Hakan Nesser - Inspektor Barbarotti [Reihe] (ab 30.09.2019)

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir das beim Lesen nicht aufgefallen ist

    Ich bitte Dich, das ist doch keine Schande, und ich will hier auch niemanden belehren. Ich bin keine pädagogische Fichte :wink:...!!

    Jede von uns schreibt halt auf, was ihr so auffällt. Und mach Dir keine Gedanken über irgendwelche Endungen.

    Ich wäre froh, wenn ich nur eine einzige Fremdsprache so souverän beherrschen würde wie Du das Deutsche. Kompliment!

    Mehr auf den Zeiger geht mir, als die ganzen Verwechslungen, die ständigen englischsprachigen Ausdrücke.

    Stimmt. Ich habe gestern Nacht bisschen weiter gelesen, und da nimmt das noch zu.

    Soll wohl cool sein:-?. Ich finde es affig und unnötig.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich wäre froh, wenn ich nur eine einzige Fremdsprache so souverän beherrschen würde wie Du das Deutsche. Kompliment!

    Das unterschreibe ich!!! Auch ein dickes Kompliment von mir :flower:

    Ich auch. Wenn ich da an mein Englisch, Französisch, Spanisch oder Norwegisch denke. Nichts zur wirklichen Zufriedenheit. Aber es hat heute mindestens gereicht um einer Spanierin im Supermarkt zu helfen.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Kapitel 16 - 21

    Endlich taucht er auf, der Ermittler Barbarotti!

    Aber auch hier geht alles schön langsam voran: wir erfahren etwas über seine Eltern, über seine Ehe, über seine merkwürdigen Verhandlungen mit Gott.

    Das trägt zur Handlung wenig bei. Es soll uns wohl den Ermittler als Menschen näherbringen, d. h. der Autor hat offenbar von Anfang an eine Reihe geplant (vermute ich mal).


    Und ganz langsam nimmt er seine Tätigkeit auf. Er führt erste Gespräche, und siehe da - es wird fleißig gelogen.

    Kristina lügt, und mein Verdacht, dass Jakob Henrik ermordet hat und sie deswegen wohl auch Jakob tötet bzw. es versucht, nimmt zu.

    Kristoffer lügt auch, allerdings indirekt, indem er etwas verschweigt.


    Das Romanprojekt wird wieder erwähnt (Kap. 20), allerdings sehe ich immer noch keinen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der beiden und dem Manuskript. Kommt wohl noch.


    Nach wie vor ist die Romanhandlung eher behäbig beschreibend. Ein bisschen Dynamik gewinnt er in Kap. 21: Barbarotti führt ein Gespräch mit Linda (hatten wir nicht schon mal eine Linda? Die Freundin von Kristoffer?), der Mitbewohnerin, und sie weist ihn auf die Homosexualität Henriks hin.


    Für die Kap. 22 - 29, das nächste Lesepensum, wünsche ich mir bisschen Temperament...

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das unterschreibe ich!!! Auch ein dickes Kompliment von mir

    Ich auch. Wenn ich da an mein Englisch, Französisch, Spanisch oder Norwegisch denke. Nichts zur wirklichen Zufriedenheit. Aber es hat heute mindestens gereicht um einer Spanierin im Supermarkt zu helfen.

    Ich habe eure Komplimente eigentlich nicht verdient,8-[ denn ich lebe so lange in Deutschland und es wäre echt beschämend, wenn ich die Sprache nicht beherrschen würde. Aber für manche Dinge fehlt mir einfach das Gefühl, was ein Muttersprachler oft hat.

    Ich hätte z.B. einer Spanierin oder Norwegerin überhaupt nicht helfen können. Und finde es wirklich toll, wenn Menschen Sprachen können, die von den üblichen (Englisch/Französisch) abweichen. :thumleft:


    Kapitel 16-21

    Endlich taucht er auf, der Ermittler Barbarotti!

    Aber auch hier geht alles schön langsam voran: wir erfahren etwas über seine Eltern, über seine Ehe, über seine merkwürdigen Verhandlungen mit Gott.

    Das trägt zur Handlung wenig bei. Es soll uns wohl den Ermittler als Menschen näherbringen, d. h. der Autor hat offenbar von Anfang an eine Reihe geplant (vermute ich mal).

    Zur Handlung trägt es wirklich nicht viel bei, aber ich habe das irgendwie gern gelesen habe. Seine Verhandlungen mit Gott fand ich anfangs sonderbar und ich wusste nicht, was ich von einem Protagonisten halten sollte, der solche Gespräche mit Gott "führt". Aber an einigen Stellen fand ich es dann doch ganz witzig. Als er seine Ex-Frau zu trösten versucht und sagt, dass sie ja jetzt zumindest weiß, dass ihr Ex-Liebhaber kein Rassist zu sein scheint, musste ich grinsen. Zu seiner Tochter hat er eine liebevolle Beziehung und das fand ich sehr schön dargestellt. Alles in allem ist mir Gunnar Barbarotti sehr sympathisch.

    Kristoffer lügt auch, allerdings indirekt, indem er etwas verschweigt.

    Kristoffers Schweigen hat mich ein bisschen überrascht. Ich hätte gedacht, dass er alles erzählt. Schließlich ist die Lage sehr ernst und im Gegensatz zu Kristina, hat er nichts falsch gemacht.

    Das Romanprojekt wird wieder erwähnt (Kap. 20), allerdings sehe ich immer noch keinen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der beiden und dem Manuskript. Kommt wohl noch.

    Ja, das denke ich auch. Schließlich heißt das Buch so (auch im schwedischen Original) und es wurde schon zwei Mal bisher erwähnt. Es muss wohl eine große Bedeutung haben.

    Ich habe das Buch zwar vor 11 Jahren das erste Mal gelesen und kann mich, zum Glück, an fast nichts erinnern. Und auch nicht, welche Zusammenhänge bestehen. Das Gute daran ist, außer dass mir das Lesen dadurch mehr Spaß macht, ist dass ich euch nicht aus Versehen spoilern kann. Ich weiß nämlich selbst auch nicht mehr. ?(:scratch::-k

    Und ganz langsam nimmt er seine Tätigkeit auf. Er führt erste Gespräche, und siehe da

    Ich hätte mir gewünscht, dass man die Befragungen an einigen Stellen etwas strafft hätte. Schließlich weiß der Leser so viel mehr als der Inspektor und vieles wird dadurch wiederholt. Das ist nicht gerade spannend.

  • Kapitel 16-21


    Barbarotti ist endlich aufgetaucht. Er nimmt sich des Falls an, um Weihnachten nicht bei den Ex-Schwiegereltern verbringen zu müssen. Aber so richtig vorwärts kommt er nicht. Die Befragungen ziehen sich und da gebe ich Sophie.A recht, das hätte man straffen können.


    Ich gebe auch Backman Recht, dass man mehr auf die Familue schauen muss und auch das Umfeld.


    Vielleicht sagt Kristoffer nichts zu Barbarotti, da er ja seine Mutter wegen Henrik belogen hat und mit Lügen hat es Ebba nicht.

    Karl-Erik geht es eh nur um seinen Ruf und die Presse scheint nach 2 Monaten, Walter eh vergessen zu haben. Sonst hätten sich sonst schon die üblichen "Spinner" gemeldet mit falschen Behauptungen.


    Das Manuskript taucht auch wieder auf, aber Barbarotti lässt es liegen. Obwohl er ein Leser ist, graut es ihm vor den 650 Seiten. Ich denke fast, dass die Lösung im Fall Walter im Buch liegt.

    Bei Henrik ist es ja offensichtlich für uns, nur noch nicht für Barbarotti.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich denke fast, dass die Lösung im Fall Walter im Buch liegt.

    Ja, das denke ich auch - nur so kommt mir die Sache mit dem Titel sinnvoll vor.

    Damit rückt aber Kristina wieder in den Mittelpunkt. Hatte sie nicht auch eine Abschrift oder wie war das nochmal...:scratch:

    Egal wie: sie ist die Einzige in dieser defekten Familie, die ein innigeres Verhältnis zu Walter hat und deswegen Interesse an dem Manuskript haben könnte.

    Ich hätte mir gewünscht, dass man die Befragungen an einigen Stellen etwas strafft hätte.

    Unbedingt. Die Handlung dödelt so vor sich hin.

    Irgendwie ist das ein Buch für einen Regentag oder einen behaglichen freien Abend + Sessel + Ruhe im Haus + Beine hoch!


    Was mir vom Erzählerischen her aber sehr gut gefällt (ich interessiere mich immer auch für das "Handwerkliche" am Erzählen) ist dieses Auslassen-Können. Einiges wird erzählt, aber vieles nicht, auch Wichtiges nicht. Diese Lücken muss dann der Leser schließen, und manchmal kann er sie erst nach vielen Seiten schließen.

    Ich lese/höre gerade parallel "Barins Dreieck", da fällt das ebenfalls auf.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Pünktlich gestern Abend habe ich auch den dritten Leseabschnitt geschafft und ich schließe mich Euch an - es ist ein sehr gemächliches Erzähltempo - mir geht es wie Dir drawe, ein wenig mehr Verve und Temperament fände ich auch erfrischend.

    Aber: auch mir ist Barbarotti sehr sympathisch und er scheint ein tiefgründiger und liebevoller Mensch zu sein, das gefällt mir sehr gut an ihm.


    Nessers Idee mit dem Punktesystem, das die Existenz oder Nichtexistenz Gottes nachweisen soll fand ich mega!!! Ich habe richtig lachen müssen, ob dieser originellen Idee und des Humors des Autors - sehr feine Ironie in meinen Augen :thumleft:.

    Und finde es wirklich toll, wenn Menschen Sprachen können, die von den üblichen (Englisch/Französisch) abweichen. :thumleft:

    Doch hast Du die Komplimente verdient!!! Ich glaube Deutsch ist richtig schwer zu lernen, wenn man kein Muttersprachler ist und ich kenne Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben (oder sogar in D geboren wurden :wink:), aber trotzdem oft Schwierigkeiten haben. Und ganz ehrlich: wenn Du es nicht geschrieben hättest, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass Deutsch nicht Deine Muttersprache ist.

    Vielleicht sagt Kristoffer nichts zu Barbarotti, da er ja seine Mutter wegen Henrik belogen hat und mit Lügen hat es Ebba nicht.

    Schließlich ist die Lage sehr ernst und im Gegensatz zu Kristina, hat er nichts falsch gemacht.

    Ich glaube, dass er so froh war für Henrik endlich einmal entscheidend wichtig zu sein, dass er sich weiterhin loyal zu ihm verhält und sich immer noch an sein Versprechen nichts zu sagen gebunden fühlt :-k.

    Ich denke fast, dass die Lösung im Fall Walter im Buch liegt.

    Bei Henrik ist es ja offensichtlich für uns, nur noch nicht für Barbarotti.

    Ich denke auch, dass das Buch noch sehr wichtig werden wird - wir haben ja noch ca. dreihundert Seiten vor uns ... irgendeinen Zusammenhang wird es geben, davon bin ich auch überzeugt.

    Ich glaube irgendwie nicht, dass Jakob und Katharina Henriks (Mörder???) sind - wir haben bisher nur Vermisste Personen und es ist ja nicht mal sicher, dass die tot sind. Dieser allzu offensichtliche Zusammenhang mit der vermeintlichen Liebesnacht hat für mein Gefühl Fintencharakter und soll uns genau das glauben machen. Ich vermute viel eher, dass Henrik nie im Hotel angekommen ist - oder er hatte (warum auch immer) Stress

    mit Katharina und ist abgehauen bevor Jakob zurückkam. Und dann ist ihm auf dem Rückweg etwas passiert...:scratch::-k?(


    Das Gute daran ist, außer dass mir das Lesen dadurch mehr Spaß macht, ist dass ich euch nicht aus Versehen spoilern kann. Ich weiß nämlich selbst auch nicht mehr. ?(:scratch:

    :totlach::totlach::totlach:


    Alles in allem ist mir Gunnar Barbarotti sehr sympathisch.

    Ja mir auch - sehr sogar!

    Die Handlung dödelt so vor sich hin.

    Und ich dödel jetzt mit und verzupfe mich auf die Couch - Lesen.

    Habt noch einen schönen Sonntagabend und eine gute nächste Woche:winken:

  • Dieser allzu offensichtliche Zusammenhang mit der vermeintlichen Liebesnacht hat für mein Gefühl Fintencharakter

    Möglich, ich glaube aber eher nicht, weil diese Sache so viel Raum einnimmt.

