Das gelbe Dossier

Buch von M. Karagatsis

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das gelbe Dossier

„Das gelbe Dossier“ gilt als ein Meisterwerk der neueren griechischen Literatur. Für den bekannten Literaturkritiker Demosthenes Kourtovik handelt es sich dabei um „einen der besten griechischen Romane, die je geschrieben worden sind.“ Und Petros Markaris bezeichnet den Autor Karagatsis im Vorwort als einen „Meister der Erzählkunst“ – dem großen Nikos Kazantzakis ebenbürtig. Der Inhalt: Im Heute begegnet der Schriftsteller (und Ich-Erzähler) Karagatsis, der sich selbst als Romanfigur inszeniert, am Grab des Literaten Manos Tassakos einer geheimnisvollen Frau namens Maria. Sie vertraut ihm in der Folge ein gelbes Dossier mit persönlichen Materialien von und zu Tassakos an. Tassakos ist der eigentliche Protagonist des Werkes, der, wie wir zu Beginn des Romans erfahren, Selbstmord verübt haben soll. So entrollt sich auf einer zweiten Ebene – als Roman im Roman – der Knäuel des geheimnisvollen Lebens und Todes des Helden, der sich als skrupelloser und unmoralischer Ränkeschmied und Intrigant sowie leidenschaftlicher Liebhaber Marias entpuppt. Letztere wird als sein weibliches Alter Ego dargestellt, die ihm – im Positiven wie im Negativen – Gleiches mit Gleichem vergilt. Eine entscheidende Rolle in der Handlung nehmen auch der Mentor von Tassakos, der große, mit dem Nobelpreis dekorierte Literat Kostis Roussis und dessen Neffe Nikos ein, die beide ebenfalls in einem engen Verhältnis zu Maria stehen. Die Handlung wird in der Folge stetig mit neuen dramatischen Ereignissen aufgeladen, welche die Spannung durchgängig aufrecht erhalten.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das gelbe Dossier

    Klappentext:
    Der skrupellose Athener Schriftsteller Manos Tassakos missbruacht in diesem Kriminalroman seine Mitmenschen als "Versuchstiere". Seine dabei gewonnenen Erkenntnisse sammelt er in einem gelben Dossier. Bevor er dieses Material literarisch verwerten kann, stirbt er auf mysteriöse Weise. Das voluminöse Aktenbündel fällt Jahre später . Karagatsis in die Hände. Der Verfasser des "Geleben Dossiers" tritt in diesem Meisterweerk mit seinem Namen auf und versucht als Detektiv, den rätselhaften Tod seines Schriftstellerkollegen aufzuklären.
    Für den bekannten Krimiautoren Petros Markaris ist die Romanidee "genial". In seinem Vorwort schreibt er: "Zwar ist Nikos Kazantzakis in Europa weitaus bekannter als M. Karagatsis, aber für mich ist Karagatsis ein ebenso großer Meister der Erzählkunst."
    Eigene Beurteilung:
    Also, zunächst einmal ist es nicht wirklich ein Krimi und dann gibt es auch keine wirklichen Ermittllungen. Der "Detektiv" bekommt das Dossier von einer Beteiligten überreicht, die ihm auch noch alles zusätzlich Notwendige dazu erklärt. Krimi ist anders. In den 60er Jahren sollte dieses Buch schon einmal den deutschsprachigen Literaturraum erobern - ist damals aber nicht wirklich angekommen.
    Von der Grundidee hat die Geschichte etwas von „Prince and Pauper“ von Mark Twain und erinnert darum stellenweise auch an den Film „Die Glücksritter“, der auf diesem Roman und der Kurzgeschichte „The Million Pound Bank Note“ beruht. Nur fehlt hier größtenteils der Humor, obwohl es schon einige ganz amüsante Dialogpassagen gibt.
    Zu Beginn der Geschichte sind aber zunächst alle Beteiligten ziemlich weinerliche und selbstgerechte Unsympathen, die oft nur deswegen schwierig auftreten um den anderen Unsympathen lästig zu erscheinen. Speziell Kostis Roussis ist als ein Lehrer auf dem Lande bereits vor seinem literarischen Erfolg und seinem Morphinismus ein sehr selbstgerechter sozialer Analphabet, der in seinem Egoismus nur noch von seinem jüngeren Bruder übertroffen wird, der dafür aber wenigstens Spaß am Leben zu haben scheint.
    Alle – wirkliche alle – Charaktere in diesem Roman sind in sehr bemüht nicht liebenswert und in den Momenten, in denen sie versuchen nett zu anderen zu sein oft so umständlich im Denken und Handeln, dass es leicht fällt, die Geduld mit ihnen zu verlieren. Wenn sie dann auch noch anfangen über Politik, Philosophie und Psychologie zu sinnieren und diskutieren, dann gibt das zwar einen erhellenden Einblick in die Art, wie solche Dinge anscheinend damals – 1956 – in Griechenland in einem Teil der Intelligenzia diskutiert worden ist, aber es wirkt dann auch eher wie eine Reihe von ziemlich bemühten Essays, als wie eine gute, schlüssige und ansprechende Erzählung. Bei einem ersten Versuch, M.Karagatsis‘ Werk im deutschsprachigen Raum in den 60er Jahren zu etablieren, konnten die wenigen übersetzten Werke die Kritiker und das Publikum damals nicht überzeugen. Und auch wenn die hier dargestellten Griechen und ihre Handlungen einige Aspekte der aktuellen griechischen Krise erklärlicher erscheinen lassen, so ist das doch vergleichsweise wenig Gewinn dafür, sich durch diese schleppend erzählte und wenig unterhaltende Geschichte zu quälen.
    Ich denke, auch 2016 wird dieses Buch nicht wirklich ankommen.
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Ausgaben von Das gelbe Dossier

Hardcover

Seitenzahl: 640

Besitzer des Buches 1

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