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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Werke

    Klappentext:
    MIt Lu Xun begann die moderne chinesische LIteratur, und bis heute ist er ihre prägende Leitfigur geblieben. Gleichzeitig ist er ein Erzähler und Denker vons tupender Aktualität, in dessen Werk Melancholie und Militanz, Ironie und Trauer verschmelzen.
    "Lu Xun gehört zur Weltliteratur seiner Epoche wie Mandelstam und Pessoa, Kafka und Eliot."
    Manfred Pabst, Neue Zürcher Zeitung
    "Die Zürcher Werkausgabe ehrt einen Großen, der alle Zweifel, alle Pression, alle Einsamkeit durchlitt, die dieses Zeitalter für einen Wahrheitssucher bereithält - eine Jahrhundertgestalt, an der jeder Versucheiner Kanonisierung oder Vereinnahmung scheintern mit."
    Neues Deutschland
    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
    Lu Xun ( 1881 – 1936) gilt als einer der ersten und einflußreichsten modernen chinesischen Autoren, der durch die Verwendung von Umgangssprache in seinen Texten und den Einbezug ausländische – vor allen europäischer – Einflüsse die chinesische Literatur von den klassischen formalen und inhaltlichen Vorgaben löste und damit für die breitere Masse – und ausländische Leserinnen und Leser – zugänglicher machte.
    Die vorliegende Werkausgabe sammelt sechs seiner Werke in zwei Bänden. Die jeweiligen Bücher werden gegen Ende noch durch überaus umfängliche Endnoten ergänzt.
    Band I:
    Blumen der Frühe am Abend gelesen (orig.: Zhao Hua Xi Shi)
    In dieser Sammlung von Kurztexten betätigt sich Lu Xun in erster Linie autobiographisch, indem er in ihnen an Hand von Kritik, die an ihm und seinem Werk geübt worden ist – und an Hand von Kritik, die er am klassischen System und auch am politischen System üben will – seine eigene Geschichte und die auf ihn wirkenden Einflüsse ab seiner frühen Jugend beschriebt – und unter anderem erklärt, warum er Katzen nicht wirklich schätzt.
    Diese größtenteils sehr satirischen Texte sind voller interessanter Sprachbilder und Metaphern und zeigen deutlich einige der literarischen und gesellschaftspolitischen Hauptanliegen des Autoren.
    Altes frisch verpackt (orig. Gushi Xinbian)
    In dieser Anthologie versammelt Lu Xun acht klassische Geschichten der chinesischen Literatur – wie etwa die Hintergrundgeschichte des Mondfestes – in einer modernisierten bzw. erweiternden Form, so dass man etwa in „Die Flucht zum Mond“ eine Art Korrektur der bekannteren Ursprungsgeschichte bekommt – oder in „Die Nachfahren der Göttin“ eine sehr nachdenklich stimmende Neufassung eines klassischen Schöpfungsmythos.
    Alle diese Geschichten haben neben ihrer zitierend-satirenden Funktion auch einige literarische und politische Bezüge zu ihrer jeweiligen Entstehenszeit, so dass sich hier die Lektüre der Endnoten wirklich lohnen kann.
    Das Totenmahl (orig. Fen)
    Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Essays, die Lu Xun für Zeitschriften geschrieben hat, sowie einige Reden, die er zu verschiedenen Anlässen gehalten hat.
    In diesen Texten setzt er sich mit der Rolle der Frau, der Stellung der Chinesen in der Welt und ihrem Charakter – die er beide überaus negativ sieht – und einigen damals aktuellen politischen Entwicklungen auseinander. Dabei erweist er sich als überaus kritisch und greift unter anderem Prinzipien, wie die Filialität oder Opfer der Keuschheit an, die seiner Meinung nach mit zur moralischen Rückständigkeit des chinesischen Volkes beitragen.
    Andere Aufsätze beschäftigen sich mit der menschlichen Evolution, der europäischen Wissenschaftsgeschichte und insbesondere mit dem Einfluss der europäischen Literatur auf die Literaturen der Welt, wobei er insbesondere Lord Byrons Werk hervorhebt.
    Nicht alles wird hier jeden interessieren, aber trotz seiner Selbstkritik, sind die Texte auf jeden Fall sprachlich weitgehend ansprechend und inhaltlich immer wieder überraschend. Und der ausgiebige Endnotenapparat ist hier überaus hilfreich.
    Band II:
    Applaus (orig. Nahan)
    Die vorliegende Sammlung von Kurzgeschichten zeigt Lu Xuns Weg zur Position eines Vordenkers und „-schreibers“ über die Verurteilung des alten Kaiserreichs ("Das Tagebuch eines Verrückten", „Ein heller Glanz“), kafkaeske Einflüsse ("Eine Bagatelle"), eine Betrachtung der Veränderung der eigenen Lebensumstände („Heimat“,) und die der chinesischen „Durchschnittsbauern“ ("Die wahre Geschichte des Herrn Jedermann") und vieles mehr.
    Zwischenzeiten – Zwischenwelten (orig. Pangchuan)
    Auch in dieser Kurzgeschichtensammlung gibt es wieder Geschichten mit eher kafkaesken Zügen, wie etwa „Ein Gelehrter namens Gao“ und eher autobiographische zur Veränderung der eigenen Lebensumstände, wie etwa „Der Einsame“. Überhaupt geht es in vielen der Geschichten um persönliche Tragödien, die entweder einem Erzähler selbst, oder auch einigen seiner Bekannten aus Kindheitstagen geschehen sind, die Frage nach dem Schreiben über das Glück in der Ehe und zwischen Brüdern.
    Das trunkene Land (orig. Jiwai ji shiyi)
    Hier liegt eine Sammlung sämtlicher Gedichte Lu Xuns vor – und eine längere Reminiszenz am Ende. Die Gedichte sind thematisch vielfältig und aufgeteilt in Gedichte im klassischen Stil, Gedichte in Umgangssprache und Balladen. Wie in jeder Gedichtssammlung findet man dabei leicht zugänglich erscheinende Texte, leicht dahinplätschernde Beobachtungen und einige eher undurchdringlich wirkende Texte.
    Herr Kubin, als Herausgeber, hat in einem längeren Nachwort seine eigenen Erfahrungen mit Lu Xuns Welt ab 1968 dargestellt, einschließlich der Arbeiten und Studien, die schließlich zur vorliegenden Werkausgabe geführt haben.
    Auch dieser Band endet mit einem umfänglichen Anmerkungsapparat, wobei diesmal einige der Anmerkungen deutlich länger sind, als es die Gedichte sind, auf die sie sich beziehen und dabei allerlei mehr oder minder interessante biographische Informationen beinhalten – aber auch verschiedene Interpretationsansätze.
    Man kann diese Werkausgabe mit und ohne die Anmerkungen genießen, was vom jeweiligen Leseziel eines Rezepienten abhängt. Das Schöne dieser Ausgabeform ist dabei, dass man tatsächlich die Wahl hat. Eine sehr treffende und nützliche Darstellung des Werks eines der wichtigsten Autoren der modernen chinesischen Literatur.
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Ausgaben von Werke

Hardcover

Seitenzahl: 1.600

Besitzer des Buches 1

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