Endlich Stille

Buch von Karl-Heinz Ott

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Endlich Stille

»Von Tag zu Tag wuchs mein Wille, ihn nicht nur loszuwerden, sondern zu vernichten.« Otts zweiter Roman »Endlich Stille« ist zupackend, redegewaltig, irrwitzig und ebenso virtuos. In Straßburg steht am Bahnhofsausgang plötzlich dieser Mensch neben dem Erzähler (»Suchen Sie auch ein Hotel?«) und will ihm nicht mehr von der Seite weichen. Von Stund an wird der Basler Philosoph (Spinoza-Spezialist) von diesem Schwadroneur und angeblichen Musiker (wankelmütiger Schubert-Verehrer) so lange belagert, tyrannisiert, unter den Tisch getrunken und an die Wand geredet, bis es nur noch einen schrecklichen Ausweg gibt . . . »Endlich Stille« handelt von den verheerenden Konsequenzen, die sich ergeben können, wenn man einen Fremden nicht im entscheidenden Augenblick wieder loswird. Er erzählt davon, wie sich der Alltag eines Menschen in kürzester Zeit fatal verändern kann. Ohne dass die Beteiligten spüren, auf welches Verhängnis sie sich zubewegen, nehmen die Dinge ihren Lauf. Ein wunderbar abgründiger Roman, dessen Komik aus dem Schrecken stammt und dessen Musikalität die Ereignisse bis zuletzt in der Schwebe hält.
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Bewertungen

Endlich Stille wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Endlich Stille

    Auf der einen Seite hat mich dieses Buch sehr verärgert, denn …, und auf der anderen habe ich interessiert betrachtet.
    Der Ich-Erzähler wird auf dem Brüsseler Bahnhof von einem Herrn angesprochen, und von da an wird er diesen Friedrich nicht mehr los!
    Zunächst hat der Leser den Eindruck, dass es bei dieser Begegnung in Brüssel bleibt, da der Protagonist ihm eine falsche Adresse sowie Telefon-Nummer hinterlässt. Doch er hat seinen Wirkungsraum preisgegeben, Uni Basel, und dass er dort an der philosophischen Fakultät tätig ist. Ein schwerer Fehler!
    Denn Friedrich stöbert ihn in Basel auf, und stellt sein Leben komplett auf den Kopf. Es ist kein Eigenleben mehr möglich, und der Abstieg in den Suff droht.
    Wie ist das möglich?
    In kleineren Dingen bemerke ich auch bei mir, dass das NEIN und das ziehen von Grenzen das ein oder andere mal von fremd her überschritten werden kann. Aber wenn es zu viel wird, und ich mich eingegrenzt und fremdbestimmt fühle, wehre ich mich. Und das ist der Grund warum mich dieses Buch verärgert hat. Der Protagonist ist dazu nicht in der Lage.
    Aus dem Buch heraus liest man, dass er gerne ausweicht, nicht konsequent für sich einsteht, oder dieses gerne anderen überlässt. Ein Mensch, der aus “Schwäche” nicht NEIN sagen kann?
    Allerdings hat mich dieses Buch auch in fremde Ansichten und Gedanken transportiert. Ich musste darüber nachsinnen, welche Beweggründe solche Menschen haben. Aber wenn man den Schluss liest, ist es sicherlich ehrlicher und ungefährlicher, wenn man ein klares NEIN zur rechten Zeit anbringen kann!
    Die Sprache ist sehr melodisch, wie in stetigen Wellen, ein Auf und Ab, so liest sich dieses Werk, was mir sehr gut gefallen hat.
    Ferner ist es eine aussagekräftige Charakterstudie, die mich allerdings bisweilen auf die Palme gebracht hat.
    Über den Autor:
    Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen bei Ulm geboren. Er besuchte ein katholisches Internat und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. Anschließend arbeitete er als Dramaturg in Freiburg, Basel und Zürich. 1998 erschien sein Romandebüt “Ins Offene”, das mit dem Förderpreis des Hölderlin-Preises und dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde. “Endlich Stille” ist sein zweiter Roman. Momentan steht Ott mit dem Werk “Ob wir wollen oder nicht” auf der Longlist des deutschen Buchpreises 2008.
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  • Rezension zu Endlich Stille

    Am Bahnhof steht plötzlich dieser Mensch neben dem Erzähler: »Suchen Sie auch ein Hotel« - und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Von nun an wird der Baseler Philosoph von diesem Schwadroneur so lange belagert, tyrannisiert, unter den Tisch getrunken und an die Wand geredet, bis er sich nicht mehr zu helfen weiß ... Ein Roman über die Grenzen der Zurückhaltung und den ungleichen Kampf von Höflichkeit und Dreistigkeit. Abgründig und virtuos. (Kurzbeschreibung aus Amazon)
    Dieser Tipp eines Buchhändlers hat sich echt gelohnt! Mit viel Virtuosität erzählt Ott von einer Situation, wie wir sie eventuell ähnlich schon erlebten: Wann wird es Zeit klipp und klar Nein zu sagen und Grenzen zu ziehen? Wann werden wir Opfer der Unverfrorenheit der anderen, aber auch unserer eigenen Zaghaftigkeit? Wie sehr diese Erzählung dann fast grotesk anmutet und sich in ihrem Ausgang schon andeutet, so erscheint sie doch rgendwie plausibel. Dazu kommt, dass Ott, wenn ich nun seine Biographie sehe, viele Elemente seines Lebens oder Wissens einspielen lässt: Ein Teil der Handlung spielt in Basel, im Text tauchen auch exkurshaft wirkende Passagen über Philosophie und Musik auf. Für mich eine schöne Entdeckung!!!
    Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen bei Ulm geboren. Er besuchte ein katholisches Internat und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. Anschließend arbeitete er als Dramaturg in Freiburg, Basel und Zürich. 1998 erschien sein Romandebüt»Ins Offene«, das mit dem Förderpreis des Hölderlin-Preises und dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde. »Endlich Stille« ist Otts zweiter Roman
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Ausgaben von Endlich Stille

Taschenbuch

Seitenzahl: 208

Hardcover

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 165

Besitzer des Buches 15

Update: