Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01

Buch von R. Scott Bakker, Andreas Heckmann

Zusammenfassung

Serieninfos zu Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01

Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01 ist der 1. Band der Krieg der Propheten Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2003. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2006.

Bewertungen

Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01 wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01

    Nachdem ich über das Buch so viele positive Kritiken gelesen habe, habe ich es zu Weihnachten geschenkt gekriegt und es in den letzten Tagen gelesen. Zum Inhalt kann ich nichts mehr hinzufügen, ohne ins spoilern zu verfallen, also lasse ich es lieber.
    Meinung:
    Ich bin mit hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen, wurde anfangs jedoch enttäuscht, da ich mich durch die ersten 150 Seiten gequält habe und immer nur ein oder zwei Kapitel gelesen habe, bevor ich es weglegen musste. Ich habe jedoch nicht aufgehört, da mich trotzdem die Handlung interessiert hat und es hat sich gelohnt: Nach dem es im Mittelteil immer seltener vorkam, das ich das Lesen einfach nur anstrengend fand waren die letzten 100 Seiten sehr gut und ich bin froh das ich durchgehalten habe und werde auch die anderen beiden Bücher lesen, weil mich der Ausgang interessiert. Ich glaube, das mein Problem bei diesem Buch darin bestand, dass ich mich mit keinem der Charaktere wirklich identifizieren konnte, was bei mir den Lesefluss deutlich hemmt und weil das Buch kein "Fantasyfastfood" ist sondern komplexe, tiefgründige Literatur, so dass man vermutlich nicht immer nur ein bisschen lesen kann, sondern für Lesegenuss viel am Stück lesen sollte.
    Die Idee für die Handlung ist nicht unbedingt neu, jedoch sind viele eigene Ideen enthalten und der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach nicht auf der Handlung sondern auf den Charakteren und den Verhältnissen zwischen ihnen. Auch das politische Geschehen rund um den Heiligen Krieg ist glaubwürdig beschrieben, detailliert und wirkt nicht wie bei anderen Romanen als aufgezwungene Nebenhandlung sondern ist wirklich Teil des Ganzen und trägt zum Interesse bei.
    Die 3 Hauptpersonen sind stark verschieden, haben jedoch eins gemeinsam: Sie haben Stärken und Schwächen, sind glaubhaft, haben Tiefen und sind gut geschrieben.
    Der Kundschafter Achamian ist von Selbstzweifeln geprägt auf seiner Suche nach Hintergründen und durch seinen Orden durch Träume aus der Vergangenheit geprägt. Im Gegensatz zu anderen Mandati ist er jedoch kritischer unddies sorgt dafür, dass er doch menschlich rüberkommt und noch zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheiden kann. Er wirkt auch, als ob er seine beste Zeit schon hinter sich hat und eigentlich alles Geschehene hinterfragt. Dennoch gibt es auch bei ihm bessere Zeiten und er wirkt dadurch nicht wie ein durchweg deprimierter Mensch. Der Barbar Cnaiür entspricht zwar in vielen Hinsichten einem Krieger wie er im Klischeebuche steht, jedoch bleibt es nicht dabei und R. Scott Bakker schafft es aus diesem Klischee heraus einen Menschen zu schaffen, der durch sein Umfeld und seine Vergangenheit zu dem geworden ist,was er ist. Er ist nicht wie der typische Barbar dumm, obwohl er von vielen so gesehen wird. Er ist durch seine Erfahrung klug und kann sich so vielem zur Wehr setzen unteranderem der Beeinflussung durch Kellhus. Kellhus ist ein Mönch der Dunyain, der ihre Ideologie, den „Logos“, verinnerlicht hat und es schafft Menschen zu beeinflussen, da er anhand ihres Verhaltens und ihrer Gesichtszüge, teilweise vor ihnen weiß, was sie tun werden. Er gehört zu den eher mystischen, seltsamen Figuren, da man relativ wenig über ihn erfährt und man vielmehr nur sein Handeln sieht. Wahren mir nach dem Ende dieses Buches die Ambitionen anderer Figuren und Organisationen relativ klar, bleibt der Orden der Dunyain seltsam und ich frage mich waswirklich hinter Kellhus Aufbruch dahinter steckt, da ich glaube, dass dem Leser hier etwas verheimlicht wird.
    Alles in allem gebe ich dem Buch da ich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch recht zufrieden bin mit dem Buch und irgendwann die Fortsetzungen lesen werde. Wer nach leichter Kost sucht, sollte die Finger von diesem Werk lassen, wer jedoch ein realistisches Fantasybuch mit Schwerpunkt auf die Charaktere sucht, wird bei diesem Buch fündig.
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  • Rezension zu Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01

