Hannes Nygaard - Tod dem Clan

  • Klappentext:


    >Da gehen Menschen zugrunde, und

    niemand will es sehen oder hören. Aber

    alle wollen billiges Fleisch auf dem Teller

    haben. Wie der Preis zustande kommt ...

    das interessiert keine Sau. <


    In Braunschweig werden zwei Männer erschossen. Mitglieder eines Familienclans, der über ein Imperium von Leiharbeitsfirmen herrscht. Über dubiose Scheinfirmen werden Sinti und Roma als Arbeiter an Schlachthöfe, Gebäudereinigungen und als Hilfen auf dem Bau vermietet. Haben die ausgebeuteten Menschen das Recht in die eigene Hand genommen?, oder sucht eine konkurrierende Familie nach neuen Geschäftsfeldern? Frauke Dobermann und ihr Team vom LKA Hannover stoßen in ein Wespennest ...


    Eigene Beurteilung:


    Tja, Putensenf ist in Rente und so benötigt Frauke Dobermanns Team einen neuen "Mitspieler" und dieser kommt in der Gestalt der mächtigen, kettenrauchenden und männermordenden Beate Boss von der Sitte - auch als Titten-Barbie bekannt. Und ist Frauke auf Anhieb unsympathisch.


    Doch eigentlich ist für einen Zickenkrieg nicht sonderlich viel Zeit, denn ein Doppelmord auf einer offenen - wenn auch sehr regnerischen - Straße setzt das Hannover Team in Gang, denn der designierte "Thronfolger" eines Familieclans, der sein Geld in erster Linie mit fragwürdigen - und teils menschenunwürdigen - Leiharbeitsverhältnissen verdient, ist eines der Opfer. Das andere ist sein Cousin.


    Der rumänienstämmige Clanchef zeigt sich bei den Ermittlungen vergleichsweise unkooperativ, wohl auch, um seine verschiedenen halblegalen Geschäfte zu schützen - und dann mischt sich auch noch eine libanesische Bande aus dem Braunschweiger Rotlichtmilieu ein.


    Wieder ein interessantes und bewegendes Thema, wobei diesmal die gewohnten Exkurse in der Regel story-relevant bleiben und an der gegebenen Stelle auch zur Szene beitragen. Der Subplot über den Konflikt Boss-Dobermann wirkt allerdings ein wenig gekünstelt. Insgesamt gut lesbar.