Kira Licht - Erbin der Finsternis

  • Kurzmeinung

    Shellybiss
    Alleine die Charaktere sind 5⭐ wert aber da es in der Mitte des Buches etwas langweilig wurde wurden es leider nur 4🙈
  • Der Untergang der Welt scheint in Littlecreek bevor zu stehen. Naturkatastrophen reihen sich aneinander, das Wasser wird immer weiter verseucht, die Hitze brennt erbarmungslos, Landschaften veröden und Tiere verenden kläglich.

    Was uns als mögliches Zukunftsszenario der Folgen des Klimawandels in der heutigen Zeit immer mehr ins Gedächtnis gerufen wird verbindet die Autorin Kira Licht in dem ersten Band des Zweiteilers Lovely Curse mit der biblischen Geschichte der vier apokalyptischen Reiter, die den Untergang der Welt ankündigen.

    Und eine dieser Reiter_innen, eine dieser Todesbot_innen scheint die junge Aria zu sein, die gerade erst nach Texas gezogen ist und versucht sich dort nach dem Tod ihrer Eltern ein neues Leben aufzubauen.

    Kira Licht gelingt mit "Erbin der Finsternis" eine gelungene Mischung aus Fantasy, aktuellen politischen Themen, Liebesgeschichte und Freundschaften, so dass die Leser_innen sehr gut in diese Welt eintauchen und sich mit ihr verbinden können. Ein empfehlenswertes Buch, das neugierig auf Teil 2 macht.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kira Licht: Erbin der Finsternis“ zu „Kira Licht - Erbin der Finsternis“ geändert.
  • Gute Idee, die aber im Teenie-Drama untergeht


    Die grundlegende Idee, die Todesboten und die Apokalypse aus der Bibel in eine moderne Fantasygeschichte zu bringen, finde ich gut und originell. Auch das schöne, mysteriöse Cover hat dazu beigetragen, dass ich mich sehr auf den Roman gefreut habe. Leider konnte die Geschichte meinen Erwartungen aber nicht ganz gerecht werden.

    Fangen wir aber mit dem Positiven an. Die Geschichte beginnt recht spannend, man erfährt sofort sehr viel über Aria, die 16-jährige Protagonistin, welche bei einem Autounfall ihre Eltern verloren hat und daraufhin von New York in die texanische Provinz Littlecreek zu ihrer Tante auf eine Farm umziehen muss. Sehr schnell wird klar, dass in Littlecreek einige Dinge komisch sind – die Natur ist von einer roten Alge bedroht, welche die Tiere grausam dahinsiechen lässt, Naturkatastrophen, wie extreme Hitze oder heftige Unwetter, bedrohen Landschaft und Menschen.

    Da die Geschichte aus Arias Sicht erzählt wird, kann man sich gut in ihren schwierigen Start hineinversetzen. Sie ist noch mitten in ihrer Trauer um ihren Verlust gefangen, versucht aber, tapfer zu sein und nach vorne zu sehen. Aria ist keine Protagonistin, die mir im Gedächtnis bleibt, ich hatte aber auch keine großen Probleme mit ihr. In der Highschool wird sie als Stadtmädchen natürlich direkt von ihren Mitschülern gemobbt und fertiggemacht, was mich als Leserin einige Mal hat mitfühlen lassen. Sie hat das aber erstaunlich gut weggesteckt – vermutlich, weil sie genug männliche Ablenkung hatte.

