Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Buch von Ali Shaw

  • Kurzmeinung

    towonder
    Zärtliches Buch mit märchenhaften Aspekten - sicher einen Re-Read wert!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda´s Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas. Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas’ Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.
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Bewertungen

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen wurde insgesamt 34 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Meinungen

  • Zärtliches Buch mit märchenhaften Aspekten - sicher einen Re-Read wert!

    towonder

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Neben dem ansprechenden Cover sind die Seitenränder in schimmerndes Silber gefasst, so dass ich beim ersten Anblick einfach nur dachte: Meins!
    Leider hält der Inhalt aber nicht das, was die Optik verspricht. Nach dem Lesen der Buchbeschreibung und des Anfangs war ich noch sehr optimistisch; das Buch begann ungeheuer interessant und vielversprechend. Der Autor hat eine angenehme Art zu schreiben, die sich flüssig lesen lässt. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, so dass der Leser eine genaue Vorstellung bekommt, in welcher Umgebung die Geschichte stattfindet. Bedauerlicherweise wird diese Auführlichkeit aber in den Rückblicken auf die Vergangenheit der einzelnen Personen fortgeführt. Für meinen Geschmack befand sich die Erzählung viel zu oft in der Vergangenheit um den Hintergrund der Personen und ihr aktuelles Verhalten zu erklären. Die aktuelle Handlung kam viel zu kurz. Das nahm der Geschichte auf Dauer den Schwung und die Spannung, die sowieso nur recht mühsam aufkam.
    Irgendwie habe ich die ganze Zeit beim Lesen erwartet, dass die fantastischen Elemente des Buches besser erklärt werden - aber dem war nicht so. Sie sind eher Teil der Randbeschreibung und werden als gegeben hingenommen. Meinem Eindruck nach dreht sich die ganze Handlung- neben Idas Krankheit - lediglich um die emotionale Verkorksung der Personen und um die Hoffnung, dass sie auf den "normalen" Weg zurückfinden.
    Des Weiteren habe ich für mich keinen Zugang zu den Protagonisten oder den Nebendarstellern bekommen. Ihr Verhalten wurde zwar ausgiebig analysiert und begründet; jedoch fehlt mir hier der Tiefgang. Ein gutes Buch zeichnet sich für mich dadurch aus, dass ich mit den Personen mitfühle und das Buch erst aus der Hand legen kann, wenn ich es beendet habe. Das fehlt mir hier. Lediglich am Ende des Buches war ich ansatzweise berührt. Dank des Schreibstils des Autors war es jedoch trotz allem angenehm zu lesen.
    Letztendlich konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen - war jedoch trotzdem ein netter Zeitvertreib. Da meine Bücherregale gnadenlos überfüllt sind, wird dieses Buch obschon seiner wunderbaren Optik wohl aber doch keinen dauerhaften Platz dort bekommen.
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  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Eins vornweg, auch ich bin diesem Cover bzw. der Aufmachung dieses Buch verfallen.
    Es ist wunderschön, besonders die glitzernden Seiten, machen das Buch zu etwas ganz besonderem und mit diesem Vorsatz bin ich auch an dieses Buch ran „etwas besonderes“.
    Das Buch wird sehr gelobt, vielleicht waren deshalb meine Erwartungen sehr hoch, doch leider hat mich diese Geschichte nicht überzeugen können.
    Eine Geschichte die eigentlich Potenzial hätte, der Plot etwas anderes, ein wenig mystisch, Fantasie, Liebe von vielen verschiedenen Genres etwas dabei, aber irgendwie konnte sie mich nicht so mitreißen geschweige denn überzeugen oder in den Bann ziehen.
    Die Hauptcharaktere fand ich an und für sich gut beschrieben. Man hat zu Ida und Midas schnell Bezug. Midas konnte mich sehr schnell überzeugen, so das ich seine Vergangenheit gerade zu verschlungen habe, aber das war es auch schon, leider.
    Im „Gesamtpaket“ konnte mich das Buch nicht mitreißen.
    Es werden ein paar Dinge angesprochen, die meiner Meinung nach diesem Buch einen Abbruch tun, dieses ständige „ineinander gefesselte“ bei den verschiedenen Personen fand ich streckenweise einfach nur anstrengend.
    Das Ende fand ich dann wieder recht passend gewählt, aber ziemlich „herzlos“ und schnell „über die Bühne“ gebracht.
    Was ich sehr schön fand, war der Ansatz, das dass Leben so schnell vorbei sein könnte, so das man einfach jede Sekunde im Leben genießen sollte. Das Hier und Jetzt und nicht auf irgendwas „warten“. In diesem „Punkt“ hat mich das Buch zum überlegen gebracht.
    Fazit: Für ein Erstlingswerk ist es okay, aber kein Buch das ich zu den Besten zählen würde.
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  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Ali Shaw - Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
    Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda's Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas. Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.
    Meine Meinung
    Zuerst: Das Buch ist wunderschön gestaltet. Das Cover finde ich besonders gelungen mit seinen kühlen Farben und den floralen Verzierungen, die sich auch im Inneren des Buches immer am Anfang eines neuen Kapitels wiederfinden. Durch den 3-seitigen Silberschnitt ist dieses Buch auch noch zusätzlich ein Hingucker.
    Die Hauptfiguren Midas und Ida sind mir gleich ans Herz gewachsen. Midas lebt sehr zurückgezogen auf St. Hauda’s Land und seine Leidenschaft ist die Fotografie. Im Laufe des Buches bekommt man mit, dass er nicht gerade eine Bilderbuchkindheit genossen hatte und ihn wahrscheinlich deswegen zum Einsiedler gemacht hat. Seine Mutter, die nach dem Selbstmord des Vaters wegzog, scheint schon lange nicht mehr in der Realität zu leben und Midas Crook Senior erscheint anfangs als ein herzloser und grausamer Mensch, aber im Laufe der Geschichte erfährt man warum er so ist. In der Geschichte werden noch weitere Personen genannt, u. a. Henry Fuwa, der in einem abgelegenen Teil eines Waldes zusammen mit seinen geflügelten Wesen, die er schützen will, lebt und Carl Maulsen. Letzterer war mir von Anfang an unsympathisch und dies änderte sich zum Ende hin nicht mehr. Ida ist das ganze Gegenteil von Midas, lebhaft, abenteuerlustig und fröhlich. Doch dies ändert sich eines Tages, denn sie verwandelt sich in Glas. Die Liebesgeschichte zwischen Midas und Ida und die damit verbundene Veränderung Midas‘ gefiel mir sehr und auch ich habe bis zum Ende gehofft, dass es ein Happy End geben wird.
    Leider habe ich aber auch ein paar Kritikpunkte. Warum oder vielmehr durch was verwandeln sich Menschen in Glas? Vielleicht könnte man das Glas mit einer realen unheilbaren Krankheit assoziieren, aber eine kleine Erklärung hätte der Geschichte sicherlich kein Abbruch getan. Geheimnisvoll fand ich auch die Wesen, die in den Wäldern von St. Hauda’s Land leben. Auch hätte ich gern mehr von dem Wesen, das alles in Weiß verwandelt, erfahren. Es wird noch nicht mal richtig beschrieben – sehr mystisch.
    Fazit
    Im Großen und Ganzen hat mir das Lesen dieses Buches viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht besonders spannend war, was mich nicht störte. Der Schreibstil ist wunderschön, märchenhaft und leicht zu lesen. Die Charaktere sind schön gezeichnet, selbst die kleinste Nebenrolle ist genauestens ausgearbeitet. Ali Shaws Debütroman ist ihm recht gut gelungen und man kann sich sicherlich auf mehr von ihm freuen. Ich vergebe Sterne.
