Sehr blaue Augen

Buch von Toni Morrison, Tanja Handels, Alice Hasters

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Eine schmerzhafte Kindheit über ein schwarzes Mädchen in den 40 er Jahren. Ein Buch über Rassismus, Sexismus und Inzest

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Sehr blaue Augen

Toni Morrisons richtungsweisendes Debüt erzählt von Pecola Breedlove, einem kleinen Mädchen, das sich nach nichts so sehr sehnt wie nach blondem Haar und blauen Augen. Sie will schön sein wie Kinderstar Shirley Temple. Dieser Traum ist ihr einziger Ausweg aus der gewaltvollen Welt, in der sie aufwächst. Doch in diesem Herbst 1941 in der Kleinstadt Lorain in Ohio wird Pecolas Wunsch nicht in Erfüllung gehen, ihr Leben wird sich auf andere, auf schmerzhafte Weise verändern. Sehr blaue Augen ist eine kraftvolle Auseinandersetzung mit den verheerenden Auswirkungen von Rassismus, Klassismus und Sexismus auf das Leben eines kleinen Mädchens. «Ich wollte dieses Buch lesen und niemand hatte es geschrieben, also dachte ich, dass ich es schreiben würde, um es zu lesen.» Toni Morrison
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Bewertungen

Sehr blaue Augen wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Eine schmerzhafte Kindheit über ein schwarzes Mädchen in den 40 er Jahren. Ein Buch über Rassismus, Sexismus und Inzest

    claudi-1963

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sehr blaue Augen

    "Die ganze Welt war sich einig, dass eine Puppe mit blauen Augen, blonden Haaren und rosa Haut genau das war, was jedes kleine Mädchen sich erträume." (Buchauszug)
    In der Kleinstadt Lorain in Ohio wachsen die Freundinnen Pecola und Claudia auf. Während Claudia jegliche blonden Puppen hasst und zertrümmert, sehnt sich Pecola nach blonden Haaren und den schönsten blauen Augen, die es gibt. Für sie ist dies das Schönheitsideal, das hierzulande Kinderstar Shirley Temple vermittelt. Allerdings wird der Herbst 1941 für Pecola eine ganz andere traumatische Erfahrung mit sich bringen, welches ihre Zukunft verändern wird. Mit dem Romandebüt von Toni Morrison bekommen wir einen Einblick, welche Auswirkungen Rassismus und Sexismus schon damals hatte.
    Meine Meinung:
    Ein Cover eines Mädchens ohne Augen gibt mir beim Betrachten Rätsel auf. Allerdings als ich das Buch gelesen habe, wusste ich, weshalb dieses Bild gewählt wurde. Dieser Roman ist Toni Morrisons erstes Buch, das sie im Jahre 1970 geschrieben hat. Für die Autorin selbst steht schnell fest, dass sie schwarze Literatur schreiben will, welches für ihre Hautfarbe steht und von den Problemen dieser Bevölkerung handelt. Zudem geht es dieser Geschichte insbesondere um das schon damalige Schönheitsideal, das unverkennbar blondes Haar, blaue Augen und weiße Hautfarbe hat. Zu dieser Zeit kommt auch Kinderstar Shirley Temple groß heraus, für welche die 12-jährige Pecola schwärmt. Morrisons lässt uns in zerrüttete und toxische Familien blicken, die im Gegensatz zu perfekten Familien mit liebevollen Eltern und einem schönen großen Hause stehen, das nicht alle haben werden. Besonders Pecolas Familie werden es wegen ihrer Hautfarbe nie so weit bringen, sondern müssen in ärmlichen Behausungen leben. Demzufolge sind diese Familien oft zerrüttet und wissen nicht, wie sie sich über Wasser halten können mit ihrem spärlichen Einkommen. Zusätzlich leiden sie an Unterdrückung, dessen Auswirkung auf ihr Selbstwertgefühl und natürlich auf die Familie hat. Selbsthass bis hin zu Missbrauch und Inzest wird in diesem Buch drastisch thematisiert und aufgezeigt. Deshalb leide ich mit Pecola mit, die nach einem traumatischen Ereignis einer schwierigen Zukunft entgegengeht. Die Autorin hat hier einige Passagen, die wirklich vor Poesie und Schönheit nur so strotzen. Doch dann wiederum haben mich einige Szenen verwirrt und sogar erschüttert. Auch heute noch kann man sicher vereinzelt ihr damaliges Bild von Familie noch immer unter dieser Bevölkerung sehen. Trotz allem fehlt es mir an einigen Stellen an Tiefe und Empfindungen, und es wird wegen der Kürze des Buchs einiges viel zu oberflächlich abgehandelt. Ich wünschte, sie hätte noch viel mehr über Pecolas Gedankenwelt geschrieben um, dem Buch noch mehr Stärke zu geben. Bedrückend finde ich, dass hässlich und schwarz zu sein, heute sicher noch immer viel zu viele Menschen so sehen. Das Buch zeigt nicht nur, was schwarze Kinder in jener Zeit alles erdulden müssen, sondern obendrein die Erwachsenen. Ob man allerdings alles so detailliert aufzeigen muss, weiß ich nicht. Trotzdem sollte man dieses Buch gelesen haben und von mir gibt es 4 von 5 Sterne dafür.
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  • Rezension zu Sehr blaue Augen

    Das Buch ist 40 Jahre alt, aber die beschriebene Zeit ca. 70 Jahre her. Martin Luther King war noch nicht auf dem Weg, und von einem farbigen US-Präsident hätte man in seinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt.
    Morrison erzählt in diesem Buch die Geschichte … eines Mädchens, eines Geschwisterpaares, einer Freundschaft, einer Familie, einer Nachbarschaft, eines gescheiterten Ehepaares … Sie erzählt eine Geschichte und gleichzeitig vier, fünf andere, die sich kreuzen, überlappen, parallel verlaufen. Die Personen des einen Strangs tauchen in einem anderen Strang auf, nicht in einem dritten, aber in einem vierten, …
    Anfangs liest man verwirrt: Eine Ich-Erzählerin, ein jugendliches Mädchen beginnt, schon im nächsten Kapitel wechselt die Perspektive zu einem personalen Erzähler, und zu Beginn einiger Kapitel fragt man sich die erste Seite lang, um wen es jetzt wohl geht.
    Morrison erzählt eine sowohl inhaltliche als auch personell zusammenhängende Geschichte, doch sie hält die Chronologie nicht ein, sondern bietet dem Leser wie bei einem Puzzle Stein für Stein, damit er sie im Kopf zusammensetzt.
    In anrührender Weise stellt die Autorin das Mädchen Pecola in den Mittelpunkt, das seine Verzweiflung gegen die Ungerechtigkeit, gegen seine schlechten Chancen, seine familiäre Gewalt in einer Sehnsucht ausdrückt: Es verzehrt sich nach blauen Augen. Sie scheinen der Garant, dass die Hässlichkeit nichts mehr bedeutet, dass man sich kümmert und dass ihr Leben nun in sicheren Bahnen verläuft.
    Grandios: Der Schluss. Nun begreift man, warum es eine junge Ich-Erzählerin braucht, um das Wunder der blauen Augen Wirklichkeit werden zu lassen.
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  • Rezension zu Sehr blaue Augen

    Über das Buch:
    ISBN: 3499143925
    Seiten: 165
    Verlag: rororo
    Erschien: 1979
    Preis: 9,99Euro
    Gelesen vom 22.12.2016-23.12.2016
    Inhalt:
    Es war einmal ein kleines Mädchen, das hätte so gerne sehr blaue Augen gehabt: wie die Puppen (die es nicht besaß) und die Kinder in der Schulfibel, aus der es Lesen und Schreiben lernte. Doch alle Menschen, die es kannte - Mutter, Vater und der Wunderheiler, die wohlanständigen Gemeindemitglieder und die Prostituierten, hatten braune Augen und sehr braune Haut.
    Das Cover:
    Das Cover finde ich niedlich, so wie das Kind mit der Puppe auf den Fußboden sitzt. Ich finde die kleine Maus so niedlich.
    Die ersten 3 Sätze:
    Dies ist das Haus. Es ist grün und weiß. Es hat eine rote Tür.
    Meine Meinung:
    Die ganze Geschichte ist ein Wechsel zwischen Erzähform und Ich-Form. Es ist an manchen Stellen sehr langweilig geschrieben und an manchen Stellen zu heikel. Die Stellen mit den Vergewaltigungen sind mir zu genau beschrieben. Das ganze Buch fand ich verwirrend und durcheinander geschrieben. Man kam schwer in die Geschichte rein. Ich finde auch das der Klappentext mit dem Inhalt nicht zusammen passt. Erst auf den letzten 10 Seiten wurden überhaupt die blauen Augen erwähnt. Ich war froh, als ich das Buch durchhatte.
    Fazit:
    Ein Buch was man nicht gelesen haben muss.
    Über die Autorin:
    Toni Morrison ist in Lorain, Ohio geboren. Sie war Dozentin für Englische Literatur und Verlagslektorin. Heute lebt sie mit ihren beiden Söhnen in der Nähe von New York. Neben "Sehr blaue Augen" schrieb sie 3 weitere Romane: "Sula", "Salomons Lied" und "Teerbaby". Zu Recht gilt Toni Morrison als eine der größten poetischen Begabungen unter den schwarzen amerikanischen Schriftstellern.
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Ausgaben von Sehr blaue Augen

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

Hardcover

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 273

Sehr blaue Augen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Sehr blaue Augen (Details)
  • Englisch: The Bluest Eye (Details)

Besitzer des Buches 36

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