    Ich habe eher den Eindruck, dass Kristina zur Schlüsselfigur stilisiert wird. Die Eltern sind aus dem Rennen, sie sind in Spanien, von den Kindern ist Ebba zu sehr in den Fall verwickelt - es bleibt also nur Kristina.

    So wie der Roman sich bisher entwickelt, glaube ich auch nicht, dass da jetzt die großen Knaller kommen; ich habe den Eindruck, Nesser setzt mehr auf das Psychologisieren.

    Und daher meine ich schon, dass Jakob Henriks Mörder ist, und Kristina ihren Neffen rächt.

    mir ist Barbarotti sehr sympathisch und er scheint ein tiefgründiger und liebevoller Mensch zu sein,

    … der sich aber nicht scheut, ein Verhältnis mit einer verheirateten Kollegin anzufangen.

    Mit seinen religiösen Schachereien komme ich auch nicht so recht klar, aber der gute Barbarotti vielleicht auch nicht!


    Egal wie es ist: für mich ist er auch eine sympathische Ermittlerfigur, er scheint weder der genialische Überflieger zu sein und hat offenbar wenig Macken. Man kann sich mit ihm identifizieren.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Kapitel 22 - 29


    Die Handlung entwickelt sich ein bisschen, ein wenig Dynamik zeichnet sich ab, aber immer noch sehr sehr verhalten!

    Und der Zeitraum ist auch recht lang: Kapitel 21 spielt im Januar, im Kap. 29 befinden wir uns im Hochsommer.


    Ein paar Dinge treiben die Sache voran bzw. verhelfen der Geschichte zu ein wenig Spannung:


    1. Kristoffer packt aus (na endlich),

    2. die Täterin meldet sich in einem Monolog - sie ist offensichtlich krank und ein Fall für die Psychiatrie. Sie reibt an einem Flecken auf dem Tisch herum - das hat Kristina auch gemacht.

    3. Ebbas Traum vom toten Sohn und ihre Fahrt zu Kristina - sie scheint mir auf der richtigen Spur zu sein. Sie erinnert sich ja auch an das enge Verhältnis, das Kristina zu ihren, Ebbas, Söhnen hatte. Ob sie etwas ahnt? Kann man denn so Undenkbares ahnen?

    4. Der Leichenfund. Da fragt man sich natürlich, wer der Kompagnon in der Tiefkühltruhe ist.


    In dem Roman wird sich viel erbrochen - fällt euch das auch auf? Oder habe ich da inzwischen einen Kiek drauf?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Band 1, Kap. 22 - Kap. 29

    Du hast recht drawe , so ganz langsam bekommt die Geschichte ein wenig Schwung.


    Mir gefällt der immer wieder aufblitzende Humor Nessers. Er überrascht mit originellen Ausdrücken und Vergleichen. Z. B. Barbarotti über seinen Chef Asunander: "Der Kerl hat eine Wüstensteppe zwischen den Ohren..." (Kap. 22, im Print Seite 285 unten) :totlach:- ich muss versuchen, mir diese Formulierung zu merken. Das trifft auf so viele Zeitgenossen zu...

    Oder auch wie sich Nesser über die unzuverlässigen Flugverbindungen auslässt - hat mich an den schlechten Ruf der DB erinnert und schmunzeln lassen.


    Was mich sehr überrascht hat, war tatsächlich der große Zeitsprung, der in diesen Kapiteln stattfindet und dass die Eltern Hermansson -Zack- in Spanien sind, worüber kein Wort verloren wurde. Andererseits werden lang und breit Barbarottis Reise und Befragungen vermutlich nicht unbedingt handlungsrelevanter Personen (z. B. Jens) geschildert. Das sind so die Stellen, an denen ich mit dem Roman nicht so ganz klarkomme.


    Spannend ist tatsächlich die Begegnung Ebba - Katharina. Umgekehrte Vorzeichen in der schwesterlichen Beziehung - und was genau hat Katharina "geschafft"? Und warum muss sie Spuren von Ebbas Besuch beseitigen? Und von WEM ist sie schwanger? Aus der vermuteten Liebesnacht mit Henrik im Winter kann das Kind jedenfalls nicht sein.

    Ich habe mich tatsächlich gefragt, ob Henrik im Winter einfach untergetaucht ist und irgendwo in Katharinas Nähe versteckt lebt und trotzdem der Vater des Kindes ist...ja, ich gebe es zu, das ist ziemlich weit hergeholt. Aber ganz unmöglich wäre es nicht :-k.

