Steffi von Wolff - Her mit dem schönen Leben

  • Eine schöne Geschichte für zwischendurch, die gerne etwas mehr Pepp vertragen könnte


    Klappentext

    „Fünf Jugendliche, ein Hausboot und die große Freiheit!


    Nelly und ihre beste Freundin Elisa haben das Abi in der Tasche und wollen nach Hamburg ziehen, ohne Eltern. Erste Hürde: Wohnungsssuche. Doch wie der Zufall es will, stoßen die Freundinnen auf ein altes Hausboot an der Elbe, die „Erste Liebe“. Im Handumdrehen ist die coolste WG aller Zeiten gegründet, denn als auch noch die stille Felicitas, der sportliche Julius und der selbstbewusste Philipp einziehen, ist die Wohngemeinschaft perfekt – wenn auch turbulent. Ob verzwicktes Liebeswirrwarr, unerwünschte Mitbewohner oder anderes Chaos: Auf der „Ersten Liebe“ ist es immer stürmisch!“


    Gestaltung

    Das Cover hat sofort meine Blicke auf sich gezogen, denn das verschnörkelte Muster mit all den vielen Punkten, Linien, Blumen und Co bietet viel zum Entdecken. Auch mag ich die Farbgebung dazu sehr gerne, denn das Muster ist aus einem Farbverlauf von orange, rot und gelb entstanden, wobei ich finde, dass dieser dem Muster den Effekt verleiht, als würde es leuchten. Der Anker und der Titel, der über und unter diesem stehen, gefallen mir auch richtig gut, weil er zum Buchinhalt passt.


    Meine Meinung

    Da ich die Idee cool fand, dass fünf Jugendliche nach dem Abi alleine in ein Hausboot ziehen und eine Wohngemeinschaft gründen, wollte ich „Her mit dem schönen Leben“ unbedingt lesen. In der Geschichte geht es darum, dass die besten Freundinnen Nelly und Elisa nach dem Abi nach Hamburg ziehen und auf einem Hausboot eine WG gründen. Zusammen mit Felicitas, Julius und Philipp stürzen sie sich in ein abenteuerliches Nach-Abi-Leben voller Gefühle und Chaos…


    Was ich sehr schön an „Her mit dem schönen Leben“ fand war die Vielschichtigkeit und Verschiedenheit der Protagonisten. Die fünf Jugendlichen sind wirklich komplett unterschiedlich und so entsteht eine bunte Mischung, die für die entsprechende Würze bei der Geschichte sorgt. Wenn nämlich solch unterschiedliche Charaktere zusammenkommen und auch zusammen leben, ist Chaos vorprogrammiert. Die Ausarbeitung der Figuren gefiel mir dabei auch sehr, denn ich hatte das Gefühl, dass ich die Jugendlichen recht gut kennen lernen konnte. Zum einen sind da die besten Freundinnen Nelly und Elisa, von denen die eine studieren und die andere sich sozusagen erstmal ausprobieren möchte. Dann sind da noch Felicitas, die ruhig ist, der sportliche Julius und Philipp, der nur so vor Selbstbewusstsein strotzt.


    Ich fand, dass die Geschichte sich angenehm lesen ließ und sich super eignet, um sie „zwischendurch“ zu verschlingen. Hierzu trägt zum einen der Schreibstil der Autorin Steffi von Wolff bei, denn sie schreibt in leichten Sätzen, die sich schnell lesen ließen. Auch sorgt eine kleine Prise Humor dafür, dass man das Buch schnell liest. Zudem ist die Handlung zwar nicht besonders auffällig oder rasant, aber für warme Sommertage in meinen Augen genau geeignet, da viele alltägliche Dinge aufgegriffen werden, in denen man sich als Leser wiederfinden kann.


    Die Zeit nach der Schule, die mit vielem Neuen verbunden ist und all die Gefühle, die damit auf junge Menschen eingehen, und auch das Thema erste Liebe werden in „Her mit dem schönen Leben“ aufgegriffen. Vor allem das Liebeschaos spielt in diesem Buch auch eine wichtige Rolle. Ich fand es erfrischend und interessant, die fünf Jugendlichen bei ihren ersten Schritten nach der Schule und in Hamburg zu begleiten, denn es geht turbulent zu, auch wenn für mich vielleicht ein wenig das gewisse Etwas gefehlt hat, das der Handlung die Spannung verliehen hat. Das Setting in Form eines Hausbootes vor der Kulisse von Hamburg fand ich passend gewählt und auch sehr ansprechend, denn ein Hausboot als Handlungsort findet man nicht oft vor.


    Fazit

    Mir hat „Her mit dem schönen Leben“ aufgrund der Verschiedenheit der Charaktere gut gefallen, denn dies bringt Würze in die sonst eher alltägliche Geschichte. Für mich hätte ruhig etwas mehr Action vorherrschen können, aber dennoch finde ich, dass das Buch sich hervorragend als sommerliche Lektüre für zwischendurch eignet. Es greift alltägliche Themen auf, in denen sich der Leser gut wiederfinden kann.

    Gute 3 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband

  • Her mit dem schönen Leben - Steffi von Wolff


    Thienemann-Esslinger

    288 Seiten

    Einzelband

    Jugendbuch

    15. Mai 2019


    Inhalt:


    Fünf Jugendliche, ein Hausboot und die große Freiheit!

    Nelly und ihre beste Freundin Elisa haben das Abi in der Tasche und wollen nach Hamburg ziehen, ohne Eltern.

    Erste Hürde: Wohnungsssuche.

    Doch wie der Zufall es will, stoßen die Freundinnen auf ein altes Hausboot an der Elbe, die „Erste Liebe“.