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  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Ida MacLaird verwandelt sich von den Füßen aufwärts in Glas, schleichend aber stetig. Sie reist zurück auf die Insel St.Haudas Land und sucht Henry Fuwa, einen verschrobenen, einsiedlerischen Insulaner. Von ihm verspricht sie sich Hilfe. Auf ihrer Suche findet Ida den extrem zurückhaltenden Fotographen Midas Crook, der ihr beisteht und hilft, und mit ihm findet Ida die Liebe. Gibt es Rettung für Ida? Kann es eine Zukunft für ihre Liebe geben?
    Ali Shaw webt mit wunderbaren poetischen Worten ein zartes Gespinst. Einige Fantasyelemente blitzen wie seltene Perlen hier und da aus der Geschichte hervor. Doch auf ihnen liegt nicht das Hauptaugenmerk des Autors und damit des Lesers. Es geht im Grunde genommen um die Beziehung zwischen Ida und Midas, wie sie sich aus ihr heraus weiterentwickeln und an ihr wachsen. Wie sie alte Fesseln, hervorgerufen durch Personen in der Vergangenheit, abstreifen und damit frei sind, sie selbst zu sein. Das alles erzählt Shaw mit leisen, aber eindringlichen Worten. Er kann unglaublich gut fabulieren, die karge Schönheit von St.Haudas Land zum Beispiel liegt einem beim Lesen direkt vor dem inneren Auge. Trotzdem blieb noch immer genügend Raum für eigene Interpretationen. Es wird nicht alles erklärt oder aufgeklärt, daher sollte man die Geschichte am Ende ein wenig wirken lassen, sie nochmals ein wenig reflektieren, damit ein eigenes Verstehen einsetzen kann.
    Hervorzuheben ist hier auch die wunderschöne Aufmachung, der Umschlag in eisblau, weiss und schwarz gehalten und der Schnitt des Buches funkelt in schönstem Silber; die reinste Augenweide.
    Für mich hat sich die Anschaffung und Lektüre des Buches sehr gelohnt, es ist nichts, was man mal so eben wegliest, sondern es regt auch zum Nachdenken und selbstinterpretieren an (und im Regal sieht es kolossal gut aus )
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  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Klappentext:
    Die Begegnung mit ihm war wie eine Kollision gewesen und sie hatte gewusst, dass sie ihr Leben lang genau danach gesucht hatte: mit solcher Wucht mit einem anderen Menschen zusammenzuprallen, dass sie für einen Moment mit ihm verschmolz.
    Eine karge, zauberhafte Inselgruppe voller wundersamer Bewohner - hierher kommt Ida zurück, um Antworten zu finden. Denn eine mysteriöse Veränderung geht mit ihr vor: Sie verwandelt sich zu Glas. Doch was Ida stattdessen findet, hier auf St. Hauda’ s Land, ist die große Liebe.
    Meine Meinung:
    Dieser Debütroman von Ali Shaw wurde in 18 Sprachen übersetzt und ich war sehr gespannt, ob mich die Handlung dieses Romans genauso für mich einnehmen könnte wie seine optische Gestaltung.
    Ida, deren Körper zu Glas wird, kehrt auf die Insel St. Hauda´s Land um Henry Fuwa zu finden, von dem sie hofft, dass er ihr helfen kann. Auf ihrem Weg lernt Ida, Midas kennen und findet ihn ihm ihre große Liebe.
    Das Mädchen mit den gläsernen Füßen ist ein fantastischer und tragischer Roman, der den Leser auf eine Insel entführt auf der fabelhafte Wesen leben, die voller Fantasie beschrieben sind und für die der Leser eine gewaltige Vorstellungskraft braucht.
    Ich wollte immer weiterlesen, mehr von dieser Geschichte erfahren, mit Ida hoffen und bangen und doch musste ich ab und zu das Buch sinken lassen, um durchzuatmen und das gelesene zu verarbeiten und für mich anzunehmen.
    Es gibt hier recht viele Personen, die mitspielen und die sehr ausführlich und charakterfest beschrieben sind, sodass es nicht lange schwerfällt, diese Personen zu unterscheiden.
