Verlagstext:
Norma Restarick ist felsenfest davon überzeugt, eine Mörderin zu sein. Das Problem ist jedoch, dass sie sich nicht daran erinnern kann, wen sie umgebracht hat und auch nicht, wie sie es getan haben soll. Hercule Poirot und seine gute Freundin Ariadne Oliver erklären sich dennoch bereit, in diesem durch und durch sonderbaren Fall zu ermitteln. (...) (Quelle: amazon.de; aufgrund von Spoilern gekürzt)
Meine Meinung:
Ein Mord, aber keine Leiche? Ein Verbrechen, aber niemand hat Schaden genommen? Eine junge Frau wendet sich an Poirot, weil sie verschwommen glaubt, jemanden ermordet zu haben; dann macht sie einen Rückzieher. Doch nicht mit Poirot! Der hat buchstäblich Blut geleckt und beißt sich in dem Fall fest, der keiner ist - oder vielleicht doch? Er holt sich Unterstützung von seiner schrulligen Freundin Ariadne Oliver...
Dieses Buch hat mir einige vergnügliche Lesestunden beschert und einmal mehr gezeigt, dass Agatha Christie stets nah am Puls ihrer Zeit blieb und dennoch zu vielen Phänomenen eine augenzwinkernd-kritische Distanz wahren konnte. Mit der Drogenproblematik, dem Zweck-WG-Zusammenleben von jungen Frauen in London und ihrer jeweiligen Ausgestaltung des eigenen Berufslebens, damals bei weitem noch nicht selbstverständlich, schafft Agatha Christie eine Hintergrundfolie, die - wenn auch teilweise mit anderen Schwerpunkten - bis heute aktuell ist.
Den Fall selbst fand ich gruselig-amüsant, psychologisch raffiniert und unblutig genug für zwei entspannte Sofaabende. Anders als bei vielen anderen Fällen hatte ich diesmal auch schon recht früh eine Ahnung, in welche Richtung es hinsichtlich der Lösung laufen könnte, und hatte meinen Spaß dabei, gemeinsam mit Poirot meine grauen Zellen zu bewegen und die etwas zahlreicher als sonst gestreuten Hinweise sinnvoll zu kombinieren.