    Das Auftreten Lindas hat der Handlung einen gewaltigen Kick gegeben. Ihre psychisch kranke Schwester Jane Almgren ist offensichtlich Jeanette Andersson. (NB.: Ist Jane eine in Schweden eine Abkürzung für Jeanette - weiß das jemand?).

    Obwohl Walters Leiche und die eines unbekannten Junkies zerstückelt in ihrer Gefriertruhe lagern, habe ich mich gefragt, ob sie tatsächlich die einzige Täterin oder überhaupt die Täterin ist. Ich meine, so einfach zerlegt man nicht mal ein Brathendl geschwiege denn vermutlich Menschen. Die sind schwer, unhandlich und haben starke Knochen. Und eine Leiche in die Badewanne zu wuchten erfordert mit Sicherheit gehörig viel Kraft. Irgendwie kommt mir das alles ziemlich unlogisch vor...:scratch:


    Schön fand ich Mariannes Auftauchen - verfrüht und entgegen der Abmachung, die Barbarotti und sie im Urlaub getroffen hatten - ich gönne ihm ihr großes Interesse und die sich anbahnende Vertiefung der Beziehung. Er ist in meinen Augen ein richtig netter Kerl!


    In dem Roman wird sich viel erbrochen - fällt euch das auch auf?

    War mir nicht bewußt, aber Du hast recht - sie speiben da ganz gern mal :puker::colors::mrgreen:

  • Kapitel 22-29

    Es wird etwas rasanter. Und es gibt eine Sorung im zeitlichen Ablauf. Jedenfalls verläuft der Fall träge und Barbarotti und Backmann kommen nicht voran.


    In der Zwischenzeit packt Kristoffer aus und Barbarotti verschweigt den Eltern die Homosexualität von Henrik.


    Ebba ist doch nicht so kalt wie sie immer rüber kam und ist nach drei Monaten zusammengebrochen. Hätte mich gewundert, wenn es nicht dazu gekommen wäre. Aus Verzweiflung macht die sich auf die Suche und will Henriks Verschwinden selber klären. Dazu macht sie dich auf zu Kristina nach Stockholm.


    Diese ist wenig begeistert und wieder schwanger im dritten Monat, also schon mal nicht von Henrik. Sie druckst herum, erzählt aber nichts. Würde sie ja auch nur im schlechten Licht bei ihrer Schwester dastehen lassen.

    Irritierend fand ich den Moment vor der Tür als Ebba erkennt, dass Kristina höher in der Gesellschaft steht. Kommt da wieder der alte Neid hoch?

    Kristinas Verhalten zum Schluss ist auch irritierend, wirft die Orchidee weg, als ob Jakob nicht erfahren dürfte das Ebba da war. :-k


    Und die Mörderin spricht, erkennbar gestört und dann auch noch


    Aber wer ist der 2. im Gefrierfach?

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Kapitel 22 -29

    Andererseits werden lang und breit Barbarottis Reise und Befragungen vermutlich nicht unbedingt handlungsrelevanter Personen (z. B. Jens) geschildert. Das sind so die Stellen, an denen ich mit dem Roman nicht so ganz klarkomme.

    Das ist auch etwas was mich schon bei den letzten Kapiteln gestört hat. Klar, er muss Befragungen usw machen, aber man hätte das abkürzen können.

    Ich meine, so einfach zerlegt man nicht mal ein Brathendl geschwiege denn vermutlich Menschen. Die sind schwer, unhandlich und haben starke Knochen. Und eine Leiche in die Badewanne zu wuchten erfordert mit Sicherheit gehörig viel Kraft. Irgendwie kommt mir das alles ziemlich unlogisch vor... :scratch:

    :totlach:Danke für den Lacher, liebe Heuschneider! :friends:

    Jane Almgren war doch auch Friseuse in Kymlinge oder?

    Ja. Das war sie. Ich habe auch direkt gedacht, dass das diese Jeanette ist.


    Ihre psychisch kranke Schwester Jane Almgren ist offensichtlich Jeanette Andersson. (NB.: Ist Jane eine in Schweden eine Abkürzung für Jeanette - weiß das jemand?).

    Vielleicht hat sie eine Mutiple Persönlichkeitsstörung (im Text stand nur Persönlichkeitsstörung, aber da gibt es ja verschiedene Formen) und deshalb auch zwei verschiedene Namen. Aber es kann auch sein, dass sie sich einfach so Jeanette genannt hat. Ich bin sehr gespannt drauf, was Walter ihr so Schlimmes angetan hat, dass er es verdient hat, zerstückelt zu werden. :-s

  • Kapitel 30 - 36

    Es geht weiter.

    Aber wer ist der 2. im Gefrierfach?

    Das wissen wir jetzt, zumindest wie er heißt, aber wie er da reingekommen ist, wissen wir nicht.


    Ab und an bewegt sich etwas: Bei der Beerdigung erhält Kristoffer den Hinweis auf den Portier, zudem macht ihm sein toter Bruder Dampf, in dieser Richtung etwas zu unternehmen.

    Die Bewegung verstärkt sich, als Barbarotti auf einer Hochzeit die Ex-Frau von Jakob trifft.


    Ansonsten wird die Handlung ständig gedehnt, fast schon überdehnt durch innere Monologe und viele Wiederholungen.

    Aber immerhin wissen wir am Ende des 36. Kapitels, wer Henriks Mörder ist.

    Ist ja schon mal was.


    Die Sache mit Walters Manuskript entwickelt sich auch nicht richtig, ich weiß immer noch nicht, welche Bedeutung es hat.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Kapitel 30 - 36

    Aber immerhin wissen wir am Ende des 36. Kapitels, wer Henriks Mörder ist.

    Ist ja schon mal was.

    Ja - und direkt eine Überraschung war es nicht...


    Ihr Lieben, es tut mir sehr leid, aber ich bin total im Verzug, deshalb werde ich für diese Woche wohl keinen Beitrag liefern, sondern versuchen aufzuholen...

    Ich hoffe dann nächstes WE zum Finale wieder up to date zu sein.

    Sorry, es ist einfach so viel los bei mir im Moment - und nur den Nesser zu lesen habe ich nicht hingekriegt. Ich brauche ab und zu etwas Abwechslung... :pale:

  • Das Auftreten Lindas

    Ich habe den Eindruck, dass alle Mädchen außer Jane/Jeanette Linda heißen...?

    Kapitel 37 - Schluss

    Ebba kommt irgendwie zu sich, besinnt sich auf ihren Sohn - und der schmiedet naive Mordpläne, angeregt durch Krimis im Fernsehen. Und Kristina hat ebenfalls Mordpläne.

    In einigen Kapiteln wird die Sache tatsächlich spannend, aber auf eine sehr indirekte Weise. So wird Jakobs Rückkehr ins Hotel quasi amtlich - aber wir erfahren nicht die Konsequenzen. Diese Leerstellen (es gibt mehrere) müssen wir selber füllen.

    Insgesamt aber dasselbe wie in den vielen Kapiteln vorher auch: lange innere Monologe (z. B. Kristoffers in Kap. 41) oder Dialoge, die durch die Rückfragen des Gesprächspartners weiter in die Länge gezogen werden.


    Der Wendepunkt scheint mir in Kap. 43 zu sein: Leif ruft Barbarotti an.


    Einige Leerstellen habe ich nicht genau füllen können, z. B. in Kap. 41. Da heißt es, Barbarotti habe einen Entschluss gefasst.

    Welchen denn?


    In Kap. 44 heißt es, Barbarotti habe einen Fehler gemacht. Welchen genau? Da hätte der Herr Nesser durchaus bisschen mitteilsamer sein können.



    Insgesamt: Mich hat der Roman nicht vom Hocker gerissen. Das langsame Erzählen hat mir einerseits gefallen, aber andererseits haben mich die vielen Wiederholungen gestört.

    Ich hätte auch gerne gewusst, wo Henrik nun abgeblieben ist; der Mutter Ebba hätte ich einen Platz zum Trauern gegönnt. Auch hätte ich gerne gewusst, wie denn der Junkie in Jeanettes Tiefkühltruhe hineinkam.

    Vor allem hätte mich interessiert, was der Titel jetzt mit dem Roman zu tun hat. Ja, ich weiß schon, das ist der Titel von Walters Manuskript, aber welche Informationen liefert uns das Manuskript? Außer dass Walter ein nachdenklicher Mensch war?


    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Kapitel 37 - Schluss


    Ich bin auch durch. Und ich habe den Roman betreffend sehr gemischte Gefühle. Eigentlich habe ich Nesser immer sehr geschätzt. Ich habe vor Jahren etliche Bücher aus der Van Veeteren-Reihe gelesen und habe diese in richtig guter Erinnerung. Von diesem Auftakt der Barbarotti-Serie bin ich jetzt leider eher enttäuscht.


    Was mir gefallen hat:

    • die ruhige Erzählweise
    • Nessers immer wieder aufblitzender Humor
    • die Einblicke in das Seelenleben der Protagonisten, die psychologischen Aspekte des Romans
    • der mehr als menschliche Kommissar und seine Wette mit Gott


    Was mir nicht gefallen hat:

    • viel zuviele angerissene Themen, die nicht zu Ende geführt werden (z.B. Karl-Eriks Schlaganfallsyptomatik, Walters Manuskript, Henriks Verbleib...)
    • zu viele unlogische bzw. unglaubwürdige Aspekte in diversen Bereichen (z.B. erduldet Katarina beinahe täglich die Gewalt ihres Mannes und findet keinen Weg sich zu wehren, bringt ihn aber am Ende kaltblütig um, was mit Sicherheit mentale Stärke und Entschlusskraft erfordert)
    • die sehr schwerfällige bis plumpe Sprache des Romans, die meinen Lesefluss oft sehr gehemmt hat
    • die vielen nebensächlichen Details, die in aller Tiefe beleuchtet werden, während die Hauptfragen für mich ungeklärt bleiben

    Bei dem letzten Punkt denke ich in erster Linie an den Mord an Walter. Handfeste Ermittlungen haben eigentlich so gut wie nicht stattgefunden und quasi aus dem Nichts taucht dann die Schwester Janes auf und Bumm - alles gelöst.

    Nein, sorry, nicht für mich. Wie wurde er getötet? Warum genau? Warum erst jetzt, nachdem der jugendliche Betrug, der uns als Motiv verkauft werden soll, Ewigkeiten her ist? Woher weiß Jeanette, dass in Kymlinge ist? Wie hat sie das allein hinbekommen Warum hat die Polizei die Telefonnummernspur nicht weiter verfolgt?...

    Und auch dieser Aspekt

    Auch hätte ich gerne gewusst, wie denn der Junkie in Jeanettes Tiefkühltruhe hineinkam.

    Auch für mich: Leerstelle und Fragezeichen.

    Wenn er nicht wichtig ist, hätte Nesser die Figur auch komplett weglassen können - weniger ist dann manchmal doch mehr. Wenn er doch wichtig ist, hätte er genauer beleuchtet werden müssen.

    aber welche Informationen liefert uns das Manuskript?

    keine weiteren, meiner Ansicht nach. Das Manuskript ist für mich ein weiterer recht zusammenhangloser Faden. Wird erwähnt, ein wenig ausgearbeitet, aber nie stimmig ins Gesamtbild eingefügt. Vielleicht soll er Katrinas und Walters Verbundenheit verdeutlichen? Ich weiß es nicht...


    Insgesamt verstrickt sich Nesser viel zu oft in für mein Empfinden eher unwichtige Details, während einschneidende Ereignisse überhaupt nicht thematisiert werden. Der Umzug der Eltern nach Spanien zum Beispiel - kein Wort. Erfahren wir später nach einem gewaltigen Zeitsprung im Roman einfach so nebenher, dass sie schon Monate weg sind. Und das nachdem ihr Sohn und der Enkel weiterhin verschwunden sind. Auch Rosemaries Flucht in den Alkohol wird nur angerissen, wohingegen zu Beginn seitenweise über Essen schwadroniert wurde. Da stimmen für mich leider sehr oft die Proportionen nicht und etliche Erzählstränge werden dadurch nicht zu Ende gebracht.


    Alles in Allem: an vielen Stellen des Romans Fragen über Fragen, die nicht schlüssig beantwortet werden.


    Ich habe das Buch noch nicht bewertet, fällt mir im Moment eher schwer mich da festzulegen. Aber ich denke, über ein Mittelmaß wird es bei mir nicht hinausgehen. Bin gespannt, wie Ihr das seht.

  • ich melde mich die Tage mit den restlichen beiden Abschnitten. Hier gibt es eine unerwartete private Baustelle, aber ich lese nach.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)