mit der Miete im Rückstand ist.


    Diese Verkettungen unglücklicher Umstände führen schließlich dazu, dass sich Emily und Ray über den Weg laufen und ins Gespräch kommen. Emily kann kaum glauben, dass das, was die Titelseiten der Klatschblätter gerade schreiend verkünden, wahr sein soll - für sie ist Ray ein richtig netter Typ mit einem gesunden Maß an Pragmatismus und dem Herzen am rechten Fleck, nicht nur, weil er ihr seine Hilfe mit dem Drehbuch und den Songs für die Weihnachtsaufführung anbietet. Auch Ray findet die engagierte Lehrerin äußerst sympathisch, doch es gibt ein paar Dinge, von denen er nicht so recht weiß, wie er sie ihr beibringen soll, und er hat Bedenken, dass sich die Regenbogenpresse auch auf sie stürzen wird, sobald bekannt wird, dass sie befreundet sind.


    Ein ungleiches Paar und ein Haufen scheinbar unüberwindlicher Hindernisse, zeitlich angesiedelt in der Vorweihnachtszeit und garniert mit ein paar liebenswerten und ein paar grässlichen Nebenfiguren - "One Christmas Star" bedient sich der üblichen Versatzstücke der Weihnachtsromanze und hat damit meine Erwartungen zwar nicht übertroffen, aber auf jeden Fall erfüllt. Emily und Ray sind sympathische Protagonisten, die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander ist hübsch mitzuverfolgen, die Auflösung von Rays Ex-Freundinnen-Problematik hat mich überrascht, und die Kinder aus Emilys Klasse sorgen am Rande immer wieder für Schmunzelszenen, aber auch für ein bisschen Extra-Drama.


    Hier und da ist das Ganze etwas überzeichnet, was im Genre aber auch zu erwarten (und zu verschmerzen) ist, und an ein paar Stellen hätte das Buch etwas Straffung vertragen können. Ein bisschen nervig fand ich irgendwann all die Textauszüge aus diversen umgedichteten (Weihnachts)Liedern, die Emily und Ray für das Weihnachtsstück verfasst haben, zumal sie nicht so übermäßig witzig waren.


    Insgesamt solide weihnachtlich-herzschmerzige Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger - auf jeden Fall ein netter Begleiter zum Abschalten im Vorweihnachtsgerödel.


    (Dämlich ist der deutsche Titel, Mayfair spielt gar keine wirkliche Rolle ...)