Lara Kessing - Windgeflüster in Fella

  • Windgeflüster in Fella hat mich überrascht. Vom Titel her, hätte ich eher auf eine Geschichte des Genres Fantasy getippt, doch was ich bekommen habe war Dystopie und ich bin ein Fan von Dystopien und habe mich deshalb sehr gefreut.

    Die Geschichte beginnt mit der Natur, die scheinbar zurückschlägt. Fella ist in vier Sektoren unterteilt und Sorija, die Hauptfigur, die uns durch diesen ersten Teil einer Reihe begleitet, lebt mit ihrer Familie in einem dieser Sektoren. Sie hat keine wirklichen Freunde und wird von ihrer kleinen Schwester regelmäßig aufgezogen, denn man könnte Sorija als Angsthasen bezeichnen. Sie hat Angst vor der Dunkelheit und auch sonst irgendwie allem. Nun ist aber dieses Unwetter da und die Bewohner von Fella hatten schon die Befürchtung, dass es irgendwann so schlimm kommen musste, denn die Anzeichen waren da. Ein Hagelsturm zieht auf, der viele Häuser zerstört. In dem Chaos tut sich eine Gruppe auf, die sich Senk nennt. Sie nehmen alles unter ihre Kontrolle und sind dabei doch sehr gewaltbereit. Um zu überleben muss sich die Familie trennen und Sorija ist nun mit ihrer Schwester allein unterwegs. Sie versucht sie zu retten, doch scheinbar begeht sie damit einen riesigen Fehler. Doch Sorija ist zwar ein Angsthase, aber sie ist ein herzensguter Mensch und so versucht sie diesen Fehler wieder gut zu machen, doch wie soll sie das tun, wenn es so schwer ist zu unterscheiden, wer nun Freund und wer Feind ist? Sorija wächst an der Situation und muss wirklich kämpfen, damit sie nicht untergeht in dieser Welt, die scheinbar von den Stärkeren geleitet wird.


    Ich muss zugeben, dass mir Sorija am Anfang leicht auf die Nerven ging. Es ist vollkommen okay, wenn man sich vor etwas fürchtet, aber sie hatte dazu noch eine für mich sehr naive Art und Weise. Sie tat Dinge, wo ich mir nur an den Kopf fasste und sie am Liebsten geschüttelt hätte, was sie denn da bitte gerade macht, doch sie hat sich entwickelt. Sie hat sich meiner Meinung nach auch sehr authentisch entwickelt und hat somit auch ihre Rolle in diesem ganzen System spielen können. Oft brauchte sie Hilfe von anderen, aber die hat sie dann auch gut genutzt und behielt ihre Herzlichkeit bei, sodass ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe.

    Auch das Weltensetting gefiel mir sehr gut, wie Fella aufgebaut ist, wie die Menschen eingeteilt sind nach der Katastrophe und die wiederkehrende Bedeutung des Titels, haben eine gute Mischung abgegeben, von der ich gern mehr lesen möchte. Gut, dass die vier Teile der Reihe schon erschienen sind, so muss ich nicht so lange auf das Ende warten.

  • Zum Anfang hatte ich leichte Startschwierigkeiten. Es waren direkt viele Personen und die Namen dieser waren hier auch recht ungewöhnlich. Man hat hier zum Teil erst einmal überlegt wie man diese überhaupt richtig ausspricht. Doch mit der Zeit kam man gut ins Buch rein und die Personen wurde allmählich bekannter.


    Die Protagonistin Sorija hat mir gefallen. Sie kam mir recht sympathisch rüber. Sehr oft kam ihre Angst und ihre Furch herüber. Sorija kam als allgemein recht ängstliche Person herüber. Oft konnte man diese nachvollziehen, doch so manches Mal hätte ich ihr gerne einen kleinen Schups gegeben nur damit sie diesen Schritt endlich vornimmt. Doch irgendwann blieb ihr nichts anderes übrig als Mut zu beweisen.


    Der Schreibstil der Autorin war als angenehm wahrzunehmen. Windgeflüster in Fella ließ sich einfach lesen. Nachdem man erst mal mit den Personen erstmaligen Kontakt hatte, wurde es auch umso interessanter.


    Aufgrund der zahlreichen Beschreibungen zog sich manches Kapitel ein wenig in die Länge. Was ich jedoch schade fand, das vieles wirklich nur angedeutet wurde und man nie so richtig eine genaue Beschreibung bekam. Anderseits kann es auch die eigene Fantasie anregen um sich in seiner eigenen Gedankenwelt die Szene weiter zu spinnen.


    Das Cover selbst fand ich recht außergewöhnlich gestaltet. Es sticht aus anderes Covern hervor.


    Bei Windgeflüster in Fella handelt es sich um den ersten Band. Band 2 Mondgeflüster in Fella kann jedoch ohne Vorahnung zum ersten Teil gelesen werden. Soweit wie ich mitbekommen haben, führen die Fäden der ersten beiden Bände in Band 3 „Feindgeflüster in Fella“ zusammen.


    Die beiden Folgebände habe ich jedoch bisher noch nicht gelesen, bin aber bereits gespannt was Weiteres in Fella geschehen wird.


    Aufgrund der Startschwierigkeiten und der vielleicht nur manchmal angedeuteten Details ziehe ich hier ein Stern ab. Dennoch hatte ich eine spannende Lesezeit.