Windgeflüster in Fella hat mich überrascht. Vom Titel her, hätte ich eher auf eine Geschichte des Genres Fantasy getippt, doch was ich bekommen habe war Dystopie und ich bin ein Fan von Dystopien und habe mich deshalb sehr gefreut.
Die Geschichte beginnt mit der Natur, die scheinbar zurückschlägt. Fella ist in vier Sektoren unterteilt und Sorija, die Hauptfigur, die uns durch diesen ersten Teil einer Reihe begleitet, lebt mit ihrer Familie in einem dieser Sektoren. Sie hat keine wirklichen Freunde und wird von ihrer kleinen Schwester regelmäßig aufgezogen, denn man könnte Sorija als Angsthasen bezeichnen. Sie hat Angst vor der Dunkelheit und auch sonst irgendwie allem. Nun ist aber dieses Unwetter da und die Bewohner von Fella hatten schon die Befürchtung, dass es irgendwann so schlimm kommen musste, denn die Anzeichen waren da. Ein Hagelsturm zieht auf, der viele Häuser zerstört. In dem Chaos tut sich eine Gruppe auf, die sich Senk nennt. Sie nehmen alles unter ihre Kontrolle und sind dabei doch sehr gewaltbereit. Um zu überleben muss sich die Familie trennen und Sorija ist nun mit ihrer Schwester allein unterwegs. Sie versucht sie zu retten, doch scheinbar begeht sie damit einen riesigen Fehler. Doch Sorija ist zwar ein Angsthase, aber sie ist ein herzensguter Mensch und so versucht sie diesen Fehler wieder gut zu machen, doch wie soll sie das tun, wenn es so schwer ist zu unterscheiden, wer nun Freund und wer Feind ist? Sorija wächst an der Situation und muss wirklich kämpfen, damit sie nicht untergeht in dieser Welt, die scheinbar von den Stärkeren geleitet wird.
Ich muss zugeben, dass mir Sorija am Anfang leicht auf die Nerven ging. Es ist vollkommen okay, wenn man sich vor etwas fürchtet, aber sie hatte dazu noch eine für mich sehr naive Art und Weise. Sie tat Dinge, wo ich mir nur an den Kopf fasste und sie am Liebsten geschüttelt hätte, was sie denn da bitte gerade macht, doch sie hat sich entwickelt. Sie hat sich meiner Meinung nach auch sehr authentisch entwickelt und hat somit auch ihre Rolle in diesem ganzen System spielen können. Oft brauchte sie Hilfe von anderen, aber die hat sie dann auch gut genutzt und behielt ihre Herzlichkeit bei, sodass ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe.
Auch das Weltensetting gefiel mir sehr gut, wie Fella aufgebaut ist, wie die Menschen eingeteilt sind nach der Katastrophe und die wiederkehrende Bedeutung des Titels, haben eine gute Mischung abgegeben, von der ich gern mehr lesen möchte. Gut, dass die vier Teile der Reihe schon erschienen sind, so muss ich nicht so lange auf das Ende warten.