Schwarze Weide

Buch von Horst Lange

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Schwarze Weide

Der schlesische Dichter Horst Lange (1904-1971) gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter der „inneren Emigration“. Sein Hauptwerk „Die schwarze Weide“ schildert das Verhängnis zweier Ortschaften und ihrer Bewohner in dichter Verknüpfung mit der sumpfigen Landschaft der Region um Liegnitz. Im Stil eines magischen Realismus entsteht das Bild einer apokalyptischen Zeit, die friedlose Unersättlichkeit des Menschen spiegelt sich in einer harmonischen, dem Leben und Sterben gegenüber aber gleichgültigen Natur.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schwarze Weide

    Der Autor (Q: Wikipedia und Kindler): Der deutsche Schriftsteller Horst Lange (geboren am 6. Oktober 1904 in Liegnitz (heute: Legnica, Polen) war in seinen frühen Arbeiten vom deutschen Expressionismus beeinflusst und als Mitarbeiter führender Berliner Zeitungen bekannt geworden. Trotz starker Berufsbehinderung durch die Nazis veröffentlichte er Ende der 1930er-Jahre seine ersten Romane und sicherte sich damit einen Platz unter den großen Epikern seiner Zeit. Bekannt wurde Lange vor allem durch seinen 1937 erschienenen Roman „Schwarze Weide“, der von Ernst Jünger und Hermann Hesse lobend besprochen und von Wolfgang Koeppen als „bedeutendste epische Aussage der Hitlerzeit, die mit dieser Zeit selbst nichts zu tun hatte“ bezeichnet wurde. Langes Erzählung „Die Leuchtkugeln“ wurde von Carl Zuckmayer als „das beste und menschlichste Kriegsbuch des Zweiten Weltkriegs“ gelobt. Schwer verwundet kehrte Horst Lange aus dem Rußlandfeldzug heim und lebt danach mit seiner Frau, der Dichterin Oda Schaefer. Als die Schwarze Weide 1954 zum zweiten Mal erschien, wurde sie von Schriftstellern wie Gottfried Benn, Günter Eich und Wolfgang Koeppen als Werk von bleibendem Rang eingestuft. Hans Dieter Schäfer beurteilte das Buch noch 1982 als „bedeutendsten Roman der nicht emigrierten Autoren“. Dennoch ist Horst Lange heute weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dies mag zum Teil damit zusammenhängen, dass er nach dem Krieg im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen keinen Anschluss an Projekte wie die Gruppe 47 suchte. Horst Lange starb am 6. Juli 1971 in München.
    Klappentext (Q: Kindler): Von düsterer Dramatik erfüllt sind die Ereignisse, die das schlesische Gut und das kleine Dorf an den Ufern der Schwarzen Weide heimsuchen. Grenzenlos wie die Landschaft sind die Menschen in ihrem Schwanken zwischen dumpfem Trieb und der Sehnsucht nach höherer Ordnung, zwischen dem Glauben an uralte heidnische Überlieferungen und religiöser Inbrunst. Das unheimliche Geschehen steigert sich zu Mord und später Sühne, und über die unstete Liebe zweier junger Menschen wirft die Vergangenheit ihre Schatten, bis die entfesselten Fluten des Flusses alles Bedrohliche hinwegspülen und den Weg frei machen für eine hellere Zukunft.
    Auf Vermittlung der befreundeten Dichterin Elisabeth Langgässer kam der Vertrag mit dem Verleger Henry Goverts, der Horst Lange die Veröffentlichung des Romans „Schwarze Weide“ zusicherte. Er erschien im Herbst 1937 bei H. Goverts in Hamburg und Leipzig (540 Seiten). 1954 kam es er erneut heraus, diesmal in Stuttgart bei Scherz & Goverts (506 Seiten), dann auch 1965 als Kindler-Taschenbuch 64/65 in einer Lizenzausgabe des Henry Goverts Verlages im Kindler Verlag in München (396 Seiten), dann noch 1969 und 1979 im Claassen Verlag in Hamburg, 1981 als Fischer-Taschenbücher Nr. 5141 in Frankfurt am Main und 2005 in der Reihe „Die vergessene Bibliothek“ im V. F. Sammler Verlag, Graz (433 Seiten).
    Dieser Roman, den der schlesische Schriftsteller 1937 veröffentliche, gilt als einer der besten Romane eines deutschen Autors, der während der Nazizeit nicht emigrierte, selber kein Nazi war und auch inhaltlich nichts mit Nazismus zu tun hat; ein prominentes Beispiel für „innere Emigration“ während des sogenannten Dritten Reiches.
    Es ist eine naturmagische Geschichte über die Verantwortung für das eigene Handeln und die Schuld, die man dadurch auf sich lädt. Ein düsteres Beispiel magischen Realismus', worin Rationalität und Unvernunft in Widerstreit geraten, eingebettet in eine Bewegung des Niedergangs innerhalb einer gottverlassenen dem Schicksal überlassenen Gemeinschaft.
    Im Grunde liegen mir düstere Dorfgeschichten voller sündiger Menschen, die von der Schuld der Vergangenheit eingeholt werden, während um sie herum die wilde Natur brodelt. Aber wenn seitenweise beschrieben wird (meist wirklich ausgezeichnet, das muss ich schon zugeben), wie der Baumstumpf aussieht, auf dem die Hauptfigur Platz genommen hat, dass hinter ihm ein Eisvogel taucht und welche Gestalten die Wolken bilden, dann kommt die Geschichte einfach nicht voran. Der Tonfall und die Adjektive sind voller symbolischer Bilder des Verfalls und der Verderbtheit, was war leider mir viel zu dick aufgetragen. Ich mag es mehr, wenn sich ein solches Bild oder Gefühl aus den Handlungen oder den Charakteren der Figuren entwickelt. So ist mir das auf Dauer einfach zu fatalistisch.
    „Schwarze Weide“ ist ein Roman, in dem die stabile Harmonie einer Ordnung völlig aus dem Gleichgewicht gekommen ist, was das Schlechte in Mensch, Natur und Historie nach oben spült. Aber für die ausgesprochen deskriptive, verdüsterte, sehr expressive, lyrisch sehr dichte und beladene Sprache war ich zu dem Zeitpunkt meiner Lektüre wohl nicht bereit.
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Ausgaben von Schwarze Weide

Taschenbuch

 

Hardcover

Seitenzahl: 434

Besitzer des Buches 3

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