Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Buch von Haruki Murakami, Ursula Gräfe

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Der junge Tsukuru Tazaki ist Teil einer Clique von fünf Freunden, deren Mitglieder alle eine Farbe im Namen tragen. Nur Tsukuru fällt aus dem Rahmen und empfindet sich – auch im übertragenen Sinne – als farblos. Als er nach der gemeinsamen Schulzeit nach Tokyo geht, tut dies der Freundschaft keinen Abbruch. Zumindest nicht bis zu jenem Sommertag, an dem Tsukuru voller Vorfreude auf die Ferien nach Nagoya zurückkehrt – und herausfindet, dass seine Freunde ihn plötzlich und unerklärlicherweise schneiden. Er erhält einen Anruf: Tsukuru solle sich in Zukunft von ihnen fernhalten, er wisse schon, warum. Verzweifelt kehrt Tsukuru nach Tokio zurück, wo er ein halbes Jahr am Rande des Selbstmords verbringt. Viele Jahre später offenbart sich der inzwischen 36-Jährige seiner neuen Freundin Sara und stellt sich, von ihr ermutigt, den Dämonen seiner Vergangenheit.
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Über Haruki Murakami

Der Japaner Haruki Murakami wurde als Autor von Büchern mit surrealistischen Elementen bekannt. Der 1949 in Kyōto geborene Sohn eines Lehrer-Ehepaares studierte an der Universität von Waseda Theaterwissenschaften und arbeitete nebenbei in einem Plattenladen. Mehr zu Haruki Murakami

Bewertungen

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki wurde insgesamt 75 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Leider auch ein eher farbloser Murakami

    Abroxas

  • das kann ich nicht in 30 Zeichen zusammenfassen.

    Frühlingsfee

  • Vlt. ein literarisches Kunstwerk, aber eins, das in mir keine Saite zum Klingen bringt, langweilig - Geschmacksache

    Smoke

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Die ersten 100 Seiten dieses Romans fand ich ziemlich langweilig, denn das farblose Leben eines Ingenieurs wird geschildert, mit seiner Gedankenwelt kann ich wenig anfangen. Den Inhalt werde ich nicht nochmals wiederholen. Mich stören die offenen Fäden, die nicht eingewoben werden. Haida, der neue Freund kommt, nimmt sehr viel Platz ein, und ist genauso plötzlich wieder verschwunden. Und was tut unser Held? Warum sucht er ihn nicht? Warum nimmt er das Schicksal so einfach hin und tut nichts dagegen? Und das schon zum zweiten mal in seinem Leben?
    Wenn das ein Gleichnis sein soll, dann habe ich es nicht verstanden. Was ist ein Traum, und was ist die Wirklichkeit?
    Teilweise ist die Sprache sehr schön, gefühlvoll, wunderschöne Bilder werden aufgebaut. Z.B. hier auf Seite 81:
    […]
    und dann wieder recht banal. Tsukuru ist ein Nerd, eindimensional, langweilig und ein typischer Ingenieur, der erst zum selbstbestimmten erwachsenen Mann wird und sich nicht mehr nur treiben lässt, als er eine interessante Frau kennenlernt. Sie ermutigt ihn, sich mit den alten Freunden zu treffen und Antworten auf die ungeklärten Fragen von damals zu suchen.
    Ich lege das Buch mit einem Fragezeichen zur Seite. Ich glaube nicht, dass ich so schnell wieder einen Murakami lesen möchte. Noch dazu, nachdem man mir gesagt hat, dass die anderen Romane noch mehr surreale Elemente und Anspielungen auf die Popkultur haben ...
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  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Ich muss dazu sagen, dass dies erst mein zweiter Murakami ist. Zuerst habe ich von ihm „Hardboiled Wonderland“ gelesen, was mich von der Story her zwar irgendwie verwirrte, aber trotzdem wegen des Schreibstils gefangen nahm und an das ich heutzutage auch immer mal wieder denken muss.
    So habe ich mir dann „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ auf meinen Reader geladen und ich muss wirklich sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde!
    Im gegenteil finde ich diesen Teil sogar noch um einiges besser.
    Der Sprachstil hat meine Erwartungen hier mehr als erfüllt. Sehr gefühlvoll beschreibt Murakami die Geschichte Tsukuru Tazakis, der irgendwann von seinen besten Freunden ohne Grund verstoßen wird. Sechzehn Jahre später macht er sich auf, den Grund dafür in Erfahrung zu bringen, damit er sich ganz auf seine neue Liebe einlassen kann.
    Sehr schön ist dabei die Entwicklung Tazakis zu sehen, der sich vom zweifelndem, am Abgrund stehenden in einen selbstbewussteren, aktiveren Mann entwickelt.
    Interessant waren für mich vor allem die Geschichten, die seine alten Freunde erzählten und bei denen klar wird, dass jeder auch Schicksalsschläge zu verkraften hat und sich teilweise verleugnen muss, um zu überleben.
    Ich will auch gar nicht mehr verraten, da sonst viel des Reizes an der Geschichte verloren geht.
    Für mich ist klar, dass ich zeitnah noch weitere Romane Murakamis mein Eigen nennen und lesen werde!
    Fazit:
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  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    […]
    ??? Wo hast Du denn das her? Wo habe ich denn das geschrieben? Ich habe geschrieben, dass ich auf Seite 100 war. @Eol, wenn es Dir Spaß macht, darfst Du gerne Beiträge schreiben und in Rollenspielchen mit Dir selbst diskutieren, kein Problem für mich, das gilt auch für Das Lied von Eis und Feuer.
    Zu Deinem Spoiler: Ich kann mich nicht gut genug an diese Einzelheiten im "Aufziehvogel" erinnern, um einen Bezug zum Inhalt herzustellen. Doch der Spoiler klingt für mich jetzt nicht nach Esoterik - könnte das evtl. etwas Poetisches sein?
    Ich fand beim Lesen die Rundheit der Struktur im Roman, wie sich alles ineinandergefügt hat, so schön. Obwohl ich die Liebesbeziehung von Aufziehvogel zu seiner Frau (?) banal fand, die Zeitungsartikel im "Aufziehvogel" für mich ein unkreatives und schlecht geschriebenes literarisches Hilfsmittel darstellten und ich so meine Problemchen mit der Murakamischen Erotik hatte (das Rumgelutsche an dem Riesenmuttermal im Gesicht war ausgesprochen widerlich für meinen Geschmack), hat für mich doch die schöne Stimmung, die Murakami für mich mit dem Zusammenführen der gesamten Handlungsfäden erzeugt hat, deutlich überwogen. Deshalb die 4,5 Sterne. Ich werde das Buch nicht noch einmal lesen. Ich würde es gerne als ein für meinen Geschmack schönes Buch von diesem Autor in Erinnerung behalten.
    Das ändert jedoch nichts daran, dass ich die ersten hundert Seiten in den "Pilgerjahren" überhaupt nicht mag. Es ist bei mir nun mal kein positiver Funke übergesprungen - warum, habe ich ja schon erklärt. Ist es denn so schlimm, wenn andere Leute dieses Buch nicht gut finden, @Eol? Ich finde es ja gut, dass Du Murakami mit Zähnen und Klauen verteidigst und Du so ein treuer Fan bist. Das finde ich ja fast sympathisch. Aber dass Du mich mit Aussagen, die ich so nicht gemacht habe, für doof erklären willst, ... naja, wie auch immer ... wenn Du meinst, dann bin ich halt zu doof, um den hyperliterarischen Wert dieses phantastischen Buches zu erkennen. Reicht Dir das? Langt Dir das, damit endlich wieder Frieden ist? (Ich werde auch nicht mehr posten, dass ich das Ende furchtbar fand).
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  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Nicht nur Herr Tazaki ist farblos.
    Auch der Roman ist von einer tiefen Unscheinbarkeit geprägt, man kann es fast schon mit Lethargie umschreiben. Die Figuren sind blass, fast leblos, und dieses Gefühl schlägt sich auch auf die Handlung nieder. Der Protagonist nennt es selber „Leere“, und diese Leere soll ja wirklich in Japan das fünfte Element sein. Nur ein Gefäß, eine äußere Hülle, in welches andere Menschen Inhalte einfügen können. Aber wäre es das, was uns der Autor vermitteln möchte, dann wäre das Konzept erfolgreich …
    Herr Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt, lebt in Tokio in einer zwei Zimmerwohnung, die ihn sein Vater vererbt hat, arbeitet als Ingenieur bei einer Bahngesellschaft, die Bahnhöfe baut und instand hält. Seit kurzer Zeit hat er eine Freundin, Sara, die mit ihm evtl. eine längere Beziehung eingehen möchte, wenn da nicht diese Leere wäre …
    So, das ist nun der Punkt, warum Tazaki nach 16 Jahren in seine Vergangenheit zurückreisen soll und gleichzeitig auch der Knackpunkt, warum der Roman nicht aufgeht.
    Denn in seiner Jugend war er einer von Fünf. Fünf Freunde, eine verschworene Gemeinschaft, zwei Mädchen und drei Jungs, und eines Tages stößt man ihm aus dieser Gruppe aus! Ohne Begründung lässt man ihm sagen, dass er sich nicht mehr melden solle – den Grund wüsste er. Weiß er aber nicht …
    >>Dass der Fluss der Zeit all unsere fabelhaften Möglichkeiten mit sich fortgetragen hat und sie nun verschwunden sind.<<
    Für mich ist diese Geschichte nicht wirklich nachvollziehbar. Und vielleicht hat Stefan Zweifel damit Recht, wenn er sagt, sie wäre sehr japanisch, denn ich kann es mir nicht vorstellen, das diese Geschichte so bei uns geschehen wäre. Unvorstellbar ist für mich einfach der Tatbestand, dass man nicht nachfragt, dass man es so hinnimmt und sich quasi für andere aufopfert ohne den Hergang zu verstehen.
    An Tiefe oder Farbe gewinnt der Roman erst dann als Tsukuru und Eri in Finnland miteinander sprechen. Und so lässt mich dieser Roman mit der Unentschlossenheit zurück, dass es sich entweder um einen schlechten Roman handelt oder ich aufgrund meiner Kultur einen anderen Zugang zum Geschehen habe …
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  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Mich persönlich hat der Roman eher enttäuscht zurückgelassen. Anfangs habe ich ihn noch recht gern gelesen und war gespannt, wie sich die Geschichte um den farblosen Tsukuru entwickeln würde. Ich hege im Allgemeinen große Sympathien für vermeintlich "farblose" Protagonisten, die nicht auf Anhieb das Leserherz erobern, sondern sich uns erst nach und nach erschließen. Eine Figur auf diese Weise kennen und schätzen zu lernen, finde ich spannend und ich lasse mich sehr gern darauf ein. Murakami machte es mir da allerdings sehr schwer. Zum einen langweilte mich die Sprache, die auf mich banal und spröde wirkte und sich oft auf das bloße Aufzählen von Handlungsschritten beschränkte. Zum anderen hätte ich mir mehr Einblicke in Tsukurus Gedankenwelt gewünscht, auch in die der anderen Personen. Das war mir alles zu eindimensional und auf Äußerlichkeiten reduziert. Regelrecht gestört hat mich das permanente Nennen von Markennamen und Luxusartikeln. Verdient ein Autor daran, wenn er diese Art der Schleichwerbung in seinen Text einbaut? Wieso tut er das?
    Ich vergebe wohlwollend drei Sterne, mehr ist von meiner Seite aus leider nicht drin.
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  • Rezension zu Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Nach dem Mammutwerk 1Q84 meldet sich Haruki Murakami nun wieder mit einem weniger verworrenen Stück Literatur zurück und führt den Leser dabei trotz vermeintlich überschaubar-realistischen Grundtenors wieder in äußerst melancholische Gefilde rund um die Unabwägbarkeiten und Schwierigkeiten des zwischenmenschlichen Miteinanders, bzw. der bedrückenden Gefühlswelten in Zeiten zerstörerischen Alleinseins. Und brilliert dabei einmal mehr.
    Die Geschichte dreht sich um Tsukuru, einem fast schon typischen Murakami-Außenseiter, der noch viele Jahre später mit den Folgen eines für ihn traumatisch-desaströsen Erlebnisses in seiner Jugendzeit zu kämpfen hat. Aus heiterem Himmel wird er von den Menschen verstoßen, die ihm die Welt bedeuten - seinen vier Freunden mit den farbenfrohen Nachnamen. Seither fehlt die Farbe in Tsukurus Leben (was für ein wunderschönes Gleichnis!), insbesondere da er nie erfahren hat, warum er plötzlich ausgestoßen wurde, und Distanz und Einsamkeit prägt bis auf weiteres sein Leben. Bis er erkennt, dass er seine Vergangenheit aufarbeiten muss, wenn er seinem Leben noch eine positive Wende geben mag. Und erkennt, dass die Farben im Leben stets nur Nuancen sind.
    Dabei gelingt es Murakami, wieder das klassische 'Feeling' bei der Lektüre seiner Bücher aufkommen zu lassen - Fans und Freunde des Autors wissen sicher was ich meine. Ich würde es als bittersüße Melancholie beschreiben, ein Exkurs mit Sogwirkung, welcher den Leser tief in die Gedankenwelt des Autors hineinzieht und stets nachdenklich, grübelnd, einfach auf eine ganz besondere Weise zurücklässt. Das ist bei Murakamis ganz großen Würfen (Mr Aufziehvogel, Wilde Schafsjagd, Naokos Lächeln) genauso gelungen, wie in diesem leider viel zu kurzen (und dennoch genau richtig) Roman. Ein feinfühliger Exkurs über die Lasten menschlichen Schicksals ist 'Die Pilgerjahre des farblosen Herrnz Tazaki' geworden - nach den guten, aber dennoch nicht ganz an die Klasse vorhergehender Werke heranreichenden Romanen 'Afterdark' und '1Q84' wieder ein Murakami in Höchstform. Ganz groß!
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Ausgaben von Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 321

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:57h

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (Details)
  • Englisch: Colorless Tsukuru Tazaki and His Years of Pilgrimage (Details)
  • Französisch: L'incolore Tsukuru Tazaki et ses années de pèlerinage (Details)
  • Italienisch: L'incolore Tazaki Tsukuru e i suoi anni di pellegrinaggio (Details)
  • Japanisch: Shikisai O Motanai Tazaki Tsukuru to Kare No Junrei No Toshi (Details)
  • Spanisch: Los años de peregrinación del chico (Details)

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