Liebe und andere Versprechen

Buch von Andrea Bajani

Bewertungen

Liebe und andere Versprechen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Liebe und andere Versprechen

    Dies war mein erstes Buch von Andrea Bajani. Ich habe es vor kurzem beendet und mich dabei ertappt, wie ich versucht habe, bei alltäglichen Dingen so ähnlich wie der Autor zu denken, also Alles in schöne Bilder zu verpacken. Ist mir aber nicht gelungen.
    Am Anfang des Buches tat ich mich etwas schwer und es hat seine Zeit gebraucht, bis ich da hineinfand. Ich fand es zunächst ein bisschen langatmig und schwermütig. Dies änderte sich aber rasch und mir gefiel die sehr bildhafte Sprache. Ich finde diese Fähigkeit gewisser AutorInnen immer wieder erstaunlich. Man sieht ganz "banale" Sachen mit völlig anderen Augen.
    Der Autor ist ein sehr guter Erzähler und wenn man sich einfach in die Geschichte hineinfallen lässt, erlebt man sehr schöne Lesemomente. Was ich zunächst langatmig fand sind einfach Erlebnisse, Gegebenheiten, Wünsche etc, die hier Pietro bzw den anderen Personen am Herzen liegen. Der Schreibstil ist einfach und sympathisch, man begegnet viel Herzlichkeit und Familiensituationen, die mich mehr als einmal schmunzeln liessen.
    Trotz der Tatsache, dass über Vieles geschwiegen wird, kann man sich gut vorstellen, dass sich gewisse Dinge zum Guten wenden.
    Der Grossvater Mario spielt eine grosse Rolle in diesem Buch. Mir geht es immer sehr nahe, wenn Menschen aus dem Krieg zurückkommen und dann mit ihrem Leben nicht mehr richtig klar kommen, Alpträume haben, viel sinnieren und oft sehr traurig sind.
    Am Schluss bleibe ich etwas melancholisch zurück, bin aber sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter
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  • Rezension zu Liebe und andere Versprechen

    Klappentext:
    Pietros Liebesbeziehung zu Sara zerbricht. Zur selben Zeit stirbt sein Großvater, den die Familie viele Jahre lang totgeschwiegen hatte. Pietro spürt, dass es an der Zeit ist, einen Blick zurück zu tun. Aus purer Neugier klingelt er an der Tür der Wohnung, in der er aufgewachsen ist. Die Begegnung mit dem jetzigen Mieter setzt in Pietros Leben einiges in Bewegung: Er erkennt, dass erst die Gespenster der Vergangenheit besiegt werden müssen, bevor eine Zukunft denkbar werden kann. Andrea Bajani hat einen untrüglichen Sensor für Unausgesprochenes; feinfühlig lotet er die Folgen des Verdrängens aus. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Andrea Bajani, 1975 in Rom geboren, lebt in Turin. Nach dem großen Erfolg seines Romans ›Mit herzlichen Grüßen‹ (dtv 24793) beschließt er 2005, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Daneben ist er für Theater und Radio tätig und schreibt für die Tageszeitungen ›La Stampa‹, ›L'Unità‹ und ›Il Sole 24 Ore‹. 2008 wurde er für seinen Roman Lorenzos Reise mit dem Premio Mondello, dem Premio Recanati und dem Premio Brancati ausgezeichnet. 2011 erhielt er den renommierten Premio Bagutta.
    Allgemeines:
    Originaltitel: Ogni promessa
    Erstmals erschienen 2010 bei Giulio Einaudi editore Turin
    Aus dem Italienischen übersetzt von Pieke Biermann
    335 Seiten, kapitelweise abgesetzt ohne Nummerierung oder Titel
    Aus der Ich-Perspektive von Pietro erzählt
    Ein Familienroman, in den historische Bezüge eingebaut sind, und der sich mit einer aktuellen Liebesgeschichte verknüpft
    Inhalt:
    Seit Jahren versuchen Pietro und Sara, ein Kind zu bekommen, aber es klappt nicht. Sie zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus, hinterlässt einen Zettel „Ruf deine Mutter an, Mario ist tot.“ Mario ist der Großvater, über den nie gesprochen wurde. Aus dem Krieg heimgekehrt mit einem Trauma, das ihn unberechenbar machte, lebte er in der Psychiatrie. Doch es existieren noch alte Fotos, mit denen sich Pietro auf Spurensuche begibt, dabei durch Zufall auf den alten Olmo trifft, auch er ein Kriegsveteran mit grausamen Erinnerungen. Inzwischen ist Sara nach einer unbedeutenden Zufallsbekanntschaft schwanger geworden.
    Eigene Meinung / Beurteilung:
    Bajani lässt seinen Ich-Erzähler berichten, was er plant, was er macht und was geschieht, lässt Gedanken und Gefühle einfließen. Die Reflexion überlässt der Autor dem Leser. Er verwendet das narrative Präteritum selten, wählt meist Perfekt oder Plusquamperfekt, wodurch die Erzählung wie eine unmittelbare mündliche Schilderung wirkt.
    Ungewöhnlich die Bilder, die Bajani heranzieht, um Sachverhalte emotional einzuhüllen: Aus dem Alltag entlehnt und in eigenwillige Bezüge gebracht.
    Mit der Hauptgeschichte, die Pietro nach Russland führt, verwebt er seine Kindheitsgeschichte und die seiner Mutter und vor allem ihre Beziehung zu Mario. Dass in der Verbindung mit Sara das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, spürt man als Leser immer wieder, ohne dass es explizit betont würde.
    Dieses Unsagbare, das der Klappentext erwähnt, klingt auf zwei Ebenen durch: Es ist einerseits all das, was in dem Buch nicht ausdrücklich gesagt wird, was aber dennoch mitzulesen ist, andererseits ist es das, was nicht ausgesprochen wird, die Gefahr für eine Familie durch das große Geheimnis, das unter den Teppich gekehrt, über das geschwiegen wird.
    Wie bereits in seinen früheren Büchern schafft Bajani es meisterhaft, den Leser in die Lebensgeschichte seines Protagonisten mitzunehmen, und trotz der Handlungsfülle eine ruhige, gelöste Atmosphäre zu schaffen. Nicht Fakten oder Ereignisse sind das Wichtige und Bestimmende, sondern das, was man daraus macht, wie man auf dem weiteren Weg damit umgeht und welche Bedeutung man ihnen gibt.
    Für Leser, die ergreifende, zu Herzen gehende, aber nicht mit Emotionen vollgepackte Geschichten mögen, eine eindeutige Leseempfehlung. Wer Andrea Bajani noch nicht für sich entdeckt hat, sollte zugreifen.
    Fazit:
    Wieder ein bewegendes Buch eines großartigen Erzählers.
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Ausgaben von Liebe und andere Versprechen

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 336

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