Johanna Stöckl - Tholderon: Die Welt der vier Welten

  • Stellt euch vor, ihr seid in dem Glauben aufgewachsen, dass das was ihr als eure Welt kennt, wirklich eine komplette Welt ist und dann werdet ihr auf sehr bösartige Art und Weise eines besseren belehrt. Das ihr so unwissend seid, liegt aber nicht etwa daran, dass man euch etwas verheimlicht hat, sondern dass es vor vielen vielen Jahrenzehnten mal die Dringlichkeit gab, die vier Welten von Tholderon voneinander abzutrennen, denn die vier zusammen hätte nur zum Untergang geführt. Tja, so geht es dem Priesterschüler, der uns in die Welt der vier Welten entführt. Er landet nämlich nach einem Schicksalsschlag plötzlich in einer der drei anderen Welten, von denen er noch nie etwas gehört hat und die so anders ist, als die Welt, die er kennt, dass er gar nicht verstehen kann, wie er hierher gekommen ist.

    Tja und das ist nämlich das besondere an Tholderon. Da die vier Welten von einander getrennt wurden, gab es Grenzen, die es bestimmten Personen möglich machte sich von einer Welt zur anderen zu bewegen. Die durch diesen Vorteil aber auch einen Nachteil hatten, denn diese Personen waren ständig im Inneren so unruhig, dass sie ständig unterwegs sein mussten. Sie heißen Wanderer. Und zum Glück trifft der Priesterschüler auf eben solch eine Wanderin und ihren Onkel. Nanya heißt das Mädchen, was ihm hilft, denn er steckt ziemlich in der Klemme. Er wird von einem schrecklichen Banditen verfolgt, der einen Stein haben möchte, den der Priesterschüler um den Hals trägt. Und das bedeutet viel Spannung. Denn der Stein ist nur ein Kleines von einem Großen, zudem auch nur eins von vier großen Dingen, die man braucht, wenn man unbesiegbar sein möchte, wenn man die Welt beherrschen möchte. Tja und das will dieser Bandit, Brandstifter, Mörder und was er noch so alles ist.


    Und so begleiten wir aus unterschiedlichen Sichten eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen, die von den vier Welten kommen. Sie alle wollen den Banditen aufhalten und ihm zuvorkommen, denn er darf die machtbringenden Zeichen der Elemente nicht bekommen, sonst bedeutet dies das Ende der Welt, wie sie sie alle kennen. Es sind geballte 553 Seiten, die Johanna Stöckl uns da geschenkt hat. Sie lässt uns nicht ihren Charakteren wachsen, denn jeder ihrer mit Liebe geformten Charaktere macht eine große Reise und somit eine große Veränderung mit. Wir leiden mit dem Charakteren, wir freuen uns mit ihnen und ich mochte manchmal ins Buch springen und den Bösen ein Bein stellen, denn ich muss ganz klar sagen, es sieht so aus, als wenn das Böse immer einen Schritt voraus ist. Die einzelnen Welten und die Idee, sind wie die Charaktere sehr genau ausgearbeitet, selbst die Geschichte von Tholderon, scheint ein ganzes Geschichtsbuch auf dem Tisch der Autorin gefüllt zu haben, denn man merkt, dass hier alles ausgearbeitet ist. Gern hätte ich noch viel mehr über die Welten gelernt, die wir besuchen können, denn sie sind alle vier auf ihre Art und Weise wundervoll und dennoch grausam. So wie eben auch die Menschen, die sie bewohnen.


    Ich habe es sehr genossen dieses Buch zu lesen und habe auch eine Moral daraus gezogen, denn hier wird deutlich klar, dass Kriege so unglaublich sinnlos sind und so unglaublich viele Leben kosten, obwohl am Ende eigentlich nichts dabei herumkommt. Die Kampfszene wird definitiv nicht beschrieben, denn in diesem Buch geht es um ganz andere Dinge und das fand ich wirklich gut so. Also wer auf eine geschilderte Szene des Krieges aus ist, die tausende Männer umgebracht hat, der ist hier falsch. Wer aber in eine fantastische Welt reisen will, geformte Charaktere begleiten will auf ihrem Weg gegen die Zeit und gegen das Böse, denn seid ihr hier definitiv richtig. Für diesen wundervollen Schreibstil gibt es ganz klar eine Leseempfehlung. Taucht auch ihr ein und begleitet viele Narren auf ihrem Weg zur Erkenntnis.

  • Ich habe es sehrgenossen dieses Buch zu lesen und habe auch eine Moral darausgezogen, denn hier wird deutlich klar, dass Kriege so unglaublichsinnlos sind und so unglaublich viele Leben kosten, obwohl am Ende eigentlich nichts dabei herumkommt.

    Hm. Ist das Ende gut aufgelöst?

    So manche Bücher haben ja eher ein offenes oder unbefriedigendes Ende.

  • Für mich gab es in dem Buch schon ein richtiges Ende. Denn hätte die Autorin es offen gelassen, dann wäre ich wahrscheinlich im Kreis gesprungen, weil ich es so unglaublich gemein gefunden hätte einen, nach so einem Buch einfach hängen zu lassen.