Linus Geschke - Im Wald der Wölfe

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein interessanter vierter Band, der mich jedoch nicht wirklich begeistern konnte.
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Wieder viel Tiefe für die einzelnen Charaktere. Leider hat mich das Ende ziemlich enttäuscht. Ansonsten klasse!
  • Über den Autor (Amazon)

    Mit TANNENSTEIN erscheint am 31.01.2019 der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie im dtv-Verlag - das Buch, von dem der Autor sagt, dass er es "dringender schreiben wollte als alle anderen".


    Zuvor erschien im Oktober 2014 mit DIE LICHTUNG der erste Krimi von Linus Geschke im Ullstein-Verlag. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Journalist Jan Römer, der gemeinsam mit seiner Kollegin in einem ungeklärten Mordfall aus den 80ern ermittelt. Am 14.03.2016 wurde die Reihe dann mit dem zweiten Band UND AM MORGEN WAREN SIE TOT fortgesetzt, der dritte Teil (DAS LIED DER TOTEN MÄDCHEN) erschien im Januar 2018.


    Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist unter anderem für Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Aktuelle Neuigkeiten und mehr zu den einzelnen Büchern erfahren Sie auf der Facebook-Seite des Autors: https://www.facebook.com/linusgeschke/




    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 2589 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 369 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3548291201

    Verlag: Ullstein eBooks (26. Juli 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07QX1TFY7


    Hängen die Morde zusammen?

    Eines Nachts steht eine blutüberströmte Frau vor Jan Römers Waldhütte. Er versorgt ihre Kopfverletzung. Sie nennt sich Hannah, und ist am nächsten Morgen verschwunden. In einem Wald – der auch Wald der Wölfe genannt wird - war eine Männerleiche gefunden worden, und es gab auch schon früher dort Morde. Alle Opfer trugen einen Wolfskopf als Brandzeichen. Jan Römer wird aufmerksam, denn der letzte Mord ist, wie die vorherigen, noch nicht aufgeklärt worden. Sie reichen weit in die Vergangenheit. Doch durch seine Neugierde gerät Jan in die Schusslinie und es wird ihm klar, dass das Ende der Geschichte noch nicht in Sicht ist.


    Meine Meinung

    Es ist das zweite Buch, das ich von Linus Geschke gelesen habe und wieder wurde ich nicht enttäuscht. Es ließ sich leicht und flüssig lesen, und enthielt keine Unklarheiten. Auch war ich schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Jan Römer, der schon durch seine Reportertätigkeit – hauptsächlich ging es bei ihm um ungeklärte Kriminalfälle – dafür prädestiniert war, eben neugierig zu sein. Doch eine solche Neugierde gefällt natürlich nicht jedem – und schon gar nicht dem Mörder. Und dann ist da noch Mütze, Jans Kollegin die es nicht lassen kann, zu ihm zu fahren um ihm zu helfen. Und sie bringt noch andere Hilfe mit. Im Laufe des Buches lesen wir auch noch die Erinnerungen des Mörders weit in die Vergangenheit hinein. Man kann es sehr gut unterscheiden, denn es ist dann kursiv gedruckt. Spannend war das Buch von Anfang an und diese Spannung hielt sich auch bis zum Ende. Ich habe es sehr gerne gelesen, denn es hat mich gefesselt, in seinen Bann geschlagen und sehr gut unterhalten. Von mir bekommt es eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Der vierte Band mit dem Journalisten Jan Römer, seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt Mütze und ihrem türkischen Freund Arslan.


    Jan macht derzeit in einer Blockhütte im Thüringer Wald Urlaub als bei ihm abends eine blutüberströmte Frau klopft und um Hilfe bittet. Hannah Wozniak, Kinderpsychologin erzählt Jan von ungeklärten Mordfällen noch zu Zeiten der DDR im nahe gelegenen Wald der Wölfe. Eines hatten die Toten gemeinsam – ihnen wurde ein Wolfsmal in die Stirn gebrannt. Der letzte Tote war der Unternehmer Werner Lehmann, 62 Jahre, Rassist, unsympathisch und er wurde erschossen. Ein anderer Todesfall war Martina Thalbach, sie wurde 1984 getötet und für sie wurde ein Holzkreuz an ihrem Fundort aufgestellt mit ihren Daten und dem Spruch „Der Mensch ist des Menschen Wolf“. Hannah gibt Jan noch den Hinweis auf den Journalistenkollegen Peter Drechsler, der ihm mehr erzählen kann. Und hier beginnt die Sache spannend zu werden, denn Mütze und Arslan wollen nicht von Köln aus helfen, sondern reisen mit der neuen Freundin von Arslan, einer Psychologiestudentin, nach Frauenwald. Bei ihrer gemeinsamen Suche entdecken sie ein imposantes Areal mit alten Autos und einem Bunker mit Schießanlage, der vom Schützenclub Tarot frequentiert wird. Aber bei allen ihren Aktivitäten werden sie aus dem Hintergrund beobachtet und der Wolf kommt ihnen ganz gefährlich nahe.


    Als weiteren Strang – kursiv gedruckt - kommt der Wolf zu Wort. Der Leser erfährt einiges aus seiner Kindheit und seinem Großvater, dem großen Wolf. Dieser hatte ihn unter seine Fittiche genommen, weil er den Vater für zu weich und unterwürfig hielt. Der große Wolf arbeitete für die Regierung, wurde von allen respektiert und geachtet. Er selbst sah sich als Gott und lernte dem kleinen Wolf schon mit 8 Jahren wie man eine Pistole zerlegt, wie man sich prügelt und den Schmerz besiegt.



    Der Autor hat verschiedene Fährten auslegt, wer hinter den Morden stecken könnte. Aber da die ersten Taten schon 60 Jahre zurückliegen, dürften der oder die Mörder selbst schon gestorben sein. Mittlerweile handelt es sich schon um die dritte Generation und die Ausgangslagen unterscheiden sich definitiv, nur das eingebrannte Wolfsmal bleibt. Am Ende gibt es zur schlüssigen Auflösung einen filmreifen Showdown.



    Ich kannte alle Vorgängerbände und deshalb habe ich mich auf diesen 4. Band sehr gefreut und das zu Recht. Kurze Kapitel brachten mich dazu, das Buch in einem Rutsch zu lesen. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Spannung steigerte sich bis zum Ende. Jan und Mütze waren sich in den anderen Bänden schon sympathisch, jetzt hat sich das allerdings gesteigert. Nur sie mussten sich das selbst erst einmal eingestehen, daß aus ihrer Freundschaft Liebe wird. Auch Arslan und seine Handlungen waren wieder authentisch und manchmal konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Seine Freundin Lena fand ich gut beschrieben, sie hat sich gut in das Team eingefügt und wertvolle Tipps gegeben. Linus Geschke hat alle Figuren sehr gut charakterisiert, ich hatte stets Bilder vor Augen und auch die einsame Atmosphäre im Wald sowie die Bedrohung durch den Wolf wurden gut beschrieben. Sehr informativ und interessant fand ich die Erläuterungen des Autors im Anhang.



    Alles in allem fühlte ich mich gut unterhalten und empfehle diesen Krimi gerne weiter!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Im Wald der Wölfe - Linus Geschke


    Der Journalist Jan Römer genießt seine Urlaubstage in einer einsam gelegenen Hütte im Thüringer Wald. Hier versucht er zu entspannen und neue Kräfte zu tanken. Doch mit der Ruhe ist es schlagartig vorbei, als mitten in der Nacht plötzlich eine blutüberströmte Frau an seine Tür klopft. Sie wirkt gehetzt, behauptet allerdings, lediglich beim Joggen gestolpert zu sein. Nachdem die Wunden versorgt sind, kommen Jan Römer und die Frau, die sich Hannah nennt, ins Gespräch. Hannah berichtet Jan vom "Wald der Wölfe". In dem Waldstück wurden im Lauf der Jahrzehnte einige Morde begangen und die Opfer mit einem Brandzeichen versehen. Jans Interesse ist sofort geweckt. Am nächsten Morgen ist Hannah spurlos verschwunden.....


    Nach "Die Lichtung", "Und am Morgen waren sie tot" und "Das Lied der toten Mädchen" ist dies bereits der vierte Band, in dem sich Jan Römer und seine Kollegin Mütze mit alten, ungelösten Kriminalfällen beschäftigen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man diesen Teil der Reihe allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Zum besseren Verständnis der privaten Nebenhandlungen und der Weiterentwicklung der Charaktere empfiehlt es sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Bände der Reihe nach zu lesen. Für den aktuellen Fall sind diese Kenntnisse aber nicht notwendig, denn auch als Quereinsteiger kann man dem Geschehen mühelos folgen.


    Linus Geschke schafft es vom ersten Moment an, das Interesse am Geschehen zu wecken. Denn man befindet sich sofort in einer unheimlichen und bedrohlichen Situation im dunklen Wald, die man nicht richtig einschätzen kann. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die nach und nach dafür sorgen, dass sich die unterschiedlichen Puzzleteile dieses Rätsels an die richtige Stelle bewegen.


    Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich sowohl die Charaktere, als auch die Handlungsorte lebhaft vorstellen und sich deshalb ganz auf das rätselhafte Geschehen einlassen. Dabei merkt man, dass der Autor die Hintergründe dieser fiktiven Mordserie hervorragend recherchiert hat, sodass die Handlung glaubhaft und authentisch wirkt. Das Interesse am Fall kann durchgehend gehalten werden. Man rätselt gerne mit und versucht den Drahtzieher und sein Motiv zu enttarnen. Doch das ist gar nicht so einfach, da er sich nicht so leicht in die Karten schauen lässt. Die Spannung steigert sich langsam, aber stetig und gipfelt in einem rasanten Finale, das man so nicht erwarten konnte.


    Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis ausgesprochen gut unterhalten. Denn ich konnte mit Jan Römer und seinem Team miträtseln und mich dabei ganz auf die Handlung einlassen. Dadurch habe ich das Buch an einem Tag regelrecht verschlungen.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Kölner Journalist Jan Römer beschäftigt sich mit ungeklärten Mordfällen. Nun hat er sich in ein Ferienhaus im Thüringer Wald zurückgezogen, um die Trennung von seiner Frau zu verarbeiten. Doch dann wird die ruhige und entspannende Zeit unterbrochen. Eine blutüberströmte Frau steht vor seiner Tür. Obwohl sie ängstlich wirkt, behauptet sie, nur gestolpert zu sein. Doch die Erwähnung des "Wald der Wölfe", in dem früher Morde passiert sind und die Toten mit einem Wolfzeichen auf der Stirn markiert waren, lässt Jan Römer aufhorchen. Am nächsten Tag ist die Frau verschwunden und Jan Römer beginnt zu recherchieren. Er entdeckt, dass die Geschichten mit den Morden weit in die deutsche Vergangenheit reichen und schon bald gerät er selbst in die Schusslinie.

    Ich hatte zuvor erst ein Buch aus der Reihe um den Journalisten Jan Römer gelesen, aber es ist auch kein Problem, die Bücher ohne Vorkenntnisse zu lesen. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.

    Jan Römer wird auch dieses Mal wieder von seiner sympathischen Kollegin Stefanie Schneider, genannt „Mütze“, unterstützt. Zum Team gesellen sich noch der draufgängerische Ex-Boxer Arslan und seine clevere Freundin Lena.

    Römer stellt bei den Recherchen fest, dass die Tote ihm einen falschen Namen genannt hat und dass die Geschichte des Waldes einige Jahrzehnte zurückreicht. Doch was ist von dem Gerede Realität und was sind nur Gerüchte? In der ehemaligen DDR wurde gerne vertuscht, wenn etwas nicht der Ideologie der Führung entsprach. Das Geschehen von damals hat nie geendet und die alten Seilschaften wollen natürlich nicht entdeckt werden. Es bleibt sehr lange verborgen, wer der Wolf ist, dessen Gedanken wir zwischendurch kennenlernen.

    Unterschiedliche Perspektiven und Zeitstränge sorgen für Spannung und am Ende nahm die Geschichte sogar noch mehr Fahrt auf.

    Mir hat dieser Krimi gut gefallen.

  • Darum geht's
    Im Wald der Wölfe ist der vierte Roman um die Journalisten Jan Römer und Stefanie Schneider, für mich ist es das erste Buch der Reihe. Da mir Charakterentwicklungen sehr wichtig sind, fange ich bei Buchreihen immer mit Band 1 an, hier hat mich die Story aber so interessiert, dass ich nun also erst beim vierten Buch einsteige.

    Nahe einem kleinen, abgelegenen Ort sucht Jan Römer eigentlich nur Einsamkeit und Erholung. Doch natürlich kommt es schnell ganz anders. Statt Krimis zu lesen recherchiert er also in einer Mordserie deren Fälle über mehrere Jahrzehnte verteilt sind. Einzige Verbindung scheint ein in die Stirn der Opfer eingebranntes Wolfsmal zu sein, die Polizei tappt im Dunkeln was Täter oder Motiv angeht. Schnell stößt Jan auf eine Mauer des Schweigens und muss feststellen, dass einige Bewohner auch vor Gewalt nicht zurückschrecken, um die Vergangenheit begraben zu lassen.

    Meine Meinung
    Die Geschichte beginnt temporeich und voller Rätsel, leider verliert sie ab der Mitte dann ziemlich viel Schwung. Jan und seine Freunde verfolgen verschiedene Spuren, befragen Menschen und spekulieren über den Mörder und mögliche Zusammenhänge. Das zieht sich alles ziemlich hin und mir hat dabei die Spannung gefehlt. Ich habe diese unterschwellige Bedrohung vermisst, immerhin recherchieren sie über einen Mörder der noch irgendwo in der Nähe ist. Sie wissen nicht wer er ist, doch durch ihre Recherchen ist er längst auf sie aufmerksam geworden. Auch hatte ich als Leser kaum Möglichkeiten zu eigenen Theorien, dafür gab es zu wenige Anhaltspunkte und so bleibt man als Leser nur Beobachter der Geschehnisse. Abwechslung bringen zumindest die Kapitel die aus Sicht des Mörders geschrieben sind, mal handelt es sich dabei um Rückblenden, mal spielen diese Kapitel in der Gegenwart. Zum Ende hin nimmt die Geschichte dann glücklicherweise wieder etwas fahrt auf und zum Schluss gibt es zwar noch ein furioses Finale, das den Leser dann aber auch wieder sehr unzufrieden zurücklässt.

    Jan und Mütze sind interessante und sympathische Charaktere. Durch abwechselnde Erzählperspektiven erfährt man mehr über ihre Gedanken und Beweggründe. Auch ohne Vorkenntnisse kommt man mit den Charakteren gut zurecht. Lena empfand ich als gute Ergänzung des Duos. Einzig Arslan konnte mich nicht überzeugen, er wird mit Fortschritt der Geschichte immer klischeehafter.

    Mein Fazit
    Hier wäre deutlich mehr Potential vorhanden gewesen. Die Umgebung des bedrohlichen Waldes und die Story hätten deutlich mehr hergegeben. Es ist kein schlechter Krimi, aber auch keiner der sich von der Masse groß abhebt und lange im Gedächtnis bleibt.


    3/5 - Konnte mich nicht ganz überzeugen

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)

  • Ich mag seine Römer-Krimis


    Jan Römer möchte eigentlich nur eine ruhige Zeit im abgeschiedenen Thüringer Frauenwald verbringen, in einer Hütte einer kleinen Ferienanlage. Dass das ein frommer Wunsch bleibt zeigt sich, als mitten in der Nacht eine blutüberströmte Frau an die Tür seiner Hütte klopft. Sie erzählt ihm von ungeklärten Mordfällen, die sich über Jahrzehnte ziehen und durch die Verwendung eines Wolf-Brandmales auf der Stirn der Getöteten miteinander verbunden scheinen. Man muss kein Hellseher sein um zu ahnen, dass Römer sich nicht heraushalten kann und die Jagd nach dem Wolf aufnimmt.


    Ich mag die Romane um Jan Römer und seine Freunde Mütze und Arslan. Linus Geschke hat einen für mich ausgesprochen fesselnden, gut zu lesenden Schreibstil, ohne viel auf Action zu bauen. Die Ermittlungen sind wichtiger Bestandteil der Geschichte, aber auch der Blick hinter die Stirn des Täters.

    Das Buch ist gegliedert in unterschiedliche Zeit- und Blickwinkelstränge. Man ist also immer bestens informiert, was die Vorgänge angeht. Sogar die lange zurückliegenden Ereignisse um die jeweiligen Morde werden geschildert und lassen die Lesenden das sich entwickelnde Drama miterleben.

    So weit, so gut und das Buch war wirklich spannend fast bis zur letzten Seite.

    Nun hatte ich, weil ich dieses Buch geschenkt bekam, kurz vorher den mir noch fehlenden 2. Band vorgenommen und muss leider sagen, dass mir dadurch einige Floskeln auffielen, die sich im jetzigen 4. Band der Reihe wiederholten. Hat man einige Monate Pause zwischen den Bänden, fällt es einem sicher nicht auf; so jedoch war ich naturgemäß vorbelastet.


    Leider ging mir auch das immer wiederkehrende Hohelied auf "wahre" Freunde, absolute Verlässlichkeit dieser Freunde und grenzenloses Vertrauen in selbige irgendwann etwas auf den Wecker. Vor allem, wenn es deswegen zu unlogischen Handlungen im Roman führt. Daher gibt es von mir einen Punktabzug - zum ersten Mal bei einem Römer-Krimi.

    Ich hoffe dennoch, dass es eine Fortsetzung gibt, auch wenn das Ende irgendwie in Richtung "das war's" geschrieben ist. Keine schlechte Idee, sich so alles Weitere offen zu halten. Auf jeden Fall würde ich gerne Mütze und vor allem Arslan wieder treffen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:

    Jan Römer braucht nach seiner Scheidung Abstand von Köln und fährt in eine kleine abgelegene Hütte in Thüringen. Dort ist von Erholung jedoch nicht viel zu spüren, da in der Nacht eine verletzte Frau vor seiner Tür steht, die ihm erzählt ihr Name sei Hannah Wozniak und sie sei beim Joggen gestolpert. Sie kommen weiter ins Gespräch und sie beginnt ihm vom „Wald der Wölfe“ zu erzählen. Im „Wald der Wölfe“ sind eine ganze Reihe von Morde geschehen und alle Opfer tragen ein Brandzeichen eines Wolfes. Diese Verbrechen wurden nie aufgeklärt. Da Jan Journalist ist und für die Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“ zuständig ist, wird er hellhörig. Doch als er am nächsten Tag noch mehr aus der Frau herausbekommen wollte, ist sie schon verschwunden. Jan versucht trotzdem auf eigene Faust zu recherchieren und gerät schon bald selbst in das Visier des Mörders.



    Meine Meinung:

    Das ist der 4. Teil der Krimireihe um Jan Römer von Linus Geschke. Die vorherigen Teile habe ich nicht gelesen. Ich hatte aber auch keine Probleme deswegen und konnte der Geschichte gut folgen. Dementsprechend kann ich sagen, dass man diesen Teil auch ohne Kenntnis der vorherigen Teile lesen kann.


    Der Anfang der Geschichte hat mich richtig gefesselt. Ich fand die Kapiteleinteilung sehr gelungen. Es wurde abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten in der Gegenwart erzählt, außerdem gab es Kapitel aus der Vergangenheit und auch noch Kapitel die aus der Sicht dem Mörders erzählt werden, sowohl aus der Vergangenheit und in der Gegenwart. Im Mittelteil hat dann die Spannung leider ganz schön gelitten. Mit dem düsteren Wald hätte man eine so tolle spannungsgeladene und Gänsehaut bereitende Atmosphäre schaffen können. Doch irgendwie kam da gar nichts rüber. Es wurde nur viel geredet und Jan und seine Freunde tappten einige Zeit ganz schön auf der Stelle. Zum Ende hin wurde es dann wieder spannender und das Finale war noch einmal besonders actiongeladen und man hat mit den Protagonisten richtig mitgefiebert. Obwohl ich sagen muss, dass ich die Vorgehensweise am Ende nicht verstehen konnte.


    Jan und seine Kollegin Mütze waren wirklich sympathische Charaktere. Ganz besonders Mütze mochte ich gern. Sie ist eine starke, aber auch, durch ihre Vergangenheit, ziemlich gebrandmarkte Frau. Auch die Studentin Lena war eine Bereicherung für die Geschichte. Sie hat mit ihrem scharfen Verstand einiges zu dem Fall beitragen können. Lediglich für den Freund von Jan und Mütze, den Boxer Arslan, konnte ich mich nicht erwärmen. Er hat das typische Klischee des Prolls erfüllt. Er schlägt erst zu, bevor er nachdenkt, er fährt einen Mercedes mit jede Menge PS usw. Dieser Charakter hat mir leider gar nicht gefallen und hat meiner Ansicht nach gar nicht zu Jan, Mütze und Lena gepasst.



    Fazit:

    Das Buch hat mir gut gefallen, obwohl sich der Mittelteil wirklich etwas gezogen hat und die Spannung dadurch ganz schön gelitten hat. Ich hätte mir gewünscht, es wäre mehr auf den Wald eingegangen worden und das ganze Setting wäre etwas düsterer gewesen. Der Anfang und das Ende waren aber wiederum richtig super, sodass ich trotzdem eine klar Leseempfehlung ausspreche und :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: vergebe.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Buchmeinung zu Linus Geschke – Im Wald der Wölfe

    „Im Wald der Wölfe“ ist ein Kriminalroman von Linus Geschke, der 2019 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der vierte Band in der Serie um den Kölner Journalisten Jan Römer.

    Zum Autor:
    Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ verfasst er Tauch- und Reisereportagen, für die der gebürtige Kölner bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen hat.

    Klappentext:
    Mitten in der Nacht steht eine blutüberströmte Frau vor der Tür von Jan Römers Waldhütte, und schlagartig ist es mit seinem Erholungsurlaub vorbei. Die Frau, Hannah Wozniak, wirkt verängstigt, behauptet aber, nur beim Joggen gestolpert zu sein. Jan Römer lässt sich von ihr überzeugen, horcht aber auf, als sie ihm vom "Wald der Wölfe" erzählt, ein nahe gelegenes Waldstück, in dem schon früher Morde geschehen sind. Alle Opfer trugen Brandzeichen, einen Wolfskopf. Am nächsten Morgen ist Hannah verschwunden, und Jan Römer beginnt zu recherchieren. Schnell zeigt sich, dass die Morde in einem Zusammenhang stehen, der bis tief in die deutsche Vergangenheit hineinreicht. Und als Jan Römer selbst in die Schusslinie gerät, wird ihm klar, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist.

