Neil Gaiman - Traumland / Dream Country

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Immer noch gut, allerdings gefielen mir die langen Geschichten aus den ersten Teilen besser.
  • Sandman Paperback 3 – Traumland


    Panini Verlag, 100 Seiten


    Klappentext:


    TRAUMLAND vereint vier packende Storys, die unter die Haut gehen. Die Geschichte über die Uraufführung von William Shakespeares Ein Sommernachtstraum gewann den World Fantasy Award. Die schöne Muse Calliope wird von einem jungen Schriftsteller gefangen gehalten, der Material für ein neues Buch benötigt. Die Tyrannei der Menschen, aus dem Blickwinkel einer Katze gesehen, ist das Thema der zweiten Geschichte, während die letzte von einer unsterblichen, unverwundbaren Frau handelt, die nichts anderes will, als tot sein.

    TRAUMLAND ist das dritte Buch aus der 10-bändigen SANDMAN-BIBLIOTHEK. Die SANDMAN-Bücher können sowohl in der Reihenfolge ihres Erscheinens als auch einzeln gelesen werden.


    Meinung:


    In diesem Sammelband vereint Gaiman vier Kurzgeschichten um den Sandman, seine Ewigen und aus der Welt unserer Träume. Kurzgeschichten? Vielleicht wollte der Autor uns hier eine kleine Rast gönnen, die wir Leser nach dem zweiten Band „Puppenhaus“ und vor dem großartigen vierten Band mit dem Titel „Zeit des Nebels“ gewiss brauchen.


    Aber wer gedacht hat, er könne sich entspannt zurücklehnen und die Kurzstorys herunterlesen, hat sich geschnitten. Es sind vier kleine aber feine Storys, mit allerlei Bezügen, Hinweisen und Verbindungen zu kulturellen und mythologischen Ereignissen, Personen und Werken. Für den Ungeübten ist es da nicht leicht, sich in der Masse an Verweisen und Anspielungen zu orientieren und sich vor lauter Sucherei danach in den Storys nicht zu verzetteln.


    Die Krönung des Paperbacks ist sicherlich die dritte Story um die Freilichtaufführung des Schauspieltrosses von William Shakespeare in den Hügeln von Sussex am berühmten „Riesen von Wilmington“. William Shakespeare hat hierin von keinem geringeren als dem Sandman die Aufführung eines Bühnenstücks in Auftrag bekommen, welches er dort mit seiner Truppe einem sowohl höchst interessiertem als nicht minder ungewöhnlichen Publikum vorspielt.


    Da ich mit dem Inhalt des „Sommernachtstraumes“ glücklicherweise vertraut war und zusätzlich eine Handreichung zu diesem Sammelband hinzuzog, erschloss sich das riesige Spektrum der erzählerischen Kraft Gaimans, und das auf nur -24- Comicseiten dieser Geschichte. Diese Handreichung, die im Internet frei verfügbar ist, erklärt sehr viele Einzelheiten, gerade für den nicht so bewanderten Leser. Ich möchte darauf inzwischen nicht mehr verzichten. Den gesamten Band habe ich dann nochmals damit durchgelesen. Man kann wegen der Schaffenskraft Gaimans da schon fast neidisch werden …


    Aber neben dieser Story konnte mich auch die Geschichte um den ideenlosen Schriftsteller, der erst mit einer von ihm gefangenen Muse zu Ideenreichtum kommt, überzeugen. Die Katzenstory hatte wegen meiner Antipathie zu diesen Tieren leider keine wirkliche Chance. Die Geschichte der ehemaligen DC-Superheldin „Elementgirl“, die den Freitod sucht und diesen nicht finden kann, beginnt erzählerisch hervorragend, konnte mich aber am Schluss nicht so recht überzeugen.


    Fazit:


    Meine Meinung über die Mannigfaltigkeit der vier kurzen Storys und meiner persönlicher Wertung möchte ich mit einem Comiczitat aus dem Sommernachtstraum abschießen:


    „Das beste in dieser Art ist nur Schattenspiel,

    und das schlechteste ist nichts schlechteres,

    wenn die Einbildungskraft nachhilft!“

    Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht.



    H.H.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Neil Gaiman - Traumland“ zu „Neil Gaiman - Traumland / Dream Country“ geändert.
  • Der dritte Band hängt den ersten beiden leicht hinterher wie ich finde. Die zusammenhängende Geschichte hat mir einfach etwas besser gefallen als diese doch recht progressiven Kurzgeschichten. Die mit den Katzen fand ich "nur gut" und nicht wie gewohnt überragend und die mit Shakespeare (für die es anscheinend renommierte Preise gab) hat mir gar nicht gefallen. Der Rest war aber in der gewohnten Qualität, wobei es mir vor allem die letzte Geschichte "Fassade" rund um die unsterbliche Urania Blackwell angetan hat.

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