    Und da bin ich auch schon beim ersten Punkt, der mich beim Lesen dezent genervt hat. Die Dreiecksbeziehung dieser Geschichte. Ich mag Dreiecksbeziehungen, wenn sie gut gemacht sind und es wirklich Sinn ergibt, der Protagonistin zwei Kerle an die Seite zu stellen, die sie anhimmeln. Hier hatte ich aber das Gefühl, dass auf Teufel komm raus ein love triangle reingequetscht wurde, einfach weil’s cool ist. Der Eindruck wurde noch dadurch verstärkt, dass Aria beide Jungs unmittelbar nacheinander kennenlernt und direkt das Knistern spürt sowie dadurch, dass wir (natürlich) auf der einen Seiten den Sunny Boy schlechthin haben – Footballkapitän, beliebt, blond, strahlend hell gekleidet (Simon) – und auf der anderen Seite den klassischen Bad Boy – mysteriös, dunkelhaarig, dunkel gekleidet, laut seinem Ruf ein Aufreißer (Dean). Ich habe grundsätzlich auch nichts gegen die Good Guy vs. Bad Boy Konstellation, aber hier war sie dermaßen stark konstruiert, dass ich nur genervt die Augen verdrehen konnte.

    Natürlich will Aria erst mal Simon, der zu Anfang absolut makellos und ohne Ecken und Kanten dargestellt wird, und weil er so perfekt ist, sind die beiden auch binnen weniger Wochen ein Paar. Aber wie das so ist in diesen Dreiecksbeziehungen: der Bad Boy will sie und sie merkt sofort, wie schwach sie jedes Mal wird, wenn er auch nur vor ihr steht. Dass Dean sie die ganze Zeit New York nennt (weil sie ja von dort kommt), empfand ich nach einiger Zeit auch nur noch nervig und so, als wollte man den beiden zwanghaft etwas Besonderes verleihen.


    Spannend waren die Veränderungen, die Aria durchläuft. Schon recht früh wacht sie plötzlich mit weißblonden Haaren auf und egal was sie macht, die Farbe bleibt. Zur selben Zeit taucht im Stall auf der Farm ein besitzerloses Pferd auf, dessen Fellfarbe zu Arias neuen Haaren passt. Als sie dann auch noch von einem Schwarm merkwürdig aggressiver Raben angegriffen wird, ist für sie klar: irgendetwas stimmt ganz und gar nicht.

    Mit der Zeit erleben dann auch einige ihrer Mitschüler Veränderungen, aber dazu sage ich jetzt mal nicht mehr.

    Wie gesagt, mir gefiel die Idee wirklich gut! Bereits der Klappentext verrät, dass Aria eine der vier Todesboten ist, weswegen ich das hier so offen kundtue. Im Buch selbst erfährt man aber erst binnen der letzten hundert Seiten davon und selbst dann steht man noch recht ahnungslos da.


    Und das ist das Problem, das ich mit diesem Buch hatte.

    Die Geschichte strotzt nur so vor Highschool- und Beziehungs-Drama. Permanent geht es um den Stress, den Aria in der Schule hat oder um die Probleme, die sie mit Simon oder Dean hat, weil sie ja eigentlich mit Simon zusammen ist, aber auch Dean will … Die eigentliche Geschichte, nämlich die Thematik der Todesboten, die ganzen Ereignisse, die Aria passieren, die geht viel zu langsam voran und dreht sich meiner Meinung nach auch ein wenig im Kreis. Aria (und die anderen) finden nur in ganz kleinen Häppchen mehr heraus, ständig wird davon gesprochen, dass recherchiert wird, denn das kann doch alles nicht normal sein, dann gibt es mal wieder jemanden, der alles abstreitet und das nicht glauben will, woraufhin es zum Streit und zu Unverständnis kommt, dann wird sich wieder zusammengerauft und wieder steht eine Recherche an – und es dauert eine ganze Weile, bis wir dann endlich mal etwas erfahren. Und alles ist von dem übergeordneten Beziehungsdrama durchdrungen, als wäre es das eigentlich Thema der Story und der übernatürliche Teil nur Beiwerk.