    Meine Meinung:
    Die Bücher um den Journalisten Jan Römer und sein Team bleiben ein Erlebnis. Eigentlich macht er Urlaub in einer einsamen Hütte, als eine verängstigte Frau an seine Tür klopft. Damit beginnt eine Geschichte, die mir lange in Erinnerung bleiben wird. Für weitere Ermittlungen zieht er seine Kollegin „Mütze“ Schneider hinzu, die mit dem gemeinsamen Freund und Bodygard Arlan und dessen neuer Freundin Lena, einer Psychologiestudentin, auch in der Waldhütte aufschlagen.
    Jan und Mütze sind Teil eines komplexen Beziehungsgeflechts, das der Offenlegung ihrer wahren Gefühle entgegenarbeitet. Arslan geht den direkten Weg und schützt seine Freunde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Er stellt ein geniales Gegengewicht zu den kopfgesteuerten Journalisten dar. Auch Lena kann ihren Anteil zu den Recherchen beitragen. Jan und Stefanie „Mütze“ haben ihren Stärken, Schwächen und auch Geheimnisse, die sich auf ihre Entscheidungen auswirken. Sie sind sehr interessante und sympathische Figuren, auch weil sie nicht vollkommen sind. Auch viele Nebenfiguren sind komplex und verfolgen eigene Ziele.
    Der Schreibstil des Autors ist direkt und klar. Viele Perspektivwechsel sorgen für ein hohes Tempo. Auch werden einige Szenen und Kapitel aus der Sicht der Täter beschrieben. So weiß der Leser oft mehr als die Journalisten, aber dies tut der Spannung keinen Abbruch. Die Spannung lebt von den Rechercheergebnissen und den daraus abgeleiteten Schlüssen, die den Druck auf den Täter erhöhen. Aber auch dieser greift zu drastischen Maßnahmen, um sich zu schützen. Die Geschichte gipfelt in einem Showdown, der den Figuren alles abverlangt und mich an einer Fortsetzung zweifeln lässt.

    Fazit:
    Mich hat auch dieses Buch voll und ganz überzeugt. Sowohl die Figurenzeichnung als auch der Plot sind sehr gelungen. Die Journalisten beschränken sich auf ihre Mittel und wirken somit um so überzeugender. Ich vergebe gerne fünf Sterne (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Schwächelnder Mittelteil!


    Jan Römer arbeitet als Redakteur beim Nachrichtenmagazin " Der Reporter ", und geniesst seinen wohlverdienten Urlaub. In einer Hütte, mitten in einem Waldgebiet, in der Nähe des Städtchens Frauenwald .... ohne Telefon, Internet und Gesellschaft. Als mitten in der Nacht eine Frau an seine Türe klopft, und um Hilfe bittet, ist es mit der Ruhe vorbei. Denn die Frau erzählt ihm, dass in dem Waldstück über Jahre schon 4 Morde geschehen sind. Erst vor 2, 3 Jahren der letzte Mord, an einem älteren Mann. Römer beginnt zu ermitteln und gerät selbst ins Fadenkreuz der Täter.


    Auch dieser vierte Fall rund um Jan Römer hat mich ( fast) überzeugen können. Ich mag den Schreibsstil von Linus Geschke unheimlich gerne, und so bekamen bisher alle Bücher, die ich von ihm gelesen habe, die volle Punktezahl. Hier muss ich leider für einen schwächelnden Mittelteil einiges abziehen. Linus Geschke schreibt präzise, unaufgeregt, ohne seitenfüllende und unnötige Detaillbeschreibungen kommt er auf den Punkt. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und liest sich wie nix weg. Hier wurde das aktuelle Thema, Morde zu DDR Zeiten, harmonisch in die Handlung der Gegenwart eingewoben. Die kursiv geschriebenen Rückblicke in die Vergangenheit setzen die Puzzleteile Stück für Stück zusammen.

    Der Beruf von Jan Römer, der als Journalist arbeitet, zeigt eine andere Seite der Ermittlungen. Oft in Krimis werden die ja von Polizisten geleitet. Gerade diese Seite empfand ich als wohltuend anders. Doch auch Mütze, die Kollegin von Jan, hat auch in diesem neuen Fall ihren Platz. Die Beziehung der beiden lockert die Mord und Ermittlunggeschichte gut auf, ohne zu Beginn des Buches Überhand zu nehmen.