    Die Protagonisten Ida und Midas wuchsen mir beide sehr schnell ans Herz und ich habe regelrecht mitgefiebert, wie es mit beiden Personen weitergeht.
    Midas fotografiert unheimlich gern und der Autor konnte mir bei seiner Beschreibung oft das Gefühl vermitteln, ich sähe durch seine Kamera.
    Idas wird hier ebenfalls sehr bildlich dargestellt und die Beschreibung wie das Glas sich in ihre ausbreitet, ist verblüffend leicht und verständlich. So habe ich mit der Protagonistin richtig mitgelitten, wenn ich lesen konnte, welche Gefühle in ihr vorgingen.
    Carl, der im Grunde genommen die Position als Idas Onkel einnimmt, war mir von Anfang an unsympathisch und blieb es auch bis zum Schluss.
    Mehrere tragische Familiengeschichten aus der Vergangenheit fügen sich in die Handlung mit ein und so kann es passieren, dass der Leser verschiedene Perspektiven vor allem aber Rückblenden liest.
    Meist liest man über Ida und Midas, zwischendurch aber auch über Carl, Midas Eltern oder aber auch Idas Mutter.
    Anfangs war dies etwas verwirrend auf mich, jedoch fand ich mich schnell damit zurecht und konnte bemerken, dass die Handlung dadurch gefestigt wurde.
    Die Handlung selbst ist tragisch und wunderschön zugleich. Mir kam es wie ein modernes Märchen vor, das mit viel Fantasie von der Liebe, Einsamkeit und Trauer erzählt. Angst vor Gefühlen und verpasste Chancen spielen hier eine große Rolle. Zeitweise ist es sehr melancholisch und emotional und doch verzauberte es mich innerhalb weniger Seiten. Es ist die Atmosphäre, die mir dieses Buch vermitteln konnte, um es als etwas Besonderes anzusehen.
    Die Umgebung ist wirklich traumhaft mit vielen kleinen Details beschrieben, sodass es mir leicht fiel, den Handlungsort zu visualisieren.
    Der Schreibstil ist ebenfalls sehr ausführlich, teilweise etwas melancholisch und zieht den Leser schnell in seinen Zauber. Dies machte für mich diesen Roman so besonders. Ali Shaw verfügt über einen wunderbaren und teilweise poetischen Schreibstil. Mit seinem eigenen melodischen Klang zog sich dieser wie ein roter Faden durch das Buch. Der Autor versteht es die Umgebung so zu beschreiben, dass die Ortschaft auch wirklich magisch und zauberhaft auf den Leser wirkt. Schon auf den ersten Seiten zog mich sein Roman in den Bann aber es dauerte auch eine Zeit lang, bis ich den Zugang zu dieser Geschichte gefunden habe, da es so viele kleine Details gab, auf die ich achten wollte.
    Die 397 Seiten vergingen für mich wie im Flug, was nicht nur an der interessanten Handlung lag, sondern auch an den recht kurzen Kapiteln.
    Die optische Gestaltung des Buches ist für mich ein wahrer Eyecatcher. Der Schutzumschlag ist in einem wunderschönen Petrol und weiß gestaltet. Mit seinen weißen Schneeflocken und dem in Schreibschrift abgebildeten Titel wirkt er schon recht winterlich.
    Die Schnittkante ist silberglänzend und das Buch besitzt auch ein Lesebändchen.
    Fazit:
    Es gibt Bücher, die man mit einem zufriedenen Lächeln schließt, nicht weil das Ende so wunderschön war, sondern weil man froh ist, diese Geschichte gelesen zu haben. Das Mädchen mit den gläsernen Füßen ist für mich ein besonderes und modernes Märchen das mit einem melancholischen Schreibstil und recht viel Tiefgang verzaubert ..
    Eine Geschichte, die lange nachwirkt und beschäftigt.
    Ali Shaw wurde 1982 geboren und wuchs in einer kleinen Stadt in Dorset, Großbritannien auf. Sein Debüt „das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ wurde in 18 Sprachen übersetzt. (Quelle: Script5, das Mädchen mit den gläsernen Füßen“.
    Gesamtwertung: 5/5 Sternen
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  • Rezension zu Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

    Auch ich habe ads Buch gestern beendet und es hat mir gut gefallen.
    Die Erzählweise des Autors hat etwas ganz eigenes, was auch das Buch zu etwas einzigartigem macht. Die Atmosphäre, die Stimmung der Geschichte wird unheimlich gut transportiert; eine kalte Schwere liegt über der ganzen Erzählweise, sodass Inhalt und Form in einer ständigen Austauschbeziehung stehen, denn natürlich ist die Kälte, die Gefühllosigkeit der gläsernen Füße Idas ein zentraler Aspekt des Buches. Dass die Story im Winter und bei starkem Schneetreiben spielt, passt in diesen Gesamtzusammenhang auch genau hinein.
    Die Insel St. Hauda's Land, zu der Ida gezwungen war, zurückzukehren, weil nur hier Hoffnung auf Heilung besteht, ist ebenfalls von unterkühlten, zurückgezogenen Menschen bewohnt, die es Ida schwer machen, einen Zugang zu ihnen zu finden. Vor allem Midas ist geprägt durch diese Abgeschottetheit, er möchte am liebsten gar keine Menschen um sich haben und sich immer nur mit seiner Kamera und seiner Fotografie beschäftigen. Doch nachdem er Ida getroffen hat, wird alles anders. Sie versucht ihn mal einfühlsam und dann wieder ziemlich brutal aus seiner selbstauferlegten Lethargie zu befreien und im Gegenzug hilft er ihr bei der Such nach Henry Fuwa. Dieser ist ebenfalls ein Mensch ohne das Bedürfnis, soziale Beziehungen einzugehen. Er lebt absolut zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Moor und züchtet dort Ochsenmotten – Kühe, die etwa daumennagelgroß sind und Flügel haben. Man sieht, die gläsernen Füße sind nicht die einzigen fantastischen Elemente, die in dieser Geschichte verarbeitet sind. Es gibt mehrere Geschöpfe, deren Existenz sagenumwoben ist und die man sich nicht erklären kann. Da wäre zum Beispiel noch das Geschöpf, das alles um sich herum in weißes Licht taucht – und das sich in der Umgebung befindliche bleibt dann auch weiß, egal ob Vogel, Baum oder Eichhörnchen.
    Hier setzt dann allerdings auch meine Kritik ein. Genaugenommen hat der Autor selbst in seinem Buch dazu eine (ich nenne es jetzt einfach mal so, auch wenn es vielleicht nicht als solche gedacht war) Rechtfertigung eingebaut, indem er Henry Fuwa an einer Stelle sinngemäß sagen lässt, dass man sich im Leben nicht alles erklären kann, sondern manche Dinge akzeptieren und versuchen muss, damit so gut wie möglich umzugehen. Was hier so weise klingen mag, hat mich aber höchst unbefriedigt zurückgelassen, denn ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass zumindest das Phänomen der gläsernen Füße erklärt wird. Wieso tritt es bei manchen Menschen auf und bei anderen nicht? Und wieso gerade bei Ida? Woher kommt es überhaupt? Kurz: mir fehlte die Auflösung dieses Rätsels. Nach dem ich eine Zeit darüber nachgedacht haben, muss ich zwar sagen, dass es schon irgendwie Sinn macht, das alles nicht aufzuklären, weil so natürlich eine ganz andere Botschaft vermittelt wird , aber mir hat die Auflösung trotzdem gefehlt.
    Ansonsten aber ist das Buch auf jeden Fall mal einen Blick hinein wert; allein schon, um herauszufinden, was Midas oder Henry Fuwa eigentlich zu den Menschen gemacht hat, die sie nun sind und wie Ida sie ihr Leben von Grund auf überdenken lässt.
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Ausgaben von Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 400

Besitzer des Buches 78

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