Totenfrau

Buch von Bernhard Aichner

  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Schonungslos, brutal, rasant, wenn auch stellenweise vorhersehbar. Grandios gelesen von Christian Berkel.
  • Kurzmeinung

    Sushan
    Der Stil hat mir gut gefallen, der Rest ist konstruiertes Mittelmaß und düstere Männerphantasie, ohne Sadismus.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Totenfrau

Warum musste ihr Mann sterben? War es wirklich ein Unfall mit Fahrerflucht, wie alle behaupten? Blum beginnt Fragen zu stellen – und als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. »Sie denken, Lisbeth Salander ist tough? Warten Sie, bis Sie die Totenfrau gelesen haben« francesca Cristoffanini, rizzoli, italien
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Serieninfos zu Totenfrau

Totenfrau ist der 1. Band der Bestatterin Brünhilde Blum / Totenfrau Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2014. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2017.

Bewertungen

Totenfrau wurde insgesamt 54 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Schonungslos, brutal, rasant, wenn auch stellenweise vorhersehbar. Grandios gelesen von Christian Berkel.

    Hirilvorgul

  • Der Stil hat mir gut gefallen, der Rest ist konstruiertes Mittelmaß und düstere Männerphantasie, ohne Sadismus.

    Sushan

  • Grossartig wie immer! Rasant und spannend

    Jasminh86

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Totenfrau

    Blum hat ihre traurige Vergangenheit hinter sich gelassen und sich mit Mann und Kindern ein neues, glückliches Leben aufgebaut. Das neue Glück endet jäh, als ihr Mann vor ihren Augen überfahren wird. Beim Durchsehen seiner Sachen wird ihr klar, dass sein Tod kein Unfall, sondern Mord gewesen ist. Sie macht sich auf die Suche nach den Schuldigen mit dem Ziel, sie büßen zu lassen.
    Der Stil ist gewöhnungsbedürftig. Bernhard Aichner wirft dem Leser Worte und Sätze einfach hin. Er schreibt sehr knapp. Trotzdem konnte ich Blums Schmerz und dem ihrer Familie deutlich spüren. wie das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen weitergeht weil es das muss, das hat Bernhard Aichner auch in seinen Knappen Worten eindrucksvoll beschrieben.
    Die suche nach den Schuldigen gestaltet sich zunächst schwierig. Aber sobald Blum die erste Spur gefunden hat, reihen sich die Hinweise aneinander wie die Glieder einer Kette. Blum geht skrupellos vor, genau so wie ihre Gegner sind. Manches geht fast für meinen Geschmack schon zu glatt. Trotzdem habe ich ihre Jagd immer abgenommen. Der einzige Minuspunkt für mich war, dass ich schon früh eine Idee hatte, wer hinter dem Mord an Blums Mann stecken könnte. Das war für mich so eindeutig dass ich nicht verstanden habe, dass Blum das übersehen hat.
    Für mich ist Totenfrau eine in sich abgeschlossene Geschichte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Fortsetzung der Geschichte aussehen kann.
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  • Rezension zu Totenfrau

