Maya Shepherd - Der Märchenschreiber

  • Die Grimm-Chroniken 22 (Der Märchenschreiber) - Maya Shepherd


    Sternensand Verlag

    184 Seiten

    Fantasy/Märchenadaption

    Band 22

    06. November 2020


    Inhalt:


    »Deine Geschichte ist noch nicht zu Ende, sondern sie beginnt gerade erst.

    Dir steht Großes bevor, Jacob Grimm.«


    Als Jacob auf dem Spiegelball von der bösen Königin in ihren Spiegel gerissen wird, ahnt er nicht, dass dies der Beginn einer ganz besonderen Reise ist. Wundersame Orte offenbaren sich ihm in den Sieben Weltmeeren, einer fantastischer als der andere.

    Dort begegnet er nicht nur Meerjungfrauen, Feen, Piraten und sprechenden Tieren, sondern auch sich selbst.

    Nur wenn er sich den Entscheidungen seiner Vergangenheit stellt, kann er deren Folgen in der Zukunft erkennen.

    Um die Gegenwart zu verändern, muss er sich seine Fehler eingestehen.

    Wie weit würde er gehen, um jene zu retten, die er liebt?


    Meinung:


    Ich gestehe, ich war irgendwie noch nie ein großer Fan von Jacob Grimm.

    Ich meine, klar, er riskiert so einiges und ist absolut loyal, aber zeitgleich auch so geheimnisvoll und ja, fast schon mystisch, weil man in 21 Bänden so gut wie nichts über ihn erfährt. Das ändert sich jetzt.

    Denn Band 22 gehört ihm. Seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

    Und nach einer langen Verschnaufpause mit einer Art ganzheitlicher Rückblende einzusteigen, finde ich sogar äußerst clever.

    Der Vielleser in mir zieht den Hut und dankt.


    Gemeinsam mit Jacob reist man als Leser nämlich nochmal zu den Anfängen der Grimm Chroniken.

    An den Punkt, wo alles begann.

    Man erlebt noch einmal einen kleinen Teil der Reise von Dorian und Mary, nur eben aus Jacobs Sicht.

    Erfährt, wie er zu seiner magischen Pfeife kam.

    Besucht das Nimmer- und das Wunderland und die Sieben Weltmeere.

    Begegnet erneut Vlad Dracul und Marys Vater.

    Nur die Vergessenen Sieben haben in Jacobs Rückblende keinen Platz.

    Und das ist auch gut so, denn so dient dieser Band der Eingewöhnung.

    Es ist ein langsames Vorantasten. Ein Vorgeschmack auf das was sein könnte.

    Die Vorbereitung aufs Finale.


    Die Autorin schafft es erneut mich für Engelland zu begeistern.

    Für seine Figuren, die Schauplätze und die vielen kleinen Details, die diese Reihe so besonders machen.

    Obwohl Jacobs Reise zuerst nichts Neues offenbart und mehr amüsiert als Angst macht; das Ende hat mich dann doch überrascht. Herr Grimm ist demnach zwar noch immer nicht mein Lieblingscharakter, aber er hat mit diesem 22ten Band ein wenig von seiner undurchschaubaren Hülle verloren.


    Fazit:


    „Der Märchenschreiber“ ist nicht nur ein gelungener Wiedereinstieg in die Geschichte der Vergessenen Sieben, sondern auch eine willkommene Abwechslung, da man nicht zwischen den diversen Blickwinkeln hin und her wechselt wie bei den restlichen Bänden der Reihe.

    Jacob mag ein bisschen verschroben sein, aber er hat ein gutes Herz und die Abenteuer seiner Vergangenheit haben ihn definitiv geprägt. Und obwohl die Haupthandlung nicht voran schreitet, hatte ich doch unheimlich viel Spaß dabei mit Jacob in seinen Erinnerungen zu wühlen und fühle mich nun bereit für alles was da noch kommt.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)