Mord im Dom. Aus der Sammlung Nobelpreis für Literatur 1948

Buch von T. S. Eliot

Bewertungen

Mord im Dom. Aus der Sammlung Nobelpreis für Literatur 1948 wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mord im Dom. Aus der Sammlung Nobelpreis für Literatur 1948

    Autor: Thomas Stearns Eliot
    Titel: Mord im Dom, aus dem Englischen von Rudolf Alexander Schröder
    Originaltitel: Murder in the Cathedral, uraufgeführt 1935 beim Canterbury Festival
    Der Autor:
    Thomas Stearns Eliot, 1888 in St. Louis geboren und 1965 in London gestorben, war ein englischsprachiger Dramatiker und Lyriker, der 1948 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde - „für seine bemerkenswerte Leistung als Bahnbrecher in der heutigen Poesie“, so die Argumentation des Komitees.
    Geschichtlicher Hintergrund:
    Thomas von Canterbury war im 12. Jahrhundert zunächst Lordkanzler Englands und enger Vertrauter von König Heinrich II. Als er später zum Erzbischof geweiht wurde, kam es zum Streit mit dem König, da Thomas den «Pomp» eines Lordkanzlers ablegte und sich mehr der Kirche verpflichtet sah. Im Jahre 1164 floh er nach Frankreich, wo er ein paar Jahre blieb. Im Dezember 1170 kehrte er nach England zurück, wurde vom Volk begeistert empfangen, aber politisch war er nicht erwünscht. Am 29. Dez 1170 wurde er von vier Rittern in der Kathedrale von Canterbury ermordet.
    Inhalt:
    Das Versdrama behandelt die letzten Tage von Thomas von Canterbury, beginnend mit der vom Volk erwarteten Ankunft des Erzbischofs. Jedem Anwesenden ist klar, dass seine Rückkehr aus Frankreich Risiken birgt, ist er doch im Streit mit dem König außer Landes geflohen.
    Der Erzbischof erhält nach seiner Ankunft Besuch von vier «Versuchern», die ihn mit Angeboten (angelehnt an die Versuchungen Christi) vom rechten Pfad abbringen wollen. Er kann den Verlockungen widerstehen und predigt am 2. Weihnachtstag über Martyrium und der Notwendigkeit das Richtige zu tun, seinem Glauben verpflichtend, sich den Gefahren zu stellen.
    Im zweiten Teil des Dramas treten die vier Ritter auf, scheinbar zum Mord aufgefordert durch Äußerungen des Königs. Thomas von Canterbury möchte sich nicht verstecken und stellt sich seinen Gegnern mit bekannter Konsequenz. Die vier Mörder wenden sich in einem Tribunal direkt an den Leser / ans Publikum und rechtfertigen ihre Tat mit Staatsräson und Stabilität im Volk.
    Meinung:
    Was für ein Stoff bereits der historische Zusammenhang bildet! Unzählige Male wurde die Beziehung von König Heinrich II. und Thomas von Canterbury schon thematisiert. Hier nun also ein Versdrama, bzw ein Theaterstück, dass 1935 der damalige Bischof George Bell «in Auftrag gab», um die christliche Gemeinschaft gegen den aufkeimenden Faschismus und den Diktatoren zu verteidigen und den Glauben über die Vaterlandsliebe zu stellen.
    Nicht viele Seiten hat das Büchlein, aber immens viel Inhalt. Ich habe den Text zudem mehrmals gelesen. Vieles entdeckte ich erst beim zweiten und dritten Lesen, eine Geschichte zum Runterlesen an einem Nachmittag ist es sicherlich nicht. Da täte man sich und dem Werk keinen Gefallen. Ich empfehle es wirklich, das Stück mit ein wenig Sekundärliteratur durchzuarbeiten. Mir hat es so jedenfalls sehr viel Spaß gemacht!
    Ich las es übrigens in der Ausgabe des Coron-Verlags, der eine sehr großzügige Ausgabe verlegte, mit zahlreichen Illustrationen, der Laudatio zur Verleihung des Nobelpreises, einer Erläuterung zum geschichtlichen Hintergrund, etc... Der reine Text des Versdramas hat auf ca 80 Seiten Platz.
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Ausgaben von Mord im Dom. Aus der Sammlung Nobelpreis für Literatur 1948

Hardcover

Seitenzahl: 272

Besitzer des Buches 2

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