    Zum Ende des Buches … weiß ich auch gar nicht, was ich sagen soll. Ja, es wurde endlich mal spannend. War es zu spät? Irgendwie auch Ja. Während man kurz vorher abermals in dieser Dauerschleife aus „Simon oder Dean?“ und „Wir müssen recherchieren!“ (gut, ich muss dem Buch zugutehalten, dass wir mittlerweile offiziell das mit den Todesboten erfahren haben) festgesteckt hat, schmeißt die Autorin einem plötzlich den übelsten Plottwist entgegen und das in den letzten 15 Seiten (von 470)! Auf einmal passieren hundert krasse Dinge gleichzeitig, bei denen ich mir irgendwie nur noch dachte: Was zur Hölle? Es war ganz interessant, aber für meinen Geschmack zu spät, wenn man überlegt, wie sehr sich die Geschichte vorher gezogen hat. Nach den krassen Ereignissen wurde dann noch ein kryptischer Epilog hintendran gesetzt und fertig. Man weiß nun fast gar nichts und soll den zweiten Band lesen.

    So klingt das Ende für mich. Vielleicht hätte sich hier auch ein einziges dickes Buch besser angeboten statt eine Dilogie, wenn man noch ein wenig die langatmigen Passagen gekürzt hätte, aber na ja … Dennoch möchte ich auch Band 2 lesen, um wenigstens zu erfahren, ob es in dem Teil besser wird und was nun eigentlich passiert ist.


    Was die Charaktere angeht, war ich ganz zufrieden. Am interessantesten war für mich Noemi, die im Laufe der Geschichte eine schöne Wandlung durchmacht und die man wirklich ins Herz schließt. Auch Dean mochte ich, wenn er auch ein kleines Klischee ist. Seine Sprüche haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Was Simon angeht, vermute ich, dass auch er im zweiten Band noch eine größere Rolle bekommen wird. Er war mir persönlich viel zu anhänglich – das war bislang aber auch sein einziger Makel und ich hoffe, dass dieser noch weiter erläutert wird. Ich bin aber froh, dass durch Arias Gedanken vermittelt wurde, dass eine gesunde Liebe anders aussieht.


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten, lässt sich aber flüssig lesen. An manchen wichtigen Stellen hat sie dem Leser sehr wenig gezeigt, während sie an anderen Stellen, bspw. bei Arias Hobby, wieder sehr detailliert vorging. Das hätte ich mir teilweise andersherum gewünscht.


    Fazit & Bewertung: Das Cover ist ein wahrer Traum, die Geschichte kann da leider nicht ganz mithalten. Die Idee ist gut, geht aber im Highschool-Teenie-Drama zwischenzeitlich sehr unter, und man erfährt lange Zeit einfach zu wenig, kriegt ganz am Schluss aber den heftigsten Plottwist überhaupt vor die Füße geknallt, wodurch immerhin Spannung entsteht und man wissen möchte, wie es weitergeht. Für ein Jugendbuch in Ordnung, aber auch nichts, was ich weiterempfehlen würde. Da es sich aber leicht hat lesen lassen und trotzdem einen Unterhaltungsfaktor hatte (Drama unterhält schließlich auch), vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.

    »You must stay drunk on writing so reality cannot destroy you.« (Ray Bradbury)

  • Auch wenn die Protagonistin unsympathisch ist, ist die Idee des Buches top!


    Klappentext

    „Es ist dein Erbe, der Welt das Ende zu bringen.

    Es ist dein Schicksal, genau dies zu verhindern.


    Arias Welt bricht zusammen, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und sie zu ihrer Tante in die texanische Provinz ziehen muss. Die neuen Mitschüler an der Highschool lassen die rebellische Aria auflaufen. Doch der charmante Simon scheint ein Auge auf sie geworfen zu haben und der tägliche Schlagabtausch mit Bad Boy Dean wird zur willkommenen Abwechslung – bis Aria eines Morgens mit weißblonden Haaren aufwacht. Und sie ist nicht die einzige, die sich über Nacht verändert. Denn eine uralte Prophezeiung entfaltet ihre Wirkung: Das Ende der Welt naht und Aria ist die erste von vier Todesboten.“


    Gestaltung

    Auch wenn ich mich langsam sattgesehen habe an Frauen in Kleidern, die Cover zieren, finde ich die Frau dieses Mal passend, denn ihr weißes Haar spiegelt einen Handlungsstrang des Buches wieder. Besser gefällt mir tatsächlich, dass das Kleid zur Seite schwingt und darauf schwarze und blaue Vögel sowie der Titel zu sehen sind. Besonders hervorgehoben wird das Kleid dadurch, dass das Blau metallisch schimmert, wenn man das Cover bewegt. Ein toller Effekt!


    Meine Meinung

    Von Kira Licht habe ich bereits ihre Götter-Dilogie gelesen und sehr gerne gemocht, weswegen ich mir ihr neustes Buch „Lovely Curse“ genauer angesehen habe. In diesem geht es um die Todesboten. Eine Thematik, die ich faszinierend finde und die mich dazu veranlasst hat, das Buch lesen zu wollen. Aria ist die Protagonistin von „Lovely Curse“ und sie erlebt schreckliches in dem Buch, denn ihre Eltern sterben bei einem Autounfall. Bei ihrer Tante beginnt sie ihr neues Leben und gerade als sie sich langsam eingewöhnt, wacht sie urplötzlich mit weißblonden Haaren auf. Sie erfährt, dass sie die erste der vier Todesboten ist, welche das Ende der Welt bedeuten…


    Etwas schwer getan habe ich mich mit Aria, denn ich fand sie teilweise doch recht fies und herablassend. Ja, sie hat auf dramatische Weise ihre Eltern verloren, schleppt somit eine riesige Bürde mit sich und macht einiges durch. Deswegen verstehe ich es auch, wenn sie als Teenager auf stur schaltet und die Welt ausschließt. Dennoch rechtfertigt das in meinen Augen nicht so manch eine Äußerung von Aria, die ihr neues Leben in der Kleinstadt oder auch manche Menschen heruntermacht. Das machte sie in meinen Augen nicht sehr sympathisch.


    Dafür konnte mich die Idee der Todesboten sehr faszinieren. Dass Aria eine von ihnen ist, wird bereits im Klappentext angedeutet und durch dieses Wissen wurde meine Neugierde stark angefacht, da ich unbedingt erfahren wollte, was es mit ihnen auf sich hat. So las ich die Geschichte gebannt, stets in der Hoffnung, mehr über die apokalyptischen Reiter zu erfahren. Diesbezüglich möchte ich vor dem in meinen Augen gemeinen Ende warnen, da dies in meinen Augen ziemlich plötzlich kam und mich mit dem Gefühl zurücklies, dass das doch nicht das Ende des ersten Bandes sein kann! Für mich endete dieser Band nämlich gefühlt an der spannendsten Stelle des Buches. Echt fies!


    Neben Aria gibt es auch zwei potentielle Loveinterests: Simon und Dean. Während Simon vermutlich der Traum aller Mütter ist, ist Dean eher der Bad Boy und Herzensbrecher aller Mädchen. Mir persönlich gefiel Simon etwas besser, weil er herzensgut und lieb war. Er kümmert sich um andere und sorgt sich auch um sie. Dean ist durch seine düstere Art etwas interessanter. Er flirtet mit Aria auf seine charmante Art.


    Fazit

    An „Lovely Curse – Erbin der Finsternis“ hat mir persönlich vor allem die Idee der apokalyptischen Reiter gefallen, da diese in Romanen noch nicht so oft aufgegriffen wurde und somit einiges Porential bietet. Protagonistin Aria war mir leider etwas unsympathisch und ich hoffe darauf, dass sie sich im zweiten Band ändert. Das Ende dieses Auftaktbandes war plötzlich und in meinen Augen gemein, denn in mir brennt nun das Verlangen, zu erfahren, wie es weitergeht!

    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Lovely Curse – Erbin der Finsternis

    2. Lovely Curse – Botin des Schicksals