Mayas Tagebuch

Buch von Isabel Allende

Zusammenfassung

Über Isabel Allende

In "Das Geisterhaus", dem ersten ihrer Bücher, verarbeitete die chilenische Autorin Isabel Allende viel Biografisches aus ihrer Vergangenheit. Die Schriftstellerin wurde 1942 in Lima in Peru geboren und schrieb von Kindheit an fantasievolle Erzählungen. Mehr zu Isabel Allende

Bewertungen

Mayas Tagebuch wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Hörbuch: lieblos und unprofessionell heruntergelesen statt vorgelesen

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mayas Tagebuch

    Der neue Roman von Isabel Allende erzählt die Geschichte der 19- jährigen Maya, die mit Hilfe ihrer aus Chile stammenden Großmutter Nini nach einer für sie fast tödlich endenden Drogenkarriere nach Chiloe geschafft wird. Dort, auf einer Chile vorgelagerten einsamen Inselgruppe, soll sie erst einmal abtauchen und mit der Unterstützung alter Freunde wieder zu sich kommen.
    Spannend und auch sprachlich immer auf hohem Niveau lässt Allende Maya in einer Art Tagebuch ihre Zeit in Chiloe erzählen, immer wieder unterbrochen von Rückblenden, aus denen ihre ganze bisherige Geschichte deutlich wird. Ein ganzes Jahr mit seinen unterschiedlichen Jahreszeiten wird geschildert, und Maya wird nicht nur clean, sondern sie reift in diesem Jahr auf eine Weise, zu der andere Menschen vielleicht ein ganzes Jahrzehnt brauchen. Es ist diese reife und tiefe Lebensweisheit, die viele andere Kritiker einer 19-jährigen nicht abgenommen haben. Mit persönlich war das nicht so wichtig.
    Viel wichtiger in der Bewertung dieses Romans ist für mich die Tatsache, dass Isabel Allende mit Maya eine ganze Generation von jungen Menschen, die nicht mehr wissen, was am 11. September 1973 in Chile geschah, und welche dramatischen Folgen der Militärputsch bis in die jüngste Gegenwart hat, mit der Geschichte ihres Volkes konfrontieren will. Sie will die Mauer des Schweigens, gut dargestellt an dem alten Manuel, bei Maya Unterschlupf findet, brechen.
    Natürlich bleiben „Das Geisterhaus“ und vor allen Dingen „Paula“ Romane von Isabel Allende, die auf immer unerreichbar bleiben. Und dass Verlage auf Klappentexten Bücher eher hochjubeln („eine der ergreifendsten Geschichten, die die weltberühmte Autorin je geschrieben hat“), daran hat man sich gewöhnt und lässt sich davon nicht irritieren.
    Trotzdem: „Mayas Tagebuch“ ist ein gelungener Roman, dem es gelingt, eine bewegende Heilungs-Geschichte einer jungen Frau zu erzählen auf dem Hintergrund der nicht weniger heilungsbedürftigen chilenischen Geschichte und den vielen nach wie vor schwärenden Wunden.
    In dem Roman kommt das Wort Versöhnung kein einziges Mal vor. Er ist aber als ganzer der Versuch einer solchen.
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  • Rezension zu Mayas Tagebuch

    Klappentext:
    Die neunzehnjährige Maya ist auf der Flucht. Vor ihrem trostlosen Leben in Las Vegas, der Prostitution, den Drogen, der Polizei, einer brutalen Verbrecherbande. Mit Hilfe ihrer geliebten Großmutter gelangt sie auf eine abgelegene Insel im Süden Chiles. An diesem einfachen Ort mit seinen bodenständigen Bewohnern nimmt sie Quartier bei Manuel, einem kauzigen alten Anthropologen und Freund der Familie. Nach und nach kommt sie Manuel und den verstörenden Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur, die mit der jüngeren Geschichte des Landes eng verbunden sind. Dabei begibt Maya sich auf ihr bislang größtes Abenteuer: die Entdeckung ihrer eigenen Seele. Doch als plötzlich Gestalten aus ihrem früheren Leben auftauchen, gerät alles ins Wanken. »Mayas Tagebuch« erzählt von einer gezeichneten jungen Frau, die die unermesslichen Schönheiten des Lebens neu entdeckt und wieder zu verlieren droht. Ein unverwechselbarer Allende-Roman: bewegend, spannend und mit warmherzigem Humor geschrieben. (von Amazon kopiert)
    Zur Autorin:
    Der vielleicht wichtigste von zahlreichen Preisen in Isabel Allendes Karriere ist der ihr 2010 verliehene "Nationale Literaturpreis" Chiles, den vor ihr erst drei Frauen erhalten haben. Allende, geboren 1942 in Lima, Peru, lebt heute in zweiter Ehe in Kalifornien. Sie war als Journalistin und Moderatorin tätig, heiratete früh und bekam zwei Kinder. Nachdem der mit ihr verwandte chilenische Präsident Salvador Allende bei einem Militärputsch 1973 ums Leben gekommen war, ging sie 1975 ins Exil nach Venezuela. 1982 wurde gleich ihr erster Roman "Das Geisterhaus" ein großer Erfolg. Von ihren weiteren Büchern bewegt besonders der 1992 erschienene Roman "Paula": Ihn schrieb Allende am Krankenbett ihrer sterbenden Tochter. (von Amazon kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: El cuaderno de Maya
    Erstmals erschienen bei Plaza & Janés, Barcelona
    Aus dem Spanischen übersetzt von Svenja Becker
    Vier Kapitel, betitelt nach den Jahreszeiten, und Epilog auf 445 Seiten
    Erzählt aus der Ich-Perspektive von Maya auf zwei Zeitebenen: Während Maya sich auf der chilenischen Insel Chiloé versteckt und berichtet, was sich dort ereignet, erinnert sie sich an ihre Kindheit und die Jahre ihres Absturzes in Drogenabhängigkeit und Kriminalität.
    Inhalt:
    Obwohl sie ein ungewolltes Kind war und von ihrer Mutter zu den Großeltern väterlicherseits abgeschoben wurde, verbringt sie eine behütete sorglose Kindheit bei Nini, der durchsetzungsstarken Großmutter, und Pop, ihrem geliebten, ruhigen, verständnis- und liebevollen Großvater. Nach dessen Tod verliert sie den Boden unter den Füßen, zumal ihre Großmutter in Depression versinkt und ihr keinen Halt geben kann.
    Nach pubertären Eskapaden wird sie in ein Internat gesteckt, flieht und kommt nach Las Vegas, wo sie von einem Drogendealer in seine Geschäfte verwickelt und sein bester Kunde wird. Gejagt von der Polizei, verfolgt von Komplizen, obdachlos, abhängig und verwahrlost gelingt doch wieder Kontakt zur Großmutter, die sie in ihrer alten Heimat Chile bei Freunden unterbringt. Im Haus des alten Manuel auf der Insel Chiloé findet Maya Ruhe und Kraft, sich aus ihren Abhängigkeiten zu befreien, auch wenn sie weiter in ständiger Angst lebt.
    Eigene Meinung / Beurteilung:
    Allendes Bücher zu lesen war immer etwas Besonderes. Sie versteht es, packende Schicksale in interessanten Handlungen zu verpacken, stets auf dem Hintergrund realer politischer und gesellschaftlicher Situationen mit Schwerpunkt Chile, dem Heimatland ihrer Eltern. Ihr Name steht für Freude am Fabulieren, für bunte, ideenreiche Plots und für die Magie im Alltäglichen.
    Aber: Leider nicht bei diesem Buch. Auch wenn es sich fesselnd liest, Handlung und Figuren lebhaft und dynamisch erscheinen, kann es nicht restlos überzeugen.
    Ein 19jähriges Mädchen schreibt seine Erinnerungen, die zum Teil die Gegenwart erzählen, zum Teil eine erst wenige Monate zurückliegende Vergangenheit. Und doch schreibt es mit der Abgeklärtheit einer Erwachsenen, die bereits eine Distanz zu Ereignissen und Gefühlen und zu Jugendsünden aus fernen Jahren aufgebaut hat.
    Das unmittelbare Erleben fehlt, und Mayas Sprache fehlen Biss und aggressive Energie. Kaum hat sie den Kopf aus dem Drogensumpf gehoben, betrachtet sie sich mit dem moralischen Blick einer, die meilenweit über dem alten Leben schwebt. Es scheint, so könnte man aus Mayas neuem Leben folgern, ganz einfach, den Abhängigkeiten zu entkommen: Eine schöne Landschaft, ein paar freundliche Mitmenschen und keine Dealer weit und breit – ist es wirklich so simpel, clean zu bleiben?
    Chiloé ist ein Idyll, und man vermisst nichts. Die Insel wird bevölkert von freundlichen, liebevollen Menschen, die die Fremde mit offenen Armen aufnehmen und das Wenige, das sie besitzen, mit ihr teilen. Man hält zusammen, man achtet einander, und obendrein hält ein reicher Mäzen seine spendable Hand über die Inselbewohner. Gegen das kuschelige Szenarium kommen sogar die Schrecken der Pinochet-Diktatur, unter denen einige Personen immer noch leiden, nicht an.
    Auch deren Trauma, das sie schon seit Jahrzehnten zerfrisst, lässt sich mit wenigen fürsorglichen und offenen Gesprächen heilen – wie einfach ist das denn?
    Die magischen Momente sind hier reduziert auf Erscheinungen. Die Toten, die sich in heiklen und schweren Situationen den Lebenden zeigen, kennt man unter anderem aus „Das Geisterhaus“. Waren sie dort jedoch organisch mit Handlung, Figuren und Umfeld verwoben, wirken die Erscheinungen hier eher wie der „Jack-in-the-box“, wie ein Motiv, das eingesetzt wird, wenn es denn nützlich ist.
    Fazit:
    Dank des Könnens der Autorin packend zu lesen, aber mit einigen Schwächen und daher nicht eins ihrer besten Bücher.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Mayas Tagebuch

    Der neue Roman von Isabel Allende erzählt die Geschichte der 19- jährigen Maya, die mit Hilfe ihrer aus Chile stammenden Großmutter Nini nach einer für sie fast tödlich endenden Drogenkarriere nach Chiloe geschafft wird. Dort, auf einer Chile vorgelagerten einsamen Inselgruppe, soll sie erst einmal abtauchen und mit der Unterstützung alter Freunde wieder zu sich kommen.
    Spannend und auch sprachlich immer auf hohem Niveau lässt Allende Maya in einer Art Tagebuch ihre Zeit in Chiloe erzählen, immer wieder unterbrochen von Rückblenden, aus denen ihre ganze bisherige Geschichte deutlich wird. Ein ganzes Jahr mit seinen unterschiedlichen Jahreszeiten wird geschildert, und Maya wird nicht nur clean, sondern sie reift in diesem Jahr auf eine Weise, zu der andere Menschen vielleicht ein ganzes Jahrzehnt brauchen. Es ist diese reife und tiefe Lebensweisheit, die viele andere Kritiker einer 19-jährigen nicht abgenommen haben. Mit persönlich war das nicht so wichtig.
    Viel wichtiger in der Bewertung dieses Romans ist für mich die Tatsache, dass Isabel Allende mit Maya eine ganze Generation von jungen Menschen, die nicht mehr wissen, was am 11. September 1973 in Chile geschah, und welche dramatischen Folgen der Militärputsch bis in die jüngste Gegenwart hat, mit der Geschichte ihres Volkes konfrontieren will. Sie will die Mauer des Schweigens, gut dargestellt an dem alten Manuel, bei Maya Unterschlupf findet, brechen.
    Natürlich bleiben „Das Geisterhaus“ und vor allen Dingen „Paula“ Romane von Isabel Allende, die auf immer unerreichbar bleiben. Und dass Verlage auf Klappentexten Bücher eher hochjubeln („eine der ergreifendsten Geschichten, die die weltberühmte Autorin je geschrieben hat“), daran hat man sich gewöhnt und lässt sich davon nicht irritieren.
    Trotzdem: „Mayas Tagebuch“ ist ein gelungener Roman, dem es gelingt, eine bewegende Heilungs-Geschichte einer jungen Frau zu erzählen auf dem Hintergrund der nicht weniger heilungsbedürftigen chilenischen Geschichte und den vielen nach wie vor schwärenden Wunden.
    In dem Roman kommt das Wort Versöhnung kein einziges Mal vor. Er ist aber als ganzer der Versuch einer solchen.
    Die vorliegende Hörfassung, eingelesen von Hannah Herzsprung, ist gelungen. Hannah Herzsprung trifft mit ihrer Interpreation den richtigen Ton, um jener jungen Frau und ihrer Heilungsgeschichte eine Stimme zu geben.
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Ausgaben von Mayas Tagebuch

Hardcover

Seitenzahl: 447

Taschenbuch

Seitenzahl: 600

E-Book

Seitenzahl: 435

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:22h

Mayas Tagebuch in anderen Sprachen

  • Deutsch: Mayas Tagebuch (Details)
  • Spanisch: El cuaderno de Maya (Details)

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