Jenny Blackhurst - Mein Herz so schwarz / The Night She Died

  • 5 Sterne


    400 Seiten reinstes Lesevergnügen


    Die Erzählweise von Jenny Blackhurst gefällt mir gut, der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Ich-Perspektive von Rebecca in der Gegenwart, die versucht mehr über Evie herauszufinden und sich um deren Mann Richard kümmert. Zum anderen verfolgt man Evies Leben seit ihrer Kindheit in Rückblenden, die in der dritten Person geschrieben sind. Die Autorin erzählt zwar auf zwei Zeitebenen, man hat aber das Gefühl, dass sie eine Geschichte erzählt, da die beiden Stränge perfekt zueinander und ineinander passen.


    Durch die abwechselnde Erzählweise aus Sicht von Evie und Rebecca gewinnt man von den beiden jeweils ein unterschiedliches Bild, da sie der Freundin nicht alles erzählen und diese die jeweils andere anders wahrnimmt als sie in diesem Moment ist. Es ist nicht immer alles so, wie es scheint.


    Aufgrund der von der Autorin an passenden Stellen gesetzten Perspektivenwechsel und Kapitelenden, wird das eh schon durchgehend spannende Buch noch spannender. Man möchte immer weiter lesen und kann an einem solchen spannenden Kapitelende das Buch nicht aus der Hand legen.


    Die in der Handlung gestreuten Hinweise bezüglich Evies Sprung und dessen Hintergründe lassen viele viele Fragen auftreten. Der Psychothriller braucht ein wenig, bis man ein paar Hinweise gesammelt hat und man Vermutungen und Theorien zu Evies Todesumstand aufstellen kann. Es macht total Spaß, als Leser zu rätseln und seine Theorien teilweise bestätigt zu bekommen. Aber auch überaschende Wendungen und Momente des Erstaunens werden dem Leser geboten.


    Blackhurst hat die packende Geschichte durch die beiden Zeitstränge, Perspektivenwechsel, Zeitsprünge und die vielen losen Fäden grandios aufgebaut. Am Ende beantwortet die Autorin alle Fragen und bündelt die Fäden in einem zufriedenstellenden und tollen Ende. Lediglich ein Hinweis ist mir im Nachinhein zu künstlich aufgebauscht und zu schnell unter den Teppich gekehrt worden, als die Autorin ihn nicht mehr brauchte. Dies ist aber nur ein Minikritikpunkt und schmälert die Lesefreude in keinster Weise.


    Fazit:


    Durch Perspektivenwechsel und Zeitsprünge an den richtigen Stellen hat Blackhurst einen Pageturner geschaffen, den man am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Die vielen Hinweise laden zum Rätseln ein und bereichern das Lesevergnügen.

  • Mein Herz so schwarz - Jenny Blackhurst



    An ihrem Hochzeitsabend stürzt sich die Braut Evie Rousseau-White von einer Klippe in den Tod. Tage später wird ihr Hochzeitskleid gefunden, doch von Evie oder ihrer Leiche fehlt jede Spur. Allerdings gibt es Zeugen, die gesehen haben, dass die Braut tatsächlich sprang. Was hat Evie zu diesem Schritt veranlasst? Gemeinsam mit Richard, dem Bräutigam, versucht Evies beste Freundin Rebecca diese Frage zu beantworten. Dabei stoßen die beiden auf einige Geheimnisse, die man der bezaubernden Evie gar nicht zugetraut hätte....


    Der Einstieg in diesen Psychothriller gelingt mühelos. Denn Jenny Blackhurst verzichtet auf langatmiges Vorgeplänkel. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da man beobachtet, wie die Braut Evie von der Klippe springt. Das Interesse an der Handlung wird dadurch von Anfang an geweckt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen problemlos vorstellen und deshalb ganz darauf einlassen, das Rätsel um Evies Sprung zu lösen.


    Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wobei die Autorin auch unterschiedliche Zeiten verwendet, um die Hintergründe des Sprungs zu durchleuchten. Da diese Wechsel aber immer ausreichend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, den Überblick zu behalten. Man bekommt nach und nach Einblicke in Evies Kindheit und verfolgt den Verlauf der Freundschaft zwischen Evie und Rebecca. Der Verlust ihrer besten Freundin scheint Rebecca zutiefst getroffen zu haben. Doch schon bald schleicht sich beim Lesen das Gefühl ein, dass sie viel mehr weiß als alle anderen und dass es tatsächlich sein könnte, dass Rebecca genau über Evies Vorhaben informiert war. Doch andererseits scheint sie aufrichtig bestürzt über die Nachrichten zu sein, die ihr jemand zukommen lässt. Dadurch baut sich bereits früh eine unterschwellige Spannung auf. Man möchte unbedingt mehr über die Zusammenhänge erfahren und beginnt selbst mitzurätseln. Dabei kann man nicht einschätzen, wem man glauben oder vertrauen kann. Denn es kommen unerwartete Geheimnisse ans Tageslicht. Durch geschickte Wechsel der Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen einsetzen, gerät man unwillkürlich in den Sog der Handlung und mag das Buch deshalb kaum noch aus der Hand legen. Gerade zum Ende hin, steigt die Spannung enorm an, wobei der Psychothriller mit einem überraschenden Finale punkten kann.


    Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers ausgesprochen gut unterhalten, da ich bis zum Schluss miträtseln konnte und dann noch von einer Wendung überrascht wurde, mit der ich nicht gerechnet hatte.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Jenny Blackhurst - Mein Herz so schwarz“ zu „Jenny Blackhurst - Mein Herz so schwarz / The Night She Died“ geändert.
  • Den letzten Roman von Jenny Blackhurst hatte ich zwar auch nicht überragend bewertet, doch da war mir der in meinen Augen spannende, wendungsreiche Schluss in Erinnerung geblieben. Die Geschichte selber war da aber auch noch spannend, nur nicht unbedingt logisch.

    Dieser Roman von ihr, begann mich allerdings irgendwie zu Anfang schon zu nerven.

    Mal abgesehen davon, dass die Charaktere für mich nicht greifbar blieben und eher tiefenlos agieren, wird sehr oft wiederholt, dass Rebecca „das Geheimnis ihrer Freundin ja kannte und was passiert wohl, wenn das jemand raus bekommt…“ Ich fühlte mich dann als Leser ein wenig veräppelt, denn man merkt ziemlich früh, dass da was nicht so ist wie es scheint und dann immer mit dem Holzhammer nochmal drauf hingewiesen zu werden, sorgte bei mir eher für Augenrollen. Das wird im Laufe des Thrillers leider nicht besser. Ein Thriller war es bis dahin für mich auch nicht. Rebecca schildert ihre Sicht nach dem Tod ihrer Freundin und in Rückblenden erfahren wir etwas über Evie…

    Allerdings konnte ich auch das nicht wirklich greifen und das geschehen war mir dann auch ziemlich egal, weshalb ich mich dann dazu entschlossen habe das Buch abzubrechen, auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder einen tollen Schluss verpassen könnte…

    Schade!

    Abbruch! :bewertungHalb:

  • Lediglich ein Hinweis ist mir im Nachinhein zu künstlich aufgebauscht und zu schnell unter den Teppich gekehrt worden, als die Autorin ihn nicht mehr brauchte. Dies ist aber nur ein Minikritikpunkt und schmälert die Lesefreude in keinster Weise.

    Welcher war das? Kannst ihn mir ja im Spoiler schreiben. :D



    Ich fand das Buch unheimlich spannend. Gerade durch die häufigen Perspektivenwechsel an spannenden Stellen, wie hier ja auch schon geschrieben wurde.

    Anfangs war es manchmal ein wenig zäh und ich fand man hätte gerade die Gegenwartsgeschichte ein wenig mehr zusammenfassen können. Das war ein klein wenig zu detailliert stellenweise, finde ich. Gegen Ende wird es aber auf jeden Fall immer spannender und da ist alles interessant: Die Vergangenheit, die einen endlich darüber aufklärt was nun los ist, und die Gegenwart die den Spekulationen ein Ende macht und einem klarmacht wie das alles nun ausgegangen ist. Ein sehr spannendes Ende. :D

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten