Reste avec moi

Buch von Xavier Patier

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Reste avec moi

    Original : Französisch, 1994
    INHALT :
    Henri Drouet ist nach 32 Jahren als Konservateur eines Museums in Toulouse mit allen Ehren in den Ruhestand getreten. Nie ist er, der für « zwei, drei Jahren Forschungsarbeit an der Romanik » aus Paris in die Provinz gekommen war wieder versetzt worden, sondern hängengeblieben. Nach und nach filtern wir aus seinen Erinnerungen heraus, dass etwas passiert ist, was nie aufgedeckt wurde und ihn dennoch an den Ort band...
    GLIEDERUNG :
    9 überschaubar lange Kapitel mit teils noch voneinander durch Leerzeile getrennten Abschnitten.
    BEMERKUNGEN :
    Der Ich-Erzähler Henri, geboren 1932, hatte die besten Pariser Schulen hervorragend abgeschlossen und war schon mit 28 Jahren auf seinem ersten Posten verantwortlich für die Bestände eines Toulouser Museums. Er leistete Bestandsaufnahmen und wollte an einer großen Forschungsarbeit über die dort erhaltenen romanischen Kunstwerke arbeiten. Aus dem Provisorium oder dem Sprungbrett in eine noch höhere Position entwickelt sich dann aber trotz seines anfänglichen Ehrgeizes rein garnichts. Das hat nun aber seine Gründe und in seiner bekenntnishaften Schilderung geht Henri auf seinen Werdegang ein und was ihn in eine Sackgasse brachte.
    Nicht nur, dass er auf einer objektiven Ebene – doch ich will da nicht deutlicher werden – Bockmist gebaut hat, sondern er auch Kind seiner Erziehung, seiner Religiösität ist : Er bleibt gezeichnet von einem Ideal von Reinheit und muss (dennoch) eine Schuld anerkennen ; er sehnt sich nach Lauterkeit und spielt doch – so wie er es empfindet – eine Rolle in einem Theater. Und erhält zudem, gerade nun bei seiner Entlassung in den Ruhestand, Lorbeeren für seine unbestechliche Treue und Arbeit. Für ihn ein Hohn, eine Beschämung... Die Erinnerung wird ihn zu einem Schritt drängen.
    Auf dieser Ebene der Auseinandersetzung mit seinem Glauben beschäftigt den Autor die Frage nach Herausforderungen (« Versuchung »), Schuld, Vergebung, die Suche nach Stimmigkeit. Hier schlägt Patier Töne an, wie sie heute kaum mehr gehört werden und ich mußte mehrmals nachschauen: Ja, der Autor ist tatsächlich (erst) 1958 geboren worden ; ja doch, das Buch stammt von 1994. Es erinnerte mich ein wenig an eine Bernanos-Atmosphäre, Kreise von christlich-katholisch geprägten Schriftstellern. Solch ein Autor enstammt wohl – meinte ich zu merken – einem geprägten Umfeld. Und es stimmte : ich entdeckte in einer biographischen Notiz, dass er Enkel von Edmond Michelet ist ( http://de.wikipedia.org/wiki/Edmond_Michelet ).
    Der aufmerksame Leser findet darüber hinaus aber auch interessante Bemerkungen zur Aufgabe eines Museums (oder dessen Grenzen?), eines Konservateurs, des Kunsthandels.
    Wer sich auf solch ein Universum einstellen kann und möchte, findet hier ohne Weiteres einige sehr schöne und/oder interessante Gedankengänge zu den angeschnittenen Themen !
    AUTOR :
    Xavier Patier wurde 1958 in Brive-la-Gaillarde (Corrèze/Frankreich) geboren, ist ein hoher Staatsbeamter und französischer Schriftsteller.
    Er war Schüler, Student und Absolvent an verschiedenen renommierten Schulen Frankreichs und arbeitete dann in den 80iger Jahren in der Administration im Süden des Landes und später (zwischen 1989 und 1996) teils auch in den Regierungen von Jacques Chirac, dem er wir Simone Veil nahestand.
    Parallelt dazu arbeitet er an seinem literarischen Werk, für das er schon mehrere Preise erhalten hat (so 2009 den Preis Roger Nimier). Es besteht aus mehr als 20 Büchern, darunter Romane, Erzählungen, ein Theaterstück und Essays.
    (Quelle : wikipedia.fr)
    Poche: 142 pages
    Editeur : La Table Ronde (9 septembre 2002)
    Collection : La petite vermillon
    Langue : Français
    ISBN-10: 2710325144
    ISBN-13: 978-2710325147
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