Wie der Wind die Liebe fand

Buch von Nina Leisten

Bewertungen

Wie der Wind die Liebe fand wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wie der Wind die Liebe fand

    Klappentext:
    "Was hat dir deine Oma damals erzählt?"
    "Ach, sie kannte viele Geschichten."
    "Aber was genau hat sie dir gesagt, was hier auf dich lauert?"
    Als sich Ford auf die Worte seiner Großmutter konzentrierte, verlor sich sein Blick im Wasser. Geistesabwesend starrte er vor sich hin. "Sie sagte: Geh niemals alleine in den Wald, denn wenn du alleine gehst, dann können sie dich holen!"
    "Wer sind Sie?", fragte ich unsicher.
    "Die verfluchten Seelen. Sie sind in diesem Wald gefangen. Die Seelen der bösen Menschen!"
    Obwohl ich wusste, dass er mich nicht sehen konnte, schien es, als würde er mir abermals direkt in die Augen blicken. "Sag mir, ob es wahr ist. Bist du eine böse Seele, verdammt und für immer hier gefangen?"
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine Hände auf seine bleichen, kalten Wangen. "Verdammt? Nein, das bin ich nicht. Böse? Ich weiß nicht, ob man eine solche Frage über sich selbst beantworten kann. Kann man sich selbst überhaupt als böse empfinden? Ich glaube nicht. Aber gefangen? Ja, das bin ich."
    Inhalt:
    Es handelt sich bei dem Buch um den Debütroman der Autorin und soll der erste Teil einer insgesamt vierteiligen Reihe sein.
    Der Anfang des Buches beschäftigt sich mit einer sehr interessanten Sichtweise auf das Leben nach dem Tod. Die Idee ist, dass jeder Mensch seine Bestimmung finden muss. Wenn man sein Leben normal gelebt hat und eines natürlichen Todes gestorben ist, wird man wiedergeboren. Wenn man nun aber z. B. durch einen Unfall zu früh aus seinem Leben gerissen wurde und seine Bestimmung noch nicht erfüllen konnte, dann landet man als Seele in einem sogenannten Seelenkreis. Dort befindet man sich die nächsten Monate und kann über das eigene Leben nachsinnen. Verlassen kann man den Seelenkreis zunächst nicht.
    Um dauerhaft aus dem Seelenkreis heraus zu gelangen, muss man seine Bestimmung finden. Das gestaltet sich allerdings etwas schwierig, da man zunächst an einen festen Ort gebunden ist.
    Näheres dazu kann man hier lesen:
    Lilou befindet sich schon für eine längere Zeit im Seelenkreis, als sie eigentlich müsste. Bisher fehlte ihr der Mut zum „Springen“. (Ohne hier groß Details zu verraten: Mit "Springen" ist gemeint, dass die Seelen für einen definierten Zeitraum den Seelenkreis verlassen können, um als Mensch ihre Bestimmung zu finden.) Normalerweise können Menschen, die sich in Umgebung eines Seelenkreises aufhalten die Seelen nicht sehen, aber ohne zu wissen warum, kann Ford Lilou wahrnehmen. Die beiden verbringen den Sommer gemeinsam und kommen sich näher. Lilou erzählt Ford von sich und den anderen Seelen. Sie will ihren Mut zusammen nehmen und die nächsten Monate als Mensch verbringen. Es geht in der Planung allerdings etwas schief und Ford erwartet Lilou nach dem Sprung nicht. Mit Unterstützung gelangt Lilou schließlich nach Nürnberg, wo Ford studiert. Lange Zeit scheint Ford nicht auffindbar, bis sie sich dann endlich zufällig begegnen...
    Meine Meinung:
    Die Grundidee der Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen und die Welt, die die Autorin erschaffen hat, fand ich sehr faszinierend. Einer vergleichbaren Idee bin ich bis jetzt noch nicht begegnet. Umso mehr, bin ich am Ende enttäuscht gewesen, dass das Buch doch einige Unstimmigkeiten aufweist. Aber von vorne: Die Geschichte ist aus der Sicht von Lilou geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Immer wieder kommen Sprünge in vergangene Leben von Lilou, die nicht zu viel auf einmal verraten, einen aber neugierig machen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Lilou und Ford geht mir anfangs etwas zu schnell, was aber wahrscheinlich Geschmacksache ist.
    Das anfängliche Zurechtfinden in der Menschenwelt wurde auch noch interessant gestaltet, aber danach ging es in meinen Augen bergab. Ich habe Verständnis dafür, dass junge Leute/Studenten viel feiern und auch öfters mal über die Stränge schlagen. Aber wenn die Leute wirklich Alkohol in den Massen trinken würden, wie die Autorin es darstellt, wären sie alle nach kürzester Zeit Alkoholiker!! Dramatisiert wird das allerdings in der Geschichte nicht dargestellt, eher als wäre das doch völlig normal und okay. Damit kann ich mich nicht wirklich identifizieren und finde es doch sehr bedenklich. Die Begründung von vielen Amazon-Kommentaren: „Das wäre in der heutigen Zeit nun mal so!“, lasse ich hier nicht gelten. Ich bin selber noch nicht so alt und in meinem Bekanntenkreis habe ich so ein Konsumverhalten nicht beobachten können. Eher treibt man durch diese Verharmlosung Jugendlichen zum Alkoholkonsum.
    Im allgemeinen ließ die Handlung in der Menschenwelt etwas zu wünschen übrig. Neben dauernden Studentenpartys mit viel Alkohol und Drogen, geht es noch viel um Sex und.....hmmm....leider nicht wirklich viel mehr.
    War mir die Protagonistin zu anfangs noch sympathisch, so war sie es spätestens nach dem erneuten Zusammentreffen mit Ford nicht mehr. Wenn man im Hinterkopf hat, dass Lilou schon ein paar Leben hinter sich hat, so kann man doch erwarten, dass sie sich nicht wie ein zum ersten mal verliebter, pubertierender Teenager verhält. Gleichzeitig wurde ich auch mit Ford das ganze Buch über nicht richtig warm. Seine Gefühle für Lilou kaufe ich ihm bis zum Schluss nicht wirklich ab. Teilweise war er mir sogar richtig unsympathisch.
    Zu den anfangs angedeuteten Unstimmigkeiten will ich nicht so viel sagen, dass würde jetzt zu sehr in die Tiefe gehen. Möglicherweise werden sie sich in der Fortsetzung auch auflösen.
    Hier noch der kleine Hinweis darauf, dass es auch ein paar „dunkle Gestalten“ in der Geschichte gibt und auch ein paar übersinnliche Fähigkeiten, die sich aber sehr in Grenzen halten.
    Zusammenfassend tue ich mich bei der Bewertung und dem Aussprechen einer Leseempfehlung etwas schwer.
    Vergeben habe ich Sterne, weil der Anfang wirklich toll war und die Idee klasse. Da es das erste Buch der Autorin war, kann es auch gut sein, dass die Fortsetzung um einiges besser wird. Das Ebook gibt es für 1,99€, sodass man es ruhig mal lesen und selber beurteilen kann.
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Ausgaben von Wie der Wind die Liebe fand

E-Book

Seitenzahl: 234

Taschenbuch

Seitenzahl: 242

Besitzer des Buches 4

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