    Inhalt:
    "Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Das Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück."
    Quelle : Amazon
    Meine Meinung:
    Ich tue mich unglaublich schwer damit, diesen Roman zu bewerten.
    Von der Idee her, hat mir die Protagonistin Blum sehr gut gefallen, obwohl ich sie die ganze Zeit wenig greifbar fand und stellenweise ein Problem mit der Glaubwürdigkeit hatte. Ambivalente Charaktere gefallen mir immer sehr, aber diese Frau vereint meiner Ansicht nach, ein paar zu diametrale Gegensätze in sich, die nicht plausibel erklärt werden.
    Emotional hat sie mich gar nicht angesprochen, weder mit ihren sexuellen Eskapaden (nach dem Tod ihres Mannes), noch in den überbordenden Gewaltorgien oder eiskalten Morden. Manchmal hatte ich hier das Gefühl, eine sehr düstere Männerphantasie zu begleiten, was mich dann dazu brachte, mehr über den Verfasser nachzudenken als über seine Kreation.
    Dem Autor ist es nicht sonderlich gut gelungen, dieses Verhalten mit den traumatischen Erlebnissen ihrer Kindheit zu erklären, die auch seltsam oberflächlich bleiben. Genau wie alles andere, was danach geschieht.
    Und das obwohl ich Blum`s ersten Mord noch nachvollziehen konnte und, im Sinne des schwarzen Humor, sogar gefeiert habe.
    Aber danach hat sie emotionslos, irgendwie blutleer agiert, auch gerade ihren Kindern gegenüber.
    Eine Zeit lang hatte ich befürchtet, der Autor würde irgendwann, im weiteren Verlauf die Grenze zum Sadismus überschreiten und dann hätte ich das Buch wahrscheinlich auch weggelegt. Andererseits weiß ich ja aus persönlicher Erfahrung, wie emotional/impulsiv Menschen handeln können, die als Kind traumatisiert wurden. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Exploitation sogar besser (weil glaubhafter) gewesen, ich kann es nicht sagen. So ging es mir mit dem gesamten Buch, es hat mich immer wieder ratlos gemacht.
    Zum Glück konnte ich die Unzulänglichkeiten und den doch sehr dünnen Plot halbwegs ausblenden bzw. als gegeben hinnehmen und habe mich damit abgefunden.
    Da hat es dann auch nichts mehr gemacht, dass Blum bei ihren weiteren Mordermitllungen und dem Rachefeldzug, quasi jedes weitere Puzzleteil einfach in den Schoss fällt, obwohl es ihrem Mann - dem Kripo Beamten - in langwierigen Ermittlungen nicht gelungen war, seine Kollegen zu überzeugen, dass es überhaupt einen Fall gibt. Mhm...
    Nun habe ich ausgiebig gemeckert und trotzdem hat das Buch einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt, was größtenteils am Schreibstil des Autors gelegen hat.
    Der schreibt nämlich in sehr kurzen und ultra knappen Sätzen, die teilweise nur aus einzelnen Wörtern (Namen) bestehen, die auch gern und oft wiederholt werden.
    Selbst die Dialoge sind auf das Nötigste reduziert, nur mit einem Bindestrich gekennzeichnet und verzichten komplett auf Füllwörter oder Zusätze, wie "...sagte Blum".
    Ich schreibe ja selbst ein bisschen und in genau diesem Duktus habe ich auch schon einige sehr kurze Geschichten verfasst. Ich habe einen kleinen Faible dafür. was wahrscheinlich der Grund ist warum ich, trotz allen Unzulänglichkeiten, eine gewisse Sympathie für "Totenfrau" hege.
    Manchmal war es mir dann im Verlaufe des Buches auch etwas too much, aber ich denke, dieser ungewöhnliche Stil, der in seinen besten Momenten sehr präzise und prägnant ist, hat mich bei der Stange gehalten.
    Ich überlege sogar, mir die anderen Bände auch noch zu kaufen, um mir diesbezüglich ein bisschen Inspiration zu holen.
    Fazit:
    Ich kann leider absolut nicht sagen, ob mir dieser Roman gefallen hat oder nicht.
    Der Stil war ungewöhnlich, interessant und ich fand es super, dass Aichner ihn bis zum Ende durchgezogen hat..
    Wer damit nichts anfangen kann, der sollte die Finger davon lassen, denn Plot, und Charaktertechnisch gibt es wesentlich begabtere Autoren, besser lesbare und spannendere Kriminalromane.
    Der Rest war - mit viel Wohlwollen - ein ganz "okayes" Mittelmaß, wenn überhaupt. Daher würde ich jedem Interessierten empfehlen, erstmal einen Blick ins Buch zu werfen, bevor ihr es kauft.
    Ich vergebe trotzdem einfach mal drei Sterne ohne mich dabei aber richtig wohl zu fühlen.
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  • Rezension zu Totenfrau

    Nach "Der Fund "und" Bösland "habe ich nun mit dem ersten Band der Totenfrau -Trilogie "Die Totenfrau "begonnen und bin auch diesmal begeistert von Bernhard Aichner und seinem spannenden und höchst fesselndem Thriller.
    Das schlichte Cover verrät zwar noch nicht allzu viel,aber wer einige Bücher des Autors kennt weiss,dass er kein aufwändiges Cover zum begeistern braucht.
    Schlicht und trotzdem düster,hier geht es um die Totenfrau Blum,ein raffinierter,eiskalter aber auch sehr liebevoller Character,mit dem ich teilweise richtig mitgelitten habe .
    Blum ist eine starke und liebevolle Mutter zweier Kinder,die alles für die beiden in Kauf nimmt,aber in ihrem Rachwahn nicht an alles denkt .
    Und bis zum Mord an ihren Ehemann war ihre Welt bis auf ihre Kindheit perfekt.
    Die Bestatterin aus Innsbruck findet schnell heraus,dass der Tod ihres Mannes kein Unfall war.
    Durch Zufall findet sie mysteriöse Aufnahmen zwischen einer Frau und ihrem Mann.
    Sie findet die Frau von den Aufzeichnungen und mit ihrer Hilfe kommt sie einer extrem brutalen und verstörenden Wahrheit auf die Spur.
    Musste ihr Mann sterben weil er zu viel wusste?
    Der Schreibstil ist wie immer rasant,packend und direkt.
    Die kurzen Dialoge und Kapitel finde ich hier wieder sehr gelungen,hier zieht sich nichts in die Länge .
    Ich konnte teilweise Blums Handlungen verstehen und ihre Gefühle real miterleben.
    Hier kam mir ständig die Frage auf,wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte.
    Obwohl mir diesmal schnell klar war wer der Mörder ihres Mannes ist und die Morde manchmal ein ticken übertrieben sind, freue ich mich nun auf Band 2.
    Ein gelungener Thriller.
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  • Rezension zu Totenfrau

    Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, das Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.
    Blum sucht Rache. Vor allem aber stellt sie Fragen. Was ist wirklich passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück....(Klappentext)
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    Hier taucht man in das Leben der Bestatterin Blum ein. Bis vor Kurzem noch ein Leben wie aus dem Bilderbuch - glückliche Ehe mit ihrer großen Liebe Mark, zwei süße Töchter, eine schöne Villa und ein eigenes Bestattungsunternehmen.
    Doch von einer Sekunde auf die andere fällt alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen, als Mark bei einem Motorradunfall ums Leben kommt. Von einem schwarzen Rover wird er überfahren und dieser begeht Fahrerflucht.
    Nach anfänglicher Schockstarre und Trauer beginnt sie dann Marks Arbeitszimmer aufzuräumen. Mark war Polizist und war etwas Ungeheurlichem auf der Spur und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Marks Tod kein Unfall war, sondern kaltblütiger Mord.
    Blum taucht immer mehr in diesen Fall ein und schwört Rache. Dabei agiert sie kaltblütig und äußerst organisiert. Denn was keiner weiß - dies sind nicht die ersten Morde Blums und als Bestatterin hat man ganz andere Möglichkeiten Leichen verschwinden zu lassen.
    Für schwache Nerven ist dieser Thriller definitiv nichts. Der Fall, den Blum aufdeckt, ist schon hart, aber hier wird gefoltert, zerstückelt und geköpft - unter Anderem.
    Und trotzdem sympathisiert man mit dieser Bestatterin auf Rachefeldzug, fiebert mit, wenn sie knapp daran ist erwischt zu werden und atmet erleichtert auf, wenn sie doch noch die Kurve kriegt und den nächsten auf ihrer Liste im Visier hat.
    Im Grunde kennt man den Verlauf derGeschichte, aber hier steht das "Wie" im Vordergrund und lässt einen immer weiterlesen. Schafft sie es? Wie macht sie es diesmal? Wer ist der "Endboss"?
    Zugegeben, manchmal ist es etwas überzeichnet, aber das ist Aichners Stil.
    Genauso wie sein Schreibstil, der aus kurzen und knackigen Sätzen wie Pistolenschüsse besteht und seiner ganz speziellen Dialogführung.
    Aber daran gewöhnt man sich schnell und im Grunde passt dieser Stil perfekt zu der Story.
    Trotzdem bleiben die Charaktere keineswegs blass, sondern sind durchaus detailliert beschrieben.
    Einziges Manko ist für mich die manchmal fehlende Logik. Blum deckt den Fall in kürzester Zeit auf, während Mark sich als Polizist daran die Zähne ausbiss, oder dass sie trotz Zeuge nicht erwischt wird und dieser sich scheinbar in Luft auflöst.
    Komischerweise kann ich darüber aber hinwegsehen und sobald Blum wieder wütet ist es vergessen.
    Fazit:
    Ein toller Auftakt einer Thriller-Serie, die mal eine Frau zu einer Serienkillerin werden lässt und mit der man trotzdem sympathisiert.
    Makaber und nichts für schwache Nerven und hat genau deswegen meinen Lesenerv getroffen.
    Daher eine absolute Leseempfehlung meinerseits und ich freu mich schon auf die weiteren Teile.
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  • Rezension zu Totenfrau

    Handlung:
    Mark, der Mann der jungen Bestatterin Blum, wird vor ihren Augen überfahren und stirbt. Ihre große Liebe, der Vater ihrer Kinder, tot, einfach so. Fahrerflucht, keine Antworten. Ihr glückliches Bilderbuch-Leben bricht in sich zusammen.
    Dann findet sie Tonaufnahmen auf dem Smartphone ihres Mannes, der Polizist war: Interviews mit einer jungen Frau, Dunja, die davon berichtet, wie sie fünf Jahre lang in einem Keller misshandelt, vergewaltigt und gequält wurde. Von fünf Männern: dem Koch, dem Priester, dem Jäger, dem Fotographen und dem Clown. Niemand will Dunja glauben. Nur Mark. Und jetzt auch Blum, die zunehmend der Verdacht beschleicht, dass Mark deswegen sterben musste. Sie sucht nach Antworten… Und dann sucht sie nach Rache.
    Meine Meinung:
    In meinen Augen ist "Totenfrau" ein Thriller, der polarisiert.
    Die Geschichte ist auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich für das Genre (auch wenn es sonst meist Männer sind, die auf blutigen Rachefeldzug gehen, und nicht junge Mütter). Tatsächlich fand ich sie sehr spannend, mit enormer Sogwirkung! Sie ließ mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nicht mehr los, ich habe mich nie gelangweilt… Und deswegen liest man doch Thriller.
    Nein, was ich so polarisierend finde, ist die Hauptfigur: Brünhilde Blum.
    Denn Blum mordet.
    Nicht aus Lust am Töten, sondern, weil sie es für zwingend nötig erachtet. Rache. Gerechtigkeit. Schutz möglicher künftiger Opfer der Widerlinge, die sie abschlachtet. Ihre Ziele fand ich nachvollziehbar. Zum Teil habe ich mich sogar mit Unbehagen dabei ertappt, dass ich ihre Methoden billigte oder gar insgeheim guthieß. Kann man - darf man! - rechtfertigen, was sie da tut? Ich habe mich oft gefragt, ob sie nicht andere Wege hätte finden können.
    So polarisierend das ist, so faszinierend ist es meines Erachtens auch.
    Die beinahe gelassene Selbstverständlichkeit, mit der Blum tötet, macht auf traurige Art Sinn. Sie ist als Kind nicht mit Liebe und Verständnis groß geworden, sie wurde abgerichtet zur perfekten Arbeitskraft. Statt mit Puppen zu spielen oder im Park zu schaukeln, musste sie im Bestattungsunternehmen des Vaters schon mit sieben Jahren Leichen waschen und mit zehn Münder zunähen. Spurte sie einmal nicht, wurde sie in einem Sarg eingeschlossen. Was klingt wie die abgedroschene Entschuldigung für den soziopathischen Bösewicht eines Buches, ist hier die Hintergrundgeschichte einer Heldin mit soziopathischen Zügen. Ich fand sehr originell, wie hier die Erwartungen auf den Kopf gestellt werden.
    Fand ich Blum liebenswert? Nein. Fand ich alles gut, was sie tat? Nein. War sie eine interessante Protagonistin? Auf jeden Fall. Aber mitfühlen konnte ich mit ihr nur selten, trotz ihrer tiefen Liebe zu ihren Kindern und Mark. Trotzdem: ich fand sie unglaublich gut geschrieben, gerade weil sie es dem Leser nicht einfach macht. Die anderen Charaktere blieben für mich dagegen eher blass, bloße Randerscheinungen - Statisten in Blums Drama.
    Heftige Emotionen kamen in vielen Szenen gar nicht bei mir an. Das lag sicher vor allem am ungewöhnlichen Schreibstil, denn der ist oft nüchtern, minimalistisch. Kurze Sätze. Dialoge, die aufs absolute Minimum reduziert werden.
    Zitat:
    - Wann kommst du wieder?
    - Spät.
    - Schwierige Dinge?
    - Ja.
    - Welche?
    - Das willst du nicht wissen, Blum.
    Und trotzdem: Ich liebe den Schreibstil und die prägnante "Stimme" des Autors. Sie hat etwas Drängendes, Atemloses, das mich immer wieder gepackt hat. Manchmal erwischten mich die kurzen, abgehackten Sätze eiskalt, wie ein Schlag ins Gesicht, während sich in anderen Szenen sogar eine unerwartete Poesie entfaltete.
    Zitat:
    Sie lächelt, weil sie weiß, dass es bald zu Ende geht. Dass sie aufhören werden zu schreien, dass endlich alles gut sein wird. Warm alles, glücklich fast. Da sind nur sie und der Himmel. Sonst nichts. Endlich leben.
    Für einen Thriller ist die Geschichte sehr gradlinig, und sie hatte für mich nur wenige Überraschungen zu bieten; tatsächlich habe ich zwei unerwartete Wendungen am Schluss schon nach den ersten hundert Seiten vorausgeahnt. Ich fand auch nicht immer alles 100%ig glaubhaft. Blum hat geradezu unverschämtes Glück, ihr fliegen die Antworten oft nur so zu…
    Ich kann mir meine eigene Faszination mit diesem Buch nur so erklären: man weiß eigentlich, was passieren wird, aber das ist auch nicht das Wichtige - was so fesselnd wie verstörend ist, ist Blums Abstieg in einen fatalen, immer schneller werdenden Zyklus der Selbstjustiz. Wie es sie verändert. Was von ihr noch bleibt.
    Fazit:
    Eigentlich ist es fast eher ein Psychodrama als ein Thriller, aber ich fand das Buch unglaublich spannend. Trotz einer eher gradlinigen Handlung konnte ich mich der Anziehungskraft der schwierigen, oft skrupellosen Heldin der Geschichte einfach nicht entziehen. Ihre Handlungen sind so ungeheuerlich wie nachvollziehbar; sie tötet und dennoch ist sie kein Monster. Den Schreibstil kann man wahrscheinlich nur hassen oder lieben, deswegen würde ich auf jeden Fall empfehlen, erstmal eine Leseprobe herunterzuladen.
    Ein bequemes Buch ist es nicht, aber ich fand es sehr lohnend, mich darauf einzulassen und darüber nachzudenken.
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  • Rezension zu Totenfrau

    Inhalt:
    Blum ist glücklich in ihrem Leben. Sie hat einen wunderbaren Mann und zwei süße Kinder. Mark ihr Mann trägt sie auf seinen Händen und tut alles damit sie glücklich ist. Doch dann fährt er zur Arbeit und wird mit seinem Motorrad in einen Unfall verwickelt bei dem er stirbt. Der Fahrer flüchtet, doch war es wirklich Fahrerflucht oder war es gar Mord. Blum macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und geht über Leichen….
    Meine Meinung:
    Totenfrau begegnete mir seit dem Erscheinen immer mal wieder und war positiv in aller Munde so dass es auch auf meine Wunschliste wanderte.
    Zu Beginn des Buches dachte ich noch an ein Verbrechen das recht normal klingt. Nichts außergewöhnliches, doch dann ging es richtig los und ich wollte mich nicht mehr los reißen. Die Spannung stieg rasant an. Die Handlung beginnt und endet auch vor 8 Jahren und gerade das Ende überraschte mich mehr als alles andere. Ein Ende das nicht jedem gefallen dürfte. Für mich war es perfekt. Es ist ein Ende was man sich in so einem Fall manches Mal wünscht.
    Die ist Thriller der sich durch einen rasanten und spannenden Schreibstil auszeichnet wie ich recht schnell erfahren durfte. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Die Sätze ebenfalls. So wird man beim Lesen durch das Buch gejagt. Etwas was ich mag, viel lieber als ausufernde Beschreibungen. Auch sorgt es dafür dass man nicht aufhören mag zu lesen. Ein Pageturner und auf jeden Fall eine andere Art Thriller.
    Eine Frau, Blum (Ihren Vornamen mag sie nicht), geht ihren Weg und der geht auch schon einmal über Leichen und das nicht nur weil ihr Beruf Bestatterin ist. Sie wirkt kaltblütig und gefährlich und doch hat sie Herz und tut nichts ohne Grund. Für ihre Kinder und ihren Mann macht sie alles. Sie macht sich auf die Suche nach Antworten und findet sie auf einem Weg der sie selber überrascht. Blum ist die Hauptperson. Alle anderen sind wichtige Figuren in einem packenden Thriller. Mal Handlanger, mal Opfer, Zeuge, Familie, Bekannte, Freunde. Alles Figuren die wichtig sind für die eigentliche Handlung und doch alle nicht so wichtig wie Blum. Die ganze Geschichte dreht sich um sie.
    Totenfrau hat mich positiv überrascht auch wenn ich viel Gutes hörte hat dieses Buch noch alles übertroffen.
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Ausgaben von Totenfrau

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

Hardcover

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 465

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:28h

Besitzer des Buches 109

Update: