Die Kunst des Feldspiels

Buch von Chad Harbach, Stephan Kleiner, Johann Christoph Maass

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Kunst des Feldspiels

»Debütromane von solcher Vollkommenheit und Sogkraft sind sehr, sehr selten.« Jonathan Franzen Chad Harbach hat den Traum von der »Great American Novel« wahr gemacht: ›Die Kunst des Feldspiels‹ ist ein literarisches Wunder, ein magisches Debüt, ein so kluger wie zu Herzen gehender Roman über den Abschied von der Jugend, über Leidenschaft und Liebe, Freundschaft und Familie. Der Gott des Spiels hat Henry Skrimshander ein Geschenk in die Wiege gelegt: Der schmächtige, unscheinbare Junge aus der Provinz ist das größte Baseball-Talent seit Jahrzehnten. Als er in die Mannschaft des Westish College aufgenommen wird, scheint sein Aufstieg in den Olymp vorprogrammiert. Monatelang macht er nicht einen Fehler. Doch dann geht ein Routinewurf auf fatale Weise daneben … und die Schicksale von fünf Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Henry hat einen neuen Gegner: den Selbstzweifel. Sein Mentor Mike Schwartz macht die bittere Erfahrung, dass er Henry zuliebe sich selbst vergessen hat. Henrys schwuler Mitbewohner Owen muss sich von einem herben Schlag erholen. Rektor Affenlight lernt spät im Leben die wahre Liebe kennen und schlittert in eine gefährliche Affäre. Und seine Tochter Pella flieht vor ihrem Mann nach Westish – um auf dem Campus mehr als nur Sex zu finden. Während das dramatische Endspiel unerbittlich näher rückt, sind sie alle gezwungen, sich mit ihren tiefsten Wünschen und Abgründen auseinanderzusetzen. Am Ende wird einer von ihnen gleich zweimal bestattet, und die Leben der anderen werden nie mehr dieselben sein. ›Die Kunst des Feldspiels‹ erzählt von den Dingen, die uns ausmachen – den Fehlern wie den Obsessionen. Wer wissen will, was es bedeutet, hier und heute ein Mensch zu sein, der muss dieses Buch lesen. »Wunderbar zu lesen, das reinste Vergnügen.« John Irving
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Bewertungen

Die Kunst des Feldspiels wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • faszinierende Geschichte, toll geschrieben

    Wann

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Kunst des Feldspiels

    Inhalt
    Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden. Von einem Baseball-Roman hätte ich bislang befürchtet, er würde mich beim Lesen zu einem mir fremden Volksstamm versetzen, dessen Sprache ich nicht verstehe. Zum Glück hat mich trotzdem jemand zu Harbachs großartigem, zeitlosem Coming-of-Age- und College-Roman überredet.
    Im mittleren Westen der USA, "in der Daumenfalte des Baseballhandschuhs namens Wisconsin", liegt am westlichen Ufer des Lake Michigan das unspektakuläre Westich-College. Mike Schwartz, der Kapitän der College-Baseballmannschaft "Harpooners", entdeckt in Henry Skrimshander aus South Dakota ein Baseball-Talent wie aus dem Bilderbuch und wirbt Henry umgehend für die Mannschaft des Westich. Henry ist zu klein, zu leicht, zu wenig athletisch und dennoch ein begnadeter Shortstop. Als längst alle Zimmer verteilt sind, wird Henry noch zu Owen einquartiert, der sich bereits auf ein Semester ohne Mitbewohner eingerichtet hatte. Das einzige Buch, das Henry mit zum College-Studium bringt, ist "Die Kunst des Feldspiels", eine Bibel des Baseballs. Ein riesiger Kanister eines Muskelaufbaupräparats soll Henry in ein vierschrötiges Muskelpaket für das mittlere Innenfeld verwandeln. "Das hier ist Amerika, Verlierern verpasst man einen Arschtritt" (S. 57). Owen, ein vielseitig begabter Student, spielt selbst Baseball und verachtet die Professionalisierung des College-Sports. Der Neue wirkt wie das wandelnde Bild des Außenseiters, ehe Owen Henrys äußere Erscheinung dem Publikumsgeschmack anpasst. Dem männlichen Rudelverhalten auf dem Campus steht Henry anfangs hilflos gegenüber und leidet unter seinem Unverständnis. Owen verbringt die meiste Zeit mit seinem Lover Jason, und ohne Zimmergenossen scheint es für Henry unmöglich, am Westich außerhalb der Baseball-Mannschaft Kontakt zu knüpfen.
    Westich hebt sich aus dem Einerlei des Mittleren Westens durch seine Beziehung zu Herman Melville heraus. Dekan Affenlight spezialisierte sich als Student auf Melville und Autoren des 19. Jahrhunderts, er promovierte über die "kultische Überhöhung von Männerfreundschaften". Nun steht Affenlight kurz vor der Pensionierung und muss für sein College in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Sponsorengelder eintreiben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Von Henry als Neuzugang für die Baseballmannschaft erhofft sich der Dekan eine Stärkung seiner Verhandlungsposition. Auch die College-Sportler stehen unter Druck; denn ihre weitere Zukunft hängt von ihren sportlichen Erfolgen ab. Die harten Kerle und Leute schindenden Trainer halten sich mit Alkohol, diversen Pillen oder christlichen Erweckungerlebnissen aufrecht, ehe sie ihr Scheitern zu ertragen lernen. Als "Buddha" Owen entgegen den Anweisungen seines Trainers auf der Reservebank ein Buch liest, wird er von einem Fehlwurf Henrys mitten im Gesicht getroffen und schwer verletzt. Owens sonderbarer Unfall im Stadion markiert eine Wende im Leben der drei jungen Sportler, des Dekans und seiner Tochter Pella. Dekan Affenlight, hingerissen von Owen, lässt sich von dem Jungen als Vorleser am Krankenbett vereinnahmen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ein Dekan wohl kaum eine homosexuelle Beziehung zu einem Studenten aufnehmen kann. "Laut zu lesen lag ohnehin bereits an der Grenze zur Intimität, eine Stimme, zwei Ohrenpaare, wohlgeformte Sätze - man musste es ja nicht gleich übertreiben. Er hätte Tocqueville mitbringen sollen. Oder William James. Oder Platon, Nein, nicht Platon." (S. 202) Kurz zuvor war Affenlights Tochter Pella nach dem Scheitern einer überhasteten Ehe in die winzige Dienstwohung ihres Vater im Westich-College zurückgekehrt. Pella war nach dem frühen Tod ihrer Mutter als Campus-Maskottchen unbeschwert durchs Leben gehüpft. Ob es sinnvoll ist, ihr Leben ausgerechnet an dem College wieder auf Linie zu bringen, an dem ihr Vater Dekan ist, und eine Affäre mit dem Kapitän der Baseballmannschaft zu beginnen?
    Fazit
    Die Begeisterung für Baseball war mir bisher ein Buch mit sieben Siegeln, "Die Kunst des Feldspiels" hat wenig zur Überwindung dieser interkulturellen Barriere beigetragen. Mit für deutsche Leser unaussprechlichen Familiennamen und einem sehr speziellen Humor sorgt Harbach für einen schrägen Unterton in den Ereignissen am College; z. B. zieht sich als Running Gag das Wort "GÄ.TE" für die gegnerische Mannschaft durch den Roman; denn auf der defekten Anzeigetafel im Stadion fehlt ein Buchstabe. Harbachs nerdhafte Sportler gehen humorvoll miteinander um, ohne den Roman durch anbiedernde Jugendsprache zum kurzlebigen Modeartikel zu degradieren. Das komplexe Beziehungsgefüge in Harbachs Männerwelt mit Quotenfrau lässt einige Handlungsfäden im Nichts enden und war für mich nicht durchgehend plausibel. Zu unrealistisch schien mir, dass im täglichen College-Betrieb niemand die verbotene Beziehung zwischen Affenlight und seinem Studenten kommentiert. Harbach lässt seine Figuren berührende Momente der Nähe miteinander teilen, die heftig mit seiner Karrikierung von Männerbildern und Männlichkeitsidealen kontrastieren. Mit dem Abstand einiger Jahre werde ich den Roman sicher noch einmal lesen; denn er enthält eine Reihe unvergesslicher Szenen, die ich zu gern jemandem vorlesen würde.
    Textauszug
    "Nach vier Fehlern des Pitchers bekam Starblind die First Base geschenkt, Sooty Kim beförderte ihn mit einem Abtropfer zur Second, und Henry rückte nach einem Schlag am Ohr des Werfers vorbei auf die First Base. Schwartz pfefferte einen Mondball ins linke Mittelfeld." (S. 196)
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  • Rezension zu Die Kunst des Feldspiels

    Nachdem ich am Wochenende "Die Kunst des Feldspiels" beendet habe, möchte ich auch kurz meinen Eindruck beschreiben.
    Zu Inhalt und Autor hat Conor ja schon alles Wissenswerte geschrieben, so dass ich mich auf meine Meinung zum Buch beschränken kann.
    Die Erzählung dreht sich zwar auch um Henry Skrimshander, aber Mittelpunkt und zentrale Verbindung zwischen allen, in meinen Augen gleichwertigen Protagonisten ist eigentlich eher das Westish College. Henry ist einer von ihnen, ein hoffnungsvoller Shortstop des Baseballteams, der in eine tiefe Sinnkrise gerät, als seine legendäre Serie fehlerfreier Spiele unterbrochen wird. Sein Mentor Mike Schwartz, sein Zimmer- und Teamkollege Owen Dunne sowie Präsident des Colleges Guert Affenlight und seine Tochter Pella sind alle mehr oder weniger gleichwertig mit Henry die Hauptfiguren des Buches. Sie alle ringen mit schweren Entscheidungen und/oder ertragen gerade die Folgen von ebensolchen. "Das Leben ist hart und voll von Enttäuschungen und Erfolgen, großen und kleinen Umbrüchen und niemals einfach." scheint als zentrale Botschaft des Buches zu gelten. Wie sich die einzelnen sehr authentischen Charaktere in ihren schwierigen Lebenssituationen verhalten, was ihnen durch den Kopf geht und welche Abwägungen sie in welchen Momenten ihres Lebens treffen und wieder verwerfen - all das beschreibt Chad Harbach mit einfühlsamen und immer klaren Worten. Er verknüpft die Personen derart miteinander, dass der Leser stets nah an allen dran bleiben kann, jede Entscheidung die ein einzelner trifft bedeutet auch immer wieder Konsequenzen für alle anderen. Geschickt verwebt er die einzelnen Schiksale ohne je einen Faden zu verlieren.
    Die erzählte Geschichte sowie das Baseballspiel sind angesichts der tiefgründigen und schwierigen Gedankenwelten der Akteure eine atmosphärisch dichte Begleiterscheinung, aber nicht mehr und wären durchaus austauschbar.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war sehr gespannt, wie Harbach es schafft ein rundes Ende für alle Handlungsstränge zu finden ...
    von mir gibt es
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  • Rezension zu Die Kunst des Feldspiels

    Inhalt:
    Chad Harbach hat den Traum von der »Great American Novel« wahr gemacht: ›Die Kunst des Feldspiels‹ ist ein literarisches Wunder, ein magisches Debüt, ein so kluger wie zu Herzen gehender Roman über den Abschied von der Jugend, über Leidenschaft und Liebe, Freundschaft und Familie. Der Gott des Spiels hat Henry Skrimshander ein Geschenk in die Wiege gelegt: Der schmächtige, unscheinbare Junge aus der Provinz ist das größte Baseball-Talent seit Jahrzehnten. Als er in die Mannschaft des Westish College aufgenommen wird, scheint sein Aufstieg in den Olymp vorprogrammiert. Monatelang macht er nicht einen Fehler. Doch dann geht ein Routinewurf auf fatale Weise daneben … und die Schicksale von fünf Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Henry hat einen neuen Gegner: den Selbstzweifel. Sein Mentor Mike Schwartz macht die bittere Erfahrung, dass er Henry zuliebe sich selbst vergessen hat. Henrys schwuler Mitbewohner Owen muss sich von einem herben Schlag erholen. Rektor Affenlight lernt spät im Leben die wahre Liebe kennen und schlittert in eine gefährliche Affäre. Und seine Tochter Pella flieht vor ihrem Mann nach Westish – um auf dem Campus mehr als nur Sex zu finden. Während das dramatische Endspiel unerbittlich näher rückt, sind sie alle gezwungen, sich mit ihren tiefsten Wünschen und Abgründen auseinanderzusetzen. Am Ende wird einer von ihnen gleich zweimal bestattet, und die Leben der anderen werden nie mehr dieselben sein.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Der Autor:
    Chad Harbach, geboren 1975, wuchs in Wisconsin auf und studierte in Harvard und an der University of Virginia. Er ist Redakteur der literarischen Zeitschrift ›n+1‹, die er gemeinsam mit Keith Gessen, Mark Greif und Benjamin Kunkel gründete. Chad Harbach lebt in Virginia. ›Die Kunst des Feldspiels‹ ist sein erster Roman.
    (Quelle: Verlagsseite)
    Originaltitel: The Art of Fielding
    Aus dem Englischen von Stephan Kleiner und Johann Christoph Maass
    605 Seiten
    Meine Meinung:
    Chad Harbach erzählt in seinem Roman "Die Kunst des Feldspiels" die Geschichte von Henry Skrimshander, einem begabten jungen Baseballspieler. Entdeckt wird er von Mike Schwartz. Aufgefallen ist Henry nur aufgrund seiner Statur:
    […]
    Henry wird in die Mannschaft des Westish College aufgenommen, eine steile Karriere scheint vor ihm zu liegen. Henry, der aus der Provinz kommt, lernt eine völlig andere Welt kennen. In seinem Gepäck ist sein Handschuh, den er "Zero" genannt hat und sein Buch "Die Kunst des Feldspiels". Der Handschuh trägt diesen Namen deshalb, weil seine Mutter ihn immer nach seinen Fehlern fragte und er daraufhin "Zero" antworten konnte.
    Frühes Aufstehen und hartes Training bestimmen Henrys Tag. Bei einem Routinewurf geht ein Ball fatal daneben und löst eine Reihe von Ereignissen aus, die auch das Leben weiterer Menschen bestimmen.
    Denn nicht nur Henrys Geschichte wird erzählt, sondern auch die Schicksale weiterer College-Bewohner:
    College-Präsident Guert Affenlight, ein großer Verehrer von Melville, entdeckt eine bisher ungeahnte Seite an sich. Seine Tochter Pella kehrt nach gescheiterter Beziehung zurück und verliebt sich in Mike Schwartz und da ist noch Owen, der Zimmernachbar Henrys, der sich Henry mit den Worten: “Mein Name ist Owen Dunne. Ich bin dein schwuler Mulattenmitbewohner.” vorstellt.
    Baseball spielt eine große Rolle in diesem Roman, aber es dennoch nicht nur ein Sportroman, sondern auch ein Roman über das Leben. Es geht um Freundschaften, Erwachsenwerden, Scheitern, Träume und "sich finden" - das Ganze liest sich sehr lebendig. Auch die Charaktere - allen voran Henry und Guert Affenlight - sind lebendig beschrieben. Der Roman entwickelt eine Sogkraft, der man sich kaum entziehen kann.
    Im Klappentext heißt es: "Chad Harbach hat dem Traum der Great American Novel" Leben eingehaucht. Jonathan Franzen und John Irving sprechen dem Roman ein Lob aus.
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Ausgaben von Die Kunst des Feldspiels

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

Hardcover

Seitenzahl: 608

E-Book

Seitenzahl: 608

Die Kunst des Feldspiels in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Kunst des Feldspiels (Details)
  • Englisch: The Art of Fielding (Details)

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