Der Duft der Farben

Buch von Preethi Nair, Karin Dufner

Bewertungen

Der Duft der Farben wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Duft der Farben

    Über die Autorin:
    Preethi Nair wurde 1971 in Kerala, Indien, geboren, wuchs aber in London auf wo sie heute noch lebt. Bevor sie als selbständige Autorin arbeitete, war sie Unternehmensberaterin. Ihr erstes Buch Gipsy Masala wurde von vielen Verlagen abgelehnt. Um als Schriftstellerin tätig werden zu können, gab sie ihren Job auf und gründete ihren eigenen Verlag sowie eine PR-Agentur und brachte das Buch selbst auf den Markt. Unter dem Pseudonym Pru Menon wurde sie allmählich bekannt und es gelang ihr, einen Vertrag mit HarperCollins abzuschließen. Für ihr Werk bekam sie den Asian Women Achievement Award und kam in die engere Wahl zur Publizistin des Jahres bei den PPC Awards. Die BBC kaufte die Rechte an der Verfilmung ihrer Buches „Koriandergrün und Safranrot“. „Der Duft der Farben“ ist die romanhafte Darstellung ihres Lebens. Daneben arbeitet sie noch für eine Reihe von Zeitungen, für BBC Radio 4 und als Botschafterin für den Prince's Trust. (Quelle: Klappentext und Wikipedia)
    Buchinhalt:
    […]
    Als Nina ihren Job verliert, wagt sie es nicht, es ihrer Familie zu sagen. Am nächsten Morgen verlässt sie wie immer das Haus ihrer Eltern, doch anstatt zur Arbeit zu gehen, begibt sie sich zur Londoner Tate Gallery und führt von nun an ein Doppelleben. Tagsüber widmet sie sich ihrer Leidenschaft, der Malerei. Im Museum lässt sie sich von Matisses Farben berauschen und vergisst ihren Kummer. Abends kehrt sie nach Hause zurück und führt das Leben, dass ihre indischen Eltern sich für sie wünschen.... doch aus einer Lüge werden viele und das Doppelleben entwickelt sich rasanter in viele Richtungen als Nina sich das je hat vorstellen können...... (Quelle: gekürzt aus dem Klappentext, der ansonsten etwas zu viel verrät).
    Meine Meinung:
    Wer mich kennt weiß, dass ein solches Buch eigentlich nicht mein Genre, mein Beuteschema ist. Eigentlich weiß ich auch gar nicht mehr, wie es in meinen Besitz gekommen ist – aber das ist egal, denn ich habe mich trotzdem sehr gut unterhalten gefühlt bei diesem Buch. Trotz aller Leichtigkeit und klischeehafter Darstellungen sind dahinter versteckt immer ernste Gedanken und Hintergründe, die hervorlugen zwischen den Zeilen.
    Die Protagonistin Nina Savini ist die zweite Tochter sehr traditioneller indischer Eltern, die nicht im Luxus leben. Da die ältere Schwester ihren eigenen Weg ging, versucht Nina ihre Eltern glücklich zu machen, indem sie deren Vorstellungen für ihr Leben erfüllt. Das gelingt nur unter Verleugnung der eigenen Wünsche und Träume – der klassische Konflikt vieler Migrantenkinder, gleich in welcher Gesellschaft sie leben und aus welcher Gesellschaft sie stammen. Die erste Lüge lebt Nina bereits in ihrer Beziehung zu einem Franzosen – doch als der sie betrügt und sie auch noch ihren Job verliert, weiten sich die Lügen aus zu einem Gespinst von vielen kleinen und einigen ganz großen Lügen und nie ist der richtige Zeitpunkt, um alles aufzuklären. Das Chaos nimmt seinen Lauf bis Nina ihr „normales“ Leben komplett verloren und auf den Kopf gestellt hat – was noch nicht das Ende der Verwicklungen ist......
    In all diesen Verwicklungen stellt die Autorin sowohl die Welt der indischen Eltern und deren Gemeinde als auch die Welt der Kunst und Künstler, in der sie sich vorher als Anwältin und jetzt als Malerin bewegt, sehr klischeehaft und überspitzt dar – was die extremen Gegensätze und die Zerrissenheit der Protagonistin gut verdeutlicht. Ganz gleich ob es um Status, Konventionen, Regeln oder Regelbruch mitsamt den damit verbundenen „Strafen“ geht – stets werden die Gegensätze gut herausgearbeitet um gleichzeitig auch die Parallelen aufzuzeigen, die sehr viel häufiger vorhanden sind als man zunächst denken mag. Ich war selbst überrascht und erkenne vieles davon erst jetzt, während ich darüber schreibe.... Auf den ersten Blick scheint dieses Buch nur eine Liebesgeschichte zwischen den Kulturen zu sein, auf den zweiten oder dritten Blick steckt doch eine ganze Menge mehr dahinter. Das überrascht mich selbst am meisten – aber ich lasse mich ja gerne positiv überraschen. Natürlich gibt es die Guten und die Bösen, die Berechnenden und die Großzügigen, die Offensichtlichen und die Verkannten, die sich langsam mausern – insofern ist der Inhalt der Geschiche absolut vorhersagbar bis zum Ende. Trotzdem wird man beim Lesen, aber erst recht hinterher beim Nachdenken darüber überrascht, dass so viel mehr hinter dem Offensichtlichen verborgen ist. Hoffentlich erkennen möglichst viele Menschen die Qualität hinter der leichten Fassade, die so leicht zu täuschen vermag. Anfangs tendierte ich zu 3-3,5 Sternen für eine schöne leichte Unterhaltungslektüre, doch jetzt werden gute 4 Sterne für eine gelungene Überraschung mit mehr Tiefgang als vermutet daraus.
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Ausgaben von Der Duft der Farben

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 393

Besitzer des Buches 28

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