Simon Berger – Laisse aller ton serviteur

  • Original : Französisch, 2020


    INHALT :

    Im Winter 1705 ist Johannes Sebastian Bach erst 20 Jahre alt. Er ist Organist in Arnstadt/Thüringen, doch schon hat er eine recht sichere Stelle, einen guten Ruf. Was drängt ihn auf die Strassen um zu Fuß die vierhundert Kilometer nach Lübeck zu überwinden, wo der Kompositeur und Organist, Meister Buxtehude, wohnt und arbeitet ? Roman eines Weges, seiner Beziehung zu Musik, aber auch der Stille, die vom Glauben bewohnt ist… Grunderfahrung, die Bach zu Bach machte ?


    BEMERKUNGEN :

    Der Platz der Musik war fest umrissen : Der Organist begleitete möglichst diskret und unauffällig die Gottesdienste, schrieb regelmäßig eine Kantate… - bloß nicht außer Reihe tanzen ! Verstehen die entscheidenden Personen aber etwas von der Größe der Musik ? Da fällt dem noch jungen und begeisterungsfähigen Johannes Sebastian eines Tages ein Manuskript in die Hände vom « Meister Lübecks » und der damaligen Musikwelt, Dietrich Buxtehude : Membra Jesu nostri patientis sanctissima humilli-ma totius cordis devotione decanta aus dem Jahre 1680 (höre zB: https://www.youtube.com/watch?v=QxEcNM57CaU ).Bach ist einfach überwältigt, die Musik nimmt ihn gefangen, ja, an den Rand des Fiebers. Er – Zeitgenosse eines solchen Menschen ? Ja, mehr als ein Mensch… ?! Aber von manchen wird diese Musik diskutiert : Hat Buxtehude dort nicht gar Meditationen des « katholischen » Bernhard von Clairvaux eingebaut ? Häresie… Papperlapapp – für Bach.


    Er bittet um Urlaub, erhält ihn und macht sich auf den Fußweg nach Lübeck. Den fast fünfzig Jahre älteren Meister sehen, hören, wenn möglich sprechen ! Sofort geht’s los, nur bestückt mit dem für ihn wertvollen Manuskript und ein paar Geldstücken. Worauf warten ? Weg, der fast der eines Jüngers ist. Nachfolge. Pilgerweg ?! Auf dem Weg trift er Gastfreundschaft und Anfechtung, doch vor allem die innere (gute) Einsamkeit und Stille, um noch und noch das Stück zu hören. Einmal in Lübeck wird er den Meister treffen ? Was wird ihn prägen ? Und wie lebt man « Musik » ? Als Diener (Gottes)? Was hat Bachs Berufung bleibend geprägt ?


    Doch all dies ist auch nach Worten des jungen Schriftstellers Simon Berger vielleicht Realität, vielleicht Fiktion. Und vielleicht egal ? Sicher scheint jedoch die Tatsache einer Fußwanderung Bachs nach Lübeck zu Buxtehude, wo er über das erlaubte Maß hinaus verblieb.


    Ein erstaunliches Buch für einen so jungen Autor, vielleicht an einigen Stellen etwas überschwänglich, fiebrig, pathetisch? Aber das mag auch eine verirrte Vorstellung eines nüchterneren Musikers sein? Der erste Roman von Simon Berger ist entdeckungswert, und sollte vielleicht gerade ins Deutsche übertragen werden!


    AUTOR :

    Simon Berger wurde 1997 in Clermont-Ferrand geboren und ist Schüler an der Prestigeschule Ecole Normale Supérieure, wo er Philosophie studiert.


    Détails sur le produit


    Broché : 111 pages

    Editeur : José Corti Editions (3 janvier 2020)

    Collection : Domaine français

    Langue : Français

    ISBN-10 : 2714312322

    ISBN-13 : 978-2714312327

  • Das klingt ziemlich interessant. Ich hoffe, es klappt mit der Übersetzung ins Deutsche!

  • Das klingt ziemlich interessant. Ich hoffe, es klappt mit der Übersetzung ins Deutsche!

    Das Buch ist ja wirklich gerade erst herausgekommen. Sicherlich universell, wenn man die Tragweite von Bach sieht, aber eben auch ein Thema, das halt im Deutschen passen würde. Berger kennt sicherlich die Sprache und halt die Musik. Erstaunlich, was er in seinem Alter zu dem Thema schreibt!