Schattenmädchen: Das Geheimnis einer Familie

Buch von Laila El Omari

Bewertungen

Schattenmädchen: Das Geheimnis einer Familie wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schattenmädchen: Das Geheimnis einer Familie

    Inhalt
    Die sechzehnjährige Maya Cameron wächst gut behütet, aber auch gelangweilt auf der elterlichen Teeplantage auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, auf.
    Ihr Leben erstreckt sich von Teenachmittagen mit ihrer besten Freundin Helen über Tanzveranstaltungen und Dinnerabenden bis hin zu Ausflügen in die nächstgelegene Stadt. Einzig die wilden Ausritte mit ihrer Stute bringen Abwechslung in den wohl geordneten Alltag.
    Wäre da nicht der charmante Adrian Frost, der wieder aus England auf die Insel im Indischen Ozean zurückgekehrt ist, und nicht nur ihr Gefühlsleben gehörig auf den Kopf stellt, sondern ihr gesamtes Leben. Denn gemeinsam kommen sie einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur, welches nicht nur ihre verschollene Tante Hester, sondern auch Adrians Mutter betrifft.
    Meine Meinung
    Von der ersten Seite an spürt man die Tropfen des morgendlichen Nebels auf der Haut, riecht den aromatischen Tee, für den Sri Lanka auch noch heute bekannt ist, fühlt man die bedrückende Enge von Mayas Leben.
    Ende des 19. Jahrhunderts ist es einem aus wohlhabendem Hause stammenden Mädchens wie Maya vorherbestimmt, die brave Tochter zu spielen, einen reichen Teehändler zu heiraten, die Abende auf gesellschaftlichen Anlässen zu verbringen, um die Familie gebührend zu vertreten.
    Doch Maya will mehr vom Leben.
    Deshalb ist die Entdeckung von Tante Hesters Tagebuch ein willkommener Anlass, aus dem alltäglichen Trott zu fliehen. Bekommt sie doch somit auch die Gelegenheit, mehr Zeit mit Adrian, den sie aus frühesten Kindheitstagen kennt, zu verbringen.
    Der Anfang von Laila El Omaris erstem historischen Jugendroman beginnt zauberhaft, nahm mich sofort gefangen. Die fast schon kindlich wirkende Maya und ihre wilden Ausritte in die unberührte Natur, der charmante Adrian und die Abneigung der Camerons ihm gegenüber, Mayas ältere Schwester Irene, die wiederum ihr eigenes Geheimnis hütet, Mayas freche und vorwitzige Geschwister Edward und Lizzi und nicht zuletzt das Entdecken der wirklich düsteren Familiengeschichte.
    Leider macht das Lüften des Geheimnisses recht schnell einer nicht nur sanft aufkeimenden Liebesgeschichte, sondern einer ziemlich rasch aufblühenden Liebesgeschichte Platz. Die Vergangenheit der Familien Cameron und Frost tritt in den Hintergrund, gepflegte Langeweile in den Vordergrund. Denn die heimliche Liebe zwischen Maya und Adrian wirkt leider ein wenig überstürzt, wenig nachvollziehbar und ein bisschen aufgesetzt. Das Prickeln aufgrund der Heimlichkeiten, der verbotenen Treffen fehlt vollkommen.
    Dafür bietet das Finale, wenn es auch abrupt kommt, gekonnte Überraschungen. Fast finde ich das große Familiengeheimnis jedoch ein wenig zu brutal für einen Jugendroman, bleibt doch auch die familiäre Geschichte und das Schicksal der betroffenen Figuren am Ende ein wenig in der Luft hängen. Eigentlich müsste Mayas nahezu heile Welt zerbrechen, die Fassade der Familie zerbröckeln…
    Nichtsdestotrotz konnte ich „Schattenmädchen“ kaum aus der Hand legen.
    Laila El Omaris Schreibstil passt hervorragend zu einem historischen als auch zu einem Jugendroman. Ihre Charaktere sind liebevoll gezeichnet, bleiben jedoch blass, wie die gesamte Geschichte. Ich hätte mir ein wenig mehr Tiefgründigkeit gewünscht, ein wenig mehr Abwechslung und Spannung. Vielleicht wären auch Rückblicke in die Vergangenheit belebend gewesen.
    Dennoch rätselt man die gesamte Zeit mit, welches Geheimnis Irene niemandem anvertrauen will, was die Fremde Ella Chadwick nach Ceylon führt, was Mayas Großmutter zu verheimlichen versucht. So manche Auflösung ist offensichtlich, andere wiederum sind so nicht zu erwarten.
    Fazit
    Laila El Omari hat einen niedlichen historischen Jugendroman geschaffen, in dem die Protagonisten einem Familiengeheimnis auf die Spur kommen, das ihr gesamtes Leben umkrempeln wird. Leider kommt dieser Aspekt der Geschichte ein wenig zu kurz, legt die Autorin doch das Hauptaugenmerk auf die Liebesgeschichte, auf die anschaulichen Beschreibungen der Insel im Indischen Ozean, des Alltags auf einer Teeplantage und die gesellschaftlichen Regeln und Zwänge der damaligen Zeit. Einer Zeit, in der die Familienehre einen höheren Stellenwert innehatte als ein einzelnes Familienmitglied.
    Der Mix aus Historie, Exotik, Liebesroman und dunklem Familiengeheimnis sorgt dennoch für angenehme und kurzweilige Lesestunden – sicherlich bei Jung und Alt.
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Ausgaben von Schattenmädchen: Das Geheimnis einer Familie

Hardcover

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 4

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