Wiener Passion

Buch von Lilian Faschinger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Wiener Passion

Von Anfang bis Ende Musik Die junge amerikanische Sängerin Magnolia Brown kommt nach Wien, um Gesangsunterricht zu nehmen. Sie bezieht ein Zimmer bei ihrer verschrobenen Tante Pia, die sie mit allerlei grausigen Wiener Spezialitäten bekanntmacht. Eines Tages entdeckt Magnolia in einer alten Truhe den Lebensbericht des Dienstmädchens Rosa Havelka, die Ende des 19. Jahrhunderts wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Über der faszinierenden Lektüre vergisst Magnolia fast den Unterricht bei dem Gesangslehrer Joseph Horvath, einem empfindsamen und hochmusikalischen Hypochonder par excellence. Ein virtuoser Roman über das Wien der Jahrhundertwende und das heutige - und von Anfang bis Ende Musik.
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Bewertungen

Wiener Passion wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wiener Passion

    Dieses Buch las ich zwei Tagen, vor allem die Lebensgeschichte Rosas war faszinierend. Eine junge Frau deren Leben so viele Hochs und Tiefs erfahren hat das man sich fragt wie konnte sie dies immer wieder verkraften. Manchmal konnte ich während des Lesens nur verwirrt den Kopf schütteln, haarsträubend klangen deren Erlebnisse. Wenn man liest mit welcher Klarheit Rosa hinter die falsche Fassade der ehrbaren Wiener Bürger blickt, kann man es nur der eigenartigen Erziehung zuzuschreiben die sie erhielt, dass sie in ihrer Naivität verbleibt.
    Nicht zu überlesen sind die sozialkritischen Anmerkungen von Lilian Faschinger; und wenn sie von den Überfällen an jungen Frauen berichtet während Magnolia in Wien weilt, kann ich mir denken, dass sie damit andeuten möchte, dass Rassismus über Jahrhunderte weg unterschwellig immer vorhanden ist; und willkürlich gewählte ethnische Gruppen betroffen sind.
    Wie die Autorin den Leser durch das kulturelle wie auch historische Wien, mit den vielen Kirchen, den vielen Madonnen und vor allem der Musik führt, ist ein Genuss.
    Was für mich gewohnheitsbedürftig war, die Sprache deren sich die Autorin bedient. Klang für mich eigentümlich altmodisch, etwas gestelzt, passte zwar gut zu Rosa und deren Jahrhundert; brachte mich bei Horvath diesem doch ziemlich verklemmten, hypochondrischen jungen Mann zum Lachen. Jedoch klang sie bei Magnolia (wie schon Kaba erwähnt) etwas befremdend. Höchstens man spricht in Wien tatsächlich eine solche Sprache, dies entzieht sich meinen Kenntnissen.
    Eine schöne Lektüre, die ich gerne weiter empfehlen möchte.
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  • Rezension zu Wiener Passion

