Wir fallen nicht

Buch von Seita Vuorela, Tanja Küddelsmann

Bewertungen

Wir fallen nicht wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wir fallen nicht

    Verlagstext
    Die Brüder Mitja und Wladimir verbringen ihre Sommerferien am Meer, doch der Urlaub wird von einem Unglück überschattet: Mitjas bester Freund ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Mitja unternimmt ausgedehnte Streifzüge und freundet sich mit einigen Jungen an, die ihr Lager am Strand aufgeschlagen haben. Aber ihr kleines Reich ist nicht nur ein Abenteuerspielplatz für Vagabunden - es ist eine Welt voller Mystik und Magie, die Mitja immer stärker in ihren Bann zieht.
    Die Autorin
    Seita Vuorela, geb. 1971, lebt in Turku (Finnland). Sie hat Literatur- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Women's Studies studiert und als Journalistin, Fotografin und Lehrerin gearbeitet. Ihre Bücher zeichnen sich durch eine besondere Sprache aus und haben verschiedene Preise erhalten.
    Inhalt
    Seita Vuorelas Jugendroman lässt seine Leser zunächst völlig im Unklaren, um was es in ihrer Geschichte geht und wo sie spielen könnte. Mitja und Wladimir sind mit ihrer Mutter im Wohnmobil unterwegs zu einem einsam am Meer gelegenen Campingplatz. Die Handlung muss in der Neuzeit spielen, in der es Spielkonsolen und Graffiti gibt. Unterschiedlicher als die Jungen könnten Brüder nicht sein. Mitja (Dimitri) erkundet gern brachliegende Industrieanlagen und verfügt über die für sein gefährliches Hobby nötige Fitness. Sein Bruder Wladimir zieht die Sicherheit einer Welt aus Bildern und Texten vor. Direkt vor dem Sommerurlaub ist bei der Erkundung eines Lagersilos ein Junge verunglückt. Doch zur Beunruhigung des Lesers ist der Tod lange kein Thema zwischen Mutter und Söhnen. Es klingt an, dass die Mutter eigentlich diejenige wäre, die nach dem schrecklichen Unfall die größte Zuwendung bräuchte. Die Trauer scheint zunächst fest verschnürt und verborgen im Leben der Protagonisten. Bis sich die wahre Geschichte endlich entfalten kann, wird ein hohes Maß an Geduld vom Leser gefordert.
    Erzählt wird aus zwei durch die gewählte Schrifttype deutlich zu unterscheidenden Perspektiven. Mitja berichtet in der Ichform; eine neutrale Erzählerstimme beobachtet Wladimir, der wiederum andere Kinder beobachtet. Mitja lernt eine Clique von Jungen kennen, die sich am Strand eine Unterkunft aus Treibholz gebaut haben und dort das ungebundene Leben moderner Piraten führen. Jugendliche, die in den Ferien eigene Wege gehen, kann ich mir noch problemlos vorstellen, bin aber verwundert darüber, dass die kleineren Kinder aus der Truppe niemand vermisst. Zusätzlich zu den jugendlichen Herren des Strandes, deren Herrschaftsgebiet auf der Landkarte nur als weißer Fleck abgebildet ist, taucht in Mitjas Blickrichtung ein Mädchen auf, das in einem verlassenen Hotel lebt und dort offenbar Hemden für die Sieben Schwäne näht. Begriffe wie Wrack oder Treibgut lassen sich in mehr als einer Bedeutung verwenden, so dass die Geschehnisse eine zusätzliche Ebene erhalten. Motive aus Märchen und Sagen, wie das des Fährmanns, wird jeder Leser individuell deuten und auch die Übergänge zwischen der realen Welt und ihren schwer fassbaren Randbereichen setzt jeder ganz persönlich. Mit ihren wie Fotos in Sepia wirkenden Bildern knüpft Seita Vuorela direkt an Bilder in meiner Vorstellung von Trümmergrundstücken und Industriebrachen an. Der Ausgang der Geschichte wird trotz deutlich gelegter Spuren viele Leser überraschen.
    Fazit
    Seita Vuorelas Jugendroman behandelt das Thema Tod in sehr eigenwilliger Weise. Er lässt sich in keine Genre-Schublade zwängen und wird am ehesten geübte Leser, sowie Fans von Antje Wagner oder Antonia Michaelis ansprechen.
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Ausgaben von Wir fallen nicht

Hardcover

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 5

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