Bernadette Calonego – Eisiger Kerker

  • Klappentext/Verlagstext

    Ein grauenvoller Fund an einem Strand im eisigen Labrador: eine Holzkiste mit dem Skelett einer jungen Frau, die vor drei Jahren verschwand. Die linke Hand verstümmelt. Polizeidetektivin Calista Gates hofft auf einen Durchbruch in dem Fall. Die junge Ermittlerin aus Vancouver ist nach einem Überfall, den sie nur knapp überlebte, gegen ihren Willen in die Eiswüste Labradors versetzt worden. Im kanadischen Norden muss sie beweisen, dass sie trotz einer Hirnverletzung wieder voll einsatzfähig ist. Kurz nach ihrer Ankunft geschieht ein weiterer Mord im Küstendorf Port Brendan. Calista hat einen Verdacht, doch ihr Vorgesetzter Bernard Closs glaubt ihr nicht. Der neue Teamkollege Fred van Heisen dagegen schon. Im brutalen Winter Labradors kämpft Calista Gates um ihren Job, um Gerechtigkeit – und um ihr Leben. Bis es fast zu spät ist.


    Die Autorin

    Die Autorin Bernadette Calonego, deren Bücher bei Piper, Ullstein und Edition M erschienen sind und auch ins Englische übersetzt wurden, lebt seit zwanzig Jahren in Kanada, wo sie sich von der Wildnis und von Expeditionen in den Norden inspirieren lässt.


    Inhalt

    Detective Sergeant Calista Gates von der RCMP Vancouver ist nach einer schweren Kopfverletzung erst eingeschränkt dienstfähig und wird zur Wiedereingliederung in die kleine Polizeistation in Port Brendan/Labrador versetzt. Calista selbst zweifelt 1 ½ Jahre nach dem Überfall auch nach psychiatrischer Therapie daran, ob sie je wieder einsatzfähig sein wird. Nach einer Reise-Etappe mit dem Buschflugzeug lernt Calista gleich nach ihrer Ankunft die Eigenheiten des hohen Nordens kennen: außer einem Dienstfahrzeug steht für sie ein Dienst-Schneemobil bereit.


    In Port Brendan ist drei Jahre nach ihrem Verschwinden die Leiche von Lorna Taylor gefunden worden. Die junge Frau hatte sich im Ort unbeliebt gemacht, weil sie sich in einen Soldaten der US-Airforce verliebte und ihm in seine Heimat folgen wollte. Der Fall konnte u. a. deshalb nicht geklärt werden, weil Lornas Lebenspartner noch vor einem Abschluss in die USA zurück versetzt wurde. Die Fundsituation lässt auf einen Täter schließen, der den Ermittlern etwas mitteilen will und auf eine Beziehungstat. Nicht erst als es zu weiteren Todesfällen kommt, wächst Calistas Ahnung, dass sie persönlich beobachtet und verfolgt wird.


    Calista sieht sich in Port Brendan in keiner einfachen Situation. Ihre Versetzung hat das Bewerbungskarussell auf Kosten eines anderen Kollegen unterbrochen und sie wird gleich zu Beginn ermahnt, ihren Dienstgrad nur zurückhaltend zu nennen. Als neutrale Fremde aus der Großstadt hat die junge Ermittlerin andererseits den Vorteil, dass die Einwohner ihr Dinge erzählen, die sie vor ihren neugierigen Nachbarn verbergen, weil man hier oben nun mal aufeinander angewiesen ist. Für eine so abgelegene Gegend bietet Port Brendan ein erstaunliches Bündel an möglichen Motiven für die Tat - Einwohner und Einwanderer, Weiße und Inuit, Frauen, die wegziehen und Männer, die die Abwanderung übelnehmen. Calista erfährt, wer wen nicht leiden kann und wer noch fremd in der kleinen Gemeinschaft ist.


    Fazit

    Bernadette Calonego treibt ihre Handlung mit schnellen Wechseln der Perspektive zügig voran; u. a. erzählt Calista in der Ichperspektive. Eine Fülle denkbarer Motive verzögern die Auflösung immer wieder. Auch ohne die große Zahl an Handlungsfäden hätten Flair des Schauplatzes, Plot und für die Gegend charakteristische Beweismittel mich gefesselt. Vom stimmungsvollen Schauplatz und einem sehr guten Plot weicht allerdings die sprachliche Qualität deutlich ab. Ein Roman, der laut Impressum professionell lektoriert und korrigiert wurde, sollte keine Grammatikfehler und Rückübersetzungen aus dem Englischen enthalten.


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