    Im Handumdrehen ist die coolste WG aller Zeiten gegründet, denn als auch noch die stille Felicitas, der sportliche Julius und der selbstbewusste Philipp einziehen, ist die Wohngemeinschaft perfekt – wenn auch turbulent.

    Ob verzwicktes Liebeswirrwarr, unerwünschte Mitbewohner oder anderes Chaos:

    Auf der „Ersten Liebe“ ist es immer stürmisch!


    Meinung:


    Es hätte alles so schön sein können.

    „Her mit dem schönen Leben“ klang nach Freiheit, nach jugendlichen Leichtsinn, nach Liebe und Leben.

    Und es ist auch ganz gut gestartet.


    Elisa und Nelly sind seit dem Kindergarten beste Freundinnen.

    Nelly ist ein Wirbelwind, Elisa Perfektionistin und Planerin.

    Während Elisa die coolen, jungen Eltern hat, hadert Nelly mit einer absolut krassen Helikoptermutter, die sich selbst mit den 18 Jahren ihrer Tochter noch die schlimmsten Szenarien ausmalt und Nelly am liebsten nur mit Fußfessel aus dem Haus schicken würde. Ein Umzug nach Hamburg kommt dementsprechend einer Katastrophe gleich.


    Und trotzdem treten die beiden Freundinnen die Reise an, weil beide demnächst in der Hansestadt Job und Studium antreten. Nur eine Wohnung muss noch gefunden werden.

    Wie durch Zufall geraten sie an einen alten Seebären, der seine „Erste Liebe“ an fünf Jungspunde vermieten will.

    So nimmt das Chaos seinen Lauf...


    Im wahrsten Sinne, denn die fünf Charaktere, die dort aufeinander treffen könnten unterschiedlicher nicht sein.

    Ich kann es nicht genau beschreiben, aber irgendwann im Laufe der Geschichte hatte ich eine regelrechte Aversion gegen den Schreibstil und die damit einhergehenden Charaktereigenschaften entwickelt.

    Es ist nämlich nicht nur so, dass keinerlei Emotionen vermittelt werden, ich kam mir zeitweise auch vor wie in einer schlechten Soap. Ich weiß nicht, was die Autorin sich bei diesem Stil gedacht hat, aber sympathisch machte das keinen der Protagonisten.


    Ich habe nun mal leider eine gewisse Erwartung, was das Verhalten von 18 jährigen Menschen angeht - sei es in der Realität oder in Büchern. Die fünf Protagonisten, die zusammen auf einem Hausboot wohnen, entsprachen allesamt nicht den Erwartungen. Ich will nicht sagen, dass sie dumm rüber kamen... aber ja... doch... genau das will ich.

    Wobei die Charaktere keinesfalls so aufgemacht waren.

    Es war nur dieser wirklich einfache, umgangssprachliche, mit Dialekt durchzogene Schreibstil und das permanente Umschreiben von „Heul“-Lauten - im Sinne von „Buhhuuuuu, buhhuuuhuhuhuuuuu“ - sodass mir die Geschichte irgendwann vorkam wie eine Satire. Als könnte ich das überhaupt nicht ernst nehmen.

    Dabei wollte ich das. So, so sehr.

    Weil das Hamburger Setting wirklich schön ist und ich den Flair vom Meer und den Kiez und das ganze Seemannsgarn echt klasse fand.

    Doch dieser Schreibstil war einfach zu emotionslos und chaotisch.

    Es wird irgendwie aus der Sicht von allen erzählt und obwohl die Abschnitte den Wechsel anzeigen, habe ich den Sinn dahinter nicht richtig greifen können.


    Zumal die Truppe um Nelly, Elisa, Julius, Philipp und Feli auf mich wirkte wie ein Haufen Kinder, die jetzt erst Laufen lernen. Keiner, bis auf Julius und Elisa, ist wirklich gefestigt im Charakter, alle haben Stimmungsschwankungen ohne Ende als wären sie noch in der Pubertät und die schöne Stimmung und die Atmosphäre waren schnell dahin...

    Einzig die Idee des Buches und der sehr einfache Stil ließen mich durch die Seiten fliegen, wobei ich gegen Ende auch des Öfteren die Augen verdreht habe. Sorry, aber diese Geschichte hat bei mir weder Herz noch Kopf erreicht.


    Spannungsmäßig wurde auch kaum etwas ausgeführt, alles wurde angeschnitten, man hat darüber in der WG diskutiert, eine Lösung gefunden und Zack - fertig.

    Da gab es kaum richtiges Drama, obwohl alles so ausgelegt wurde als wäre es der Weltuntergang schlechthin.

    Das war sehr nervenaufreibend. Nichtsdestotrotz kann ich die Intention hinter der Story immer noch durchblitzen sehen - aber diese gewollt humorvolle, komische Art der Umsetzung... neeee, nicht wirklich meins.


    Fazit:


    Während des gesamten Leseverlaufs schwankte meine Gefühlspalette zwischen Erheiterung, Unglauben, Verwirrung und ja, auch Entsetzen hin und her. An sich könnte das eine wundervolle Geschichte über Freundschaften, das Erwachsenwerden und die erste Liebe sein, wenn die Autorin nicht versucht hätte das mit Humor und überspitzten, umgangssprachlichen Dialogen und unmöglichen Herangehensweisen witzig aufzuziehen.

    Durch die Schreibweise und die fehlende emotionale Verbindung wirkt das Ganze leider nur wie ein Sketch über das Leben von jungen Kindern, die versuchen in der Welt Fuß zu fassen.


    Die Idee, das Setting und die Tatsache, dass es sich schnell weggelesen hat, können „Her mit dem schönen Leben“ aber auch nicht gerade rücken.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️(2/5)