    Gegen Mitte wird die Story leicht hektisch, das Leichte und Selbstverständliche in der Handlung tritt in den Hintergrund. Nun kommen viele Überlegungen, Zusammenfassungen und (oft) intuitive Schlussfolgerungen der Protagonisten zum Zuge. Der Schluss kippt leider leicht ins Kitschige und Melodramatische, wie es oft ist, wenn in Krimis Liebesgeschichten die Überhand nehmen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Immer wieder Stasi

    Ich kann es nicht mehr hören.
    Jan Römer macht Urlaub im Thüringer Wald in einer abgelegenen Waldhütte. Er möchte sich vom letzten Fall erholen. Eines nachts erscheint plötzlich eine verletzte Frau vor seiner Hütte und erzählt ihm eine Geschichte über eine ungelöste Mordserie, die schon vor vielen Jahren begonnen hat. Das Markenzeichen ist ein eingebranntes Wolfsmal auf der Stirn. Nun ist Jans Jagdfieber geweckt. Seine Freunde Mütze, Arslan und Lena kommen ihn sofort zu Hilfe.
    Das Buch ist spannend geschrieben und liest sich schnell weg. Es kommen immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit oder aus Sicht des Mörders. Dadurch erhält man als Leser schnell das Gefühl, was hinter allen steckt.
    Und nun zu meinen Kritikpunkten. Der Autor lässt im Buch kein Ostklischee aus. Es gibt die übermächtige Stasi, die heute noch ihre Seilschaften pflegt, einen Rechtsradikalen mit Verbindungen zur NSU, Wendegewinnler. Außerdem habe ich den Eindruck, dass seine Recherche auf Bild-Zeitungsniveau erfolgt ist. Die Stasi in der DDR war zwar mächtig aber nicht allmächtig. Es durfte keine Verbrechen geben, aber intern wurde schon ermittelt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Ein besonderer Fehler ist ihm mit den illegalen Einwanderern in die DDR passiert. Das hatte keiner nötig,da er auch legal einreisen konnte. Außerdem lag die Grenze zur BRD nur ca. 100km entfernt, was ein lohnenswerteres Ziel war.
    Diese Recherchefehler haben mir das Buch vermiest. Außerdem fand ich das Ende kitschig.

    Wer den historischen Kontext ausblenden kann, wird mit diesen Buch gut unterhalten. Für mich war es nichts.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Immer wieder Stasi

    Ich kann es nicht mehr hören.

    Geht mir genauso. Das hatten wir lange genug.

    Obwohl ich den Autor echt mag, lese ich das Buch dann sicher nicht. Danke für die "Warnung" !

    Das geht mir genauso (obwohl ich "Wessi" bin), und daher werde ich dieses Buch der Reihe auslassen.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Immer wieder Stasi

    Ich kann es nicht mehr hören.

    :lol: Damit hab ich die wenigsten Probleme, da ich überhaupt kein Fan von irgendwelchen Büchern mit Geheimdienst, Agenten oder Politkrimis bin. Daher bin ich da noch nicht überversorgt und es ist mir noch nicht mal besonders aufgefallen bei der Lektüre.

    Allerdings habe ich als Wessi da auch keine leicht verwundbare Stelle. Mir ist da deutlich eher der Bezug zur Neo- oder Altnazi-Szene im Gedächtnis geblieben.

  • "Sie war als Kind so oft im wald gewesen, dass sie immernoch glaubte, jeden Baum zu kennen." so beginnt der vierte Band der Jan Römer Reihe von Linus Geschke. Der aus Köln stammende freiberufliche Journalist hatte sich mit dem vierten Band einem ganz brisanten und aktuellen Thema gewidmet, über das ich hier jedoch nicht mehr verraten möchte. Die Story scheint mit einigen realistischen Gegebenheiten gespickt und gibt die Schrecken der heutigen Zeit sehr gut wieder. Leider hatte mich die Geschichte nicht so gepackt, wie ich es von den drei Vorgängern gewohnt war. Ob es am Thema und dem aktuellen Bezug lag? Denn am bildhaften Schreibstil hatte ich nichts verändert. Die Szenen wurden sehr detailliert beschrieben, so dass ich mich inmitten der Story gefühlt habe. Und auch die beiden Hauptprotagonisten, Jan und Mütze, wurden sehr vielfältig eingesetzt und waren überzeugend.


    Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung, die mich hoffentlich wieder ganz nach alter Manier fest in Griff haben und packen wird.