    Gerade eben habe ich das Buch, das ich in nicht mehr als vier Tagen gelesen habe, was für mich eine unglaubliche Zeit ist, zugeschlagen, und ich muss sagen, dass mich diese Tatsache nicht gerade begeistert, denn ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und bin daher traurig, dass ich nun schon ausgelesen habe.
    Ich mag die Sprache Lilian Faschingers, wenngleich es mich zumindest zu Beginn etwas verwirrt und vielleicht auch enttäuscht hat, dass wenn schon nicht alle drei Ich-Erzähler so doch mindestens Magnolia Browns und Josef Horvaths in genau dem gleichen Stil geschrieben sind, und es doch sehr unwahrscheinlich ist, dass zwei Menschen, die sich erstens (noch) nicht kennen, zweitens aus völlig unterschiedlichen Kulturkrisen kommen und drittens ganz verschiedene Charaktere sind, sich genau des gleichen Wortschatzes und eines identischen Satzbaues bedienen.
    Die Beschreibungen Wiens haben mir dagegen sehr gut gefallen. Das Buch macht richtig Lust, diese Stadt zu besuchen, auch wenn sie nicht immer von ihrer positiven Seite beschrieben wird. Es ist schon einige Jahre her, dass ich in Wien war, und leider war ich damals noch so jung, dass ich mich heute nur noch an Weniges erinnern kann. Insgesamt kann ich Meike Fessmann zustimmen, die in der Süddeutschen Zeitung unter anderem schrieb: „Heldin des aus der Perspektiven erzählten Romans ist Wien, die Stadt selbst beziehungsweise jene merkwürdige Melange diffuser Gefühle, die sie hervorruft.“
    Wie auch Magnolia habe ich im Laufe der Lektüre dieses Buches immer mehr Mitleid empfunden, aber auch Bewunderung, denn ihre Stärke, und eine solche besaß sie in meinen Augen zweifelsohne, hätte ich wohl kaum aufbringen können. Ihr größter Verdienst ist dabei wohl neben dem Mord an ihrem kriminellen Mann – heute hätte dies sicherlich als Nothilfe gegolten und sie wäre nicht verurteilt worden, und schon gar nicht zum Tode – ist wohl die Tatsache, dass sie die Kraft und den Mut gefunden hat, ihre Lebensgeschichte – aus welchem Grund auch immer – niederzuschreiben und der Welt damit ein Zeugnis zu hinterlassen, das viele Menschen tief berühren wird.
    Jedoch verstehe ich nicht ganz, was einige der Ereignisse in der „Jetztzeit“, wie ich sie mal nennen will, in der Zeit Magnolias und Josefs, mit der Geschichte zu tun haben. Ein Beispiel dafür ist der extreme Rechte, der ausländische junge Frauen vergewaltigte. Soll dieser Teil der Erzählung eine Parallele zu der Zeit bzw. den Geschehnissen zu Rosa Havelkas Zeit ziehen? Soll er aufzeigen, dass sich die Situation in der „Jetztzeit“ nicht so sehr geändert hat, wie wir vielleicht annehmen könnten? In dieser Hinsicht bin ich mir nicht ganz sicher, doch wäre es sicher spannend, noch tiefer in die Materie einzutauchen.
    Auch das Ende des Buches hat mich etwas verstört, da ich doch finde, dass es sehr abrupt wirkt und keinen wirklichen Abschluss bildet. Es scheint mir jedoch auch kein klassischer so genannter offener Schluss zu sein; vielmehr habe ich persönlich das Gefühl, als würden in meiner Ausgabe der Wiener Passion ein paar Seiten fehlen. In meinen Augen handelt es sich also um einen sehr eigenartigen, wenig gelungenen Schluss für ein so einen außergewöhnlichen Roman.
    Ich kann dieses Buch dennoch nur jedem ans Herz legen, denn es handelt sich um einen gut zu lesenden Schmöker, der versucht, einen, auf nicht zu aufdringliche Weise, die Zeit der Rosa Havelka zur Zeit Kaiserin Sisis in Wien näher zu bringen, und auf sehr einfühlsame, manchmal auch skurrile Art und Weise das Leben der Figuren nahe zu bringen.
    Ein schönes und außergewöhnliches Buch, das zu lesen sich auf alle Fälle lohnt. Ich zumindest habe es genossen.
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  • Rezension zu Wiener Passion

    Zum Inhalt:
    Die farbigen Amerikanerin Magnolia Brown kommt nach Wien, um für die Rolle der Anna Freud in einem Musical Gesangsunterricht zu nehmen. Sie wohnt bei ihrer verknöcherten Tante Pia, die genau weiß, daß Kutteln die richtige Mahlzeit für junge Leute sind. Bald schon läßt Magnolia ihre Stimme vom permanent kränkelnde Gesangslehrer Joseph Horvath ausbilden. Horvath wohnt im Sterbehaus Schuberts und er hat sich inmitten seines von Migränen und Anfällen geplagten Lebens in eine obskure Schubert-Begeisterung hineingesteigert und versucht immer wieder, seiner toten Mutter Rechenschaft über sein Leben zu geben. Nach kurzer Zeit entdeckt Magnolia in einer verstaubten Truhe ihrer Tante die Lebensbeichte der 30jährigen Mörderin Rosa Havelka, die um die Jahrhundertwende als Dienstmädchen in Wien gearbeitet hat. Mehr und mehr wird sie von der Lebensgeschichte der Frau gefesselt, die als uneheliches Kind einer Dienstbotin aus einem Internat ausbrach, um ein eigenes Leben zu führen. Über die unverhohlene Brutalität zahlreicher sklavenähnlicher Anstellungen wird die Frau schließlich obdachlos, prostituiert sich und wird schließlich als Gattenmörderin verurteilt. Magnolia Brown beschließt, länger in Wien zu bleiben, erkundet die Stadt mit ihrem Gesangslehrer und erfährt mehr von Rosa Havelka.
    Mein Statement:
    ein hinreissendes Buch. An die etwas ungewöhnliche erzählart (dreimal in ICH-form) muß man sich erst gewöhnen. aber jede erzählung, vor allem aber natürlich die von rosa ist ungemein interessant.
    was mich auch sehr gefallen hat, war, daß immer wieder gassen und straßen von wien eingebaut waren, besondere sehenswürdigkeiten und mache orte oder geschäfte die es sogar jetzt noch gibt.
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Ausgaben von Wiener Passion

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

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