    So, ein paar Tage nachdem ich Schattenfall beendet habe, kommt hier jetzt meine Rezi dazu. Kritik und Anmerkungen wie immer willkommen .
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    INHALT
    Im ersten Band seiner Trilogie entführt uns R. Scott Bakker in das Land Earwa, wo der neue Vorsteher der Tausend Tempel gerade den Heiligen Krieg gegen die Heiden im Süden ausgerufen hat. Mitten in dem dadurch entstehenden Wirrwarr und den politischen Verwicklungen begegnet der Leser einzelnen Menschen, deren Schicksal auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Heiligen Krieg verwoben ist: da ist der Hexenmeister Drusas Achamian, der für seinen Orden die Hintergründe des Krieges aufspüren soll; der Kriegerhäuptling Cuinan schließt sich dem Heer an, um Rache am Mörder seines Vaters zu üben; Anasûrimbor Kellhus, ein Mönch, sucht nach seinem Vater, was ihn wie zufällig ebenfalls in den Krieg hineinzieht. Bald zeigt sich, dass jede am Krieg beteiligte Fraktion ihre eigenen Interessen verfolgt und zudem zeichnet sich ab, dass noch weit ältere Mächte in den Konflikt verwickelt sind.
    KRITIK
    Der erste Band der Trilogie „Der Krieg der Propheten“ beginnt langsam, fast gemächlich: der Leser erfährt von der Ausrufung des Heiligen Krieges und begleitet den Hexenmeister Achamian auf seiner langwierigen und recht fruchtlosen Suche nach den Hintergründen. Vor allem in der ersten Hälfte des Romans passiert handlungstechnisch relativ wenig, auch wenn die politischen/religiösen Verflechtungen sehr komplex und interessant sind, in der zweiten Hälfte geht es dann aber schon wesentlich spannender zu. Man verliert nie den roten Faden der Geschichte nicht aus der Sicht und verfolgt die Bemühungen der Charaktere gespannt weiter.
    Diese sind es auch, die den Roman außergewöhnlich gut machen. Alle Charaktere sind sehr vielschichtig und glaubwürdig und haben alle ihre Fehler und Schwächen. So ist Achamian, mit dem man sich als Leser wohl am besten identifizieren kann, ständig von Selbstzweifeln geplagt und sieht seine Tätigkeit als Kundschafter für seinen Orden sehr nüchtern und pragmatisch – und sich als bloßen Handlanger der Mächtigen, der eigentlich etwas tun will, aber es wegen äußerer Umstände doch nicht kann. Kellhus hingegen wirkt auf den Leser eher befremdlich und mysteriös. Er gehört einem alten Mönchsorden, den Dunyain an, und ist voll ihren Glaubensgrundsätzen verschrieben. Er vermag jegliche Gefühlsregungen und Stimmungen aus den Gesichtern, Gesten und Worten seines Gegenübers zu entziffern, ist selbst jedoch völlig frei von Emotionen und ein durch und durch rational bestimmtes Wesen. Die tiefgründigen, teilweise philosophisch anmutenden Dialogszenen zwischen ihm und anderen Figuren sind jedes Mal fesselnd, da er zwar fremdartig wirkt, aber auf seine Art unheimlich faszinierend ist. Seine wahren Beweggründe und Ziele bleiben bis zum Ende undurchschaubar und versprechen Spannung für die nächsten Bände.
    Dann ist da noch der Krieger Cuinan, der seinen Stamm verlässt, um im Süden Rache am Mörder seines Vaters zu nehmen. Er ist recht roh und verkörpert sehr gut den wilden Krieger, trotzdem kann der Leser sich in den aus seiner Sicht erzählten Passagen gut mit ihm identifizieren und versteht ihn und sein Handeln. Wenn dann aber später davon berichtet wird, wie er eine Gefangene missbraucht, ruft dies Verachtung im Leser hervor und diese Gegensätze hinterlassen sehr gemischte Gefühle. So schafft Bakker es, die Figur außerordentlich menschlich wirken zu lassen, obwohl Cuinan dem „Klischeekrieger“ nüchtern betrachtet doch ziemlich ähnlich ist.
    Einzig die zwei weiblichen Hauptcharaktere sind vielleicht etwas zu sehr in die passive Opferrolle gedrängt und tragen bisher selbst fast nichts zur Handlung bei. Vielleicht bekommen sie in den folgenden Bänden wichtigere Rollen – interessant genug wären sie auf jeden Fall.
    Der Roman bezieht seine Spannung also vorrangig aus den Charakteren und den Beziehungen zwischen ihnen. Wenn der rationale, zielstrebige Kellhus auf den stürmischen, wütenden Cuinan trifft, der ihm aber intellektuell gewachsen ist wie kaum ein anderer, entsteht eine unglaubliche Spannung. Der Heilige Krieg ist zwar als zentrales Element der Handlung stets vorhanden und bietet ein fesselndes Thema, doch mindestens genauso spannend ist es, zu verfolgen, wie es den Hauptfiguren auf ihrem Weg ergeht und welches Schicksal sie erwartet.
    Auch alles Weitere ist sehr realistisch gehalten. Die politischen Verwicklungen und das Hin und Her zwischen den unterschiedlichen Fraktionen wirken sehr glaubwürdig und sind spannend. Die Welt als Ganzes ist ebenfalls realistisch, und sehr detailliert ausgearbeitet – auch wenn dies nur nebenläufig in die Geschichte eingewoben wird und Bakker keine Zeit mit langen Landschafts- oder Architekturbeschreibungen verliert.
    FAZIT
    „Schattenfall – Der Krieg der Propheten 1“ ist ein sehr gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie. Die Handlung ist stimmig und spannend, doch vor allem überzeugen die glaubwürdigen und interessanten Figuren, auf deren Charakter und Gedanken der Autor ganz klar sein Hauptaugenmerk legt. R. Scott Bakker zeigt auf beeindruckende Weise, wie die verschiedensten Individuen aus verschiedensten Gründen in ein so großes Ereignis wie den Heiligen Krieg verwickelt werden und seziert ihre Gedanken und Gefühle dabei auf fesselnde Art.
    Jetzt warte ich sehnsüchtig darauf die Fortsetzung zu lesen ...
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Ausgaben von Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

Hardcover

Seitenzahl: 654

Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01 in anderen Sprachen

  • Deutsch: Schattenfall. Der Krieg der Propheten 01 (Details)
  • Englisch: Thedarkness That Comes Before (Details)

Besitzer des Buches 39

Update: