Bruderherz

Buch von Andreas Hoppert

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Bruderherz

Ein millionenschweres Familienunternehmen. Zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und ein Vater, der einen verhängnisvollen Fehler begeht. Nach der Geburtstagsfeier seines Vaters verschwindet Abel Wellershoff plötzlich spurlos. Obwohl es keine Leiche gibt, wird Kain wegen Mordes an seinem Bruder angeklagt. Seine Anwältin kämpft verbissen für einen Freispruch - doch ist Kain wirklich unschuldig? Die biblische Geschichte des Brudermords übertragen in die Gegenwart: modern inszeniert und spannend bis zum Schluss!
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Bewertungen

Bruderherz wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Bruderherz

    Klappentext:
    Ein millionenschweres Familienunternehmen. Zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und ein Vater, der einen verhängnisvollen Fehler begeht.
    Nach der Geburtstagsfeier seines Vaters verschwindet Abel Wellershoff plötzlich spurlos. Obwohl es keine Leiche gibt, wird Kain wegen Mordes an seinem Bruder angeklagt. Seine Anwältin kämpft verbissen für einen Freispruch - doch ist Kain wirklich unschuldig?
    Die biblische Geschichte des Brudermords übertragen in die Gegenwart: Modern inszeniert und spannend bis zum Schluss.
    Über den Autor (dem Buch entnommen):
    Andreas Hoppert wurde 1963 in Bielefeld geboren. Nach dem Jurastudium war er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität, seit 1990 ist er Richter am Sozialgericht in Detmold. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit schreibt Andreas Hoppert leidenschaftlich gern Krimis. Mit "Bruderherz" veröffentlicht er seinen ersten Roman im Gabriel-Verlag und holt damit eines der bekanntesten Verbrechen der Bibel in unsere heutige Zeit.
    Handlung:
    Kain war schon immer der Vorzeigesohn von Adam Wellershoff, dem Direktor eines Medikamentenherstellers. Schon früh wusste er sich durchzusetzen, konnte seine Intelligenz ausspielen, lieferte ganz nach dem Wunsch des Vaters ein sehr gutes Abitur mit anschließendem Chemiestudium ab und trat danach seinen Posten im Konzern an um irgendwann einmal Nachfolger seines Vaters zu werden. Währenddessen passte der einige Jahre jüngere und schwächlicher wirkende Abel nicht wirklich ins Bild der Familie Wellershoff. Sein Interesse ging in eine ganz andere Richtung und als er schließlich den Weg eines Kunststudiums einschlug, kam es zum Bruch mit der Familie, da dies für Adam Wellershoff als verschwendetet Zeit galt. Viele Jahre hat sich Abel nicht blicken lassen und keinerlei Kontakt gehalten, aber ausgerechnet kurz vor dem 65. Geburtstag des Familienoberhaupts nimmt er wieder Kontakt auf. Die Familie freut sich zunächst, den verlorenen Sohn wieder begrüßen zu dürfen, doch auf der Feier kommt es zum Eklat. Ein Streit zwischen den Brüdern erhitzte die Gemüter und noch in der gleichen Nacht verschwand Abel Wellershoff erneut auf Nimmerwiedersehen. Die Polizei ermittelt und vieles deutet darauf hin, dass Kain seinen Bruder ermordet hat und die Leiche verschwinden ließ. Kain wird festgenommen und verhaftet und als es zum Prozess kommt, versucht Staranwältin Dr. Hanna Simoneit alles um die Unschuld von Kain zu beweisen. Doch ist er auch wirklich unschuldig oder hat er trotzdem seinen Bruder getötet? Staatsanwalt Winter und der regelrecht besessene Polizist Wegener sind überzeugt, dass er seinen Bruder eiskalt aus dem Weg geräumt hat.
    Meine Meinung:
    "Bruderherz" ist das erste Buch von Andreas Hoppert, das außerhalb seiner Reihe um den Anwalt Marc Hagen spielt. Trotz allem ist die Spielwiese des Richters auch hier wieder der Gerichtssaal. Als ich etwas von Bibel, von Kain und Abel, von Brudermord gelesen habe, war ich zunächst skeptisch und dachte an erzwungen wirkende Übertragungen von klassischem Material in die Neuzeit, ähnlich wie bei der grauenhaften Verfilmung von "Romeo & Julia" mit DiCaprio. Davon hätte ich mich fast ins Bockshorn jagen lassen, doch außer dass die Hauptfiguren Kain und Abel mit Vornamen heißen, deren Eltern Adam und Eva, und es um einen angeblichen Brudermord geht, hat nichts auch nur ansatzweise mit der Bibel zu tun und das ganze ist nur als, für mich etwas verwirrende, Ausschmückung des Plots gedacht.
    In nur 270 Seiten schafft es Andreas Hoppert, ähnlich wie in seiner Krimiserie, eine wahnsinnige Spannung zu erzeugen. Gerade, da das Buch so kurz ist, ist von Vorteil für den Erzählstil des Autors, da einfach immer etwas passiert. Niemals steht die Geschichte still und es gibt keinerlei Verschnaufpausen für den Leser. Dabei kommt immer wieder etwas Überraschendes oder Neues ans Tageslicht, dass den Verlauf des Prozesses immens beeinflusst. Im Mittelpunkt steht natürlich die Frage ob Kain nun der Mörder seines Bruders ist oder nicht. Geschickt führt Hoppert den Leser an diese Frage heran und verrät von Seite zu Seite ein bisschen mehr. Man lernt den Charakter von Kain und Abel kennen, erfährt einiges aus der Vergangenheit, z.B. dass Kain seinen Bruder in der Schule desöfteren verteidigen musste oder dass die Brüder es mit ihrem strengen und engstirnigen Vater nicht immer leicht hatten. Doch Andreas Hoppert legt nicht nur die Sichtweisen von Kain dar. Wir begleiten sehr oft dessen Anwältin Dr. Hanna Simoneit, die trotz ihres jungen Alters einen sehr respektablen Lebenslauf auf ihrem Gebiet vorzuweisen hat. Sie geht in diesem Fall regelrecht auf und will für Kain mit aller Gewalt einen Freispruch erzwingen. Nicht weniger interessant ist ihr Gegenstück, der Staatsanwalt Winter, mit dem Hanna vor einiger Zeit zufälligerweise eine Affäre hatte oder vor allem auch der Polizist Wegener, der regelrecht besessen von der Schuld Kain Wellershoffs ist und ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln hinter Schloss und Riegel bringen will. Dabei lernt man auch über Hintergründe aus der Praxis der deutschen Justiz, z.B. wie Deals zwischen Parteien zustande kommen oder wann es soweit kommen könnte, dass ein Prozess eingestellt wird und noch vieles mehr. Man liest ja immer viel in den Zeitungen, aber wie es wirklich hinter den Kulissen aussieht, weiß man nicht wirklich und ich denke, da hat Andreas Hoppert das ein oder andere Mal Licht ins Dunkel gebracht. Man kann ihn durchaus mit dem US-Schriftsteller John Grisham vergleichen. Wer dessen Bücher oder im Allgemeinen Geschichten, die von Kriminalfällen handeln, mag, der muss es unbedingt einmal mit diesem Autor versuchen. Hoppert hat im direkten Vergleich zum amerikanischen Starautor für mich klar die Nase vorn, denn er schafft es ohne zu extreme Verwirrspiele mit einem gradlinigen Fall die Aufmerksamkeit des Lesers zu 100% zu gewinnen und eine Spannung sondersgleichen zu erzeugen. Das Ende ist zwar dann nicht so spektakulär, verwirrend oder wollen wie eher sagen unrealistisch wie ein Fitzek-Thriller-Ende, sondern relativ nüchtern. Es enttäuscht allerdings zu keiner Sekunde, sondern fügt sich perfekt in die Geschichte ein.
    Fazit: "Bruderherz" ist ein kurzes, aber unglaublich fesselndes Buch über einen unter Mordanklage stehendem Mann, dem der Prozess gemacht wird. Ein absolutes Highlight im Bereich der Gerichtsliteratur.
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Ausgaben von Bruderherz

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

E-Book

Seitenzahl: 273

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